Ziegelmühle (Treuchtlingen)
Ziegelmühle ist ein Gemeindeteil der Stadt Treuchtlingen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen (Mittelfranken, Bayern).[2] Ziegelmühle liegt in der Gemarkung Wettelsheim.[3]
Ziegelmühle Stadt Treuchtlingen
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Koordinaten: | 48° 59′ N, 10° 53′ O |
Höhe: | 410 m ü. NHN |
Einwohner: | 11 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 91757 |
Vorwahl: | 09142 |
Ziegelmühle von Osten aus
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Geographische Lage
BearbeitenDie Einöde liegt als vorletzte Mühle an der Rohrach zwischen Wettelsheim und Bubenheim. Parallel dazu führt die Kreisstraße WUG 5 vorbei. Die Bahnstrecke Treuchtlingen–Würzburg verläuft etwa 100 Meter südwestlich.[4]
Ortsnamensdeutung
BearbeitenIn Bayern gibt es mehrere „Ziegelmühlen“. Als solche wurden wahrscheinlich Mühlen bezeichnet, in denen nebenher Ziegel hergestellt wurden. Denkbar ist auch, dass so bezeichnete Mühlen in der Nähe einer abgegangenen Ziegelhütte als dem eigentlichen Fabrikationsort für Ziegeln gestanden sind. Dass der Name von einer eventuellen Bauweise aus Ziegeln herrührt, ist eher unwahrscheinlich.[5]
Geschichte
BearbeitenDie Mühle ist erstmals 1576 erwähnt: Der „Ziegelmüller zu Wettelßheim auf der Zeigelmühl“, ein gewisser Daniel Offenmüller, stritt mit der Gemeinde Wettelsheim wegen des Viehtriebs. 1719 taucht die Bezeichnung „Schneckenmühl“ auf. 1732 wurde das Anwesen „Schnecken- oder Ziegel-Mühl“ genannt und gehörte zum Richteramt Wettelsheim des Markgrafentums Brandenburg-Ansbach, wohin auch der Zehnt zu entrichten war; ab 1792 war die Mühle mit Wettelsheim königlich-preußisch. Die Mühle lag auf Territorium des Fränkischen Reichskreises. Auch die Vogtei hatte das Richteramt Wettelsheim inne, während die Fraisch beim ansbachischen Oberamt Hohentrüdingen lag.[6]
Im Königreich Bayern wurde Wettelsheim mit seinen Mühlen 1808 zum Steuerdistrikt Wettelsheim. Als 1818 die Ruralgemeinde Wettelsheim gebildet wurde, gehörte auch dieser die Ziegelmühle an.[7] Wettelsheim lag im ehemaligen Landkreis Gunzenhausen und wurde im Zuge der Gemeindegebietsreform am 1. Januar 1972 freiwillig nach Treuchtlingen eingemeindet.[8]
1984 wurde in der Mühle noch Getreide gemahlen, aber auch Landwirtschaft betrieben.[9]
Einwohnerzahlen
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Heimatbuch Treuchtlingen. Herausgeber: Heimat- und Bäderverein Treuchtlingen e. V. [um 1984].
- Hanns Hubert Hofmann: Gunzenhausen-Weißenburg. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. Reihe I, Heft 8. Komm. für Bayerische Landesgeschichte, München 1960, DNB 452071089 (Digitalisat).
- Robert Schuh: Gunzenhausen (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 5). Michael Laßleben, Kallmünz 1979, ISBN 3-7696-9922-X, S. 360–361.
Weblinks
Bearbeiten- Ziegelmühle in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 9. November 2022.
- Ziegelmühle in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 25. Oktober 2024.
- Ziegelmühle im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 25. Oktober 2024.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 353 (Digitalisat).
- ↑ Gemeinde Treuchtlingen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 25. Oktober 2024.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 25. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 25. Oktober 2024 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ Schuh, S. 360
- ↑ Schuh, S. 360; Hofmann, S. 179, dort „Ziegelhütte“ bzw. auf S. 243 „Ziegelmühle (Schneemühle)“; Heimatbuch Treuchtlingen, S. 147
- ↑ a b c d Hofmann, S. 243
- ↑ Heimatbuch Treuchtlingen, S. 209; Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 477.
- ↑ Heimatbuch Treuchtlingen, S. 147
- ↑ Eduard Vetter: Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken. Ansbach, 1846, S. 141
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1039, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 788 (Digitalisat).