Zelene Beretke
Zelene Beretke (Grüne Barette)[1] war eine paramilitärische Organisation der nationalistischen bosniakischen Partei Stranka Demokratske Akcije, die auf Initiative von Alija Izetbegović am 10. Juni 1991 in Sarajevo gegründet wurde.[2] Die Truppen der Zelene Beretke waren meist im Norden und den zentralen Gebieten von Bosnien und Herzegowina aktiv, wobei sie zahlreiche Kriegsverbrechen verübt haben sollen. In der zweiten Hälfte des Jahres 1992 wurden sie in die neu gegründete Armija Republike Bosne i Hercegovine integriert.
Angriff auf die Kolonne der Jugoslawischen Volksarmee in Tuzla
BearbeitenAm 15. Mai 1992 wurde ein Konvoi der Jugoslawischen Volksarmee (JNA), der eine Kaserne Tuzla verließ, von mehreren tausend Mitgliedern der Zelene Beretke angegriffen. Die Scharfschützen der Freischärler sollen dabei zuerst die Fahrer der Wagen ermordet haben, um die Kolonne zum Stillstand zu zwingen. Die dann aus den LKWs Flüchtenden seien der Reihe nach ermordet worden. Während des Angriffs gab es auf Seiten der JNA zahlreiche Tote und Verwundete. Nach späteren Angaben handelte es sich um rund 80 Todesopfer und rund 130 Verletzte auf Seiten der JNA-Angehörigen, davon größtenteils unbewaffnete Wehrpflichtige. Weitere JNA-Angehörige gerieten in Gefangenschaft, dort wurden einige gefoltert und getötet. Bei den meisten Opfern handelte es sich um unerfahrene Rekruten im Alter zwischen 16 und 25 Jahren, die ihren Wehrdienst in der Stadt ableisteten, sowie einige Reservisten. Dieser Vorfall, der als Kriegsverbrechen eingestuft wird, ging als Angriff auf die Kolonne der Jugoslawischen Volksarmee in Tuzla ein.
Weblinks
Bearbeiten- Bosnien: Feinde Gottes Der Spiegel, 17. August 1992
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Matthias Vetter: Glossar, Abkürzungen und Aussprache in: Dunja Melcic (Hrsg.): Der Jugoslawien-Krieg. Handbuch zu Vorgeschichte, Verlauf und Konsequenzen. VS Verlag für Sozialwissenschaften, 1999, ISBN 978-3-663-09609-2, S. 569, 570
- ↑ Eva Reder: Der Krieg in Ex-Jugoslawien 1991–1995 in den Ö1-Journalen/6. Der Krieg in Bosnien-Herzegowina Österreichische Mediathek, abgerufen am 28. Dezember 2017