Thomas Myrtek
Thomas Myrtek (* 28. Dezember 1888 in Beuthen, Oberschlesien; † 5. September 1935 in Athen, Griechenland) war ein deutscher Bildhauer. Myrtek war Mitglied in der Gruppe 1922 und im Künstlerbund Schlesien. Zu seinen Werken aus unterschiedlichen Materialien gehörten auch Plastiken von Bergarbeitern aus Kohle, die in Ausstellungen und Museen präsentiert wurden.
Leben
BearbeitenMyrtek studierte an der Königlichen Kunst- und Gewerbeschule in Breslau bei den Bildhauern Albert Werner-Schwarzburg und Theodor von Gosen. Seine Tätigkeit als Bildhauer begann er nach dem Ersten Weltkrieg. 1932 wurde er Vorsitzender des Künstlerbundes Schlesien. 1934 wurde er mit dem Rom-Preis (Großer Staatspreis der Preußischen Akademie der Künste) ausgezeichnet. Myrtek verstarb 1935 während einer Reise durch Griechenland.
Werk
Bearbeiten1922 gestaltete Myrtek die Bauplastik am Portal des Verwaltungsgebäudes der Oberschlesischen Kalkwerke in Oppeln. 1924 schuf er Mädchengestalten aus Beton an der Fassade der Handelsschule in Beuthen. 1927 entwarf Myrtek Bronzestatuetten für die Friedrich-Ebert-Schule in (Breslau-)Zimpel.[1]
- Skulptur einer Bergarbeiterin (um 1930 im Museum Gleiwitz)
- Skulptur eines Bergarbeiters (um 1930 im Historischen Museum Moskau)
- Kriegerdenkmal 1914–1918 des (4. Oberschlesischen) Infanterie-Regiments Nr. 63 in Oppeln
- Kinderskulpturen in Oppeln, an der Pfennigbrücke über dem Mühlgraben
- Skulpturen Lernender, Schreibender und Lesender an der Außenmauer des Oberlyzeums in Oppeln
- Porträt Frau O.
- Schauendes Mädchen
- Aktskizze
- Porträt der Tänzerin L. M.
- Sitzende Bergarbeiterin aus Bronze
- Die Schülerin (in Gleiwitz)
- Der Schüler (in Gleiwitz)
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Denkmal für Gefallene und Vermisste des Ersten Weltkriegs an der Hl.-Familie-Kirche in Beuthen-Bobrek
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„Die Schülerin“ von Myrtek in Gleiwitz
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„Der Schüler“ von Myrtek in Gleiwitz
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Regimentsdenkmal der 63er von Myrtek in Oppeln
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Kinderskulpturen in Oppeln
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Relief in Beuten (2019)
Den Nazis galten einige seiner Arbeiten als „entartet“, und 1937 wurden in der Aktion „Entartete Kunst“ aus dem Oberschlesischen Landesmuseum Beuthen seine Klinker-Plastiken Die Lernende, Die Sinnende, Die Rechnende und Die Lesende beschlagnahmt und zerstört.[2]
Literatur
Bearbeiten- Hanna Grisebach: Der Bildhauer Thomas Myrtek. In: Schlesische Monatshefte, Blätter für Kultur und Schrifttum der Heimat. 6. Jahrgang 1929, Nr. 1 (Januar 1929), S. 30–32 (dbc.wroc.pl).
- Thomas Myrtek: Gedächtnis-Ausstellung; veranstaltet vom Schlesischen Museum der Bildenden Künste zu Breslau mit dem Oberschlesischen Landes-Museum zu Beuthen, März – Mai 1936. Korn, Breslau 1936, OCLC 254749508 (Ausstellungskatalog).
- Myrtek, Thomas. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 25: Moehring–Olivié. E. A. Seemann, Leipzig 1931, S. 315 (biblos.pk.edu.pl).
- Nikolaus Gussone: Thomas Myrtek: Beuthen 1888 – Athen 1935; ein Bildhauer aus Oberschlesien, Rompreisträger des Jahres 1934; eine Ausstellung zum Gedenken an seinen 100. Geburtstag. Oberschlesischer Heimatverlag, Dülmen 1988, ISBN 3-87595-279-0 (Ausstellungskatalog).
- Erich Fitza: Thomas Myrtek – Leben und Werk (= Silesia. Nr. 36). Delp, München 1990, ISBN 0-376-89245-5.
- Erich Fitza, Peter Mras: Thomas Myrtek: (Beuthen 1888 – Athen 1935); Skulpturen und Zeichnungen. Stiftung Haus Oberschlesien, Ratingen-Hösel 1992, ISBN 3-87466-183-0 (Ausstellungskatalog).
- Künstlerbund Schlesien (Hrsg.): Künstler Schlesiens. Band 3. Mittelland-Verlag, Frankfurt/M. 1929, OCLC 888738825.
Weblinks
Bearbeiten- Historia pewnego Myrtka z Opola opolezsercem.pl (polnisch)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Hanna Grisebach: Der Bildhauer Thomas Myrtek. In: Schlesische Monatshefte, Blätter für Kultur und Schrifttum der Heimat. 6. Jahrgang 1929, Nr. 1, Januar 1929, S. 31 (dbc.wroc.pl).
- ↑ Datenbank zum Beschlagnahmeinventar der Aktion "Entartete Kunst", Forschungsstelle "Entartete Kunst", FU Berlin
Personendaten | |
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NAME | Myrtek, Thomas |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Bildhauer |
GEBURTSDATUM | 28. Dezember 1888 |
GEBURTSORT | Beuthen, Oberschlesien |
STERBEDATUM | 5. September 1935 |
STERBEORT | Athen, Griechenland |