Zapfenrüblinge
Die Zapfenrüblinge oder Nagelschwämme (Strobilurus) sind eine Pilzgattung aus der Familie der Rindenschwammverwandten.[1] Sie bilden kleine Fruchtkörper, die oft unmittelbar nach der Schneeschmelze auf Zapfen von Fichten oder Kiefern erscheinen. Der von Rolf Singer dieser Gattung verliehene Name Strobilurus leitet sich vom griechischen Wort strobilos für „Zapfen“ ab. Die Typusart ist Strobilurus conigenoides.[2]
Zapfenrüblinge | ||||||||||||
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Fichten-Zapfenrübling (Strobilurus esculentus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Strobilurus | ||||||||||||
Sing. |
In den unscheinbaren Pilzen wurde die Stoffklasse der Strobilurine entdeckt, die wirksame Fungizide sind. Strobilurin A und seine synthetischen Abkömmlinge erreichten innerhalb weniger Jahre einen Marktanteil von etwa 20 Prozent am Fungizid-Weltmarkt. Auch in anderen Pilzen konnten inzwischen weitere Strobilurine entdeckt werden.[3]
Merkmale
BearbeitenMakroskopische Merkmale
BearbeitenDer gewölbte bis flach ausgebreitete, teils in der Mitte gebuckelte Hut wird 1–3 cm breit. Junge Fruchtkörper haben eine grau-braune Farbe und blassen später aus. Die zunächst graulichen, später weißen und bisweilen vergilbenden Lamellen stehen dicht gedrängt und sind am Stiel ausgebuchtet angewachsen. Das Sporenpulver ist weiß. Der dünne Stiel ist erst weiß und später bis auf den oberen Stielbereich ockerbräunlich gefärbt.
Mikroskopische Merkmale
BearbeitenDie elliptischen Sporen sind 4–5 Mikrometer lang und 2,5–3 µm breit.
Gattungsabgrenzung
BearbeitenAndere zapfenbewohnende Pilze können ähnlich aussehen, darunter vor allem der Mäuseschwanz-Rübling (Baeospora myosurus) auf Kiefern- oder Fichtenzapfen und der Fichtenzapfen-Helmling (Mycena strobilicola) auf Fichtenzapfen.
Arten
BearbeitenZapfenrüblinge (Strobilurus) weltweit |
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Fichten-Zapfenrübling
(Strobilurus esculentus) -
Bitterer Kiefern-Zapfenrübling
(Strobilurus tenacellus)
Quellen
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Andrew W. Wilson, Dennis E. Desjardin: Phylogenetic relationships in the gymnopoid and marasmioid fungi (Basidiomycetes, euagarics clade). In: Mycologia 97(3). 2005. The Mycological Society of America. S. 667–679. doi:10.3852/mycologia.97.3.667. (PDF; 206 KB)
- ↑ Rolf Singer: New genera of fungi. VIII. In: Persoonia 2(3). 1962. S. 407–415.
- ↑ Andreas Bresinsky: Bitterer Nagelschwamm sorgt für Milliardenumsätze. Der Tintling 43. Heft 2/2005. Seite 36–41. ISSN 1430-595X.