Wyschnyzja (ukrainisch Вижниця; russisch Вижница Wischniza, deutsch Wiżnitz oder Wischnitz, rumänisch Vijnița oder Vișnița, polnisch Wyżnica) ist eine Rajonshauptstadt in der ukrainischen Oblast Tscherniwzi.

Wyschnyzja
Вижниця
Wappen von Wyschnyzja
Wyschnyzja (Ukraine)
Wyschnyzja (Ukraine)
Wyschnyzja
Basisdaten
Oblast: Oblast Tscherniwzi
Rajon: Rajon Wyschnyzja
Höhe: 356 m
Fläche: 9,1 km²
Einwohner: 3.803 (1. Januar 2022)
Bevölkerungsdichte: 418 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 59200
Vorwahl: 380 3730
Geographische Lage: 48° 15′ N, 25° 11′ OKoordinaten: 48° 14′ 42″ N, 25° 10′ 59″ O
KATOTTH: UA73020090010033414
KOATUU: 7320510100
Verwaltungsgliederung: 1 Stadt, 9 Dörfer
Verwaltung
Bürgermeister: Wolodymyr Pylypjuk
Adresse: вул. Українська 34
59200 м. Вижниця
Statistische Informationen
Wyschnyzja (Oblast Tscherniwzi)
Wyschnyzja (Oblast Tscherniwzi)
Wyschnyzja
i1
Blick auf den Ort im Winter

Geographie

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Wyschnyzja liegt am rechten Ufer des Tscheremosch, etwa 54 km westlich von Czernowitz. Auf der gegenüberliegenden Uferseite des Tscheremosch liegt die Siedlung städtischen Typs Kuty.

Geschichte

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Die Stadt wurde vermutlich schon 1158 erwähnt, zur ersten zweifelsfreien Erwähnung kommt es 1501 in einer Moldauischen Chronik. 1514 bis 1574 war der Ort von den Türken besetzt, danach gehörte er bis 1774 zum Fürstentum Moldau. Von 1774 bis 1918 war er ein Teil des Kaisertums Österreich (ab 1849 Teil des Kronlandes Bukowina).

Ende des 18. Jahrhunderts war die Waldwirtschaft ein bedeutender Wirtschaftsfaktor des Ortes, 1855 wurde der damalige Marktflecken zum Sitz einer Bezirkshauptmannschaft ernannt. Wichtig für die wirtschaftliche Entwicklung war die Eröffnung der Lokalbahn Nepolokoutz–Wiznitz der Neuen Bukowinaer Lokalbahn-Gesellschaft am 7. Juli 1898[1], die ihren Endbahnhof im Ort hatte.

Im Sommer 1909 ereignete sich im Ort eine Brandkatastrophe, bei der 103 Häuser niederbrannten.[2]

Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs kam der Ort zu Rumänien, zum Kreis Storojineț, und wurde Grenzstadt zu Polen. Zwischen 1930 und 1944 bestand eine kombinierte Eisenbahn- und Straßenbrücke aus Holz über den damaligen Grenzfluss Tscheremosch in die zu der Zeit polnische Schwesterstadt Kuty. Über diesen Grenzübergang trat die polnische Staatsführung nach dem deutschen Überfall 1939 zusammen mit einer großen Anzahl von Soldaten und Zivilisten ihr Exil an.[3][4] 1940 erhielt Wyschnyzja die Stadtrechte. Im Zuge der Annexion der Nordbukowina am 28. Juni 1940 wurde sie ein Teil der Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik innerhalb der Sowjetunion. Zwischen 1941 und 1944 gehörte die Stadt wiederum zu Rumänien und ist heute ein Teil der seit 1991 unabhängigen Ukraine.

Im Ort gab es eine starke jüdische Einwohnerschaft, die die Geschichte und das Gesicht von Wyschnyzja stark prägten. Der Großteil wurde im Zweiten Weltkrieg getötet oder vertrieben. In Wyschnyzja wurde die chassidische Wischnitz-Bewegung gegründet. Neben deren Synagoge baute die jüdische Reformgemeinde eine eigene Synagoge.

Verwaltungsgliederung

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Am 16. September 2016 wurde die Stadt zum Zentrum der neu gegründeten Stadtgemeinde Wyschnyzja (Вижницька міська громада/Wyschnyzka miska hromada). Zu dieser zählen auch die 5 in der untenstehenden Tabelle aufgelistetenen Dörfer[5]; bis dahin bildete sie die Stadtratsgemeinde Wyschnyzja (Вижницька міська рада/Wyschnyzka miska rada) im Rajon Wyschnyzja.

Folgende Orte sind neben dem Hauptort Wyschnyzja Teil der Gemeinde:

Name
ukrainisch transkribiert ukrainisch russisch rumänisch deutsch
Bahna Багна Багна (Bagna) Bahna Bahna
Ispas Іспас Испас Ispas Ispas
Kybaky Кибаки Кибаки (Kibaki) Chibachi Kibak
Majdan Майдан Майдан (Maidan) Maidan-Ispas Majdan
Milijewe Мілієве Милиево (Milijewo) Milie Millie
Serednij Majdan Середній Майдан Средний Майдан (Sredni Maidan) Maidanul de Mijloc Mihowa-Majdan
Tschereschenka Черешенька Черешенка Cireşel Czereszenka
Tschornohusy Чорногузи Черногузы (Tschernogusy) Ciornohuzi Czornohuzy
Wyschenka Виженка Виженка (Wischenka) Vijnicioara Wiżenka

Persönlichkeiten

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Söhne und Töchter der Stadt

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Ehrenbürger

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Einzelnachweise

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  1. Bernhard Neuner: Bibliographie der österreichischen Eisenbahnen von den Anfängen bis 1918. Bd. 2. Drews, Wien 2002, S. 855. ISBN 3-901949-00-3
  2. Verheerende Feuersbrunst in Wiznitz. In: Czernowitzer Taglbatt, 13. Juli 1909, S. 4 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/czt
  3. Count Edward Raczynski In Allied London Weidenfeld and Nicolson 1962 Page 39
  4. Editor Waclaw Jedrzejewicz Poland in the British Parliament 1939–1945. Volume I. Jozef Pilsudski 1946, Page 317.
  5. Відповідно до Закону України "Про добровільне об'єднання територіальних громад": у Чернівецькій області у Вижницькому районі
  6. Jewish Claims USA, Akte Nr. 58.00/M, REEL 32, ID #426, Sept.12,1942, Vol 1-10
  7. Hof- und Staatshandbuch der Österreichisch-Ungarischen Monarchie 1918, Seite 519.
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Commons: Wyschnyzja – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien