Wiefelstede
Wiefelstede (niederdeutsch Wiefelstä) ist eine Gemeinde im Landkreis Ammerland im Nordwesten von Niedersachsen. Sie liegt zwischen den Städten Oldenburg und Varel und den Gemeinden Bad Zwischenahn und Rastede.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 53° 15′ N, 8° 7′ O | |
Bundesland: | Niedersachsen | |
Landkreis: | Ammerland | |
Höhe: | 16 m ü. NHN | |
Fläche: | 106,51 km2 | |
Einwohner: | 16.406 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 154 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 26215 | |
Vorwahlen: | 04402, 0441, 04458, 04403 | |
Kfz-Kennzeichen: | WST | |
Gemeindeschlüssel: | 03 4 51 008 | |
LOCODE: | DE WFD | |
Gemeindegliederung: | 20 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Kirchstr. 1 26215 Wiefelstede | |
Website: | www.wiefelstede.de | |
Bürgermeister: | Jörg Pieper (parteilos) | |
Lage der Gemeinde Wiefelstede im Landkreis Ammerland | ||
Geographie
BearbeitenGemeindegliederung
BearbeitenDie Gemeinde Wiefelstede setzt sich entsprechend der Hauptsatzung aus den Ortsteilen Bokel, Borbeck, Conneforde, Dingsfelde, Dringenburg, Gristede, Heidkamp, Herrenhausen, Hollen, Hullenhausen, Lehe, Mansholt, Metjendorf, Mollberg, Neuenkruge, Nuttel, Ofenerfeld, Spohle, Wehnerfeld, Wemkendorf, Westerholtsfelde und Wiefelstede zusammen.
Nachbargemeinden
BearbeitenDie Nachbargemeinden/Städte/Landkreise von Wiefelstede:
- Bad Zwischenahn (Landkreis Ammerland)
- Landkreis Friesland
- Oldenburg (Oldenburg)
- Rastede (Landkreis Ammerland)
- Westerstede (Landkreis Ammerland)
Geschichte
BearbeitenEingemeindungen
BearbeitenAm 1. Juli 1972 wurden die Dörfer Herrenhausen, Hullenhausen, Spohle und der südliche Teil von Conneforde der aufgelösten Gemeinde Varel-Land mit damals mehr als 800 Einwohnern eingegliedert. Am 1. Januar 1980 kam auch der nördliche Teil von Conneforde mit damals etwa 80 Einwohnern hinzu.[2]
Einwohnerentwicklung
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Politik
BearbeitenGemeinderat
BearbeitenDer Rat der Gemeinde Wiefelstede besteht aus 32 Ratsfrauen und Ratsherren. Dies ist die festgelegte Anzahl für eine Gemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 15.001 und 20.000 Einwohnern.[3] Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2021 und endet am 31. Oktober 2026.
Stimmberechtigt im Gemeinderat ist außerdem der hauptamtliche Bürgermeister Jörg Pieper.
Die letzten Gemeinderatswahlen ergaben folgende Sitzverteilungen:
Partei | 2021[4] | 2016[5] | 2011 |
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CDU | 10 | 10 | 10 |
SPD | 9 | 10 | 9 |
Grüne | 5 | 4 | 5 |
UWG1 | 4 | 4 | 4 |
FDP | 3 | 2 | 2 |
Linke | 1 | 1 | – |
ALFA | – | 1 | – |
_____________________ 1 Unabh. Wählergemeinschaft Wiefelstede |
Bürgermeister
BearbeitenSeit dem 1. Oktober 2013 ist der parteilose Jörg Pieper Bürgermeister der Gemeinde. Bei der Direktwahl am 22. September 2013 erhielt er bei einer Wahlbeteiligung von 72,88 Prozent ohne Gegenkandidaten 7.381 Stimmen. Das entsprach einem Stimmenanteil von 81,46 Prozent. Pieper folgte auf den ebenfalls parteilosen Helmut Völkers, der von 1980 bis 2001 als Gemeindedirektor und von 2001 bis 2013 als hauptamtlicher Bürgermeister die Geschicke der Gemeinde leitete.
Wappen
BearbeitenDas Wappen der Gemeinde Wiefelstede zeigt im goldenen Schild eine rote Wolfsangel.[6]
Das Wappen zeigt die Farben Rot und Gold als die des Oldenburgischen Wappens in seiner ältesten Form. Die symbolische doppelte Wolfsangel wurde im Mittelalter zur Jagd auf Wölfe genutzt, die auch im Ammerland verbreitet waren. Die Wolfsangeln dienten einer bekannten Wiefelsteder Familie seit 1587 als Hausmarke. Es ist heute am Giebel des reetgedeckten „Hinnershuus“ in Wiefelstede zu finden.[7]
Flagge
BearbeitenDie Flagge der Gemeinde Wiefelstede zeigt auf goldenem Grund waagerecht einen breiten roten Balken, in der Mitte belegt mit dem Gemeindewappen.[6]
Städtepartnerschaften
BearbeitenSeit dem 7. September 2003 besteht eine Partnerschaft mit der Gemeinde Chocz im Landkreis Pleszewski in Polen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
BearbeitenBauwerke
BearbeitenDie evangelische St.-Johannes-Kirche ist die älteste Kirche im Ammerland und wurde 1057 geweiht. Damit feierte sie im Jahr 2007 ihren 950. Geburtstag.
Im Wiefelsteder Ortsteil Wemkendorf ist das „Landschaftsfenster Wallhecken“, eines von fünf Landschaftsfenstern des Landkreises Ammerland, errichtet worden.
Parks
BearbeitenIm Gristeder Wald befindet sich ein Schaupark der Baumschule Bruns, in dem eine Vielzahl von Rhododendren und Azaleen besichtigt werden kann.
Naturdenkmäler
BearbeitenMit der Aufnahme in das grenzüberschreitende Naturschutzprojekt Natura 2000 des Rates der Europäischen Gemeinschaft haben die Mansholter Büsche eine europaweite Bedeutung erlangt. Überregionale Wanderwege („Oldenburger Ringwanderweg“, „Jadeweg“) sowie Routenvorschläge der Gemeindeverwaltung Wiefelstede („Rehweg“, „Eichhörnchenweg“) führen durch dieses Wiefelsteder „landschaftliche Kleinod“.
Regelmäßige Veranstaltungen
BearbeitenIn jedem Jahr findet in Wiefelstede das Schützenfest des Wiefelsteder Schützenvereins statt. Dieses hat eine sehr lange Tradition und ist in fast ganz Niedersachsen bekannt. Alljährlich reisen Besucher aus ganz Deutschland an, um bei den abendlichen Events dabei zu sein. 2018 feierte Wiefelstede mit dem 125. Wiefelsteder Schützenfest ein Jubiläum. Das Fest dauerte vier Tage und bot verschiedene Attraktionen und Events.
Beim Night Festival des Schützenvereins traten unter anderem Musiker wie die Killerpilze, Torfrock oder Jennifer Rostock auf.
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenAnsässige Unternehmen
BearbeitenAnsässig in Wiefelstede sind unter anderem die Unternehmen
- Edeka Minden-Hannover (Großlager)
- Imken (Touristik & Logistik)
- LAGER 3000 (Archivmanagement)
- Molkerei Ammerland
- Siems Fenster & Türen
- Christoffers Kulturbau
- Theodor Eberlei Maschinenhandel
Verkehr
Bearbeiten- Bus
Buslinien verbinden Wiefelstede mit den Orten Oldenburg, Spohle, Conneforde, Rastede, Hahn-Lemden, Leuchtenburg, Bokel, Tange und Jaderberg.
- Fernstraßen
Wiefelstede ist durch die A 28 und A 29 erreichbar.
- Eisenbahn
Der nächste Bahnhof ist in der Nachbargemeinde Rastede. Der nächste Fernbahnhof ist der Hauptbahnhof Oldenburg.
- Solarpark Ammerland
Im Jahr 2011 wurde der ehemalige Fliegerhorst zu einem Solarpark konvertiert. Auf 57 ha Fläche wurden zwischen Juni und September insgesamt rund 196.000 Dünnschichtmodule der Firma Q-Cells mit einer Leistung von 20,8 MWp verbaut. Dies entspricht dem Jahresverbrauch von 6000 Vier-Personen-Haushalten. Eine Erweiterung um 12,4 MWp ist geplant.[8]
Persönlichkeiten
Bearbeiten- August Niebour (* 29. Januar 1821 (Gut Mansholt); † 15. September 1891 in Oldenburg), Jurist, Politiker, Mitglied des Deutschen Reichstags
- Johann Hinrich Geerken (* 12. März 1855 in Wiefelstede-Bäke; † 14. April 1925 in Oldenburg), Kunstmaler
- Rudolf Bultmann (* 20. August 1884 in Wiefelstede; † 30. Juli 1976 in Marburg), luth. Theologe, bedeutender Exeget des 20. Jahrhunderts
- Wilhelm Tegtmeier (* 9. Januar 1895 in Barmen; † 6. November 1968 in Silberkamp), Professor, Graphiker, Maler, Kunsterzieher
- Heinrich Kunst (* 1905 in Ofenerfeld; † 1993 ebenda), Volksschauspieler
- Wilfried Harms (* 3. Januar 1941 in Oldenburg), Autor, Heimatforscher
- Dennis Rohde (* 24. Juni 1986 in Oldenburg), Politiker (SPD), seit 2013 Mitglied des Bundestages
- Jens Nacke (* 13. September 1971 in Oldenburg), Politiker (CDU), seit 2003 Mitglied des Niedersächsischen Landtages
- Alphonso Williams (* 20. Juli 1962 in Detroit; † 12. Oktober 2019), Gewinner der Fernsehshow „Deutschland sucht den Superstar“ (2017)
- Vivian Heisen (* 27. Dezember 1993 in Wiefelstede), Profitennisspielerin
Literatur
Bearbeiten- Wilfried Harms: Wiefelstede – Unsere Gemeinde gestern und heute. Herausgegeben vom Ortsbürgerverein Wiefelstede, 2001, ISBN 3-89598-805-7.
- Wilfried Harms: 950 Jahre Kirche in Wiefelstede. Herausgegeben von der Ev.-luth. Kirchengemeinde Wiefelstede, 2007, ISBN 978-3-89995-413-5.
- Wilfried Harms: Metjendorf und umzu – Eine Bauerschaft im Wandel. Herausgegeben v. Ortsbürgerverein Metjendor-Heidkamp-Ofenerfeld und Verein Begegnungsstätte Heinrich Kunst, 2007, ISBN 978-3-89995-438-8.
- Wilfried Harms: Wiefelsteder Geschichte(n). Herausgegeben von Wilfried Harms, 2015, ISBN 978-3-7308-1224-2.
- Ummo Lübben: Die Manholter Büsche. Landschaftliches Kleinod von überregionaler Bedeutung. Herausgegeben vom Heimatmuseum Wiefelstede und der Oldenburgischen Landschaft, Oldenburg 2006, ISBN 3-89995-297-9.
- Günter Oltmanns: Ortsfamilienbuch Wiefelstede. Oldenburgische Gesellschaft für Familienkunde e. V., Oldenburg 2007.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2023 (Hilfe dazu).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 249 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF] und S. 275).
- ↑ Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG). § 46 NKomVG – Zahl der Abgeordneten, aktuelle Fassung. Abgerufen am 3. Dezember 2024.
- ↑ Ergebnis Gemeinderatswahl 2021. Abgerufen am 22. August 2022.
- ↑ Gemeinde Wiefelstede – Gesamtergebnis Gemeinderatswahl 2016, abgerufen am 2. Januar 2017
- ↑ a b Hauptsatzung der Gemeinde Wiefelstede, abgerufen am 13. September 2014
- ↑ Das Wiefelsteder Wappen, abgerufen am 13. September 2014
- ↑ 45 Mio-Euro-Solarpark in Betrieb genommen. In: http://weser-ems.business-on.de,/ 30. Oktober 2011. Abgerufen am 17. Dezember 2011.