Verdienstkreuz für Frauen und Jungfrauen
Das Verdienstkreuz für Frauen und Jungfrauen wurde am 22. März 1871 durch den preußischen König Wilhelm I. gestiftet und konnte an alle Frauen verliehen werden, die sich in aufopfernder Tätigkeit zum Wohle der kämpfenden Truppe und deren Angehörigen während des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 verdient gemacht hatten.
Ordensdekoration
BearbeitenDas Ordenszeichen ähnelt dem des Eisernen Kreuzes. Es ist aus Eisen gefertigt, mit einem erhöhten silbernen innenliegenden, zweifach abgestuften Rand, von dem der innere halbrund und fein geriffelt ist. In der Mitte des Kreuzes ist auf der Vorderseite das rot emaillierte Genfer Kreuz zu sehen. Die Rückseite schmückt in der Mitte die verschlungenen Initialen des Stifters und der Kaiserin A W, im oberen Kreuzteil mit der Preußischen Krone und im unteren mit den Jahreszahlen 1870 · 1871.
Trageweise
BearbeitenDas Ordenszeichen wurde an der Schleife aus weißem Band mit schwarzer Einfassung auf der linken Brust getragen.
Verleihungen
BearbeitenAlle Verleihungen erfolgten auf persönlichen Vorschlag von Königin Augusta, die anschließend vom König bestätigt bzw. vollzogen wurde.[1] Die ersten Verleihungen fanden am 9. und 26. April 1871 statt. Dabei wurden 35 weibliche Angehörige regierender Häuser als prominente Schirmherrinnen der freiwilligen Krankenpflege ausgezeichnet. Die letzten beiden Verleihungen fanden 1875 statt, obwohl Wilhelm I. bereits am 3. Januar 1873 die Einstellung beschlossen hatte.
Insgesamt sind 2979 Verleihungen dokumentiert.[2] Darunter befinden sich auch 78 Frauen nichtdeutscher Herkunft.
Literatur
Bearbeiten- Frank Wernitz, Ansgar Reiß (Hrsg.): Das Eiserne Kreuz 1813–1870–1914. Geschichte und Bedeutung einer Auszeichnung. In: Kataloge des Bayerischen Armeemuseums Ingolstadt. Band 11, Verlag Militaria, Wien 2013, ISBN 978-3-902526-58-8, S. 246–250.
- Louis Schneider: Das Verdienst-Kreuz für Frauen und Jungfrauen. Duncker, Berlin 1872, Digitalisat.
- Maximilian Gritzner: Handbuch der Ritter- und Verdienstorden aller Kulturstaaten der Welt. Weber, Leipzig 1893, DNB 580026213 (Digitalisat im Internet Archive).
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Frank Wernitz, Ansgar Reiß (Hrsg.): Das Eiserne Kreuz 1813–1870–1914. Geschichte und Bedeutung einer Auszeichnung. In: Kataloge des Bayerischen Armeemuseums Ingolstadt. Band 11, Verlag Militaria, Wien 2013, ISBN 978-3-902526-58-8, S. 247.
- ↑ Ordensjournal: Die Liste der Beliehenen zum Verdienstkreuz für Frauen und Jungfrauen. (PDF-Datei; 861 kB)