Brandenburgische Jagdpartie
Mops und Mastino, Dogge und Dackel, Promenadenmischung und reinstgezüchtete Modehunde, nebst den dazu passenden Herrchen und Frauchen aus dem wohlhabenden Westberliner Westen bevölkern bei jeden Wetter zuverlässig das großräumige Umfeld des Berliner Jagdschlosses Grunewald. Kleine schwarze Plastikbeutel an die Wildschutzzäune der Grunewaldsee-Hundebadestelle geknotet, zeugen vom verantwortungsbewussten Umgang mit den Hinterlassenschaften unserer treuen Vierbeiner. Im großen Hof des schönen Renaissanceschlosses waren die süßen Racker dann alle am GLAM-on-tour-Wochenende vom 21. bis zum 23. September auch versammelt und wollten nur spielen. Mittendrin auch etwa 18 Wikipediaautoren und -fotografen, die weniger spielen, als sich vielmehr, professionell begleitet, die Sammlungen des Schlosses zeigen lassen wollten, denn es beherbergt neben historischen Artefakten aus der Geschichte der herrschaftlichen Jagd, auch eine bedeutende Kunstsammlung mit den Werken des älteren und jüngeren Lucas Cranach sowie ihrem Umfeld. Herr Dr. Dilba und Frau Külow von der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg erweiterten in ihren ausführlichen Schlossführungen das Wissen der Wikipedianer. Bereitgestellte Literatur, eine umfassende Fotogenehmigung und natürlich Speis & Trank trugen zu einer gelungenen Veranstaltung bei. Fast alles klappte dank der guten Organisation der Kollegen Julius1990 und Holger Plickert und seinen Kollegen und Kolleginnen vom Verein Wikimedia Deutschland reibungslos. Die enzyklopädischen Ergebnisse werden jetzt langsam sichtbar, die Commonskategorie füllt sich allmählich mit den geschossenen Fotos, manch umfangreicher Artikel reift noch im Benutzernamensraum, doch das Ergebnis kann sich schon jetzt absolut sehen lassen. Allen Organisatoren und Helfern von WMDE und vor allem der Preußischen Stiftung sei Dank ausgesprochen, denn es ist unübersehbar: Wichtige kulturelle Institutionen sehen die Wikipedia immer mehr mit anderen Augen als noch vor Jahren. Ein Grund ansatzweise etwas stolz zu sein? Doch dann ein dumpfer satter Schlag, der für Erschütterungen sorgte. War es eine Bombe? Ruhig Blut, solche Detonationen kommen vom Sprengplatz Grunewald, wie eine Mitarbeiterin des Schlosses beruhigend berichtete. Kein Kläffen mehr, Bellen oder Jaulen, dafür abendliche Grillwürstchen für Autoren und Fotografen. Sc, 23. September 2018
Hat Wikipedia die Offenheit verloren, mit der sie wirbt?
Einerseits lässt man eingearbeitete Neulinge nicht Admin werden, andererseits herrscht groteske Willkür gegenüber den dazugekommenen. Hinter ihnen werden Sockenpuppen, Verschworene oder Saboteure vermutet. Das hat schon Gemeinsamkeiten mit einer großen Propagandamaschine, die für Fehler Schuldige und Schuhabtreter benötigt. So kommt es sogenannten Mitautoren mehr darauf an, auf die Beträge zu achten, was früher in den Richtlinien als „Stelle anderen Benutzern nicht nach“ ausgeschlossen war. Stattdessen ein In-Abrede-Stellen und Kontrollieren vor Benutzern nach dem stalinistischen Motto „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“. Aber der dazugekommene Autor schreibt einfach nicht in dem Stil wie manch verstorbener oder verlorener Mitautor.
Offensichtlich wird das Projekt Deutsche Wikipedia nicht nur als „Spiegel der Gesellschaft“, sondern auch als Tummelplatz von Influencern genutzt, die bekämpfen was sie nicht verstehen und nicht verstehen wollen. Der Idealismus, freies Wissen vorzuenthalten, wird dabei totgetreten und rigoros zertrampelt. Ein Buch zu besitzen, nach dem repariert wird und Schaltpläne enthalten sind, ist dabei egal, da wird die technischen Sachkunde den Verschwörungstheorien der Verkäufer überlassen, denn das gekaufte Buch ist nicht im Netz der Weltweiten Müllhalde (WWW) zu finden und scheint es Sinn zu machen, seinen jüngeren Mitmenschen die Grundlagen eines Handwerks und einer Wertschöpfungskette vorzuenthalten. Man könnte sich schon fragen, wenn man Grundlagenwissen aufgibt, ob man zum Berater für Sozialhilfeempfänger wird, und damit Hopfen und Malz verloren glaubt.
Selbst wenn sie so dermaßen vom anderen Ufer sind, dass sie ihr vermeintliches Wissen über den Umgang mit göttlichen Gaben am ungeeigneten Platz anzuwenden mutmaßlich zu wissen – vorgeben – und auf andere projizieren, ist das mehr als unerhört. Sie zerstören die Perspektiven junger Leute. Es verfolgen gerade diese Influencer die Maßnahmen gegen andere Mitautoren und machen Wikipedia zu einem Ort der Willkür, Des- und Falschinformation, da von einem ihnen persönlich verhasstem Autor eingebracht. Das Betragen wird zur großen Hürde. Falschinformation hält sich, da die Kontrolleure selbst nicht weiter wissen.
Viele hatten es persönlich genommen und resigniert der Wikipedia den Rücken gekehrt. Es scheint ein unwiederbringlicher Verlust zu sein, die Vergraulten wieder ins Boot zu holen. Reformierbar ist, wenn ein Umdenken noch möglich ist. Unterdessen verhärten sich die Fronten, und wenn es um politische Themen geht, finden sich Geldgeber, die Recherche und Propaganda betreiben und einzelne Mitglieder an ihrer Menschlichkeit aus der Community schießen, die sich dabei fragen muss, wohin sie sich entwickelt hat und ob es sie jemals gegeben hat?
Und Wikipedia hält der Gesellschaft dabei abermals den Spiegel vor und zeigt, wie diktatorisch eine Demokratie sein kann, was nahezu reif Hollywood wäre, könnte man es in Ton und Bild fassen, wenn es nicht am Verständnis und der Offenheit der Allgemeinheit für diese Themen fehlen würde, für die eine Gesellschaft noch erst heranreifen muss. Unterdessen wird in einer realen Welt die Sackgasse die Primitivität durch Repression gelehrt und durchgesetzt, und alle anderen sind ja so böse und passen einfach nicht in das Weltverständnis einer anderen Kultur, die sich auseinander entwickelt hat.
So gesteht man peinlichst ein, dass das, was man genau vermeiden wollte, in der Mitte der Gesellschaft angekommen sei. Von der der jeweilige Intelligenzquotient nicht genügt, um die Abstraktion der anderen Weltsicht zu verstehen und einordnen zu können. Früher sagte man noch im Schwabenland: „Schwätz mit mal ne Mark in’d Tasch“, also „Rede mit mal einen Euro in die Tasche“. Gemeint war das Gegenteil, sich den Euro aus der Tasche redenzulassen. Und so wird mit einen Lehrer, der neunmal-schlaue Klugscheißer und geglaubt wird dem Influencer, der das Wissen als Eselsbrücke zum Verkauf seiner Werbung liefert.
So zeigte sich, dass Offizielle auch Fehler machen und dafür nicht belangt werden, weil sie sich herausnehmen, was sie anderen verbieten und ihre Empörung dokumentiert wird, wie sie sich darüber aufregen, dass nicht das eingetreten ist, was sie erreichen wollten, aber die primitive Lust der Vergeltung gewiss erscheint. Stattdessen versucht man noch Wikipedia zu zensieren, mit dem Erfolg, dass einem das Scheitern darin schon auf die Stirn geschrieben ist. Unterdessen fragen sich die anderen, was ein Beruf ist und Jüngere fragen sich, welchen sie mal ergreifen wollen.
Und Wikipedia hält der Gesellschaft erneut den Spiegel vor, und zeigt welche Lehren sich aus den Abgründen jenes Verständnisses schon aufgetan haben, es waren Hass, Zensur und Diktatur, sowie Raum für Verschwörungstheorien, die die ganze Politiken gestalteten. Nur hatte man seinerseits diese Wissen aus den Schulbüchern verbannt. Zuvor wurden sie noch verbrannt. Und man wunderte sich, wie weit man zurückfallen kann, hätte man es einfach nur gewusst, egal wie es dort und wo auch immer geschrieben stand. Unterdessen sind andere niedere Probleme Maßstab der täglichen Arbeit. Ist das keine Einladung zur Manipulation? Und wie viele Manipulationen muss einer widerlegen, um glaubwürdig seine eigene einzubringen? Und wie subtil müsste sie sein? hh, 23.09.2018
Die neuen Anredeformen
An neuen Anredeformen – betreffend die Konventionen, wie sich Wikipedia-User, -Admins und Externe gegenseitig anzureden haben – wird aktuell fieberhaft gearbeitet. Ob die altbetagten WP:Wikiquette ein Erweiterungsmodul erhalten oder ob das Regelwerk durch eine zusätzliche Seite (eventuell unter dem Titel WP:Anredekonventionen 2018) ergänzt wird, ist noch nicht raus. Die wichtigsten Veränderungen hier schon mal im Überblick:
- User-Anrede: Admins sind ab sofort stets mit ihrem vollständigen, korrekten Namen anzureden. Ob Anrede oder Erwähnung in formloser Manier erfolgen (Beispiel: Max Mustermann), mit Link zum BNR (Beispiel: Max Mustermann (A)) oder mit der zusätzlichen Angabe „Benutzer:“ (Beispiel: Benutzer:Max Mustermann (A)), ist aktuell in Klärung; Tendenz jedoch ist, alle vier Formen zu erlauben. Ebenfalls noch in Klärung ist die Frage, wie in den Fällen zu verfahren ist, bei denen Accountname und Signaturname voneinander abweichen (Beispiel: Accountname „Max Mustermann“, Signaturname: „Dirty Harry“). Da hier nur schwer eindeutige Klarheit zu erlangen ist, soll eine zuständige Anfrageseite erstellt werden, auf der – nach Ausfüllung eines Musterformulars – über die korrekte Anredeform Auskunft erteilt werden kann. Bei den restlichen Namensanreden bleibt alles, wie es ist. Konkret: Sofern es sich bei Max Mustermann nicht um einen Admin handelt, können – wie bisher – sowohl „Max“, „Mustermann“ als auch die bei vielen beliebte Kurzform „MM“ zur Anwendung kommen.
- Verwendung von verballhornenden Ansprechformen: Verballhornende Anredeformen bleiben wie bisher unerwünscht. Bei User(inne)n, die nicht wirklich zu unserer Gemeinschaft gehören, sind allerdings bestimmte Ausnahmen erlaubt. So sind die Bezeichnungen „Jousef“ oder auch „Josele“ (für: „Jos“) erlaubt – sofern der Verwendende glaubhaft machen kann, diese in einem projektdienlichen Sinn verwandt zu haben (etwa: als Admin oder auch Ex-Admin). Bei der Formulierung dieses Punkts hat es sich die Projektgruppe nicht leicht gemacht. Entsprechend können VMs wegen derartiger Bezeichnungen künftig wegen Verstoßes gegen WP:BNS sowie die neue Richtlinie WP:AK18 sanktioniert werden.
- Verwendung von „du“, „Sie“ und „sie“: Das kameradschaftliche „Du“ bleibt wie bislang ein eherner Pfeiler unserer Gemeinschaft. Allerdings kommt die deutschsprachige Community nicht umhin, ein paar zeitbedingte Anpassungen vorzunehmen. Die Wesentlichste: Die Anrede „sie“ (kleingeschrieben) ist gestattet, wenn der Verwender durch seine Posts glaubhaft machen kann, die Anredeform lediglich in ausgrenzender, pejorativer Absicht zu verwenden. Eine formelle Rückkehr zur „Sie“-Anrede (großgeschrieben) hingegen ist, weil diese den Projektzielen widerspricht, in Zukunft STRIKT UNTERSAGT und kann schwere Sanktionen nach sich ziehen. Dies gilt insbesondere für die Ansprache von Externen – etwa Pressesprecher von Firmen, Künstler oder andere Personen, die auf Wikipedia ein verifiziertes Konto eröffnen. Ausnahmen – etwa bei der Bundeskanzlerin oder auch bekannten Politikern wie etwa Herrn Gauland oder Frau Weidel – sind angedacht. Bis eine endgültige Klärung erfolgt, sind Ansprachen von Außenstehenden daher nur von Admins oder Angehörigen von WMDE vorzunehmen. Stammtische bleiben von dieser Regelung unberührt – was konkret heißt: Kellner und Kellnerinnen können wie bisher wahlweise mit „Sie“ („Herr Ober, die Rechnung bitte!“) oder „Du“ („Lizzy – kommst du mal gerade?“) angesprochen werden. rz, 21. September 2018
In Zeiten des abnehmenden Wikipedia-Editors
Ich war heute im Kino. War spassig. Früher kam ich nicht dazu, aber es war dennoch schön, noch Hotel Transsilvanien 3 – Ein Monster Urlaub auf der einigermaßen großen Leinwand sehen zu wollen. Hinterher schaue ich mir dann gerne eine kleine Kritiker-Zusammenstellung an, der Teil bei Wikipedia ist da meist recht gut geeignet. Aber. Nunja. Man sieht es ja. Der Link ist noch rot. Bei einem derartigen Blockbuster ist der Link noch rot. Ich glaube nicht, daß das 2006 möglich gewesen wäre. Oder 2009. Oder 2014. Oder noch 2017. Woran mag das wohl liegen?
Die Theorien über den Mitarbeiterschwund bei Wikipedia sind Legion, am häufigsten wird verbreitet, es ist wegen der hiesigen Diskussionskultur, weshalb uns auch die weiblichen Autoren zu einem großen Teil fehlen. Mag sein, daß da auch was dran ist. Ich bin ja ohnehin der Überzeugung, es gibt keine monokausale Antwort. Doch der Rotlink hat mich heute wirklich zum Nachdenken gebracht. Es ist ja zudem nicht gerade so, daß die vorhandenen neuen Artikel in der Mehrzahl in diesem Bereich sehr umfangreich gewesen wären (Ausnahmen bestätigen die Regel natürlich). In der Musik ist es nicht anders. Oder im Bereich Fernsehen. Oder bei den Comics. Selten sind Artikel heute noch mehr als der technische Apparat. Bei Liedern erfährt man zwar, wer die Backing-Vocals gesungen hat (steht ja im Booklet, kann man leicht abschreiben) und welche Chartplatzierung etwas erreicht hat. Aber worum es in einem Song geht, erklären uns die Autoren doch sehr selten. Und nicht alle Lieder sind reines, simples Lala-Gedudel.
Wo ist also das Problem? Es ist die Abneigung der deutschsprachigen Wikipedia-Community gegen Popkultur. Artikel über fiktive Figuren? Na vielleicht gerade so zu Robin Hood und Micky Maus, vielleicht noch zu Superman, Batman und Spider-Man. Aber das war es dann auch, wie ein Meinungsbild vor Äonen einmal fest gelegt hat. Angeblich ist hier alles schon geschrieben, der Einstieg deshalb so schwer. Oder ist es vielleicht so, daß der Einstieg so schwer ist, weil wir sicher mehr als der Hälfte der Neuautoren sagen, daß das was sie interessiert und worüber sie schreiben wollen unwichtig und uninteressant ist? Jemand möchte über einen Film schreiben, der erst in drei Monaten raus kommen soll - ne, gibt es nicht. Gelöscht oder irgendwo hin verschoben. Autor? Weg. Eine Autorin möchte über eine Junioren-Weltmeisterin im Badminton schreiben? Ist nicht. Unsere Regeln sagen ja, solch unwürdige Sportler kommen doch nicht in unsere elitäre Enzyklopädie. Jemand möchte über eine Serienepisode schreiben, die keinen Preis gewonnen hat? Ojemine. Oder über eine Künstlerin, die erst zwei Ausstellungen in ihrer Heimatregion hatte (aber immerhin super Kritiken!) – aber doch nicht in de:WP. Jemand interessiert sich für Handys? Aber doch nicht bei uns, könnte ja Werbung sein. Da ist eine junge Frau aus der Cosplay-Szene, mit Ahnung von der Materie. Aber so etwas niederes wie Cosplay? Bei uns? Und der Neuautor im Bereich Film hält sich nicht exakt an die Vorgaben - weg mit ihm! Bei allen war Potential zu guten Autoren. Wären alle diese fiktionalen Autoren dauerhaft geblieben? Nein. Vielleicht zwei oder drei. Eine von ihnen hätte sich vielleicht darüber hinaus engagiert.
Das Potential für diese Neuautoren haben wir jeden Tag. Doch weil dieses Projekt mittlerweile so starr in seinem Regelkorset geworden ist, sind wir nicht mehr in der Lage mehr zu tun, als uns über die fehlenden neuen Autoren zu beklagen. Dann kommen Argumente wie: wenn wir auch noch zulassen, daß jetzt über Thema XXX geschrieben wird, müssen wir das auch noch pflegen, bei abnehmender Autorenzahl. Wer sagt aber, daß die Zahlen weiter abnehmen, wenn wir endlich anfangen, offener zu werden? Nicht alles Neue abbügeln, weil wir "das schon immer so machen"? Ich nehme mich da genauso in die Pflicht, auch ich stecke immer wieder viel zu fest in den alten Mustern. Wer sagt denn, daß nicht die Autorenzahlen auch wieder steigen würden, wenn wir endlich nicht mehr so einengend für Neuautoren wären? Warum bestimmt ein recht kleiner Kreis von Menschen darüber, was die Leute da Draussen interessieren darf? Und das tun wir defakto. Wir sind das Leitmedium in Sachen Wissen (ausdrücklich Wissen, nicht Information, Wissen ≠ Information). Aber was vor 10 Jahren vielleicht noch gar nicht so sehr als Teil des Wissens erkennbar war, kann das heute sehr wohl sein. So etwas ändert sich im Laufe der Zeit. Aber Irgendwann hat mal Jemand etwas in die Wikipedia-Regeln geschrieben, also ist es von Dauer?
Es gibt vier unveränderliche Grundregeln. Aber auch Sei mutig und Ignoriere alle Regeln. Diese Grundsätze sind zuletzt leider etwas verschütt gegangen, weil sie auch nicht immer ganz richtig interpretiert wurden. Ausser den vier Grundregeln und ich würde meinen, auch noch: "schreibe aufgrund valider Belege", sollte hier alles im Fluss bleiben. Und wir mit unserem Projekt flexibel. Sonst verknöchern wir und sind eines Tages steif. Wir messen uns heute noch an den gedruckten Enzyklopädien alter Prägung, obwohl wir doch schon lange selbst bewiesen haben, daß man viel weiter gehen kann und daß Enzyklopädität nur eine Sache ist, die man selbst definiert. Etwas von äusseren Rahmen Vorgegebenes. Platzprobleme haben wir aber nicht. Und warum bitte soll man sich heute nicht mehr über einen Juniorenweltmeister im Rudern von 1960 informieren können? Ich werde den Sinn hier nie verstehen. Leistung ist Leistung. Leben ist Leben.
Wahrscheinlich wird ein hilfreicher Geist jetzt kommen und Hotel Transsilvanien 3 – Ein Monster Urlaub anlegen. Vielleicht sogar in annehmbarer Qualität. Aber im Sport werden wir jenseits des Fußballs wohl keine größeren Fortschritte mehr machen. Ganze Teile der Musik und Literatur werden verwaist bleiben. Doch selbst Filmklassiker wie Hier irrte Scotland Yard, Die sündige Stadt, Ferien wie noch nie (1950), Vorwiegend Heiter, Munter und lebendig, Das Biest – La Bête oder die etwas neueren Kritikererfolge wie Halfaouine – Das Kind der Dächer, Hear my Song - Ein Traum wird wahr, Willkommen im Tollhaus und Käpt’n Abu Raed (um ein paar Filme von meiner persönlichen Bestenliste zu nehmen) werden sicher noch lange rot bleiben, weil wir einfach nicht mehr die Leute haben, die so sehr WikipedianerInnen werden, bis sie dahin kommen, solche Artikel zu schreiben. Schade. Denn besser macht Wikipedia sicher nicht das Fehlen, besser würden vorhandene Artikel sein. Dauerhaft bleibt man in diesem Projekt aber wohl eher, wenn man erst einmal über das schreiben kann, was einem liegt, was man mag, was man liebt. Und dazu gehört nun einmal ganz zu vorderst auch die Popkultur. Geben wir ihr endlich mehr Raum! MC 18.9.
Mitglieder-Event im WikiMUC
Heute Abend ging ein spezieller Samstag bzw. Sonnabend zu Ende, der in seiner Art ab 2019 Tradition werden wird: Ein Event für die Mitglieder, vor allem die Fördermitglieder des Vereins Wikimedia Deutschland e.V., die mit ihren Beiträgen und Spenden vieles für die Community möglich gemacht haben und dies weiterhin tun. Auch unser Münchner Lokaler Raum – mit seiner altstadtnahen Lage und guten Verkehranbindung ein Glücksfall – wird von WMDE durch dieses Spendenaufkommen finanziert.
Vereinsmitglieder, deren Postleitzahl des Wohnorts mit 8 beginnt, wurden ein paar Wochen zuvor per Mail eingeladen. Der Informationstag sollte einerseits Einblicke in die Arbeit und in die Ausstattung des „Spaces“ ermöglichen, andererseits eine Art Dankeschön sein für die erbrachten Spenden. Es waren kleine Snacks und Getränke vorbereitet worden, von der Butterbrez’n bis zum Hummus-Brötchen war einiges Leckere da. Der „Duft“ des reifen Camemberts störte nur so lange, bis er ratzeputz verzehrt war.
Wegen des nicht allzu großen Gedränges (es kamen so rund 40 Besucher) war es auch möglich, einen großen Teil der Gäste intensiv zu informieren und zu beraten. Und dies immer in der Hoffnung, dass der Funke zur Anmeldung als aktive/r Benutzer/in auf den/die Gesprächspartner/in überspringen würde. Es war vorher nicht abschätzbar, wie viele den Weg in die Angertorstraße 3 finden würden, denn möglicherweise zog es viele am ersten Samstag im neuen Schuljahr eher zum Wandern in die Berge oder zum Absegeln an einen der oberbayerischen Seen?!
Für die Münchner Community war dieser Mitglieder-Event auch eine Art Generalprobe für den kommenden DACH-weiten Aktionstag Wikipedia 2018 (am 28. Oktober 2018), wo das Lokal WikiMUC für euch alle, liebe Benutzerinnen und Benutzer, offen sein wird. Dann ist das Oktoberfest (d’Wiesn) vorbei und auch die Landtagswahl wird in Bayern Geschichte sein. Wir haben gelernt, dass wir nicht unbedingt einen Ansturm an Wikipedianern erwarten dürfen, aber wenn es nicht so viele sind, werden wir um so intensiver unsere Erfahrungen austauschen können. Und wer die regelmäßigen Wochentagstermine am Donnerstag und Freitag zum Besuch nutzen kann, ist noch besser dran! Jedenfalls ist jede/r in der Community eingeladen, irgendwann einmal (möglichst bald ;-) !!) im WikiMUC vorbeizuschauen. D. 15.09
Neues von der Admin-Front
Bekanntlich ist Admin-Sein das Beste und vor allem Edelste, was der große Wikipedia-Erfinder Jimmy Wales seiner Menschheit respektive Community geschenkt hat. Admins sind schon von Natur aus hehr, gut, und vor allem dürfen Admins schöne, gefettete Buchstaben hinter ihrem Signet tragen. Darüber hinaus werden Admins gewählt – sind also, anders als der Erdogan in der Türkei oder der Putin in Russland, demokratisch legalisiert. So herrscht unter dem Admins eitel Sonnenschein und Freude – umso mehr, als man gemeinsame Erlebnisse hat. Zum Beispiel im Dschungelkampf. – Seien wir ehrlich; Vietnam war dagegen ein Dreck.
Nun hat es auch in Vietnam Meinungsfreiheit gegeben. Wir erinnern uns: hier die demokratischen Südvietnamesen mit dem Präsidenten, der immer so schön lacht, da der böse Vietcong. Aber auch die Meinungsfreiheit muß Grenzen haben, sonst – ihr wisst schon; da kann man sich Onkel Ho auch gleich aufs Futonsofa einladen und mit Knabbergebäck bewirten. So auch bei der neuesten Kampagne, bei der einige User anscheinend nicht wissen, wo ihre Grenzen sind. Die müssen gezeigt werden. Doch wenden wir uns lieber dem Guten, Wahren, Schönen zu. Zu einem echten Admin gehört eine standesgemässe Anrede. Das hat vor allem jener Kollege erkannt, der den Autor dieser Zeilen administriell dazu angehalten hat, ihn nunmehr stetiglich als Benutzer:Horst Gräbner anzureden. (Ich hoffe, das (A/OS) erscheint in eurem Browser mit – zumindest in dem Browser, den besagter Admin in seinem Feldlager kontrolliert, sonst bin ich wikitechnisch wohl bald ebenso weg vom Fenster wie ein gewisser Dschungelkämpfer, der gerade einen Reiseinlauf verpasst kriegt.) Salutieren, Exerzieren wie bei der südvietnamesischen Army oder Kniebeugen machen muss ich – immerhin – (noch) nicht. Ich denke jedoch, dass ich mir darauf nicht allzuviel einzubilden brauche. Die Schonfrist hat wohl eher damit zu tun, dass meine Arbeitskraft als Artikelschreiber Prolet – ich sage nur: Spenden !! – vorläufig noch gebraucht wird.
Damit uns die creepy Nordvietnams nicht alle in ihren fiesen Bambusstäbe-Löchern aufspießen, muß Disziplin natürlich sein. (An der Stelle: ALLE MAL KURZ STRAMMSTEHEN !!) Leider wissen selbst einige sogenannte Admins diese Grundtatsache des Lebens nicht hinreichend zu würdigen. So hat einer dieser Verdienstträger es kürzlich gewagt, in einem Disziplinarverfahren gegen den Autor dieser Zeilen eine abweichende Meinung zu äußern (!!). Wie sowas rüberkommt und welches Bild sowas vor dem Feind abgibt, muß ich schlachterprobten Kämpfern wie euch wohl nicht sagen. Doch es gibt Abhilfe: Via WW-Stimme hat Oberadmin Gräbner auch diesen Abweichler, der einen PA (= Angriff, Einleitung einer Tet-Offensive) nicht zu erkennen vermochte, auf geeignete Art wieder eingenordet und ihm – so der kleine Wiederanstoss des Denkvermögens nicht ausreichen sollte – immerhin gezeigt, dass Handlungen im Leben Konsequenzen haben.
So geht das Admin-Leben weiter. Manchmal passiert dies und jenes. Aber in der Regel ist es doch eitel Sonnenschein. rz, 15. September 2018
Ich habe Wikipedia manipuliert
Liebe Mitwikipedianerinnen und Mitwikipedianer!
Ich muss euch ein fürchterliches Geständnis offenbaren: Ja, es stimmt. Ich habe die Wikipedia manipuliert. Jahrelang. Nein, nicht im großen Stil und Nein, auch nicht mit böser Absicht oder einem fiesen Master-Plan. Aber ich habe zweifelsohne Artikel in nicht neutraler Weise bearbeitet. Nachdem ich ein respektiertes und langjähriges Mitglied dieser Community bin, habe ich mich entschlossen, diese Beichte in anonymer Form abzusetzen. Nichts desto trotz ist jedes Wort, das ich hier schreibe wahr und unverfälscht – eine Seltenheit im Metaraum unserer Enzyklopädie.
Lasst mich euch schildern, wie es dazu kam, dass ich meine hehren Grundsätze über Bord warf und mich dazu verleiten ließ, in unenzyklopädischer Weise Artikelinhalte zu bearbeiten. Es war nicht Geld, nicht Macht und auch nicht Liebe, die mich zum Manipulator machten, sondern es begann alles irgendwann im Jahr 2009 mit einem kleinen Gefallen für einen alten Freund. Die meisten von euch werden diese Situation kennen: Der Freund kam eines Tages auf mich zu und meinte „Hey, du arbeitest doch für Wikipedia?“ – es folgte die übliche Erklärung, dass es sich dabei eher um ein Hobby als eine Arbeit handelt und ich dafür auch nicht bezahlt werde. Daraufhin bat mich mein Freund darum, ein paar Aktualisierungen am Artikel über seine Organisation (der Begriff Organisation steht hier für ein Unternehmen, eine Institution, einen Staat, was auch immer) vorzunehmen. Alles sauber bequellt mit aktuellen und reputablen Quellen, so wie wir Wikipedianer das mögen. Alles kein Problem, weshalb ich ihm den Gefallen gerne tat mit dem guten Gefühl, meinem Freund und gleichzeitig auch der Wikipedia helfen zu können. In den Folgejahren kam mein Freund immer wieder mal mit Aktualisierungswünschen auf mich zu, irgendwann bot er auch an, Fotos von enzyklopädischem Wert aus seiner Organisation für Wikipedia zur Verfügung zu stellen. All das fühlte sich noch gut, noch richtig an. Man würde diese Phase wohl nachträglich betrachtet als "Anfütterungsphase" bezeichnen.
Irgendwann, ich glaube, es war 2015, kam der Zeitpunkt, an dem mein Freund aus seiner Organisation ausschied. Anstatt dass der Kontakt nun aber beendet gewesen wäre, meldete sich wenige Wochen später seine Nachfolgerin in der Position, die er zuvor innegehabt hatte, bei mir und bat mich darum, meine Aktualisierungstätigkeit mit ihr fortzusetzen. Aus einem Freundschaftsdienst war somit eine Art Dienstleistungsbeziehung geworden, wenngleich ich für meine Dienste freilich nichts bekam. Zu Weihnachten 2016 erhielt ich plötzlich ungefragt ein Paket von der Organisation zugestellt, in dem sich drei Flaschen hochpreisigen Weins befanden. Auf einer beigelegten Karte bedankte sich die Nachfolgerin meines Freundes für die „fruchbringende Zusammenarbeit im vergangenen Jahr“. Spätestens zu diesem Zeitpunkt hätte ich eigentlich die Reißleine ziehen und mich aus der Verbindung lösen sollen. Stattdessen freute ich mich aber blauäugig über das nette Geschenk, das ich als reine Aufmerksamkeit ohne weitergehende Verpflichtungen erachtete.
Auch zu Weihnachten 2017 erhielt ich wiederum eine Reihe exquisiter Weine und eine Dankesnachricht an meine Privatadresse zugestellt. Im Mai 2018 teilte mir meine Kontaktperson dann mit, dass man gemeinsam mit der Rechtsabteilung einige Änderungsvorschläge für den Wikipedia-Artikel über die Organisation ausgearbeitet hätte, die ich mir doch mal anschauen sollte. "Einige Änderungsvorschläge" war maßlos untertrieben. Die Änderungen waren zahllos und betrafen nahezu den gesamten, von mir und anderen in den Jahren zuvor deutlich ausgebauten und daher sehr umfangreichen, Artikel. Dennoch hatte ich kaum Bedenken dabei, den Änderungswünschen nachzukommen, da es sich großteils um Wortpräzisierungen und Klarstellungen handelte – keine großen inhaltlichen Änderungen. Diese kamen erst mit einem zweiten Mail, das ich vor 4 Wochen bekam und in dem mir neuerlich "Änderungsvorschläge" der Rechtsabteilung vorgetragen wurden. Diese Änderungsvorschläge hatten es nun deutlich in sich. Sie betrafen Abschnitte des Artikels, in denen sich für die Organisation kritische Inhalte befanden und hatten eindeutig zum Ziel, diese Kritik zu neutralisieren oder gänzlich zu löschen bzw. zu ersetzen. Nachdem ich meiner Kontaktperson mitgeteilt hatte, dass ich das unter enzyklopädischen Gesichtspunkten nicht verantworten könne, meinte diese nur lapidar, ich solle erstmal nur jene Inhalte einbauen, bei denen ich ein gutes Gefühl hätte, über die anderen Inhalte werde sie nochmals Rücksprache mit den zuständigen Abteilungen halten.
Nun sind wir am Ende der Geschichte angelangt, jenem Zeitpunkt, zu dem ich einen Großteil der gewünschten Änderungen in den Artikel übernommen habe. Ich habe den Artikel gebogen, Kritik übertüncht, beschönigende Fakten eingebaut. Ja, ich habe mich anfüttern lassen, habe mich manipulieren lassen. Und ja, ich habe selbst manipuliert. Einen Wikipedia-Artikel irgendwo da draußen unter den mehr als 2 Millionen Artikeln. Ich habe nichts dafür bekommen außer ein paar Flaschen Wein und einigen netten Worten. Meine enzyklopädische Seele brennt, es schmerzt, diese Zeilen zu schreiben und doch finde ich, dass diese Beichte notwendiger ist denn je. Ihr alle sollt wissen, dass eine solche Situation jedem, auch dem integersten von uns, jederzeit passieren kann. Niemand ist davor gefeit, gemeinsame Sache mit Manipulatoren zu machen – auch wenn die Wenigsten von uns das möchten. Am Ende fühlt man sich so, wie ich mich gerade fühle: Wie die Figur eines Films oder Romans, der man während der gesamten Handlung als Zuseher oder Leser zurufen möchte: „Tu’s nicht! So dumm kann doch niemand sein!“ JAE 12.9.
Schenkt Wikipedia das ewige Leben?
Mir fiel kürzlich der Artikel über Hans Henning Atrott auf (außer mir 12 aktive Beobachter). Aus der Einleitung: Hans Henning Atrott (* 12. Januar 1944 in Memel) ist Gründer und erster Präsident der Deutschen Gesellschaft für Humanes Sterben (DGHS) sowie ehemaliger Geschäftsführer der „World Federation of Right-to-die-Societies“. Bekannt wurde er durch die von ihm angefachte Diskussion über Sterbehilfe sowie durch Vermittlungen und Verkäufe von Zyankali an Sterbewillige, die zu seiner Verurteilung führten. Soweit, so gut, eine umstrittene Person, daran erinnere ich mich noch. Atrott schied, so geht es aus dem Artikel hervor, aus der DGHS im Unfrieden, was der Grund sein mag, weshalb er auf deren Website nicht genannt wird.
Am 26. Februar dieses Jahres versuchte ein nicht angemeldeter Schweizer Benutzer, den Tod Atrotts in den Artikel einzubringen und wurde, da er keine Quelle angab, revertiert. Der Benutzer gab sich im Bearbeitungskommentar als Sohn Atrotts aus. Im Mai versuchte Benutzerin:Sternenlampe (Beitragsliste), die sich als Journalistin aus Berlin bezeichnet, zweimal, den Tod Atrotts, mit übereinstimmendem Datum und Ort in den Artikel einzupflegen. Natürlich wurde auch sie, nach unseren Regeln völlig korrekt revertiert. Auch im Munzinger-Archiv ist Atrott noch am Leben, was ich ihm natürlich wünsche.
Trotzdem habe ich Zweifel. Eine Google-Suche zum Thema führt nicht weiter, Quellen aufzutun erscheint schwierig. Natürlich könnte es sein, dass jemand Herrn Atrotts Artikel vorsätzlich vandalieren möchte. Es könnte sich aber ebenso verhalten, dass Atrott verstarb und die Hinterbliebenen keine Pressemeldung herausgaben, was uns die Arbeit sehr erleichtert hätte. In diesem Fall wird er in Wikipedia ewig leben, zumal das öffentliche Interesse an ihm gegenüber früher stark abgeflaut ist.
Wie viele Artikel über lebende Personen mag es in der deutschsprachigen Wikipedia geben? Wie viele davon betreffen weniger relevante oder bekannte Personen, über deren Ableben wir nicht durch die (Online-)Presse oder die Website der Familie informiert werden? Wieviele dieser Artikel haben keine oder nur wenige Beobachter? Wie verhält es sich hier mit dem Autorenschwund? Interessieren sich Neuautoren für solche im System liegenden Probleme? -Sollen wir selber aktiv werden und seine Familie kontaktieren? Soll dann so etwas zur Regel werden und wir damit zu recherchierenden Journalisten? Fragen über Fragen. Ideen würden mich interessieren. S.B. 11.9.
Es ist wieder die Zeit des Jahres
Nein, nicht zum Kaufen der Weihnachtsgeschenke (das vielleicht auch), sondern wir befinden uns in der klimatologisch aktivsten Phase der jährlichen atlantischen Hurrikansaison. Die für die nächsten fünf bis acht Tage einen wahren Höllenritt verspricht.
Das Satellitenbild von NOAA-20 zeigt die drei Tropenstürme Florence, Isaak und Helene. Die Zugbahnen von Florence und Isaak sind ziemlich vorbestimmt, weil je ein Hochdruckrücken südlich und nördlich beide Stürme mehr oder weniger genau nach Westen lenkt. Im Falle von Florence bedeutet das ein Auftreffen auf die Ostküste in North oder South Carolina (pikanterweise gibt es in beiden Bundesstaaten einen Ort mit dem Namen Florence).
Weil in der Zugbahn von Florence Gewässer mit Wasseroberflächentemperaturen von 28 bis 29 °C liegen, geht das National Hurricane Center davon aus, daß Florence beim Auftreffen auf die Küste ein Hurrikan der Kategorie 4 oder gar 5 sein könnte. Ein – normalerweise übliches – Abdrehen auf See nach Nordosten ist unwahrscheinlich, weil der besagte massive Hochdruckrücken über dem Nordatlantik dieses Szenario unwahrscheinlich macht. Und so könnte sich Ocracoke gegen Ende der Woche als ein vielgesuchter Artikel erweisen.
Der nächste Sturm in der Kette, Isaak, wird etwa im selben Zeitraum die Inseln über dem Winde erreicht habe, vermutlich als starker Kategorie-2-Hurrikan oder in der Kategorie 3. Hier ist zu erwähnen, daß etliche der Inseln, vor allem Puerto Rico, noch mit den Auswirkungen des letztährigen Hurrikan Maria zu tun haben. Was Isaak dann in der Karibik anstellt, liegt außerhalb des seriösen Vorhersagezeitraums. Ein Tropical Cyclone Heat Potential von 120 kJ/cm2 im westlichen Karibischen Meer verheißt aber nichts Gutes.
Der auf dem Satellitenbild vom 7. September noch südlich der Kapverden liegende Tropensturm Helene wird sich aufgrund günstiger Bedingungen ebenfalls zum Hurrikan intensivieren. Weil sich aber zwischenzeitlich ein Tiefdruckgebiet etwa 1000 Kilometer südlich der Azoren bildet, eröffnet sich Helene der Weg nach Norden. Ob Helene ein weitgehend folgenloser "Fischsturm" bleibt oder sich in etwa 10 Tagen den Azoren annähert, ist noch nicht raus.
Und schließlich und im überschaubaren Vorhersagezeitraum 120 bis 168 Stunden endlich sagen die Modelle die mögliche Entwicklung eines Systemes im Golf von Mexiko voraus. Ungeachtet des Grades dessen künftiger Entwicklung dürfte es Texas mit heftigem Regen versorgen.
Warum aber ist dieser Wetterbericht ein Thema für den Kurier? Die entsprechenden Abschnitte im Artikel Atlantische Hurrikansaison 2018 gibt es noch nicht, und hier stehen zwei potentielle Multi-Mega-Katastrophen bevor. Wie sie übrigens mit den Taifunen Cimaron und Jebi in Japan bereits vorliegen; auch hier gibt es weder die Artikel zu den einzelnen Taifunen noch zur pazifischen Taifunsaison 2018. (Das Unwetter in Japan 2018, das indirekt mit Taifun Prapiroon in Zusammenhang stand, hat allerdings einen Artikel.)
Unsere meteorologische Abteilung ist traditionell wenig aktiv und mit tagesaktuellen Artikeln zu Naturkatastrophen sicherlich überlastet. Derweil – und damit befaßt sich der Berichterstatter gerade im Rahmen des Artikels zur pazifischen Hurrikansaison 2018 – droht Hawaii mit Olivia Ungemach.
Dieser Artikel ist der erste von zwei beabsichtigten Artikeln zur Vorbereitung auf den Vortrag Katastrophen und Katastrophenmanagement – welche Rollen spielen Wikipedia und OSM? bei der kommenden WikiCon in Sankt Gallen. MaB 8.9.
Die Urheberrechtsnovelle und das Ende der Einzelnachweise
Am 12. September stimmt das EU-Parlament über die Urheberrechtsnovelle ab. Sollte diese verabschiedet werden, so würden der Wikipedia zwei Probleme drohen. Das erste ist Artikel 11, der eine Linksteuer vorsieht. Nach derzeitiger Lage würde dadurch eine Abgabe für das Verlinken eines Werks samt Übernahme kurzer Textstücke wie z.B. der Überschrift fällig. Sollte diese Regelung eingeführt werden, wären das Verwenden von Einzelnachweisen in der gegenwärtigen Form und das Zitieren von Websites nicht mehr möglich.
Das zweite Problem findet sich in Artikel 13. Dieser sieht Uploadfilter vor, die eine nicht zumutbare organisatorische Mehrbelastung darstellen würde. Am Rande finden sich altbewährte Anschläge auf das freie Wissen wie Bestrebungen gegen die Panoramafreiheit. Dass es nicht zuletzt aufgrund des Desinteresses der Entscheidungsträger zu keinen Verbesserungen im Bereich der Urheberrechte wie etwa einer EU-weiten Einführung der Panoramafreiheit oder Regelungen nach dem Vorbild des Fair Use kommen wird, ist ein Umstand, an den man sich gewöhnt hat. Durch die Urheberrechtsnovelle droht eine Ausweitung von Verwertungsrechten, deren Abwehr zwingend erforderlich ist, nicht nur, weil sie das Projekt erheblich schädigen würde, sondern auch weil sie Teil einer Taktik der kleinen Schritte sind. Auf diese Urheberrechtsnovelle würden weiter Schritte folgen, die ohne Rücksicht auf Informationsaustausch, Meinungsfreiheit oder gar das Funktionieren der Enzyklopädie das freie Internet abstellen würden.
Für Beratungen zu Maßnahmen steht Wikipedia:Initiative gegen die Urheberrechtsnovelle zur Verfügung. LH, 07.09
Update: Mittlerweile läuft eine Umfrage, ob für 24 Stunden eine schwarze WP-Hauptseite angezeigt wird, inklusive dem Hinweis, dass wir gegen einzelne Punkte der geplanten Reform protestieren. Um rege Beteiligung wird gebeten. EH⁴², 09.09. Update 2: hier das Abstimmungsergebnis...
Auf nach Olympia!
Nein, das antike Heiligtum ist nicht gemeint, sondern die Olympischen Spiele. Wir möchten euch gern einen Bericht über unseren Weg dorthin und einen Ausblick geben.
- Weg zur Idee
Schon seit langem sind die Verfasser dieses Berichtes begeisterte Zuschauer von Sportwettkämpfen und haben dieses Interesse auch schon in der Arbeit in den Wikimedia-Projekten umgesetzt. Viele Tausend Artikel haben sie in dem Bereich verfasst und haben Anfang dieses Jahrzehnts dann auch begonnen, sich mit der Bebilderung zu beschäftigen. Wo aber anfangen, wenn man darauf gar nicht spezialisiert ist, nicht die passende Technik zur Verfügung hat? So waren die ersten Gehversuche noch bei Randsportarten wie Snooker (German Masters 2012, 2013, 2014 und 2015), prägen dort aber das Bild aller Sprachversionen. Als begeisterte Wintersportzuschauer trieb es uns auch dort zu den weniger präsenten Sportarten wie Rennrodeln (Weltcup in Altenberg 2015). Darüber hinaus konnten wir an einer Sportgala und den Einkleidungen deutscher Olympiamannschaften seit 2012 teilnehmen (der Kurier berichtete bspw. zur Einkleidung 2014). Als Equipment konnte man immer mehr auf professionelle Technik von Wikimedia Deutschland und Wikimedia Österreich zurückgreifen wie auch die Festivalsommer-Sets. Gerade im Rennrodeln wurde die Qualität und der Einsatz besonders wohlwollend aufgenommen, sodass man an manchem Standort mittlerweile quasi erster Ansprechpartner für die Dokumentation der eigenen Veranstaltungen geworden ist. An anderen Stellen hatte man jedoch auch mit Absagen von Akkreditierungsanfragen zu kämpfen – manchmal wurde man als zu unbedeutend angesehen, manchmal bestand zu große Sorge, dass wir trotz langer Bildbearbeitungs- und -veröffentlichungszeiten mit der Tagespresse zu sehr in Konkurrenz treten würden.
In Vorfreude auf die Olympischen Winterspiele 2018 im südkoreanischen Pyeongchang waren wir Ende 2017 größenwahnsinnig genug, beim IOC nach Akkreditierungen für eine große internationale Gruppe von Wiki-Aktiven zur Abdeckung aller Wettkämpfe anzufragen. Wir waren natürlich zu spät und erhielten die erwartete Absage, bekamen aber mit, dass eine andere Gruppe wohl erfolgreich nach Akkreditierungen zu den Paralympischen Spielen ebendort gefragt hatte. Aus logistischen Gründen (Visa, internationale Koordination usw.) mussten sie jedoch die Planungen einstellen und so dem IOC einen Korb geben. Aufgeben wollten wir nicht und schauten uns nach der nächsten Olympiade um (so werden die Spiele auch im ersten altgriechischen Beleg schon genannt, die Bedeutung des Abstandes zwischen zwei Spielen wurde erst später eingeführt; siehe den verlinkten Artikel) und wurden in den Olympischen Jugend-Sommerspielen 2018 in Buenos Aires fündig (engl. kurz YOG für „Youth Olympic Games“). Erst zum dritten Mal finden überhaupt Olympische Jugend-Sommerspiele statt, 2012 machte ein Wikipedianer kurz entschlossen die Akkreditierung zu den ersten Olympischen Jugend-Winterspielen überhaupt in Innsbruck wahr (Bilder). Wir schickten unsere erste Anfrage für eine ebenfalls internationale Gruppe im Januar 2018 schließlich los.
- Warten auf die Zusage
Von allen anderen Akkreditierungsanfragen schon gewohnt, mindestens zweimal nachzuhaken, bevor man eine Antwort bekommt, wurden wir von der Auskunft zur Akkreditierungsabteilung der Veranstalter und von denen dann doch zum IOC weitergereicht, die jedoch keine E-Mail-Anfragen bearbeiten wollten und uns nur auf ihr Akkreditierungsportal hinwiesen, das jeder einzeln durchlaufen durfte (wahrlich die Suche nach dem Passierschein A38). Im April war es soweit: Für uns Anfragende aus Deutschland gab es eine Antwort – und zu unserer großen Überraschung und Freude eine positive! Na dann: Sachen packen und hinfliegen. Ach nein, da waren ja doch noch ein paar Hürden: „Bitte füllen Sie bis übermorgen dieses Visumsantragsformular aus!“, „Bitte schicken sie uns schnell noch übers Wochenende ein Passbild mit ohne Brille, offenen Ohren, ohne Grinsen, in dieser Größe, mit dieser Auflösung, vor weißem Hintergrund, ohne Schatten usw. usf.“, „Bitte senden Sie uns eine Bestätigung aller Anliegen durch Ihren Auftraggeber Wikimedia Deutschland zu.“, „Ach, sie hatten photographer angegeben und nicht nur journalist?“, „Ihr neuer Reisepass ist wirklich immer noch nicht da?“, „Wie lange der Backgroundcheck durch die argentinischen Behörden dauern wird, wissen auch wir nicht.“, „Die nationalen Verbände müssen eigentlich auch noch ihr OK geben.“ usw. usf. Im Ernst, super professionell organisiert, aber auch super kompliziert.
Und dabei wollten wir uns in der Zeit eigentlich mit der inhaltlichen Vorbereitung beschäftigen:
- Wie gestalten wir die Planung mit Wikimedia Argentina und dem lateinamerikanischen Iberocoop-Verbund? Haben wir noch die Möglichkeit, Freiwillige aus weiteren Ländern bei der Anfrage zu unterstützen?
- Wie wird unser Reiseteil übernommen? In Form eines großen Förderantrages bei der Wikimedia Foundation oder einzeln für alle beteiligten Länder bei ihrem jeweiligen Chapter (bei uns also Wikimedia Deutschland)?
- Welche Sportarten wollen wir vorher noch kennenlernen, um Aufnahmen unter derer Fotobedingungen, die uns bekannterweise je Sportart sehr unterschiedlich sein können, zu proben?
Zu 1.: Wikimedia Argentina hat sich über unsere Initiative sehr gefreut, da das Thema Sportfotografie noch nicht auf ihrem Tisch und nur in ihren Überlegungen war, und dies auf dem Kontinent verbreitet. So konnten sich weitere Freiwillige erfolgreich akkreditieren, mit denen wir nun unsere Erfahrungen teilen können, in Workshops zum Thema Fotografie mit Schwerpunkt Sport und Akkreditierungen sowie in Tandemfotografie mit den ebenfalls akkreditierten Personen. Leider wird die Gruppe jedoch noch nicht die Größe erreichen, die für die Dokumentation aller Wettkämpfe nötig wäre.
Zu 2.: Leider haben sich die Förderprozesse bei der Wikimedia Foundation als nicht flexibel für solch eine kurzfristige Akkreditierungsbestätigung wie die vom IOC erwiesen: Rapid Grants können nur bis 2.000 € beantragt werden, Project Grants bis 100.000 € nur zweimal im Jahr: im Januar und November. So blieb uns Teilnehmenden nichts anderes übrig, als bei Wikimedia Deutschland einen Förderantrag zu stellen. Unsere Pläne und die Unterstützung von Wikimedia Argentina konnten am Ende überzeugen, sodass wir unseren Teil zum Erfolg des internationalen Projektes hoffentlich beitragen können.
Zu 3.: Manche von uns hatten 2017 schon mit dem Internationalen Deutschen Turnfest 2017 mehrere jugendsommerolympische Sportarten kennengelernt, im Laufe des Jahres 2018 trieb es uns dann jedoch noch zu größeren mehrtägigen, meist internationalen Events mit Jugendbeteiligung wie den Internationalen Deutschen Hallenmeisterschaften im Wasserspringen, den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften im Schwimmen und der Junioren-Weltmeisterschaften im Rudern, aber auch zu kleineren Veranstaltungen wie den Berliner Schwimm-Meisterschaften, einer Beach Tour in Dresden oder dem Filder Pokal im Trampolinturnen. Zuletzt gab es sogar überraschenderweise Zusagen für DFB-Pokalspiele (in Berlin und Schweinfurt), während man uns weiterhin nicht mehr zum Gerätturnen lassen möchte (drei Absagen bisher) und auch die Leichtathletik-EM und die ISTAF Berlin uns als zu klein ansehen. Dabei haben uns jeweils die Wikimedia-Vereine unterstützt, mit Redaktionsbestätigungen, Technikleihen, Reisekostenübernahmen usw. – Da war es für uns Pflicht, in kurzer Zeit gute Ergebnisse abzuliefern, und auch gegenüber den Veranstaltern, Verbänden, Vereinen und Sportlerinnen und Sportlern uns professionell zu zeigen. Wir ergänzen uns da gut im gemeinsamen Bewältigen der Bilderberge. Manch einer wird jetzt vielleicht verstehen, wieso der eine oder andere nicht mehr unbedingt in der deutschsprachigen Wikipedia allzu hyperaktiv ist.
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Internationales Deutsches Turnfest 2017: Pascal Brendel, Deutscher Jugendmeister Mehrkampf AK 13/14, bei der Vorbereitung am Barren
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Pauline Schäfer über dem Schwebebalken bei den Deutschen Meisterschaften im Gerätturnen 2017, spätere Weltmeisterin ebendort
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Fabian Hambüchen (Olympiasieger am Reck) in seiner Funktion als Trainer bei den Deutschen Meisterschaften im Gerätturnen 2017
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Tina Punzel mit Lou Massenberg bei den Internationalen Deutschen Hallenmeisterschaften 2017 Offene Klassen und Junioren, spätere Europameister
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Maria Kurjo und Elena Wassen beim Synchronsprung von der 10-m-Plattform
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Einsatz am Netz bei Die Techniker Beach Tour Dresden 2018
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Training bei den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften im Schwimmen
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Anstehen für die Startübungen ebendort
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Schwimmer der Wasserfreunde Spandau 04 bei den Berliner Meisterschaften und Jahrgangsmeisterschaften 2018
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Colin Maron, Nachwuchsschwimmer des Berliner TSC, vor seinem Wettkampf über 200 m Lagen
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Nachwuchstrampolinturner während des Trainings beim 9. Filder Pokal im Trampolinturnen
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Nele Kaupp, TG 1862 Rüsselsheim, bei der Qualifikation für den Elite-Wettkampf der Altersklassen 2001–1997 ebendort
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Yannick Hillier repräsentiert die Bermudas bei der Eröffnungsfeier der Junioren-Weltmeisterschaft im Rudern 2018
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Ilaria Macchi, Tschechische Republik, im Einer am vorletzten Renntag ebendort
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Handgemenge zwischen Ugurtan Cepni von BFC Dynamo und Marcel Risse von 1. FC Köln im DFB-Pokal
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Zweikampf zwischen Steffen Krautschneider vom 1. FC Schweinfurt 05 und Amine Harit vom FC Schalke 04
Nun, um diese Geschichte abzuschließen, letzte Woche war es nach diversem Nachfassen und Unterstützung durch Wikimedia Deutschland soweit: Wir erhielten ein nicht fälschungssicheres, rein maschinell erstelltes Dokument ohne Unterschrift mit unseren Einreisedaten, das als Arbeitsvisum gilt (denn visumsfrei ist die Reise nach Argentinien nur für Privat- und Geschäftsreisende). Die zweite große Freude nach der ersten Zusage. Endlich. Endlich ist die offizielle, endgültige Bestätigung da. Endlich können wir wirklich die Flüge buchen und den schon reservierten, noch stornierbaren Hotels ihre Bestätigung zukommen lassen.
Einziger Wermutstropfen: Die Jugend-Sommerspiele finden vom 6. bis 18. Oktober statt, Vorveranstaltungen beginnen schon am 3. Oktober, vermutlich werden wir vom 1. bis 23. Oktober unterwegs sein. Ja, wir Drei werden in diesem Jahr nicht persönlich an der WikiCon teilnehmen können. Das schmerzt uns alle sehr, für DerHexer ist es die erste überhaupt, an der er nicht teilnehmen kann. Wir arbeiten fieberhaft daran, unsere Grüße quer über die Welt euch zukommen zu lassen.
- Und wieso das alles?
Aber wir sind davon überzeugt, über drei Wochen fern von Arbeit und Zuhause uns jeden Tag und jede Nacht damit ehrenamtlich um die Ohren zu schlagen – den Jahresurlaub zu investieren, die WikiCon zu verpassen usw. Uns geht es nicht allein darum, anschauliche Bilder für die Vielzahl an Artikeln zur Veranstaltung in unterschiedlichen Sprachversionen zum Ereignis (Beispiel englischsprachige Wikipedia) und von Personen, die mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch für die deutschsprachige Wikipedia relevant werden, zu machen: Denn für jede der 28 Sportarten erhält nur eine kleine Anzahl an Personen im Alter von 14 bis 18 Jahren die Möglichkeit, zum insgesamt aber größten Massensportevent aller Zeiten in Argentinien mit rund 4000 Teilnehmenden aus rund 180 Ländern bei 185 Wettkämpfen zu kommen (erstmals wird es bei Olympischen Spielen gleich viele männliche wie weibliche Teilnehmende geben).
Die gute Dokumentation soll Freiwilligen weltweit ermöglichen, Akkreditierungen für Veranstaltungen unterschiedlichster Art zu erwirken, wenn aufgezeigt werden kann, einen Auftrag bei einer IOC-Veranstaltung in solch großem Umfang erfolgreich umgesetzt zu haben. Das Projekt soll Vorbild und Türöffner für die Wikimedia-Bewegung im Sportbereich sein und so weitere Projekte bspw. auf IOC-Ebene ermöglichen.
Das geht jedoch nur, wenn wir international gemeinsam das Projekt gut angehen. Dazu müssen wir uns über unsere bisherigen Erfahrungen in der Fotografie, insbesondere im Bereich Sport, aber auch mit rechtlichen Themen wie Abbildungen minderjähriger Teilnehmender, Herausforderungen in Akkreditierungsprozessen usw. beschäftigen. Aus dem argentinischen Nachbarland Uruguay überlegt man ebenfalls, einige Personen zum Austausch zu schicken, da man ohne bisherige Vorerfahrungen für die U-17-Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen Ende 2018 akkreditiert wurde. Wikimedia Argentina hat dafür angeboten, die Organisation von Workshops zu unterstützen, um selbst künftig mehr Sportfotografie vor Ort begleiten zu können. Sämtliche Erfahrungen rund um die Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung dieses internationalen Projektes sollen ebenfalls schriftlich, bspw. als Learning Pattern, festgehalten werden.
Denn dies alles soll kein einmaliges Ereignis bleiben. Einen besonderen Erfolg hätte das Projekt nur, wenn Akkreditierungen für eine der folgenden Olympischen Spiele der Erwachsenen (2020, 2022 oder 2024) zugesagt würden und ein neuerliches solches Projekt dann auch international organisiert und finanziert würde. Neben dem internationalen Erfolg wäre es natürlich auch erfreulich, wenn die erfolgreiche Umsetzung bei Akkreditierungsanfragen einen so positiven Eindruck hinterließe, dass die Anzahl an Ablehnungen und der Aufwand für Freiwillige bei der Anfrage merklich sinken.
Und damit können wir nur schließen mit: “¡Vamos a Argentina!” Ihr werdet von uns viel lesen und sehen in den nächsten Wochen.DH, MC, SH, 6.9.
Kölner Wikipedia-Community ausgezeichnet
Eine große Ehre wurde jüngst der Kölner Wikipedia-Community zuteil: Ausgewählt von einer Jury unter dem Vorsitz der Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker ist sie mit einem Ehrenamtspreis der Stadt Köln ausgezeichnet worden. Am Sonntag fand die feierliche Preisverleihung in der Piazzetta des Historischen Rathauses von Köln statt. Die Community wurde durch elf Wikipedianerinnen und Wikiperiander vertreten und bildete damit (zufällig?!) einen Elferrat, der aus 1971markus, Achim Raschka, Atamari, Duschgeldrache2, Elya, Geolina, HReuter, Maximilian Schönherr, Nicola, Raymond und Superbass bestand. Die Ehrenamtspatin der Stadt, Sabine Heinrich, übergab den Geehrten die Ehrennadel der Stadt Köln sowie ein Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro. Sie hob in ihrer Laudatio hervor, dass verlässliche Informationen – nicht nur über Köln, sondern in allen Lebensbereichen – allen Menschen zugutekommen und gerade in diesen politisch angespannten Zeiten besonders wichtig sind. Nach der Übergabe der Ehrennadeln trugen sich die Wikipedianer in das Gästebuch der Stadt Köln ein.
Mit dem Ehrenamtspreis „KölnEngagiert“ wurden in verschiedenen Kategorien elf Personen bzw. Gruppen ausgezeichnet, die sich ehrenamtlich besonders für die Menschen in Köln einsetzen, so z. B. der Naturkundler Manfred Hebborn für sein Engagement für den Umweltschutz, der „Kölner Runder Tisch für Integration e.V.“ für sein Bemühen um ein friedliches Miteinander von Einheimischen und Eingewanderten sowie die Jugendleiterinnen und -leiter des „HöVi-Landes“ (ein Ferienfreizeitlager in den Kölner Stadtteilen Höhenberg und Vingst).Nach der offiziellen Preisverleihung im Rathaus fand auf dem Heumarkt beim Ehrenamtstag der Stadt Köln noch eine öffentliche Ehrung statt, bei der Oberbürgermeisterin Reker sowie die Ehrenamtspatin Sabine Heinrich alle Preisträgerinnen und Preisträger noch einmal einem breiteren Publikum vorstellten. Nach der Ehrung setzten sich die Kölner Wiki-Begeisterten direkt wieder für Freies Wissen ein und vertraten am Nachmittag unser Projekt mit einem Stand auf der Informationsbörse, um die Wikimedia-Projekte dem Kölner Publikum näher zu bringen. Zur Unterstützung reisten noch weitere Wikip/medianer von nah und fern her an, u.a. der arme Nightflyer, der sich nach einer beinahe 12-stündigen Odysee durch die Republik auch noch dazugesellte.
Herzlichen Glückwunsch, liebe Kölnerinnen und Kölner, und vielen Dank für euren unermüdlichen Einsatz! bue, 4.9.
Vernichtetes Wissen: Die Museums-Katastrophe in Brasilien
Es ist ein Satz im Artikel Museu Nacional da Universidade Federal do Rio de Janeiro der deutschsprachigen Wikipedia, der aufhorchen lassen muss: „In der Nacht vom 2. auf den 3. September 2018 wurde das Museumsgebäude durch einen Großbrand zerstört; nach ersten Erkenntnissen dürfte ein großer Teil der rund 20 Millionen Exponate verloren oder stark beschädigt sein.“ Die einzige gute Nachricht: Es wurden keine Menschen verletzt. Die wirklich schlechte Nachricht ist: Es wurde Wissen im unschätzbaren Ausmaß vernichtet, denn dieses Museum zählt zu den bedeutendsten Einrichtungen ihrer Art in Südamerika. So war das Museum Heimstätte von Luzia, wie ein menschlicher Skelettfund genannt wird, der über 11.000 Jahre alt ist. Ihr könnt Euch über weitere wichtige Dinge in dem Wikipedia-Artikel informieren, die Aufzählung würde hier kaum enden.
Wenn „Wissen vernichtet wird“, ist das für viele Mitwirkende der Wikipedia wie ein Stich ins Herz. Es kann einen nicht ruhen lassen, denn wir alle, egal wie zerstritten die Community manchmal ist, sind für das gegenteilige Ziel angetreten. Und so war mein erster Gedanke: Wie kann man helfen? Nun, Benutzer Emeritus schrieb auf der Diskussionsseite, dass es noch zu früh für eine Bewertung und dementsprechend für zielgerichtetes Handeln sei, womit er sicher nicht unrecht hat. Trotzdem gibt es erste Reaktionen aus der Wikipedia-Community. Da wäre zunächst einmal die Dokumentation des Geschehenen. Der englischsprachige Artikel National Museum of Brazil fire fasst die Dinge gut zusammen. Auch Benutzer Gereon K. konnte schon von ersten Aktivitäten berichten, so wird auf einem Telegram-Kanal schon darüber diskutiert, was man eventuell machen könnte. Gereon weiter: Es laufen schon einige Aktionen, alles bisher von Commons und unseren Projekten zu sammeln und aufzubereiten, um zu sehen, ob man damit helfen kann. Mit Sicherheit werden auch Commons und wohl auch Wikidata eine wichtige Rolle spielen. Ich denke, dass ein erster Schritt eine Linksammlung wäre, wo es Aktivitäten gibt und wo man sich dann gemäß seiner Zeit und seinen Fähigkeiten einbringen könnte. Vielleicht kann der Kurier ein Ort dafür sein, oder möglicherweise kann unser Chapter eine Anlaufplattform aufsetzen, wie auch immer: Eure Ideen und Informationsinput sind gefragt. Ich für meinen Teil wollte erst einmal darauf aufmerksam machen und werde mich dann dort einklinken, wo ich helfen kann. Mir persönlich schwebt ein weltweiter Aufruf aller Chapter vor, dabei mitzuhelfen, das verlorengegangene Wissen wieder zusammenzutragen. Es werden wohl unzählige Fotos von Artefakten auf den heimischen Festplatten liegen, die es einzusammeln gilt. Wir haben die Instrumente, also nutzen wir sie, und wir wissen, wie es gehen könnte. (nob), 4.9.
Update 5.9.: Benutzer Emeritus teilte auf der dem Kurier zugehörigen Diskussionsseite mit, dass in der Zwischenzeit in der portugiesisch-sprachigen Wikipedia ein Projekt gestartet wurde, dessen Zielrichtung wie folgt beschrieben wird: Eine der unmittelbarsten Herausforderungen besteht darin, Bilder des Gebäudes und der Sammlung wiederherzustellen und zu bewahren, deren visuelles Gedächtnis unser wichtigstes Kapital ist. Es wird im Folgenden aufgerufen, diese Bilder dann auf Wikimedia Commons hochzuladen. Zudem wird nochmals betont, dass man in Kontakt zu Mitgliedern des Kuratoriums steht.(nob), 5.9.
„Falsche Stubs“
Längjährige Benutzer kennen WP:STUB vielleicht noch aus der Zeit, in der dieses Lemma nicht nur eine Weiterleitung auf Wikipedia:Artikel war. Zwar ist der Inhalt der Stubrichtlinie durch die Einarbeitung nicht mehr so eindeutig identifizierbar wie in jener Zeit, doch damals wie heute unterscheidet sich ein „gültiger Stub“ von einem „falschen Stub“ vor allem dadurch, dass der erste Satz das (fett zu setzende) Lemma nennt und erklärt. In der Praxis heißt das, dass Artikel mit der Floskel „XY ist ein Irgendwas…“ beginnen. Ausnahmen davon gelten eigentlich nur für Listenartikel oder Übersichts-/Sammelartikel, wo die Floskel aus sprachlichen Gründen Schwierigkeiten bereitet, etwa wie „Die Liste von Flüssen in Deutschland ist eine Liste von Flüssen in Deutschland“, was nicht wirklich Sinn ergibt.
Immer öfter aber finden sich solche Devianzen bei völlig problemlosen Lemmata, zuletzt in Sulawesi-Erdbeben 2018, wo es lapidar heißt: „Am 28. September 2018 um 18:02 Uhr Ortszeit ereignete sich auf der indonesischen Insel Sulawesi ein schweres Erdbeben…“ statt: „Das Sulawesi-Erdbeben 2018 war ein starkes Erdbeben auf der indonesischen Insel Sulawesi. Es ereignete sich am 28. September 2018 um 18:02 Uhr Ortszeit.“ Es gehört zu den Aufgaben der Eingangskontrolleure, nicht nur Unsinn der Schnelllöschung zu überstellen, sondern auch auf die Einhaltung von Grundlagen der Enzyklopädie zu achten. Wir sollten wieder mehr auf solche Förmlichkeiten achten. MaB 29.9.
WikiCon 2018: Noch Helfende gesucht!
Die WikiCon als Community-Konferenz ist seit jeher davon geprägt, dass ihre Organisation und Durchführung von zahlreichen Freiwilligen getragen und unterstützt wird. Auch 2018 ist das nicht anders – so haben sich schon viele Helfer für den Aufbau der Veranstaltung gemeldet, das ist wunderbar! Die Anmeldung und der Info-Desk sind ebenfalls schon besetzt. Im Bereich «Verpflegung» wären wir aber sehr froh, wenn sich noch einige dort eintragen könnten. Auch in anderen Bereichen gibt es noch die eine oder andere Lücke – wer nicht gerne Essen austeilt oder Geschirr einsammelt, möchte vielleicht bei den Einführungskursen für Neulinge mitmachen oder als «Raumengel» mithelfen, den reibungslosen Ablauf der einzelnen Präsentationen sicherzustellen? Schon im Voraus vielen Dank für eure Mithilfe! Gestumblindi, 28.9.
Wikipedianische KulTour am 03.11.2018 im Humboldt Forum
Auf Einladung der Humboldt Forum Kultur GmbH werden wir im Rahmen einer Wikipedianischen KulTour die Baustelle des Humbold Forums besichtigen können. Wir werden vor Ort einen Eindruck vom aktuellen Stand der Baumaßnahmen bekommen können und über die nächsten Planungsschritte bis zum Jahr 2020 informiert werden. Wir freuen uns auf euch! H.P., 25.9.
2.222.222 Artikel … und es werden immer mehr
Fast unbemerkt angesichts der sich hier abspielenden Dramen werden auch weiterhin fleißig Artikel geschrieben. Heute morgen hat die deutschsprachige Wikipedia die Marke von genau zwei Millionen zweihundertzweiundzwanzigtausendzweihundertzweiundzwanzig (2.222.222) Artikeln überschritten. Seit dem zweimillionsten Artikel Michenerit sind etwas mehr als zweiundzwanzig Monate vergangen. Doch welcher Artikel ist für den neuen Meilenstein verantwortlich? Eine kleine Recherche ergab, dass es sich um den Artikel Der schwarze Mustang handelt, in dem eine Erzählung des allseits bekannten Autors Karl May vorgestellt wird. Mögen Winnetou und Old Shatterhand uns zu weiteren Artikeln führen. Oder werden die beiden angesichts dieser Schnapszahl vom Pfad abkommen? Wir bleiben dran. V., 24. September 2018
WikiCon 2018: Es wird voll!
Für die WikiCon 2018 in St. Gallen sind bereits über 300 Anmeldungen eingegangen und wir sind damit nahe an der Kapazitätsgrenze. Das ist grossartig! Eine spannende WikiCon mit vielen neuen Begegnungen scheint garantiert. Es bedeutet aber auch: Wer jetzt noch unentschlossen ist, ob er oder sie nach St. Gallen kommen möchte, sollte sich schnell entscheiden. Bald werden wir keine Anmeldungen mehr entgegennehmen können. Und eine Bitte an alle, die aus irgendeinem Grund doch nicht kommen können: Bitte meldet euch ausdrücklich ab, gerne durch eine E-Mail an infowikicon.org. Ihr ermöglicht es damit Spätentschlossenen, noch berücksichtigt werden zu können. Gestumblindi, 24.9.
Herbstmarathon 2018
Vom 1. bis 3. (1. Runde), sowie vom 5. bis 7. Oktober 2018 (2. Runde) findet der erste Herbstmarathon 2018 im Rahmen des Artikelmarathons statt. Wer Lust hat, kann an diesem Wettbewerb teilnehmen. Ich wünsche allen Teilnehmern viel Spaß!!! Au, 20.09.
WikiCon: Zweimal Workshop mit DaB.
Bevor ich am Montag in meinen (wohlverdienten) Urlaub entschwinde und die Wikipedia eine Weile links liegen lasse, möchte ich euch noch auf zwei Workshops aufmerksam machen, die ich auf der WikiCon ausrichten werde. Beide haben gemeinsam, dass man zwar auch spontan vorbeikommen kann, es aber schöner ist wenn von euch etwas Vorarbeit geleistet wird.
Einerseits möchte ich mit euch am Samstag um 15 Uhr über eine Neugestaltung der Hauptseite workshoppen. Da ich als Informatiker von Design schon von Natur aus wenig Ahnung habe, hoffe ich darauf, dass die Kreativen unter euch sich schon vorab etwas Gedanken machen und viele Ideen mitbringen. (Für die Nicht-Kommer: Wir beschließen da natürlich gar nix.)
Am Freitag um kurz vor 22 Uhr findet meine übliche GPG-Keysigning-Party statt – ich hoffe ihr kommt zahlreich. Da es diesmal Probleme mit der Vorhandenheit eines Druckers geben könnte, wäre es dieses Jahr besonders nett wenn ihr mir eure GPG-Schlüssel schon vorab entweder an [email protected]
oder an eine Adresse des Schlüssels 0x7CD1E35FD2A3A158 schicken könntet; damit wir im Fall der Fälle möglichst wenig händisch in Listen eintragen müssen.
Auf jeden Fall freue ich mich schon auf euch und die WikiCon (und meinen Urlaub davor) . –D.
WikiDACH 2018 in Heidelberg
An diesem Wochenende findet in der alten Feuerwache am Hauptbahnhof in Heidelberg das Wikipedia-BarCamp WikiDACH 2018 zusammen mit dem BarCamp Rhein-Neckar statt. Es sind noch ein paar Plätze frei. Am Freitagabend gibt es ab 19:30 Uhr ein Vortreffen im Metropolis im Heidelberger Hauptbahnhof. Am Samstag und Sonntag geht es jeweils 9:00 Uhr los. Kommt alle! S.W., 20.09.https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia_Diskussion:Kurier
Alemannische Wikipedia
Kurz vor der Schweizer WikiCon hat die Wikipedia auf Schweizerdeutsch einen weiteren Meilenstein geschafft: Mit einem Artikel über das 1938 im Zürcher Spiegel-Verlag erschienene Buch Schwyzer Meie hat sie ihren 25'000. Artikel erreicht. Die deutsch(sprachig)e Wikipedia kennt dieses Buch bisher nicht. H., 14.9.
- Update: Mittlerweile hat sich auch die dewiki dieses Werkes angenommen. H., 17.9.
Neue Freiwillige gewinnen: Entwürfe für Banner und Aktionsseite der Herbstaktion
Wikimedia Deutschland freut sich, euch die Herbstaktion auf unserem Portal zu zeigen, und freut sich vor allem auf euer Feedback, denn die Entwürfe der Aktionsseite und des Banners sind nun ebenfalls auf folgender Seite zu sehen. Viel Spaß beim Diskutieren. Stefan (WMDE), 13.9.
WikiCon: Endspurt
In drei Wochen startet die WikiCon. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Und jetzt wissen wir auch, wo überall fleißige Helferinnen und Helfer benötigt werden. Die Teilnahme an der WikiCon ist dieses Jahr kostenlos – umso mehr würden wir uns freuen, wenn die Teilnehmer das Organisationsteam in der einen oder anderen Art unterstützen würden. Es stehen eine Vielzahl kleinerer und größerer Aufgaben für jeden Geschmack zur Auswahl: Wikipedia:WikiCon 2018/Helferkoordination. Natürlich sollen die Einsätze nicht die Teilnahme am Programm der WikiCon verhindern, aber jeder Beitrag ist willkommen. Danke!
Als kleine Erinnerung: Endspurt bedeutet auch, dass Fristen näherkommen. Förderungen für die WikiCon müssen bis Montag, 17. September beantragt sein. Anmeldungen von Personen, die ihre Reise und Unterkunft selber bezahlen, sind weiterhin möglich. (AL i, 13.9.)
Wörterzahl
Seit einiger Zeit gibt es in der klassischen Wikipedia-Statistikseite auch die Rubrik Wörter in allen Inhaltsseiten, in den Zeiten bot-generierter Massenartikel im Vergleich zur reinen Artikelzahl ein möglicherweise geeigneteres Maß, um Sprachversionen zu vergleichen. In den letzten Monaten ließ sich nun beobachten, wie sich die französischsprachige Wikipedia in Bezug auf die Wörterzahl langsam an der deutschsprachigen vorbei schob. Hatte die dewiki Anfang des Jahres noch einen knappen Vorsprung, liegt sie mittlerweile mit 1.098.206.317 Wörtern im Artikel-Namensraum deutlich hinter der frwiki (1.117.886.502). Der Kurier zählt weiter. (H., 12.9)
Ein stürmischer Ausdruck von Dank
Am Wochenende stand ich mal wieder mit am Wikipedia-Infostand auf Münchens größten Straßenfesten. Ich diskutierte gerade intensiv mit einem frustrierten Ex-Wikipedianer, der meinte, es gäbe keine positive Anerkennung für die Arbeit in Wikipedia – da stürzte ein Mädchen aus der Menschenmenge auf mich zu, als stünde ich vor ihrem Liebsten. Ehe ich mich versah, schüttelte sie mir kräftig die Hand und meinte „Danke, dass ihr mich durchs Abitur gebracht habt!“ – und bevor ich auch nur antworten konnte, war sie auch schon wieder in der Menschenmenge verschwunden. Da meinte mein Gesprächspartner „… Ja, also das ist eine positive Anerkennung … und eine schöne noch dazu.“
Hiermit möchte ich den Dank der jungen Frau einerseits an euch weitergeben und andererseits euch den Tipp geben: Wenn auch ihr manchmal frustriert seid und das Gefühl habt, eure Arbeit wird zu wenig anerkannt, geht raus in die Welt und redet mit den Leuten, für die wir diese Enzyklopädie schreiben. Es lohnt sich – es war zwar die schönste, aber nicht die einzige derartige Begegnung dieses Wochenendes. (M, 12.9)
Neulingsgewinnung: Planung der nächsten Kampagne
Im Rahmen der Neulingsgewinnung trauen wir uns bei der nächsten Kampagne auch in die Offline-Welt und wollen an einem Aktionstag im Oktober Menschen dazu aufrufen, die lokale Wikipedia-Community in ihrer Nähe kennenzulernen. Lokale Stützpunkte und lokale Gruppen sind eingeladen, daran teilzunehmen. Mehr Informationen findet ihr auf der Planungsseite. Wir freuen uns, wenn ihr mal reinschaut und eure Fragen, Anregungen und auch noch unausgegorenen Ideen dort hinterlasst! Liebe Grüße, mh (wmde), 10.9.
Serverumstellung: Bis zu einer Stunde kein Editieren am 12.09. und 10.10.
Die Wikimedia Foundation testet ein neues Datenzentrum, um sicherzustellen, dass die Wikipedia und andere Wikimedia-Wikis auch nach einem Desaster online bleiben. Aufgrund des Tests kann am 12.09. und am 10.10. je bis zu einer Stunde lang nicht editiert werden. Mehr Informationen (auf Meta). Mehr Informationen (auf Meta). js (wmde), 7.9.
Vorjury zu Wiki Loves Monuments 2018 in Deutschland gestartet
Die erste Woche des diesjährigen Wettbewerbs Wiki Loves Monuments (WLM) geht zu Ende. Bisher haben beim deutschen Wettbewerb über 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer etwa 7.500 Bilder hochgeladen.
Wie in den vergangenen Jahren auch und wie auch im Schwesterwettbewerb Wiki Loves Earth bewährt, gibt es auch dieses Jahr wieder die Möglichkeit für alle angemeldeten Wikipedianutzenden, sich an der Vorauswahl der Gewinnerbilder zu beteiligen. Durch das Mehraugenprinzip werden die einzelnen Bilder fairer bewertet. In den Anfangszeiten von WLM wurde die Vielzahl der Bilder unter den Teilnehmern der Hauptjury aufgeteilt; diese kondensierten ihren Anteil (ein/zwei Wochen vor der Jurysitzung) auf eine überschaubare Menge von Bildern und nur diese Bilder wurden dann von allen Jurymitgliedern gemeinsam bewertet. Heute ist sichergestellt, dass jedes Bild, das der Hauptjury vorgelegt wird, von mehreren unabhängigen Vorjuroren betrachtet und bewertet wurde. Die Hauptjury kann sich so besser auf die qualitative Auswahl der Topbilder konzentrieren.
Die Hochlader können die Arbeit, sowohl von Vor-, als auch Hauptjury, dadurch entlasten, dass sie Bilder, die zwar einen dokumentarischen Charakter haben, die aber, selbst in den eigenen Augen, nicht die Qualitäten eines potentiellen Siegerbildes haben, in die Kategorie Images from Wiki Loves Monuments 2018 in Germany not for prejury einordnen.
In diesem Jahr tauchen, aufgrund eines Sonderpreises, im Vorjury-Tool vermehrt 360°-Aufnahmen auf. Die Vorjurymitglieder mögen diese bitte auch mit dem entsprechenden Tool aufrufen.
Auch für die Hauptjury werden noch Interessierte gesucht: Bewerbungen können noch bis zum 9. September eingereicht werden. (W, 7.9.)
Hinweis an Alte Füchse: Die Verwaltung der Passwörter wurde geändert. Es ist eine Neuanmeldung unter oben aufgeführtem Link notwendig. Einfach das alte Jurytool öffnen funktioniert nicht. (W, 11.9.)
GLAM on Tour in Görlitz
Im September erwartet uns noch eine weitere GLAM-on-Tour-Station, nach 2013 und 2014 geht es erneut in die Oberlausitz! Vom 28. bis 30. September lädt das Senckenberg Museum für Naturkunde Görlitz in Kooperation mit Wikimedia Deutschland e.V. zu Vorträgen und Schreibwerkstätten ein. Anmeldungen über die Projektseite, das Programm wird noch aktualisiert. (CB, 4.9.)
GLAM on Tour im Jagdschloss Grunewald in Berlin
Vom 21. bis 23. September findet in Kooperation mit der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg eine GLAM-on-Tour-Station im Jagdschloss Grunewald statt. Informationen und Anmeldung über die Projektseite. (CB, 4.9.)
Frankfurter Buchmesse
Auf der Frankfurter Buchmesse dürfen Wikipedia und Wikimedia nicht fehlen. Wer Lust hat, mit vor Ort zu sein, kann sich noch bis zum 5.9. anmelden. Alle Infos und die Anmeldung über die Seite Community auf der Frankfurter Buchmesse 2018 (JA, 3.9.)
200 mal RAW
Das französische Schwesterblatt des Kuriers, die Regards sur l’actualité de la Wikimedia („Blick auf Wikimedia-Neuigkeiten“, abgekürzt: RAW) sind gestern am 1. September 2018 zum 200. mal erschienen.
Die beiden Autoren Simon Villeneuve und Cantons-de-l’Est, die das Projekt seit 2011 betreiben, verstehen sich gleichsam als Glossatoren des Wikimedia-Ökosystems, die die Ereignisse der jüngsten Zeit zusammenfassen und mehr oder weniger knapp aus der frankophonen Perspektive einordnen, um sie auch für den weniger zeitreichen Wikipedianer verständlich und nachvollziehbar zu machen. Die knappe Form des Aperçus dominiert, zunehmend werden in den letzten Jahren aber auch Entwicklungen bei den Multimedia-Inhalten hervorgehoben, etwa Auszeichnungen von Fotografien oder Musik auf Wikimedia Commons. So stehen die unregelmäßig erscheinenden RAW behelfsweise zwischen dem Kurier und dem eher journalistisch geprägten angelsächsischen Wikipedia Signpost. Sie zählen zu den wenigen aktiven und wichtigen Stimmen, die noch ganz von der Community betrieben werden und die den Wikimedia-Betrieb zwar affirmativ, aber doch aus einer unabhängigen Perspektive beschreiben, einschließlich vieler umfangreicher Übersetzungen von wichtigen Texten ins Französische.
Der Kurier bedankt sich bei den Kollegen für das große und langanhaltende Engagement und freut sich mindestens auf weitere 200 Ausgaben der Regards! (A, 2.9.).