Wellingholzhausen

Stadtteil von Melle

Wellingholzhausen ist ein Stadtteil von Melle im Landkreis Osnabrück in Niedersachsen. Er hat etwa 4826 Einwohner.[2]

Wellingholzhausen
Gemeinde Melle
Koordinaten: 52° 10′ N, 8° 16′ OKoordinaten: 52° 9′ 36″ N, 8° 15′ 48″ O
Höhe: 107 m ü. NHN
Fläche: 41,12 km²
Einwohner: 4778 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 116 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1972
Postleitzahl: 49326
Vorwahl: 05429
Karte
Lage von Wellingholzhausen in Melle
Sankt Bartholomäus

Geographie

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Geographische Lage

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Die ehemalige Samtgemeinde Wellingholzhausen, heute ein Stadtteil der Stadt Melle, liegt am Nordhang des Teutoburger Waldes. Wellingholzhausen liegt zentral jeweils etwa 25 km entfernt zwischen den Universitätsstädten Osnabrück und Bielefeld. Der Flughafen Münster-Osnabrück ist etwa 50 km entfernt.

Wellingholzhausen grenzt im Meller Stadtgebiet an die Stadtteile Gesmold im Norden, Melle-Mitte im Nord-Osten und Neuenkirchen im Süd-Osten. Im Süden grenzt Wellingholzhausen an Borgholzhausen (Kreis Gütersloh / Nordrhein-Westfalen), Dissen (Süd-Westen) und im Nord-Westen an die Gemeinde Hilter mit ihrem Ortsteil Borgloh.

Im Gebiet Wellingholzhausens liegt der 220 Meter hohe Beutling, dessen Fläche von 42,8 Hektar seit 1937 unter Naturschutz steht. Auf dem Beutling stand bereits 1891 ein Aussichtsturm; der jüngste wurde im Jahr 2000 fertiggestellt und ist 30 Meter hoch.

Gliederung

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Der Ort besteht aus den neun, früher die Samtgemeinde Wellingholzhausen bildenden Bauerschaften Handarpe, Himmern, Kerßenbrock, Nüven, Oberschlochtern, Peingdorf, Uhlenberg und Vessendorf sowie der Dörferbauerschaft Wellingholzhausen.

Geschichte

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Im Umfeld von Wellingholzhausen, wie in der Nachbarstadt Borgholzhausen und der nördlichen Nachbargemeinde Hilter-Borgloh wurden Trittsiegel von Dinosauriern gefunden. Sie stammen aus der Urzeit und lassen darauf schließen, dass ein subtropisches Klima herrschte.

Die früheste Anwesenheit des Menschen auf dem Gebiet von Wellingholzhausen ist für die Mittelsteinzeit belegt durch den Fund einer Geröllkeule aus 8. bis 4. Jahrtausend v. Chr. in der Nähe des Osterbaches, der heutigen Osterfeldsiedlung. In Handarpe wurde eine Axt aus dem 4. Jahrtausend v. Chr. gefunden. Hinterlassenschaften aus der Jungsteinzeit (4000–1700 v. Chr.) sind Hügelgräber im Gemeindegebiet. In die Bronzezeit (1000 v. Chr.) datieren Urnenfunde, die in Wellingholzhausen und den umliegenden Bauerschaften gefunden wurden.

Mittelalter

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Um das Jahr 700 siedelten sich die Sachsen an den Niederungen der Hase an. Im Jahr 800, während der Frankenzeit, wurde ein Meyerhof am Osterbach gegründet. Um das Jahr 1000 herum wurde vermutlich eine Kirche auf dem Gelände dieses Meyerhofes errichtet.[3] Im Jahr 1090 ging die Eigenkirche des Grundherren des Meyerhofes zu Holthusen in den Besitz des Klosters Iburg über.[4] Der vollständige Name „Wellingholzhausen“ wurde erstmals im Jahr 1160 erwähnt.[5][6] Im 13. Jahrhundert erfolgte der Bau einer neuen Kirche am heutigen Standort, und im 14. Jahrhundert dehnte sich das Dorf außerhalb der Kirchenburg aus.[3]

Nachdem die Kirche 1588 durch ein Feuer zerstört worden war, erfolgte ihr Wiederaufbau. Zwischen 1856 und 1861 wurde die heutige Kirche St. Bartholomäus neu erbaut.[4]

Anfang des 20. Jahrhunderts expandierte das Dorf räumlich weiter. Nach 1945 entstanden weitere Siedlungen rund um den alten Ortskern sowie ein Gewerbegebiet. Im Jahr 1970 wurde die Einheitsgemeinde Wellingholzhausen gegründet. Ein Versuch, am 1. Juli 1972 eine Samtgemeinde mit den Orten Borgloh (heute Gemeinde Hilter am Teutoburger Wald) und Gesmold (heute Stadt Melle) zu bilden, scheiterte. Wellingholzhausen wurde mit seinen Bauerschaften ein Stadtteil der Stadt Melle.[3][7]

Einwohnerentwicklung

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Wohnbevölkerung der Gemeinde Wellingholzhausen mit Gebietsstand vom 27. Mai 1970[8]:

Datum Einwohner
17. Mai 1939 3043
13. September 1950 4801
6. Juni 1961 3720
27. Mai 1970 3935

Als Stadtteil der Stadt Melle entsendet Wellingholzhausen auch Mitglieder in den Rat der Stadt Melle.

Ortsratswahl 2021
Wahlbeteiligung: 70,97 %
 %
70
60
50
40
30
20
10
0
66,6 %
18,5 %
14,9 %

Der Ortsrat, der Wellingholzhausen vertritt, setzt sich aus 15Mitgliedern zusammen. Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2021 und endet am 31. Oktober 2026.

Wahljahr CDU SPD Grüne Gesamt
2021[9] 10 3 2 15 Sitze
2016 10 4 1 15 Sitze
2011 10 4 1 15 Sitze

Ortsbürgermeister

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Ortsbürgermeister waren 1972–76 Franz Röhr (CDU), 1976–2011 Josef Falke (CDU), 2011–2024 Bernd Gieshoidt (CDU). Seit dem 7. März 2024 ist Susanne Unnerstall (CDU) Ortsbürgermeisterin.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Durch den Stadtteil Wellingholzhausen führen die Landesstraßen L 94, L 95 und L 108, sowie die Kreisstraßen K 213, K 216, K 224 und K 225.

Die Heimatkapelle Wellingholzhausen e. V. von 1949 ist ein überregional auftretendes Blasorchester. Weitere Kapellen sind die „Minikapelle“ und die „Jugendkapelle“. Sie spielen auf Schützenfesten und sind beim Heimatkapellenkonzert im Frühling vertreten.

Partnerschaften

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Wellingholzhausen unterhält eine Partnerschaft mit der Gemeinde Röckwitz in Mecklenburg-Vorpommern. Jedes Jahr findet eine Besuchsfahrt nach Röckwitz statt.

Öffentliche Einrichtungen

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In Wellingholzhausen gibt es mehrere Einrichtungen, die sowohl für die lokale Gemeinschaft als auch für Besucher von Bedeutung sind. Das „Haus des Gastes“ dient als Veranstaltungszentrum und ist ein zentraler Ort für verschiedene kulturelle und gesellschaftliche Ereignisse.[10] Das „Canisiusheim“, ein ehemaliges Pastorat, hat ebenfalls eine wichtige Funktion im sozialen Leben der Gemeinde. Das „Fachwerk 1775“, ein weiteres Veranstaltungszentrum, das auch als Dorfgemeinschaftshaus dient, spielt eine zentrale Rolle in der Organisation von Gemeindeaktivitäten und Veranstaltungen.[11] Die Beutlingshalle ist die Sporthalle des Ortes, die Sport- und Freizeitaktivitäten für Jung und Alt bietet.[12]

Der größte Sportverein im Ort ist der Turnverein Wellingholzhausen, kurz WTV mit über 1500 Mitgliedern. Zwei Sportplätze und zwei Sporthallen stehen für Breiten- und Schulsport zur Verfügung.

Fußball

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Der „TV Wellingholzhausen“ steht mit der 1. Herrenmannschaft in der Kreisliga sowie mit der 2. Herren im Fußball in der 1. Kreisklasse Osnabrück-Land Süd B. Die 3. Herren spielt in der 3. Kreisklasse.

Im Winterhalbjahr findet jährlich ein mehrtägiges A-Jugend-Hallenturnier statt, auf dem Mannschaften aus dem weiteren Umkreis aus Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen antreten.

Ebenfalls im Winter findet der überregional bekannte Beutlingcup statt, ein mehrtägiges Turnier für Hobbymannschaften aus der weiteren Umgebung.

Schwimmen

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In Wellingholzhausen gibt es ein von der Stadt Melle betriebenes kostenpflichtiges Freibad. Es verfügt über Sprungtürme, ein Schwimmerbecken mit einer 25 Meter Bahn und ein Nichtschwimmerbecken sowie eine Liegewiese.[13]

Wegen seiner Lage vor dem Hang des Teutoburger Waldes wird die Umgebung von Wellingholzhausen als Wandergebiet genutzt. Mehrere Wanderparkplätze mit Wanderkarten stehen zur Verfügung, von denen gekennzeichnete regionale Wanderwege von insgesamt ca. 70 km Länge starten. Sie werden von verschiedenen Institutionen gepflegt, allen voran vom Heimatverein Wellingholzhausen. Dazu kommen überregionale Wanderwege, die das Ortsgebiet passieren: der Ahornweg, der Hase-Else-Hunte-Ems-Weg, der Schau-ins-Land-Weg (X25) und der Meller Ringweg.

Persönlichkeiten

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Söhne und Töchter

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Mit Wellingholzhausen verbunden

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  • Emil von Manger (1824–1902), Architekt, Architekt der Kirche St. Bartholomäus in Wellingholzhausen.
  • Gustav Görsmann (1873–1942), katholischer Pfarrer, Kaplan in Wellingholzhausen.
  • Franz Röhr (1920–2002), Politiker, Bürgermeister von Wellingholzhausen.
  • Horst Szymaniak (1934–2009), Fußballspieler, lebte in Wellingholzhausen.
  • Thomas Uhlen (* 1985), Politiker (CDU), wuchs in Himmern auf.
  • Reinhold Beckmann. Sein Buch Aenne und ihre Brüder von 2023 beschreibt das Schicksal seiner vier Onkel, die in Wellingholzhausen stammten und im Zweiten Weltkrieg umkamen.

Literatur

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  • Otto Stieve: Wellingholzhausen. Aus der Geschichte des Dorfes und der Gemeinde, Hrsg. Heimat- und Verschönerungsverein Wellingholzhausen, Melle, 1990
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Commons: Wellingholzhausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Daten und Fakten der Stadt Melle. In: Webseite Stadt Melle. 31. Dezember 2022, abgerufen am 1. Juni 2024.
  2. Daten und Fakten der Stadt Melle. In: melle.info. melle.info, 31. Dezember 2021, abgerufen am 17. November 2022.
  3. a b c Wellingholzhausen-Vessendorf. 2019, abgerufen am 9. Mai 2024.
  4. a b Im Blickpunkt – die Kirche St. Bartholomäus. Pfarreiengemeinschaft Wellingholzhausen.Gesmold, abgerufen am 9. Mai 2024.
  5. Wellingholzhausen. Newsmatic, abgerufen am 9. Mai 2024.
  6. Historie des Vereins und Dorfes. Heimat- und Verschönerungsverein Wellingholzhausen, abgerufen am 9. Mai 2024.
  7. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 257.
  8. Niedersächsisches Landesverwaltungsamt (Hrsg.): Gemeindestatistik Niedersachsen 1970. Teil 2: Bevölkerung und Erwerbstätigkeit, Heft 5: Regierungsbezirk Osnabrück, Hannover 1973, S. 96.
  9. Ergebnis Ortsratswahl 2021. Abgerufen am 18. August 2022.
  10. Haus des Gastes – Eventlocation & Saal in Melle. Schrage Gastronomie, abgerufen am 9. Mai 2024.
  11. Das Fachwerk 1775: Der Förderverein. HVV Welllingholzhausen, abgerufen am 9. Mai 2024.
  12. Die Geschichte des WTV. TV Wellingholzhausen, abgerufen am 9. Mai 2024.
  13. Stadt Melle: Freibad Wellingholzhausen. Abgerufen am 8. Juni 2020.
  14. Hölting-Webmaster: Hölting Bürgerschützenverein von 1410 e. V. – Meppen. In: www.hoelting-meppen.de. Abgerufen am 11. Dezember 2016.