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Handbuch Gemüsebau/ Tomate

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Einleitung

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Die Tomate (Solanum lycopersicum), in Österreich sowie in Südtirol auch der Paradeiser bzw. die Paradeis genannt, ist eine krautige als einjährige kultivierte Pflanze die aufrecht wächst in der 2 bis 4meter hoch bwz.lang werden.

Einteilung nach Typen

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Verschiedene Sorten von Tomaten
  • Fruchtform: rund und glatt (Normale Tomate), flachrund und glatt (meist Fleischtomate), flachrund und faltig (Cuore di Bue in Norditalien), herzförmig (russische Cuore di Bue), oval oder pflaumenförmige Eiertomate (meist im Cherry- oder Cocktailbereich), birnenförmig (Cherrytomate), länglich (San Marzano-Tomate).
  • Größe: Sie ist stark von der Anzahl Fruchtkammern (Kammern) abhängig. Cherrytomate (2-3), Cocktailtomate (2-3), Normale Tomate (3-5), Cuore di Bue (4-5), Fleischtomate (3-6), San Marzano, Riesentomaten (bis 1 kg). Auch Früchte mit bis zu 10 Kammern sind bekannt.
  • Farbe: weiß, gelb, orange, rot, rosa, violett, schwarz. Auch grünlich abreifende Sorten sind bekannt.
  • Farbverteilung: unicolor (UC), bicolor (BC) meist mit grünem Ansatz beim Stängel, getigert/gefleckt.
  • Wuchstyp: unbegrenzt wachsend (indeterminiert) oder begrenzt wachsend (determiniert), als Busch- oder Stabtomate (auch an Schnur) gezogen.
  • Reifetyp: früh-, mittel- oder spätreifend (erste rote Tomate bringend), als lose Tomaten oder Trosstomaten erntbar.
  • Verwendung: Zierpflanze, Hobbyanbau, Selbstpflücke, Direktverkauf und Marktfahrer, Engrosvermarktung oder Industrieverwertung.
  • Fruchtstiel ohne Bruchstelle jointless
    Ernteeignung: Maschinenernte Industrie, lose ohne Blütenkelch, lose mit Blütenkelch, Tross/Traube, Tross/Traube jointless (Stiel ohne Sollbruchstelle)

Jungpflanzenanzucht

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Samengewinnung

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  • Allgemein: Generell ist die Samengewinnung durch Nachbau nur dann erlaubt, wenn der Sortenschutz abgelaufen ist oder nie bestanden hat. Dies wird durch das Sortenschutzgesetz geregelt. Davon sind vor allem sehr alte Sorten betroffen. Sinnvoll ist die Samenvermehrung auch nur dann, wenn es sich um OP-Sorten (engl. open pollinated varieties) handelt. Bei F1-Hybriden käme es zur Aufspaltung der Hybridisierung und einem sehr hohen Anteil etwa 50 %) an sortenuntypischen Pflanzen. Der Abstand zu Fremdbefruchtern beträgt 100 m. Eine Fremdbefruchtung ist aber sehr selten.
  • Utensilien und Material: Die Tomaten, sie werden wie üblich zur Gemüseproduktion angebaut. Dann wählt man eine Pflanze aus einer möglichst großen Anzahl der gleichen Sorte aus, die sortentypisch, gesund und vital ist. Die Früchte zur Saatgutgewinnung bleiben möglichst lange an der Pflanze, damit sie Vollreife erreichen können. Je besser die Früchte ausreifen und je länger sie an der Pflanze bleiben, desto besser der Samen. Sie können aber auch nachgereift werden. Es dürfen nur gesunde, gut ausgewachsene Früchte verwendet werden. Wenn sie schon sehr weich sind ist dies ein Zeichen fortgeschrittener Reife. Weiter benötigt werden wahlweise: Messer, Löffel, diverse Gefäße, Rührgeräte, Siebe, Tücher, Tüten, Gläser, Schreibzeug, Lagerplatz, evtl. Chlorwasserstoffsäure, Soda, Trockenmittel (Silikagel o.ä.).
  • Vorgehensweise: Die gereiften Früchte werden nach und nach geerntet, aufgeschnitten und nur der Samen mit seiner gallertartigen Masse in ein Gefäß ausgedrückt. Bei sehr kleinen Früchten kann auch die ganze Frucht verwendet werden. Den Rest der aufgeschnittenen Früchte kann man für Speisen weiterverwenden.
    • Fermentations-Methode: Zur Nassreinigung mit Gärung, auch Fermentierung genannt, wird der Samenbrei mit etwas Wasser verdünnt, stark aufgerührt oder vorsichtig mit einem Mixer püriert und zum Gären aufgestellt. Tomaten und Gurken benötigen diese Fermentation. Sie stellt ein Vorgang dar, der auch in der Natur nach dem Fruchtfall mit anschließender Verrottung stattfindet. Durch die während der Fermentation aktiven Bakterien werden auch viele samenbürtigen Krankheiten zerstört. Je nach Temperatur beginnt sich das Gemisch nach 3-8 Tagen einzutrüben und gärt leicht, was stark riechen kann. Die Gärung genügt dann, wenn sich an der Breioberfläche ein weißer oder grauer Schimmel bildet.
    • Chemische Methode: Bei dieser Methode wird Salzsäure (engl. hydrochloric acid) oder Soda (engl. sodium carbonate) verwendet. Bei dem mit bis 5 % angereicherten Brei setzt eine schnelle Zersetzung der gallertartigen Samenumhüllung ein. Soda erfüllt den gleichen Zweck und ist für den Anwender im Gebrauch weniger gefährlich verursacht jedoch eine braune Verfärbung der Samen, was sie beschädigt aussehen lässt. Nach der Behandlung müssen die Samen gründlich gespült werden, damit die Hilfsstoffe entfernt sind.
  • Dann wird der Brei in ein großes Gefäss umgefüllt und der Samen mit einem Wasserstrahl aufgespült. So werden die letzten Reste der gallertartigen Masse um den Samen entfernt, die guten Samen sinken zu Boden und die leeren, unbrauchbaren schwimmen wie das Fruchtfleisch an die Oberfläche. Was obenauf schwimmt, wird mit einem Sieb abgefischt oder abgegossen. Die guten Samen werden zum Trocknen in dünner Schicht auf Tücher, Siebe oder sonst eine saubere Unterlage ausgebreitet. Der Samen soll rasch und gut, aber nicht mit Gewalt (Backofen, große Hitze, Mikrowellenherd) getrocknet werden. Ziel ist ein Feuchtegehalt von 6 %. Der Feuchtegehalt kann annähernd ermittelt werden, indem Samen pulverisiert wird, 1 h bei 120 °C im Ofen getrocknet wird und die Gewichtsdifferenz bestimmt wird. Ist der Samen getrocknet, ist er sehr leicht und etwas klumpig. Deshalb werden die Samen durch leichtes Reiben zwischen den Handflächen vereinzelt. Anschließend wird er in Tüten oder Gläser gefüllt und mit Sorte, Jahr und weiteren Hinweisen beschriftet.
  • Aufbewahrung: Aufbewahrt wird der Samen in Papiertüten, Keimschutzpackungen mit PE- und/oder Alu-Schicht und in luftdichten Gläsern. Das Lager sollte lichtgeschützt, kühl (etwa 15 °C), trocken bei 30-40 % Luftfeuchte sein und keinen Temperatur- oder Feuchteschwankungen unterliegen. Am besten sind braune Gläsern mit eingeschliffenen Deckeln, in die noch ein Päckchen Trocknungsmittel hineingehängt oder -gelegt wird um den Samen trocken zu halten. Das Trocknungsmittel sollte alle 6-12 Monate durch frisches, rückgetrocknetes ersetzt werden. Reine Papiertüten oder Kunststoffgefäße sind weniger geeignet, weil Papier, aber auch Kunststoff, Feuchte aufnehmen und durchlassen kann. Auch Gummidichtungen sind nicht wirklich wasserdicht. Wenn die Möglichkeit dazu besteht, kann auch ein neutrales Schutzgas (Stickstoff) mit eingefüllt werden, um den Sauerstoff aus der Verpackung zu verdrängen. Gut gelagerter Tomatensamen mit 6 % Feuchtegehalt verliert 5-8 Jahre kaum an Keimfähigkeit.
  • Nachteile des Nachbaus: Wird von kranken Pflanzen Samen geerntet, werden die samenbürtigen Krankheiten mit in die neue Kultur genommen. Dies ist besonders bei gefährlichen, schwer bekämpfbaren Krankheiten wie etwa der Bakterienwelke Corynebacterium michiganense (syn. Clavibacter michiganense), einer Quarantänekrankheit, zu beachten. Kommerziell vertriebener Samen ist auf die wichtigsten Krankheiten getestet. Möglich sind auch Keimfähigkeitsverluste durch unsachgemäße Fermentierung.
  • Einfache Variante für den Hausgebrauch: Aus reifer Tomate einige Samenkerne mit der Gallerthülle entnehmen, auf Papierküchentuch ganz dünn ausbreiten, 2 Tage trocknen lassen, und dann samt dem Papier zusammengewickelt aufbewahren. Im Frühjahr einzeln abzupfen und sähen.

Samenbezugsquellen

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Samen können in Gartencentern und bei Samenhändlern bezogen werden. Es wird zwischen Profis/Produzenten (große Mengen und teure Spezialsorten) in Züchterpackungen und Hobby (Kleinstmengen günstiger Sorten für Consumer/Amateur) in sog. Bunten Tüten unterschieden. Möchte man später selber Samen nachziehen, empfiehlt sich die Verwendung von alten Sorten, die nicht mehr dem Sortenschutz unterliegen. Fragen Sie im Samenhandel. Man trägt so auch zur Erhaltung alter Sorten bei.

Saatgutqualität und Samenbedarf

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Material und Utensilien

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Aussaatmethode

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Termine und Wachstumsphasen

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Aussaatzeit

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Die beste Aussaatzeit für Freilandtomaten ist zwischen dem 25.- 30.3., für warme Gewächshäuser Aussaat Ende Februar , für kalte Mitte März. Bei früherer Aussaat vergeilen sie und tragen später weniger Früchte. Tomaten benötigen viel Licht, deshalb muss bei früher Anzucht für ausreichendes (künstliches) Licht gesorgt werden.

Keimung

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Die optimale Keimtemperatur bei Tomaten beträgt zwischen 21-23 Grad

Aussaat bis Pflanzung

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Werden die Jungpflanzen veredelt oder 2-triebig gezogen verlängert sich die Anzuchtdauer um 1 Woche.

Pflanzung

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Platzbedarf

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  • Pflanzenabstand und Pfl./m²: 2,3-2,5 Triebe/m².[1] Dabei wird ein Reihenabstand 80 cm und ein Abstand in der Reihe 50 cm (2,5 Pfl./m²) vorausgesetzt. Im kalten (ungeheizten) Sommeranbau wird von Anfang an dichter gepflanzt um das hohe Lichtangebot besser auszunutzen. Auch im erdelosen Anbau werden zusätzlich Seitentriebe gezogen sobald die Pflanze groß genug und genügend Einstrahlung vorhanden ist. Die Triebdichte steigt dann wie im kalten Sommeranbau auf 2,7-3,0 Triebe/m². Der Triebabstand in der Reihe kann so auf 44-33 cm sinken.[2] Diese Maßnahme führt zu einem ausgeglicheneren Klima, besonders der Luftfeuchte, im Gewächshaus und dadurch einem gleichmäßigeren Wuchs und Befruchtung des Bestandes.

Jungpflanzen

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  • Qualitätsmerkmale: Größe, Sorte, Resistenzen, Toleranzen, Blattanzahl bis 1. Blüte, Alter der Jungpflanze, Wachstumstyp, Herkunft, allgemeiner Habitus, Anzuchtmethode.
  • 1-trieb. vered. Pflanzen
    Cherrytomaten auf Kokosmatte
    Veredelung: Wie Versuche seit etwa 1996 zeigen, bringen Tomaten deutlichen Mehrertrag, wenn sie auf wüchsige (vegetatives Wachstum) Unterlagen veredelt werden. Seit dem Jahr 2003 werden veredelte Tomaten auch im Verkauf für den Hobbybereich angeboten. Als Veredelungsmethode hat sich die Kopfpropfveredelung gegenüber der Gegenzungenveredelung durchgesetzt und wird bereits maschinell durchgeführt. Mit der Veredelung verlängert sich die Jungpflanzenanzucht um etwa eine Woche. Die Unterlagen werden wegen ihrer Resistenzen und Toleranzen gegenüber Krankheiten verwendet und wurden aus wildwachsenden Tomaten selektiert. Sie schützt die Pflanze vor gängigen bodenbürtigen Krankheiten wie Korkwurzelkrankheit, Nematoden, Cladosporium, Fusarium und Meloidogyne, die über die Wurzel eindringen können. Ebenso wirkt die Veredelung physiologischen Stress (bewirkt generatives Wachstum) während Hitzeperioden entgegen. Einige Tomatenunterlagen sind ebenso für die Aubergine geeignet. Wichtig ist, veredelte Tomaten nicht zu tief zu pflanzen, um ein Bewurzeln der Sorte zu verhindern. Dies würde die Pflanze wieder gegenüber Krankheiten anfällig machen.
  • veredelte Pflanze 2-triebig
    Triebanzahl pro Pflanze: Meist werden noch 1-triebig unveredelte Pflanzen verwendet. Aber auch 1-triebig veredelte Pflanzen sind im Einsatz. Durch die Verwendung von sehr vegetativen Unterlagen ist auch die 2-triebige Kulturweise gegenüber der 1-triebigen ohne nennenswerte Ertragseinbussen möglich. Entscheidend ist in der Kultur dann die Triebanzahl/m². So kann bei gleich viel Trieben/m² mit der Hälfte der Pflanzen gearbeitet werden. Dies kann gesamt gesehen finanziell günstiger sein, obwohl veredelte Pflanzen teurer sind. Auch drei und mehr Triebe wurden getestet, haben sich aber nicht durchgesetzt. Die Triebanzahl/m² kann auch erst später erhöht werden indem zusätzlich ein starker Seitentrieb (immer der in der Blattachsel unter dem Blütentross) an einer Schnur aufgeleitet wird. Bei Pflanzungen im Januar bspw. ist noch zu wenig Licht vorhanden. Man beginnt daher mit weniger Trieben und erhöht ca. Mitte März, spätestens Ende März wenn die Lichtverhältnisse besser sind um 0,5 Triebe/Pflanze (jede 2. Pfl. ein Seitentrieb) und 2-3 Wochen später bei noch mehr Licht (Mai bis zu 700 W/m²) nochmals um 0,25 Triebe/Pflanze (jede 4. Pfl.).
  • Sämlinge in Saatschale
    Fertigpflanzen in Steinwolle auf Anstauboden
    Entwicklungsstadium der Jungpflanze: Keimling, Sämling, gezogene Pflanze, Speedy, Starter (siehe Bild "veredelte Pflanzen", Fertigpflanze.

Allgemein

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Erfolgreicher Tomatenanbau setzt - neben einer ausreichenden Wasserversorgung - auch ein gutes Nährstoffangebot voraus. Versprechen die regionalen geologischen Verhältnisse ein hohes Mineralangebot, z. B. Kalk-Mergel oder verwitterter Schiefer im Untergrund, genügt eine Zugabe von organischem Material wie Pferdemist oder Gartenkompost ins Pflanzloch. Eine zusätzliche "Kunstdüngung" ist dann i.d.R. nicht mehr erforderlich. Dagegen muß bei reinem Sandboden bzw. dem Anbau in Pflanzkübeln "nachgebessert" werden. Eine ausreichende Mineralversorgung fördert nicht nur das Pflanzenwachstum, sondern auch Platzfestigkeit und Geschmack der Früchte. Allerdings sollte man nicht zu früh düngen, damit die junge Tomate - auf der Suche nach Nährstoffen - erst einmal kräftige Wurzeln bildet.

Zu Anfang wird eine Mischung aus guter Garten- oder Blumenerde mit ca. 20 - 40% Kompost in den Pflanzkübel gegeben. Nach einigen Wochen, wenn die Jungpflanzen deutlich an Umfang und Höhe gewonnen haben, erfolgt die erste Düngergabe. Hierzu eignet sich ein spezieller Tomatendünger, der in Form von Granulat oder Düngestäbchen im Fachhandel angeboten wird. Da die Pflanze während des Wachstums dem Boden ständig Nährstoffe entzieht, sollte kurze vor der Reife der ersten Früchte eine zweite Düngergabe erfolgen.

Sehr einfach kann man auch eine biologische Düngung vornehmen. Dazu werden die abgeschnittenen Tomatenblätter und "Geiztriebe" in einem Eimer mit Wasser bedeckt und einige Tage abgedeckt stehen lassen. Wenn die Brühe anfängt unangenehm zu riechen, wird sie - etwa im Verhältnis 1:4 - 1:6 - dem Gießwasser zugesetzt.

Eine Deckschicht aus Kompost oder abgeschnittenen Pflanzenteilen stellt nicht nur eine sanfte biologische Düngung dar, sondern reduziert auch das Austrocknen des Wurzelballens.

  • Bodenkultur:
    • Tensiometer: Mit Tropfbewässerungsschläuchen und Tensiomentern (im weiteren Tensio genannt) ist die gängigste im professionellen Bereich. Auch hier ist ähnlich wie beim Erdelosen Anbau, auch Hors-sol genannt, ein quasi Geschlossenes System erreichbar wenn 3 oder mehr Tensios eingesetzt werden. Die Wassergaben reichen hier von 100-400 ml/Tropfstelle je nach Anzahl der Tropfstellen/m², Bodentyp und Wuchsstadium (Wasserverbrauch) der Pflanze.
      • 1) Anwachsphase (Einwurzelung): Hier muss der Wurzelballen ständig feucht gehalten werden, damit die neuen feinen Wurzeln leicht nach außen dringen können und nicht an der Luft durch Abtrocknen absterben. Das Anwurzeln dauert bei der Tomate und bei Temperaturen von 18-22 °C etwa 3-7 Tage. Je höher die Temperaturen im Wurzelbereich desto schneller gehts.
      • 2) Einwurzelung bis 1. Aufblühen: Je nach Pflanzengröße blühen die Pflanzen schon in der 1. Woche nach Pflanzung auf. Jetzt sollte trockener gehalten werden, damit die Pflanze mit den Wurzeln nach Wasser und Nährstoffen sucht und gut einwurzelt.
      • 3) Wachstumsphase:
      • 4) Ertragsbeginn bis Hochertrag:
      • 5) Sommersonnenwende bis 2 Wochen vor Räumen:
      • 6) 2 Wochen bis Räumen der Kultur:
    • Von Hand: Überkopf(-beregnung) damit sind alle Bewässerungsmethoden gemeint, die die Pflanze von oben übergießen. Wird nur noch in weniger intensiven Freilandkulturen wie z.B. in der Pfalz oder auf der Reichenau aber auch anderswo praktiziert. Sie hat aber den großen Nachteil, dass auf diese Art Pilzkrankheiten wie Kraut- und Braunfäule (Phytophthora infestans) und Bakteriosen wie Corynebacterium michiganense und Pseudomonas syringae gefördert und auch durch Spritzwasser (vom Boden zurückspritzendes mit Bodenpartikeln und Krankheitskeimen angereichertes Regen-/Beregnungswasser) verbreitet werden weil die Böden schon in der Vorkultur mit Bakteriosen verseucht waren. Nicht zuletzt platzen die Früchte leichter auf weil sie öfter nass sind. Im Amateurbereich stellt man ein einfaches Gestell auf über das Folie gespannt wird um Wasser von oben abzuhalten und gießt einfach nur unten an den Wurzelbereich.
  • Kultur erdelos:
    • Strahlungssumme: Die gängigste Methode der Bewässerungssteuerung funktioniert mit Strahlungssummen (Strahlungsenergie) gemessen in Joule/m² oder mit Zeitintervallen oder einer Kombination von beiden. Bei den erdelosen Kulturen (= Substratkultur) wird auf Kokos, Steinwolle, Bims oder Perlite kultiviert, die jeweils andere Wasserhaltevermögen haben und daher verschiedene Bewässerungsstrategien benötigen. Als Faustregel gilt jedoch grundsätzlich die Formel Wasserbedarf l/m² = Joule/m² x 3,5 l/Joule und allgemein 10-60 % Drain (Überschusswasser) das für weitere Bewässerungen als Recyclewasser wiederverwendet wird. Dem Recyclewasser wird frisches Wasser und ergänzend Dünger hinzugefügt. Dies erfordert alle 1-2 Wochen eine Drainwasseranalyse um die Düngung anzupassen. Siehe auch unter Düngung. Wird das Drainwasser recyclet spricht man von einem geschlossenen (Bewässerungs-)System. Bei der Substratkultur unterscheidet man die Kulturphasen feiner. Eine mögliche Einteilung ist wie folgend.
      • 1) Präpflanzung:
      • 2) Pflanzung:
      • 3) Präeinwurzelung:
      • 4) Einwurzelungs:
      • 5) Ende der Einwurzelung:
      • 6) Durchwurzelung und Wachstum:
      • 7) Wachstum und Ertragsbeginn:
      • 8) Sommerprodution und Achtung auf Fruchtqualität:
      • 9) Sommersonnenwende, Wurzelerhalt und Herbstproduktion:
      • 10) Letzte 2 Wochen vor dem Räumen:
    • Verdunstungsmesser:
  • Temperaturangaben allgemein: Werden Temperaturen angegeben werden im Profianbau immer die 4 direkt folgenden Werte angegeben.
    • Tagtemperatur (T) während es hell ist. Hierzu zählt gegebenenfalls auch Zusatzbelichtung.
    • Lüftungstemperatur (L) bei der die Lüftungsklappen des Gewächshauses geöffnet werden.
    • Nachttemperatur (N) für die Dunkelphase.
    • Tagesdurchschnittstemperatur (24 h) mit vorangestellem Ø, die angestrebt wird.
    • Vornacht (VN): Bei der Vornacht wird die Temperatur 1-2 Stunden vor Sonnenuntergang (SU) schnell um 2-3 °C abgesenkt. Dabei kühlt die Pflanze selbst wegen geringerer Gewebedicke schneller ab als die Früchte.
    • Nachnacht (NN) ist eine zusätzliche Temperaturabsenkung nach der Vornacht.
    • Schreibweise Temperaturangaben: Nacht/Tag/Lüftung °C, Ø °C und für allgemeine Temperaturbereiche x-y °C.
  • Keimphase: Die Keimtemperatur beträgt ca. 18-25°C.
  • Ende Keimphase bis Abhärtung:
  • Abhärtungsphase:
  • Pflanzung bis Ende Anwachsphase: Diese Phase dauert 7-10 Tage ab Pflanztermin. Typisch für diese Wachstumsphase ist auch, dass die Fruchtbelastung noch fehlt. Fruchtbelastung versteht sich nicht im Sinn von Belastung durch Fruchtgewicht. Bei der Fruchtbildung wird ein Teil der Assimilate, die bisher ganz für den Pflanzenaufbau (vegetatives Wachstum) zur Verfügung standen in die Früchte umgeleitet. Dies verringert das Pflanzenwachstum. Es kommt zur Fruchtbelastung. In dieser Phase wird die Pflanze auch an die neue Umgebung mit anderer Luftfeuchte, Lichtverhältnissen und Temperaturschwankungen gewöhnt. Für diese Phase gilt allgemein 19/20/25 °C. Wobei der Ø von 21-20 langsam auf 19 °C angepasst wird um die Pflanze so wenig wie möglich zu stressen (Pflanzenstress siehe weiter unten).
  • Ende Anwachsphase bis 5. Blütenstand: Während dieser Zeit steigt die Fruchtbelastung langsam an und die Temperatur wird weiter von 18/19/21 °C auf 17,5/18,5/20,5 gesenkt. Dabei wird unterschieden ob Gaskanonen (Lüftung 2 °C über Heiztemperatur) oder Rohrheizung (Lüftung 1 °C über Heiztemperatur) verwendet wird. Es wird hier eine Ø von 18-19 °C angestrebt. Eine Vornacht wird in dieser Phase nicht eingestellt.
  • Zeit nach 5. Blütenstand: 16,5/18/19 °C. Anpassung für Gaskanonen und Rohrheizung wie oben. Die Ø bei 17-18 °C. In dieser Zeit kann eine Vornacht eingestellt werden. Nach dieser Vornacht wird die Temperatur wieder um 0,5 °C/h auf Nachttemperatur angehoben. Eine Nachnacht, der Zeit nach der Vornacht wird nur dann eingesetzt, wenn sonst die Ø zu hoch würde. Für den Sonnenaufgang (SA) wird darauf geachtet, dass sich auf den temperaturträgeren Früchten durch die hohe Luftfeuchte der Nacht und den normalerweise die durch Sonnenschein sehr schnell ansteigende Tagtemperatur kein Tau auf den Früchten bildet. Diese Taubildung wird irrtümlich als Schwitzen der Frucht bezeichnet ist aber eine unter Profis übliche Redewendung. Vermieden wird das Schwitzen der Früchte unter anderem durch langsames Anheben der Temperatur mit 0,5 °C/h während 1-2 h vor SA in Abhängigkeit der zu erwartenden Tagestemperatur und Einstrahlungsstärke. Damit erreicht die Frucht bereits bei SA eine höhere Temperatur. Nimmt das Fruchtwachstum stark zu, wird allgemein die Nacht/Tag-Differenz geringer gehalten und die Temperatur leicht gesenkt.
  • Erntezeit im Hochsommer: Temperatureinstellung 16,0/17,5/18,5 °C bei Ø 17 °C mit Einsazt der Vornacht für größere Früchte und zur Senkung der Ø. Wichtig ist im Sommer, dass möglichst kühl gefahren wird, wenn überhaupt möglich (nächtlich zu hohe Außentemperaturen steuern dagegen) und die Temperaturschwankungen ausgeglichen sind.
  • Erntezeit ab September: In dieser Zeit sind die Außentemperaturen wieder tiefer und die Nacht kann bis auf 15 °C gesenkt werden. Die Ø wird dann auf 15-16 °C gesenkt. Bei recht wenig Licht kann die Ø weiter reduziert werden um die Veratmung durch die Pflanze zu verringern. In dieser Zeit steigt die Gefahr für Platzer bei krassem Übergang vom sonnenreichen Tag zu kühlen Außentemperaturen in der Nacht, die mit höheren Nachttemperaturen im Gewächshaus vermieden werden können. Damit wird Nachts weniger Wasser in die Früchte eingelagert, weil die Pflanze über ihre Oberfläche mehr Wasser verliert.
  • Nach dem Köpfen: Absenken der Temperatur auf 13-14 °C. Falls erlaubte Abreifebeschleuniger (Umsetzung von Äthylen in sehr geringen Dosen ähnlich wie bei Bananen) eingesetzt werden dürfen nicht zu tiefe Temperaturen gehalten werden, sonst reifen die Früchte trotzdem nicht.
  • Andere Pflanztermine: Bei Pflanzungen im Mai und Juni muss von Anfang an gleichmäßig und kühl vegetativ gesteuert werden, jedoch nicht mit Nacht tiefer als 16 °C.
  • Einfluss Temperatur auf Wachstum allgemein:
    • großer Temperaturunterschied zwischen Tag (hohe Temp.) und Nacht (tiefe Temp) -> generative Wirkung
    • Vornacht -> Temperaturdurchschnitt wird gesenkt, Pflanze lagert mehr Assimilate ein
    • Temperatur nachts nahe oder höher wie Ø tags -> stärkere Veratmung von Assimilaten in der Nacht
    • schnelle oder häufige Temperaturwechsel tags oder nachts -> generative Wirkung
    • Temperatur < 12 °C im Wurzelbereich -> verminderte Phosphoraufnahme, die bei starker, dauerhafter Absenkung zu Phosphormangel führt
    • hohe Temperaturen über 35 °C -> generative Wirkung
    • hohe Bodentemperaturen bei guter Wasserverfügbarkeit für Wurzel und gleichzeitig kühle Temperatur im Pflanzenkopfbereich in 2-4 m Höhe -> deutlich erhöhter Turgordruck (Zelldruck) durch hohen Wurzeldruck bei schlechter Verdunstung der Pflanze -> Fruchtschäden und Schäden an Spross möglich
    • kurzfristige Temperaturanstiege allgemein -> Pflanze kommt mit Erwärmung nicht mit -> Taubildung bei geringem Feuchtedefizit allgemein -> schlechtere Verdunstung (zu geringe Transpirationsrate), Keimung von Pilzsporen wird begünstigt
    • kurzfristige Temperaturstürze auf 5-8 °C und darunter bei wärmegewöhnten Pflanzen -> leichte Wuchshemmung
    • sehr kurzfristige Frosteinwirkung (einige Minuten) mit leichten Schäden -> generative Wirkung mit Wuchshemmung
    • niedere Temperaturen < 2 °C über längere Dauer bei wärmegewöhnten Pflanzen -> akute Erfierung bis Absterben der ganzen Pflanze
  • Neuere Trends in der Temperaturführung: Auf Grund der immer weiter steigenden Energiepreise wird in größern Abständen neu, erstmals während der Energiekrise 1973-1975, die Frage aufgeworfen: "Wie kann noch weiter Engergie eingespart werden?" Diese Frage wird vor allem bei der energiebedürftigen Jahreskultur mit Pflanzung bereits Anfang Januar oft gestellt. Genau genommen müsste in diese Überlegung der gesparte Energieverbrauch für Transport der im Winter importierten Ware aus den Niederlanden, Spanien, Griechenland und Marokko als angerechnet werden, weil dieser bei Inlandporduktion wegfällt. Im neueren Forschungszyklus auf diesem Gebiet, seit 2000 arbeiten dänische und deutsche Institute daran eine energieoptimierte Klimaführung zu entwickeln, zu denen schon einige Versuche in Straelen (D) und Årslev (DK) liefen. Die Grundlage dieser Versuche baut darauf, dass bei höheren Temperaturen ohne Nachteil für die Kultur eine höhere relative Luftfeuchte toleriert werden kann. Wichtiger ist die Durchschnittstemperatur zu erreichen als Temperaturschwankungen zu vermeiden. Damit kann die Temperaturdifferenz zwischen Lüftungseinstellung und Heizsollwert zum öffnen der Lüftungsklappen größer eingestellt werden als bisher in der Praxis üblich. Es kann also eine Temperaturschwankung von ±4 °C um die gewünschte Durchschnittstemperatur gefahren werden. Eine Temperaturschwankung von ±8 °C ist jedoch zu groß. Dazu wird weniger die Rohrheizung in Bodennähe verwendet, die gleichzeitig als Transportschine dient, sondern mehr die Vegetationsheizung, die zwischen den Doppelreihen (zwischen den Pflanzen) hängt. So kann erreicht werden, dass ohne entscheidenden Ertragsverlust mehr als 10 % Heizkosten eingespart werden.

Luftfeuchte

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  • Luftfeuchte allgemein: Die Luftfeuchte wird im Gemüsebau meist in % angegeben weil man sich darunter eher etwas vorstellen kann. Für Tomaten gilt ein Bereich von 70-85 % LF. Genauer ist es jedoch die Luftfeuchte in g Wasser/m³ Luft anzugeben. Die entscheidende Größe ist dann das Feuchtedefizit, das bei Tomaten zwischen 5-7 g/m³ betragen soll. Das Feuchtedefizit gibt an wieviel Wasser die Luft noch aufnehmen kann bis sie gesättigt ist, was dann 100 % LF entspricht. Das Feuchtedefizit kann am besten mit einem Unterdruck verglichen werden. Je mehr die Luft noch aufnehmen kann, desto stärker ist der Unterdruck (Feuchtedefizit) und um so stärker wird die Pflanze zum Verdunsten angeregt. Gleichzeitig steigt die Wasserdampfaufnahmefähigkeit der Luft bei steigender Temperatur. Also entspricht 80 % LF bei 5 °C nicht dem gleichen "Unterdruck" wie 80 % LF bei 25 °C.
  • Effekte im Zusammenhang mit Luftfeuchte
    • aufgewölbtes Blatt
      Geringes Feuchtedefizit (hohe Luftfeuchte) bewirkt geringe Verdunstung der Pflanze und damit weniger Wasserumsatz und weniger Nährstofftransport. In der Pflanze herrscht "Überdruck", was in besonderen Fällen zum Platzen der Früchte, durch hohen Druck in den Leitungsbahnen zur Aufwölbung des Blatts der Mittelrippe entlang und anderen Effekten führen kann. Typisches Zeichen für zu hohe LF sind großflächige, lange Blätter und Blattfiedern -> dauerhaft zu hohe Luftfeuchtigkeit wirkt sich negativ auf das Wachstum aus.

Bei zu hoher LF kann die Pflanze auch nicht mehr richtig Transpirieren und es setzt die Guttation ein. Bei der Guttation presst die Pflanze das Wasser was sie aufgenommen hat und nicht abgeben kann um und presst es Aktiv aus den Blättern der Pflanze, das führt auch oft mals zu Guttationsschäden, weil der Wasserfilm sich am Rand der Blätter festsetzt und bei Hoher Sonneneinstrahlung es so schnell verdunstet das die Blattränder braun werden und Nekrosen aufzeichnen.

    • Zu hohes Feuchtedefizit (geringe Luftfeuchte) bewirkt, dass die Pflanze sich schützt vor Dehydrierung (starker Verdunstung/Austrocknung), die Stomatas schließen sich, evtl. rollen die Blätter ein. Auch das hemmt den Wasserumsatz und damit den Stoffwechsel. Die Pflanze wächst weniger schnell. Dauerhaft zu niederige Luftfeuchtigkeit wirkt sich generativ auf das Wachsum aus.
    • Optimal-Bereich des Feuchtedefizits führt die Pflanze zu maximaler Transpiration. Sie kommt dann mit Wassernachschub über die Wurzeln nach und kann so die bestmögliche geleichmäßige Wachstumsrate erreichen, was das Mittel zur Ertragsoptimierung ist.
  • Lüftungsregelung und Klimafaktoren zur Beeinflussung der Luftfeuchte:
    • Temperatur: Die Lüfttemperatur wird dazu besonders am Morgen sehr nahe (Lüfttemp. = Heiztemp. 0,5 °C; bei Treibhäusern mit Stehwandhöhe < 2 m 0,7-1,0 °C) an die Heiztemperatur gebracht. Dadurch werden die Lüftungsklappen früher geöffnet, die feuchte Luft wird durch trockenere Luft ersetzt und die LF sinkt. Gleichzeitig bringt dies die Pflanze gleich am Morgen in Schwung, sie wird zum Verdunsten angeregt. Die Pflanze ist dann den ganzen Tag über aktiver ("morgentliches Jogging - Trainingseffekt wie beim Sportler"). Am Morgen kurz nach dem Sonnenaufgang wird die höchste Luftfeuchte erreicht, gleichzeitig erwärmt sich die Luft im Treibhaus durch die ersten Sonnenstrahlen schnell. Dabei kommt es nicht selten zu einem deutlichen Temperatursprung. die Früchte können sich nicht so schnell erwärmen, was zum sogenannten "Schwitzen" (Taubildung) der Früchte führt. Durch die vorher genannte Maßnahme kann dies weitgehend verhindert werden. Zum Nachmittag hin lässt man die Lüft- und Heiztemperatur langsam auseinanderlaufen um im Frühjahr Wärme für die Nacht einzufangen. Das spart am Abend ca. 1 h Heizung, weil die Rohrheizung erst später zugeschaltet werden muss.
    • Licht und Luftfeuchte: Bei avancierten Klimasteuerungsprogrammen lässt sich die Feuchte auch noch abhängig von vorhandenem Licht und Luftfeuchte (drinnen und draußen) regeln. Mehr Luftfeuchte draußen und mehr Licht lassen größere Öffnungsweiten der Lüftungsklappen zu.
    • Öffnungsweite der Lüftung: Im Winter, wenn es draußen unter 5 °C hat, sollte fast nicht gelüftet werden, weil die Luftfeuchte an den Scheiben kondensiert und daran abläuft. Die Lüftungsweite wird am stärksten von der Lufttemperatur im Treibhaus beeinflusst. Bei vorhandener Mess- und Regeltechnik kann auch die Außentemperatur und damit die Temperaturdifferenz (Außen/Innen) mit einbezogen werden.
    • Lüftungsseite Lee und Luv: Ab April jedoch sollten beide Seiten fast gleich gelüftet werden um am Morgen schon zu hohe Luftfeuchte aus der Kultur zu bringen. Ab 2,5 m/s Windgeschwindigkeit die Lüftung etwas mehr gebremst/gekniffen (Öffnungsgeschwindigkeit und Öffnungsweite verlangsamen bzw. begrenzen), damit die Luft nicht so durchbläst. Ohne kneifen der Lüftung sinkt die rLF stärker. Im Treibhaus sollte es eigentlich nicht deutlich Sichtbar starke Blattbewegungen durch Luftzirkulation geben. Um Feuchte zu sparen (LF höher halten) wird die windabgewandte Seite weiter geöffent als die windzugewandte Seite. Dadurch kommt es zu einem geringeren Luftaustausch.
    • Windgeschwindigkeit: Je höher die Windgeschwindigkeit, desto weniger müssen die Lüftungsklappen geöffnet sein um die gleiche Luftwechselzahl zu erreichen. Deshalb werden bei stärkerem Wind die Lüftungsklappen weniger weit geöffnet.

Licht

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Substrate und Bodenbearbeitung

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  • Substrate: Die am weitesten verbreitete Anbaumethode ist der naturgegebene Anbau in gewachsenem Boden. Danach folgt der Anbau in bodenähnlichen und künstlich hergestellten Substraten wie Torf, Steinwolle, Perlite und Blähton. Wichtig für die Tomate ist ein günstiger pH-Wert, ausreichend Nährstoffe, Luft und gute Struktur des Substrat.
  • Bodenbearbeitung: Sinn der Bodenbearbeitung ist es, das Substrat (Boden) mit technischen Mitteln und Zuschlagsstoffen in einen günstigeren Zustand zu bringen, damit die Tomate besser wächst.

Pflanzenschäden, Pflanzenkrankheiten und Wachstumskonkurrenz

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Abiotische Schäden

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  • Blatt
    • Blattverfärbungen: Blattverfärbungen auch Chlorosen genannt haben sehr viele Ursachen. Oft rühren Sie von Ernährungsstörungen, ungünstigem Mikroklima oder Schädlingsbefall her. Siehe dort.
    • Brandfleck
      Brandflecken: Das Gewächshaus schützt die Tomatenpflanze vor Wasser, das auf den Blättern bei direkter Sonneneinstrahlung so genannte "Brandflecken" verursacht. Um dies zu vermeiden sollte nicht von oben gegossen werden. Möglich sind solche schäden auch in Zusammenhang mit Pflanzenschutzbehandlung und zu niedrigem pH der Spritzlösung.
    • Blattrollen:
      • 1) Das ganze Blatt rollt sich nach unten Schneckenhausartig zusammen. Dies entsteht durch sehr hohe Einstrahlung bei einer jungen Pflanze bis zur ersten Fruchtbildung. Durch das viele Licht bildet die Pflanze mittels Photosynthese sehr viel Kohlenhydrate, die nicht in die Früchte eingelagert werden können. Sie bleiben in den Blättern und werden durch die Veratmung in der Nacht nicht vollständig verbraucht. Dieses Symptom kann meist bei gut versorgten Pflanzungen ab März im Treibhaus beobachtet werden. Zu dieser Zeit werden in unseren Breiten (Süddeutschland Schweiz) durchaus Einstrahlungsstärken von 600-850 W/m² erreicht. Damit die Pflanze durch Blattrollen nicht gehemmt wird erhöht man die Nachttemperatur und damit die Veratmung, den Abbau von Kohlehydraten zu CO2. Oder man nimmt ein halb ausgewachsenes Blatt aus dem Kopfbereich und vermindert so die Einlagerung von Kohlehydraten. Sobald das Fruchtwachstum beginnt werden die Kohlehydrate vermehrt in die Früchte eingelagert und das Blattrollen verschwindet.
      • 2) Die Fiederblätter rollen sich nach oben oder unten zusammen. Meist sind sie auch fleckig mit grünen Blattadern und verfärbten Interkostalfeldern (gelb, rot und braun verfärbt, siehe auch Bild zu Sonnenbrand an Früchten). Besonders bei geringer Bewässerung oder sehr niedrigen Luftfeuchten (> 50 %) schützt sich die Pflanze vor zu starker Austrocknung und rollt die Blätter ein um sich vor übermäßiger Verdunstung zu schützen. Die Symptome findet man besonders an Betonwegen südlicher Seite im Treibhaus oder im Freiland, wo die Luffeuchtigkeit in trockenen Perioden sehr stark absinkt. Im Treibhaus können die Wege mit Schattiergewebe schattiert werden damit es dort nicht so heiß und trocken wird. Innerhalb des Bestandes sollte für ein ausgeglichenes Mikroklima gesorgt werden.
    • Silberblatt
      Silberblatt: Dies ist ein genetische Defekt, bei dem der Blattaufbau verändert ist und zu "silbrigen" Blattfläche führt. Zudem sind die Blätter deformiert (siehe Bild). Die Pflanze zeigt diesen Defekt spontan. Diese "Krankheit" ist sortentypisch und lässt auf eine nicht 100 % reine Selektion schließen. Dies ist auch fast nicht möglich. Da die Pflanze anschließend nur noch so weiterwächst, sollte sie geköpft oder ganz entfernt werden. Sie bildet keine besonders großen Früchte und macht in der Regel sehr viel mehr Blattwerk. Um die Lücke zu füllen kann ein Seitentrieb einer Nachbarpflanze nachgezogen werden. Im Hobbyanbau wird abgeerntet und bis dahin eine neue Pflanze herangezogen.
  • Blüte
    • Blütenrieseln: Werden Jungpflanzen mit schon aufgeblühten Blütenständen lange transportiert, führt dies durch hinzukommenden Lichtmangel zum Blütenabwurf. Aus der Literatur ist auch bekannt, dass extrem hohe Temperaturen das Abfallen der Früchte von den Rispen verursachen können. Auch starkes Blattpflücken und zu wenig Wachstum kann eine Ursache sein. Auch die Einwirkung von Äthylen auf Blüten kann ein Grund sein. Äthylen-Gas, ein Reifehormon, entsteht bei der Verletzung oder Verrottung von Pflanzenteilen und wenn Jungpflanzen mit Obst (z.B. Äpfel, Bananen, Ananas) zusammen stehen.
    • Gerstenblüten
    • Griffel braun verfärbt
    • Haferblüten
    • Blütenkelchspitzen braun
    • vergilbte Corona
      vergilbte Corona Tross
      Blütenkelchvergilbung: Hierbei handelt es sich um eine Alterungserscheinung, die durch Äthylen verursacht wird. Wie auch Äpfel sondern Tomaten beim Reifeprozess Äthylen ab. Äthylen ist ein von der Pflanze selbst erzeugtes Alterungs- oder Reifehormon, das auch gezielt - wie bei Bananen in der Bananenreiferei oder in stehender Kultur bei der Ananas - zur Reifebeschleunigung eingesetzt werden kann. Die Vergilbung tritt vor allem bei professionell angebauten Sorten auf. Besonders die als Tross-Tomaten vermarkteten Früchte zeigen diesen Effekt, weil die Früchte bei diesen Tomaten länger an der Pflanze bleiben als bei Ernte loser Tomaten. Dabei verfärbt sich der Blütenkelch (bot. Corona) von der Ansatzstelle her (Blütenkelch zur Frucht) nach außen hin goldgelb. Je weiter die Reife der Frucht fortgeschritten ist, desto stärker die Verfärbung. Von einem Indikator guter Reife kann aber in diesem Zusammenhang sicher nicht gesprochen werden, da die Vergilbung extrem stark von der Sorte abhängig ist (sortenspezifisch). Ganz besonders bekannt dafür ist die kaum noch angebaute Sorte 'Durinta', die wegen ihrer hervorragenden Fruchtfarbe, Geschmack und Haltbarkeit lange im Profianbau favorisiert wurde. Dass auch andere Sorten diesen Effekt zeigen, kommt daher, dass einige Züchter 'Durinta' wegen ihrer besonders guten Eigenschaften eingekreuzt haben. So wurden auch Gene für gelbe Blütenkelche mit übernommen. Tross-Tomaten mit vergilbtem Blütenkelch können immer wieder im Endverkauf beobachtet werden. Als Gegenmaßnahme kann auf Sorten ausgewichen werden, die diesen Effekt nicht oder zu einem sehr spät nach der Erntereife zeigen.
  • Frucht
    • falsch gereifter Tross durch BER
      dunkler Fleck durch BER am Blütenende
      Blütenendfäule (BER)

Bei Blütenendfäule handelt es sich um ein Kalzium Mangel in der Pflanze selbst, die Pflanze kann kein Kalzium aus dem Boden mehr aufnehmen weil evtl. die LF zu hoch ist so das sie nicht Transpirieren kann. Das führt dazu das die Pflanze No3- (Stickstoff, Nitrat) abzieht und in Neu gebildete Blätter und Pflanzen steckt und es aus den Alten entzieht, und wegen dem Mangel von N in der Frucht verfärbt sich die Frucht am ältesten Punkt der Frucht braun. Kann behoben werden durch eine gute Klimasteuerung, wie z.B. Lüften um LF zu senken damit die Pflanze Transpirieren kann.

    • Bunkerfrucht
      Bunkerfrüchte: Bunkerfrüchte entstehen vor allem während des Kulturbeginns bei der Bildung der ersten 3-5 Trosse (andere Bezeichnungen: Trauben, Wickel, Boukets) wenn die Pflanze noch sehr viel Assimilateüberschuss (= Wuchskraft) hat. Dabei wird die erste Frucht vom Trieb her besonders groß und wiegt dann 50-100 % mehr als die anderen Früchte am gleichen Tross. Besonders stark werden Bunkerfrüchte gebildet, wenn die Sorte zu ungleichgroßen Früchten an einem Tross neigt und wenn der Tross nicht begrenzt wird. Gegenmaßnahmen sind die Auswahl einer dafür unempfindlichen Sorte und das Begrenzen der Trosse bei normalen/runden Tomaten 5-6 Früchte und bei Fleischtomaten auf 3-4 Früchte. Damit werden alle Früchte gleichmäßiger groß und die erste Frucht ist nur wenig größer als die anderen. Um der Pflanze etwas Wuchskraft (stark vegetativ) zu nehmen, kann auch auf sechs Blätter eines entfernt werden, bis die Pflanze generativer wird.
    • wenig bestäubte kleine Früchte
      unbestäubte Blüten bilden keine Frucht
      Fruchtansatz gering:
      • 1) Ungünstige Pflanzenbelastung: Kann durch extrem viel Früchte pro Pflanze entstehen. In diesem Zustand werden Früchte abgestoßen, weil die Pflanze nicht ausreichend Kraft hat die Früchte zu versorgen. Das führt bei zu langen Transporten auch zu Blütenrieseln. Siehe weiter oben.
      • 2) Weiterhin kann dafür auch eine zu hohe Durchschnittstemperatur. Hummeln kühlen bei großer Hitze eher ihre Brut und fliegen deshalb weniger auf Pollensuche aus. Während der Kirschblüte und geöffneten Türen/Lüftungsklappen fliegen einige Tiere weg und kommen nicht mehr zurück. Es bleiben weniger für die gleiche Arbeit. Insgesamt werden die Blüten weniger gut bestäubt.
      • 3) und knappe Bewässerung und/oder zu hoher EC-Wert im Wurzelbereich. Die Pflanze wird bei der Verdunstung gehemmt, die Luftfeuchte sinkt.
      • 4) durch sehr niedrige Luftfeuchte begünstigt werden. Bei 2), 3) und 4) trocknet der sonst leicht feuchte und klebrige Griffel der Tomatenblüte schnell ab. Die Windbestäubung oder Bestäubung durch Hummeln (im Freiland auch Bienen) findet kaum statt. Ist die Temperatur zu hoch bleibt der Pollen nicht kleben. Griffel und Pollen haben am Vormittag etwa von 8-11 Uhr die besten Eigenschaften um eine gute Befruchtung zu gewährleisten. Gerade zu Beginn der Kultur beim Fruchtansatz des ersten Trosses ist die Luftfeuchte noch recht niedrig, weil die Pflanze noch nicht so viel Luftfeuchte produzieren kann. Der erste Tross bringt dann meist sehr kleine oder hohle Früchte (Puffigkeit, siehe oben).
      • 5) zu niedrige Temperatur: Ist die Temperatur zu niedrig, wächst der Pollenschlauch nicht. Es kommt nicht zur Befruchtung der Samenanlagen über den Griffel. Senkt man die Durchschnittstemperatur etwas ist der größte Verursacher (Befruchtungsbehinderer) schon beseitigt aber auch eine zu hohe CO2-Konzentration kann sich negativ auf die Befruchtung auswirken.
      • 6) zu hohe CO2-Gehalte: Sie behindern die Verdunstung. Deshalb senkt man auch die CO2-Konzentration bei CO2-Düngung etwas wenn es sehr warm und/oder die Luftfeuchte niedrig ist.
      • Gegenmaßnahme allgemein: Da die Tomate ein Windbestäuber ist, ist es nötig aktiv für eine ausreichende Bestäubung zu sorgen. Daher werden die Blüten zur erwähnten Zeit geschüttelt. Meist werden alle Pflanzen mechanisch geschüttelt. Eine Person geht durch die Reihen und schüttelt die Pflanzen. Es gibt auch kleine Trillerapparate, mit denen man die Blüten trillern kann. Sie funktionieren ähnlich einer elektrischen Zahnbürste. Heute werden hierzu Zucht-Hummeln eingesetzt, die genau zur richtigen Zeit aktiv sind.
    • Goldpünktchen, Calciumoxalat
      Goldpünktchen: Die sog. Goldpünktchen (nl: goudspikkels) sind Einlagerungen von Kalziumoxalatkristallen, wie es auch beim Bild der Frucht mit Gelbkelch sehr gut zu sehen ist. Je nach Sorte und Fruchtfarbe zeigen sich diese Pünktchen mehr oder weniger. Sie sind kein Qualitätsnachteil. Bei gelben und orangen Früchten sind sie auch vorhanden, jedoch der Farbe wegen nicht zu sehen.
    • Grünkragen
      Grünkragen: Für diese Erscheinung gibt es zwei Ursachen. Die eine ist zu geringe Kaliumversorgung (siehe unter Kalimangel) oder zu hohe Temperaturen bei der Abreife der Frucht. Dies trifft bei Tomatensorten zu, die nicht zur Gruppe der Hellfrüchte gehören. Wie auf dem Bild mit den eiförmigen Tomaten zu sehen haben solche Sorten bei unreife einen sog. grünen Nacken. Unter normalen Umständen reifen diese Fruchttypen gleichmäßig rot aus. Steigen die Temperaturen jedoch über 27 °C und die Sonne scheint direkt auf die Frucht kommt es zu Flecken, die gelb statt rot werden und auch bei Lagerung oder Nachreife nicht die gewünschte rote Ausfärbung erreichen. Abhilfe kann in Hitzeperioden eine Schattierung sein. Günstig ist auch die Pflanzung der Reihen in Nord-Süd-Richtung, damit die Früchte beim höchsten Stand der Sonne (was auch ungefähr dem täglichen Temperaturmaxim entspricht) durch die Pflanzen selbst beschattet werden. Müssen Anfällige Sorten mit grünem Nacken angebaut werden kann auch im Vorfeld für ausreichende Blattmasse gesorgt werden, indem eine höhere Luftfeuchte angehalten wird. Damit wird das Blatt länger und flächiger aber auch das Risiko für Botrytis cinerea steigt.
    • Hohlfrüchtigkeit oder Puffigkeit: Die Früchte haben oft ein etwas kantiges Aussehen. Sie entstehen oft im frühen Frühjahr und späten Herbst. Entstehen können sie bei mangelhafter Befruchtung und wenig Licht durch den sehr niedrigen Sonnenstand. Dabei entwickelt sich wenig bis keine gallertartige Masse, die normalerweise um die Samenkörner in der Frucht ist. Die Frucht wächst pathenokarp und bildet einen Hohlraum. Eine erhöhte Zufuhr an Nährsalzen wirkt der Tendenz zu holen Früchten etwas entgegen. In Deutschland, Österreich und er Schweiz nicht erlaubte Wuchsstoffanwendungen können auch dazu führen. Als Gegenmaßnahmen siehe auch zu geringer Fruchtansatz. Generell sollte für eine möglichst gute Bestäubung gesort werden.
    • Knicktross
      Knicktrosse: Sie entstehen durch zu wenig Licht. Dabei werden die Stiele der Blütenstände nicht fest genug. Wachsen dann die Früchte knickt der Blütenstand ab. Dadurch wachsen die Früchte weniger und bleiben in der Regel kleiner. Die Anfälligkeit für Knicktrosse ist sortenspezifisch und kann durch Bügeln mit kleinen Plastikbügeln oder durch leichtes Anritzen (weniger erfolgreich) verhindert werden. Gebügelt wird bis März. Danach ist der Lichtgenuss groß genug.
    • Platzer an rosa Tomate
      Platzen der Früchte oder Hartschaligkeit: Ab Ende Juli, wenn die Tage wieder kürzer werden, ist vornehmlich mit Platzern an Tomaten zu rechnen. Insbesondere kühle Temperaturen verbunden mit einer hohen Luftfeuchte nach einer Schönwetterperiode können größere Ausfälle verursachen. Dies gilt auch für Freilandkulturen, die nach längerer Trockenperiode einen heftigen Gewitterregen bekommen. Ebenso, wenn der Hauptteil des Triebs kühl ist, die Bodentemperatur aber deutlich über der Lufttemperatur. Dies kommt bei abnehmender Tageslänge sehr oft vor. Dabei ist der Trieb weniger aktiv als die Wurzel. Tomaten platzen, wenn die Wurzel mehr Wasser aufnimmt als das Blattwerk verdunsten kann. Besonders Cocktailtomaten sowie stark besonnte, freihängende Früchte mit einer dünnen Haut sowie Sorten, die eher Früchte mit dünner Fruchthaut bilden sind gefährdet. Ein zu starkes Blattpflücken oder zu spätes Stutzen des Haupttriebes begünstigt das Platzen. Die Schäden lassen sich durch rechtzeitiges Stutzen ca. 5-6 W vor Ernteende im Sommer und Reduzieren des Blattpflückens mindern. Wird der oberste Geiztriebes belassen wirkt sich das ebenfalls günstig aus. In Zeiten mit niedrigen Temperaturen sollte die Bewässerung reduziert und der EC-Wert der Nährlösung etwas angehoben werden. Dies bremst die Wasseraufnahme der Wurzeln. Eine ausreichende Lüftung und eine zusätzliche Heizung stimulieret die Verdunstung über das Blatt. Tropfbewässerung mit möglichst kurzen Gießvorgängen und Gießabständen bei Steuerung mit Hilfe von Tensiometer oder Solintegrator vermeidet die Bildung von hartschaligen Früchten. Sie platzen dann im vollreifen (rotreifen) Zustand bei plötzlichen Wassergaben nicht so leicht auf. Auch beim Pflücken der Früchte sehr früh am Morgen wenn Pflanze und Frucht sehr turgeszent sind kann die Frucht beim Fallenlassen aufreißen. Dabei entstehen vom Blütenkelch her radial Risse, die oft schnell mit Bakterien und Pilzen befallen werden und rasch verrotten beginnen. Ganz anders können Microrisse und etwas größere Risse, die halbkreisförmig angeordnet sind während des Fruchtwachstums wieder verwachsen und zu "verkorkten" Rissen führen. Dies führt lediglich zu verminderter optischer Qualität und weniger glänzenden Früchten. Ebenfalls fördernd sind zu hohe CO2-Werte bei der CO2-Düngung, was auch zu einem zu schnellen Fruchtwachstum führt, wenn viel Assimilate in kurzer Zeit eingelagert werden.
    • Microrisse (Bild vergrößern!
      größere Schwellrisse
      Rissigkeit: Aufgerissene Früchte können mehrere Ursachen haben. Kleine Microrisse, nicht besonders gut zu sehen, bis mittelgroße deutlich sichtbare Risse in Ringen um die Blütenkelchblätter werden durch große Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht verursacht. Schwingungen in Temperatur und Luftfeuchtigkeit und große Unterschiede zwischen Luft- und Fruchttemperatur können kleine Kratzringe (krakeleringer) auf einem Teil der Fruchthaut erzeugen. Andere Ursachen können eine erhöhte Wasseraufnahme oder herabgesetzte K-Aufnahme sein. Kratzringe vermindern die Haltbarkeit. Die Microrisse (feine Risse, nicht zu verwechseln mit Platzern) entstehen auch durch stark schwankende zeitliche Feuchte oder Temperaturunterschiede im Wurzelraum. Gefördert werden sie noch durch Sorten (sortenspezifisch), deren Früchte eine weniger elastische Fruchthaut besitzen. Durch die Feuchte- und Temperaturschwankungen schwankt der Turgordruck in der ganzen Pflanze und damit auch in der Frucht. Die Fruchthaut reist ganz fein auf, Microrisse entstehen. Diese Erscheinung gibt es auch bei Paprika. Deshalb für gleichmäßige Temperatur, Wasserversorgung und Düngung sorgen.
    • Sonnenbrand an Freilandtomate
      Sonnenbrand: Er entsteht an Früchten, die direkt der Sonnenstrahlung ausgesetzt sind. Sonnenbrand entsteht besonders wenn die Fruchttemperatur auf über 35 °C steigt oder die Früchte direkte Sonneneinstrahlung nicht gewöhnt sind. Da sich die Früchte so gut wie nicht durch Verdunstung kühlen können steigt die Fruchttemperatur bei ständiger Sonneneinstrahlung stark an. Das Eiweis der Zellen wird zerstört und/oder die oberste Zellschicht trocknet aus. Es entstehen helle Flecken, die bis zu hellbeige ausbleichen können. Ist die Frucht noch im Wachstum kann diese Stelle auch aufplatzen. Bei Freilandtomaten können Schattiergewebe über die Kulturen gehängt werden. Gleichzeitig sorgt man für genügend Blätter, damit die Früchte geschützt sind. Im Treibhaus kommen Früchte mit Sonnenbrand meist an der Südost bis Westseite vor wo die Pflanzen direkt an der Steh- oder Stirnwand stehen. Hier hilft das Aufbringen von Schattierfarbe aufs Glas. Damit wird die seitliche Bestrahlung abgemildert. Weiterhin kann eine Sorte gewählt werden, die ihre Früchte mit den Blättern besser schützt.
  • Trieb
    • Brüchigkeit: Sie ist vor allem am Morgen sehr hoch. Während der Nacht sind die Stomatas fast zu 100 % geschlossen, die Wurzeln nehmen aber weiter Wasser auf. Dadurch steigt der Turgordruck in der Pflanze. Die Pflanze wird sehr knackig und straff, was der Zellstreckung dient. Sollen die Pflanzen weiter an der Schnur aufgeleitet werden, beginnt man besser erst nach 10 Uhr oder am Nachmittag. Dann ist die Pflanze schlaffer und lässt sich zum aufleiten leichter biegen und vermeidet ein zu leichtes Abbrechen des Triebs.
    • Spalttrieb
      Spalttrieb, Spaltung, Doppeltrieb: Er tritt vor allem im Profianbau auf. Dabei scheint sich der Trieb zu verdoppeln oder spaltet sich sogar auf ohne zwei Triebspitzen zu bilden. Seltener spaltet die Triebspitze in 2 gleichwertige Triebe auf. Diese Erscheinung tritt meist beim 3.-6. Blütenansatz auf. Günstige Bedingungen für Triebspaltung sind sehr wüchsige Sorten und Kulturzustand (vegetativ), großer Temperaturunterschied Triebspitze (kühl) zu Wurzel (warm). Diese Bedingungen sind sicher am ehesten im Frühjahr und Herbst gegeben, wenn noch einigermaßen hohe Sonneneinstrahlung erzielt wird, die Außentemperaturen aber schon verhältnismäßig niedrig sind und die Witterungsverhältnisse recht schnell wechseln (sonnig/bedeckt). Im Herbst werden Spalttriebe weniger beobachtet, weil aus Günden der Energiekosten sehr wenig bis keine Betriebe Tomatenkulturen im Herbst beginnen. Man nutzt normalerweise das Einstrahlungsreichere Sommerhalbjahr und den Winter für den Kulturwechsel. Physiologisch gesehen schöpft die Pflanze bei hohen Einstrahlungswerten viel Energie. Durch die Rohrheizung (buisrail) die zwischen den Pflanzreihen liegen, kommt die Wurzeltemperatur auf (16-)18-22 °C. Die Wurzel arbeitet durch die reichlich zur Verfügung stehenden Assimilate und die vorhandene Wärme sehr gut und baut starken Wurzeldruck (Turgordruck) auf. Die biologisch/chemischen Prozesse in der Triebspitze sind aber zu langsam, was dort zu einem "Überdruck" führt, der zum Spalttrieb verhilft. Gegenmaßnahme ist eine ausbalancierte Kulturführung. Das heißt Anpassung der Temperaturführung an die Lichtverhältnisse und moderate Lüftungsstrategieen, die Innen-, Außentemperatur aber auch Luftfeuchte und Pflanzenzustand in richtigem Verhältnis mit einbeziehen. Wo vorhanden sollte unter Außentemperaturen von 7-10 °C der Energie-/Schattierschirm geschlossen werden. Für die dann schon mal höhere Luftfeuchte lässt man feuchteabhängig einen Spalt von 10 cm öffnen/offen damit Feuchtigkeit in den Gibel entweichen aber keine Zirkulation mit dem Gibel entsteht. Das führt auch zu einer ausgeglicheneren Temperaturschichtung im Treibhaus. Ziel ist es ein gleichmäßiges Wachstum zu erreichen, das nicht zu einer extrem vegetativen Pflanze führt, die damit anfällig für Triebspaltung ist. Im Kalthaus- (ungeheizt), Freiland- oder Hobbyanbau sind solche Maßnahmen selbstverständlich kaum durchführbar.
    • Trieb zu dünn: Darunter versteht man einen Triebdurchmesser < 10 mm, gemessen unterhalb des 2. voll ausgewachsenen Fiederblatts von der Pflanzenspitze gezählt. Das Dünnwerden des Triebs entsteht meist durch zu hohen Behang mit Früchten, zu hoher Verdunstung und Temperatur, zu starker Temperaturunterschiede Tag/Nacht und zu geringe Nährstoffzufuhr. Im allgemeinen alle Faktoren, die der Pflanze Stress erzeugen.

Ernährungsstörungen

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  • B-Mangel
B-Mangel
  • K-Mangel:
    K-Mangel
    K-Mangel
    Typische Symptome sind unausgeglichen ausfärbende Früchte. Wie auf dem Bild rechts zu sehen bleiben grüne Flecken, die auch bei Nachreife im Lager nicht rot werden. Ebenfalls typisch sind die aufgehellten Blattspitzen, bei denen die Blattadern grün bleiben und die Blattspreite gelb wird. Je nach Stärke des Mangels kann es auch dazu führen, dass die Blattränder verbräunen und trocknen. Der Nährstoff Kali ist vor allem wie auch Kalzium für die Regulation des Wasserhaushalts in der Pflanze verantwortlich. Die Entstehung von K-Mangel kann viele Ursachen haben:
    • Zu geringer K-Anteil in der Düngelösung im Verhältnis zu anderen Nährelementen bei Substratkultur. Es kommt zur Unterversorgung der Pflanze, das typische Schadbild entsteht. Bei Bodenkultur fehlt dieser Nährstoff im Boden und es kommt zu gleichem Effekt. Eine Nachdüngung mit einem Kalidünger ist erforderlich. Sinnvollerweise solle die Nährlösung bei Erdelosen Kulturen alle 1-2 Wochen untersucht werden und dem Wachstumsstadium angepasst werden. Ebenso sollte bei Bodenkultur vor Kulturbeginn eine Bodenprobe gezogen werden, der Boden angemessen aufgedüngt werden und im Verlauf der Kulturzeit nachgedüngt werden, damit der Mindestnährstoffgehalt im Boden erhalten bleibt. Die Pflanze kann lang nicht alle Nährstoffe im Boden erreichen, sondern fast nur die, die sie mit der Wurzelspitze aufnehmen kann.
    • Eine sehr vegetative Pflanze oder Kulturführung kann auch ein Grund für K-Mangel sein. Je nach Sorte sind die Pflanzen vegetativer oder generativer, wachsen offener mit weniger Blattmasse oder dichter mit viel Blattmasse. Im letzteren Fall kann eine Situation eintreten, in der sehr hohe Temperaturen (> 30 °C) herrschen, bei der die Pflanze sehr schnell wächst. Es wird viel Blattmasse aufgebaut, die Pflanze braucht überdurchschnittlich viel Kalium. Wird nicht rechtzeitig über die Düngung ergänzt, wird die Frucht mit Kali unterversorgt. Dies führt wiederum zu Mangelsymptomen.
    • Auch zu niedriger EC der Nährlösung, der vor allem in Hitzeperioden gesenkt wird um den Wasserbedarf der Pflanze zu decken, kann zu K-Mangel führen. Hier sollte die Nährlösung entsprechend angepasst werden.
    • K-Mangel tritt auch sortenspezifisch auf, d.h. einzelne Sorten reagieren empfindlicher auf K-Mangel als andere.
  • CO2-Überschuss
  • Mg-Mangel: Dieser tritt vor allem auf, wenn die Pflanze stark durch Fruchtbehang belastet ist. Auch wenn weniger Früchte an der Pflanze sind kann er mit anderen Stressfaktoren zusammen auftreten. Sobald Fruchtbelastung und Stress abnimmt verschwindet auch der Mg-Mangel wieder. Mg-Mangel zeigt sich auch dann, wenn ausreichend oder mehr als nötig Mg gedüngt wird und tritt meist nur an Blättern auf.
Mg-Mangel-Chlorose
  • Zn-Überschuss

Mycoplasmen und Viren

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  • PepMV gesprenkelte Frucht
    Pepino-Mosaik-Virus (Abkürzung PepMV)
  • Strichel-Virus oder Kartoffel-Y-Virus (engl. Potato virus Y)
  • Tomatenbronzefleckenvirus oder Bronzefleckenkrankheit (engl. Tomato spotted wilt virus (TSWV)
  • Tabakmosaikvirus (engl. Tobacco mosaik virus, TMV)
  • Tomatenmosaikvirus (engl. Tomato mosaik virus, ToMV)
  • Tomateninfektionschlorosevirus (TICV)

Bakteriosen

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  • Allgemein
  • C.michig. Vogelaugen
    C.michig. Welke Blattflecken
    Clavibacter michiganensis ssp. michiganensis = Cmm
  • Bakterielle Tomaten-Stengelmarkbräune (Pseudomonas corrugata)
  • schwarze Blattränder von P.syringae
    schwarze Flecken von P.syringae
    "Teerspritzer" von P.syringae
    Bakterielle Tomatenfleckenkrankheit (Pseudomonas syringae pv. tomato)
  • Pflanzenschutz bei Bakteriosen

Pilze

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  • Allgemein
  • Alternaria alternata
  • Auflaufkrankheiten
befallene Frucht
Flecken auf Blattfläche und Blattstiel
  • Kraut- und Braunfäule (Phytophthora infestans): Eine sehr verbreitete Krankheit, welche die Tomatenpflanze befällt ist die Braun-/Krautfäule, deren Erreger (der Protist Phytophthora infestans) auch die Kartoffelfäule hervorruft. Die Braunfäule an Tomaten äußert sich in vertrocknenden Blatttrieben, schnell größer werdenden braunen Flecken an den Stängeln und braunen Stellen auf den Früchten, die sich rasch auf die ganze Frucht ausbreiten. Der wichtigste Faktor bei der Ausbildung dieser Krankheit ist ein zuviel an Feuchtigkeit und feuchtes, kühles Wetter. Um ihre Entstehung zu verhindern bzw. herauszuzögern, sollten auf jährlichen Fruchtwechsel, luftigen Pflanzenabstand und Vermeidung von Kontakt zwischen Blättern und Erdboden - auch durch Spritzwasser - geachtet werden.
  • Didymella-Stängelfäule (Didymella lycopersici)
Echter Mehlthau
Echter Mehltau
  • Echter Mehltau (Oidium lycopersici Leveilula taurica):


  • Fusarium-Welke (Fusarium oxysporum f.sp. lycopersici)
  • Fusarium Fuß- und Wurzelfäule (Fusarium oxysporum f.sp. racidis-lycopersici)
  • Fuß-, Stängelgrund- und Wurzelfäule (Phytophthora nicotianae var. noctianae)
  • Grauschimmel
    Fruchtflecken sog. Geisterflecken
    Grauschimmel (Botrytis cinerea):


  • Korkwurzelkrankheit (Pyrenochaeta lycopersici)
  • Rhizoctonia-Stängelgrundfäule (Rhizoctonia solani)
  • C.fulvum Blatt Oberseite
    C.fulvum Blatt Oberseite
    Samt- und Braunfleckenkrankheit (Cladosporium fulvum)

Tiere

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  • Älchen, Nematoden
  • Kartoffellaus an Cherrytomate
    Blattläuse: Die Blattläuse kommen eher selten an Tomaten vor und richten kaum wirtschaftlichen Schaden an. Am ehesten kommt die Kartoffelblattlaus vor. Die Standard-Bekämpfung geschieht sehr erfolgreich mit Nützlingen beim ersten Auftreten der Blattläuse. Statt der Erzwespe Aphelinus abdominalis kann auch chemisch bekämpft werden. Dies sollte jedoch nur geschehen, wenn die Lauspopulation nicht rechtzeitig erkannt wurde und deshalb überhand nimmt.
  • Blatt mit Fraßgängen
    Floridafliege, Minierfliege
  • Milben
    • Gallmilben
    • Gemeine Spinnmilbe
    • Rote Spinnmilbe
    • bronzeartige Verfärbung
      A. lycopersici am Trieb
      Rostmilbe Aculops lycopersici:Sie ist in Mitteleuropa sicher schon seit 1993 gelegentlich an Tomaten aufgetreten. Seit 1999 kommt sie aber verstärkt vor und kann, wenn Gegenmaßnahmen unterlassen werden, kulturbedrohend sein. Die adulte Milbe besitzt 2 Beinpaare und ist mit etwa 0,16 mm so klein, dass sie erst mit einer Handlupe mit 15-fachen Vergrößerung zu sehen ist. Sie ist weißlich, durchscheinend. Die Überwinterung geschieht als Ei. Meist beginnt der Befall erst (Juni-)Juli-August, wenn die Lebensbedingungen für sie besser sind. Durch ihr Auftreten beginnen sich einzelne Pflanzen bronze zu verfärben. Die Verfärbung verbreitet sich von einzelnen Stellen, meist bei den Blättern beginnend, über die ganze Pflanze aus. Es folgen die Nachbarpflanzen und innerhalb weniger Wochen der ganze Tomatenbestand. Verursacht wird die Verfärbung durch Anstiche der Rostmilbe. Einzelne Zellen verfärben sich rostbraun oder bronzefarben. Sie vermehrt sich rasant, damit auch die Anzahl Saugstellen und wiederum die stärke der Verfärbung. Die Pflanze vertrocknet durch die Tätigkeit der Rostmilbe regelrecht. Am stärksten wird die Raubmilbe im Betrieb verteilt, da bei Kulturarbeiten die Mitarbeiter an ihrer Kleidung haftende Milben im Bestand verteilen. Verbreitet wird sie jedoch auch durch Jungpflanzenmaterial, das europaweit produziert und transportiert wird. Teilweise kommen auch Pflanzen aus dem Nahen Osten (Türkei, Israel) und von Nordafrika (Marokko). Auch Besucher und Material (Kisten, Handel treibender Gemüseanbau), die Kontakt mit befallenen Beständen oder Personen anderer Betriebe hatten kommen als Überträger in Frage. Gegenmaßnahmen sind sicher saubere Pflanzen, sauberes Material und übliche saubere Überbekleidung für Besucher, um ein Einschleppen des Schädlings zu vermeiden. Trat bereits in früheren Jahren Befall im Betrieb auf, tritt der Schädling im Folgejahr sicher wieder auf, da in spezialisierten Betrieben die überbauten Kulturflächen frostfrei gehalten werden. Daher muss die Kultur mindestens wöchentlich kontrolliert werden um Befall rechtzeitig zu erkennen. Häufige Bestandskontrollen sind Standard. Sie gelten auch für andere Schadursachen und um so wichtiger je länger die Kultur steht.
  • Miniergänge
    Nervenminierfliege
  • Raubwanze
  • Hornworm Manduca quinquemaculata
    Raupen
  • Thrips
  • Trauermücke
  • Türkische Motte
  • Eier: WF weiß, parasitiert E.formosa
    Weiße Fliege (WF): auf dem Bild links sind gut die schwarzen durch die Schlupfwespe Encarsia formosa parasitierten Eier der Weißen Fliege zusehen. Aus diesen schlüpft nach Brutende die junge Schlupfwespe, was sehr gut an der runden Austrittsöffnung leerer Eier zu sehen ist. Sie parasitiert dann wiederum weitere Eier. Die noch "weißen" eigentlich transparenten Eier sind noch nicht parasitiert.
  • Einstichreihen und -flecken der Zikade
    Zikaden

Unkraut

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  • Allgemein
  • Häufigste Unkräuter
  • Gegenmaßnahmen

Fruchtfolge

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  • Allgemein sollte man nicht zwei mal aufeinanderfolgend Solanaceae im gleichen Gewächshaus pflanzen, sondern z.B. ein Baldriangewächs wie Feldsalat, es verträgt den Rest N gehalt im Boden, so das keine Aufdüngung erforderlich ist.

Literatur

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Bücher für Profianbau:

  • Becker-Dillingen J.; 1950: Handbuch des gesamten Gemüsebaus
  • Chaux CL. et Foury CL.; 1994: Productions Légumieres
  • Homer J. et al; 1949: Vegetable Crops
  • Israilski W.P.; 1955: Bakterielle Pflanzenkrankheiten, 272-297
  • Jensen E.; 1994: Grøntsager i Væksthus, 3. udgave
  • Jones J.B. et al.; 1991: Compendium of Tomato Diseases
  • Krug H.; 1994: Lehrbuch des Gemüsebaus, 422-440
  • Krug H. et al; 2002: Gemüseproduktion
  • Marinetti G.; 1992: Guide pratique pour la culture de la tomate en hor sol, 1-28
  • Messiaen C-M.; 1998: Le Potager Tropical
  • Müllers L.; 1936?: Müllers Gemüsebau
  • Reinhold J. et al; 1962: Ratgeber für den Gemüsebau unter Glas
  • Versuche im Deutschen Gartenbau
  • Vilmorin-Andrieux & Cie; 1925: Les Plantes Potagères
  • Vogel G.; 1996: Handbuch des speziellen Gemüsebaus
  • Willumsen J. et al.; 1994: Havebrug 82, 1-6
  • Wonneberger C.; 2004: Gemüsebau

Fachzeitschriften für Profianbau:

  • Der Gemüsebau, Schweiz
  • Fruit & Légumes, Frankreich
  • Gartner Tidende, Dänemark
  • Gemüse, Deutschland
  • Groenten en Fruit, Niederlande
  • Monatsschrift, Deutschland
  • ProeftuinNiews, Belgien

Medizinische Fachliteratur

  • Giovannuci, Rimm, Liu, Stampfer, Willett: A Prospective Study of Tomato Products, Lycopene and Prostate Cancer Risk. J. National Cancer Institute 94 (2002), 391-398

Quellen

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  1. M. Baladou et al, OCVCM, 30.5.1997, Tomate Detail de Culture aus:http://www.legumes.ch/
  2. P. van den Berge, FiBL, Nov. 97 in: Merkblatt Tomaten


siehe Kapitel Einleitung

Jungpflanzenanzucht

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siehe Kapitel Jungpflanzenanzucht

Wachstumsfaktoren

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siehe Kapitel Wachstumsfaktoren

Pflanzenschäden, Pflanzenkrankheiten und Wachstumskonkurrenz

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siehe Kapitel Pflanzenschäden, Pflanzenkrankheiten und Wachstumskonkurrenz

Kulturarbeiten

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Standortvorbereitung

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Pflanzung

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Kulturpflege

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Kulturabschluss und Standortreinigung

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Ernte

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Erntezeiten

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Erntesteuerung

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Aufbereitung und Vermarktung

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Qualität

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Arbeitsleistung

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Ertrag

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Preise

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Literatur

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Bücher für Profianbau:

  • Becker-Dillingen J.; 1950: Handbuch des gesamten Gemüsebaus
  • Chaux CL. et Foury CL.; 1994: Productions Légumieres
  • Homer J. et al; 1949: Vegetable Crops
  • Israilski W.P.; 1955: Bakterielle Pflanzenkrankheiten, 272-297
  • Jensen E.; 1994: Grøntsager i Væksthus, 3. udgave
  • Jones J.B. et al.; 1991: Compendium of Tomato Diseases
  • Krug H.; 1994: Lehrbuch des Gemüsebaus, 422-440
  • Krug H. et al; 2002: Gemüseproduktion
  • Marinetti G.; 1992: Guide pratique pour la culture de la tomate en hor sol, 1-28
  • Messiaen C-M.; 1998: Le Potager Tropical
  • Müllers L.; 1936?: Müllers Gemüsebau
  • Reinhold J. et al; 1962: Ratgeber für den Gemüsebau unter Glas
  • Versuche im Deutschen Gartenbau
  • Vilmorin-Andrieux & Cie; 1925: Les Plantes Potagères
  • Vogel G.; 1996: Handbuch des speziellen Gemüsebaus
  • Willumsen J. et al.; 1994: Havebrug 82, 1-6
  • Wonneberger C.; 2004: Gemüsebau

Fachzeitschriften für Profianbau:

  • Der Gemüsebau, Schweiz
  • Fruit & Légumes, Frankreich
  • Gartner Tidende, Dänemark
  • Gemüse, Deutschland
  • Groenten en Fruit, Niederlande
  • Monatsschrift, Deutschland
  • ProeftuinNiews, Belgien

Medizinische Fachliteratur

  • Giovannuci, Rimm, Liu, Stampfer, Willett: A Prospective Study of Tomato Products, Lycopene and Prostate Cancer Risk. J. National Cancer Institute 94 (2002), 391-398


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Wiktionary – Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen:
 Commons: Tomate – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
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