Steinach am Brenner

Marktgemeinde im Bezirk Innsbruck-Land, Tirol

Steinach am Brenner ist eine Marktgemeinde mit 3676 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Innsbruck-Land in Tirol (Österreich). Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Innsbruck.

Marktgemeinde
Steinach am Brenner
Wappen Österreichkarte
Wappen von Steinach am Brenner
Steinach am Brenner (Österreich)
Steinach am Brenner (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Tirol
Politischer Bezirk: Innsbruck-Land
Kfz-Kennzeichen: IL
Fläche: 28,05 km²
Koordinaten: 47° 6′ N, 11° 28′ OKoordinaten: 47° 5′ 34″ N, 11° 28′ 0″ O
Höhe: 1048 m ü. A.
Einwohner: 3.676 (1. Jän. 2024)
Bevölkerungsdichte: 131 Einw. pro km²
Postleitzahl: 6150
Vorwahl: 05272
Gemeindekennziffer: 7 03 55
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Rathausplatz 1
6150 Steinach am Brenner
Website: www.steinach.tirol.gv.at
Politik
Bürgermeister: Florian Riedl (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2022)
(15 Mitglieder)

8 Allgemeine Heimatliste - Team FLORIAN RIEDL
5 Die Neue Kraft
2 Gemeinsam für Steinach-SPÖ und Unabhängige

Lage von Steinach am Brenner im Bezirk Innsbruck-Land
Lage der Gemeinde Steinach am Brenner im Bezirk Innsbruck-Land (anklickbare Karte)AbsamAldransAmpassAxamsBaumkirchenBirgitzEllbögenFlaurlingFritzensFulpmesGnadenwaldGötzensGries am BrennerGries im SellrainGrinzensGschnitzHall in TirolHattingInzingKematenInnsbruckKolsassKolsassbergLansLeutaschMatrei am BrennerMiedersMilsMuttersNattersNavisNeustift im StubaitalOberhofen im InntalObernberg am BrennerOberperfussPatschPettnauPfaffenhofenPolling in TirolRanggenReith bei SeefeldRinnRumSt. Sigmund im SellrainScharnitzSchmirnSchönberg im StubaitalSeefeldSellrainSistransSteinach am BrennerTelfes im StubaiTelfsThaurTrinsTulfesUnterperfussValsVölsVoldersWattenbergWattensWildermiemingZirlTirol
Lage der Gemeinde Steinach am Brenner im Bezirk Innsbruck-Land (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Steinach am Brenner von Süden
Steinach am Brenner von Süden
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
Karte
interaktive Lagekarte

Geografie

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Steinach liegt im nördlichen Teil des Wipptals an der Mündung des Gschnitztals, am Fluss Sill, etwa 20 km südlich von Innsbruck. Dominierend ist die barocke Pfarrkirche mit mächtiger Doppelturmfassade und neuromanischer Vorhalle.

Der geschlossene Ortskern liegt an der Brennerstraße B 182, daneben verteilt sich die Besiedlung auf zahlreiche Weiler und Höfe, mit Neubauten, die in den letzten Jahren entstanden.

Gemeindegliederung

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Das Gemeindegebiet umfasst folgende drei Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[1]):

  • Mauern (565)
  • Stafflach (299)
  • Steinach am Brenner (2812)

Die Gemeinde besteht aus der Katastralgemeinde Steinach.

Neue Siedlungen befinden sich am Höhenweg, Hochacker, Schlurnweg und in Erlach.

Nachbargemeinden

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Matrei am Brenner Navis
Trins   Schmirn
Gries am Brenner Vals
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Steinach
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Temperatur (°C) −2,7 −2,1 1,2 4,9 10,1 13,1 15,2 14,4 10,6 6,9 1,4 −1,8 6
Mittl. Tagesmax. (°C) 1,1 2,3 6,2 10,3 15,7 18,9 21,3 20,3 16,0 11,5 5,0 1,5 10,9
Mittl. Tagesmin. (°C) −5,5 −5,2 −2,2 1,1 5,7 8,3 10,3 10,2 7,0 3,8 −1,2 −4,3 2,4
Niederschlag (mm) 31 29 42 53 74 110 122 121 72 61 61 42 Σ 818
Luftfeuchtigkeit (%) 63,7 58,5 52,6 49,5 48,7 49,8 48,8 52,2 56,9 61,5 67,6 69,4 56,6
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
1,1
−5,5
2,3
−5,2
6,2
−2,2
10,3
1,1
15,7
5,7
18,9
8,3
21,3
10,3
20,3
10,2
16,0
7,0
11,5
3,8
5,0
−1,2
1,5
−4,3
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

Geschichte

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Denkmalgeschütztes Aufnahmsgebäude des Bahnhofes Steinach am Brenner

Der Name Steinach (früher „Steina“) stammt von den vielen großen Steinen („Bachfindlinge“). Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Siedlung, die damals noch zum Gericht Matrei gehörte, im Jahr 1242: In den Imbreviaturen des Bozener Notars Jakob Haas aus diesem Jahr belehnte Heinrich von Welsberg den Kuno von Matrei mit einer „hůabe ad Stainach“.[2] Der Gerichtssitz wurde später nach Aufenstein am Eingang des Navistals und 1349 nach Steinach verlegt, wo bis 1977 das Bezirksgericht bestand.

Bereits 1407 wurde Steinach als Markt bezeichnet, die offizielle Markterhebung erfolgte erst 1936. Im Zweiten Weltkrieg erlitt der Ort größere Bombenschäden (Bombardements der Eisenbahnstrecke, Zerstörung mehrerer Wohnhäuser und der Lederfabrik Kirchebner). In Steinach verweilten auch einige bekannte Persönlichkeiten wie der Kurfürst Max Emanuel, und auch Andreas Hofer schlug mehrere Male sein Hauptquartier in der Marktgemeinde auf.[3]

Die Lage an der wichtigen Nord-Süd-Achse über die Alpen machte Steinach zum Hauptort des Nordtiroler Wipptals. Dadurch war der Ort besonders in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts vom Durchgangsverkehr belastet. Der Bau der Brennerautobahn 1971 konnte eine gewisse Abhilfe schaffen.

Bevölkerungsentwicklung

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Einwohnerentwicklung von Steinach am Brenner

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Schloss Steinach am Brenner, ehemaliges Bezirksgericht, heute Polizeistation
 
Pfarrkirche Steinach am Brenner

Wirtschaft und Infrastruktur

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Steinach hat einen Anschluss an die Brennerautobahn A 13 und an die Brennerbahn mit einem Bahnhof. Bemerkenswerterweise wurde der Bahnhof von den Österreichischen Bundesbahnen als „Steinach in Tirol“ bezeichnet. So liest man es auf den Schildern am Bahnhof und auch im Liniennetz des VVT, im Fahrplan indessen Steinach a. Br. Bahnhaltestelle und im ÖBB-Fahrplan Steinach am Brenner Bahnhof.

Steinach liegt auf der Linie   der S-Bahn Tirol zwischen Innsbruck und Brenner. Vom Bahnhof Steinach gibt es sehr gute Busverbindungen in die Seitentäler Gschnitztal 4146, Obernbergtal 4145, Schmirn- 4144 und Valsertal 4144.

Ansässige Unternehmen

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Sportliche Einrichtungen

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Die Gemeinde verfügt über einen Schießstand, ein beheiztes Freischwimmbad, öffentlich zugängliche Hallenbäder, eine Eishalle, Fußball-/Tennisanlagen und ein sehr modernes Skigebiet.

Tourismus

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Der Ort Steinach gehört zum Tourismusverband Wipptal, dessen Verbandsgebiet neben der Orte im Haupttal auch die Seitentäler des nördlichen Wipptals umfasst. Im Rathaus in Steinach befindet sich das Hauptbüro des Verbandes und das größte Info-Büro für Gäste. Steinach ist vor allem geprägt von der Ski- und Freizeitarena Bergeralm, dem einzigen Skigebiet im nördlichen Wipptal. Zahlreiche Wanderwege, Almen und Berghütten in der Umgebung, der Eingang zum Gschnitztal und vor allem die Ski- und Freizeitarena Bergeralm machen den Ort zu einer Sommer- und Wintertourismusgemeinde. Im Ortskern befinden sich mehrere Hotels mit Übernachtungsmöglichkeit. Dazu kommen noch einige Ferienwohnungen und Privatvermieter in Steinach und Umgebung. Weiters gibt es Gastronomiebetriebe aller Art. Seit April 2016 gibt es auch ein interaktiv aufgebautes Informationszentrum zum Bau des Brenner Basistunnels, die „Tunnelwelten“, wo alles rund um den Tunnelbau erklärt wird. Die Baustelle des Brenner Basistunnels und die größte Deponie im Padastertal kann man im Rahmen von Führungen des Tourismusverbandes besichtigen.

  • Winter: Im Winter kann man Eislaufen in der Indoor-Eishalle oder kann sich bei einer Partie Eisstockschießen versuchen.

Das Skigebiet Bergeralm zeigt eine hohe Dichte an Schneekanonen für die rund 30 Pistenkilometer, die von November bis April betrieben werden. Das vergleichsweise kleine Skigebiet hat sich vor allem auf Familien und Sportskifahrer konzentriert. Auf der Mittelstation gibt es ein „Kinderland“ mit „Zauberteppich“ und Übungspiste sowie eine kostenlose Kinderbetreuung im Panoramarestaurant. In ausgewählten Zeiträumen gibt es einen kostenlosen Kinderskikurs für 3 bis 5-Jährige. An drei Tagen in der Woche (Mittwoch, Freitag und Samstag) bietet das Skigebiet Nachtskifahren an. Außerdem gibt es eine beleuchtete Rodelbahn von der Mittelstation zur Talstation. An der Talstation gibt es eine Skischule, ein kleines Cafés, Après-Ski-Bars und auf der Mittelstation weitere drei Einkehrmöglichkeiten. Seit Herbst 2017 gibt es eine Kombibahn mit beheizten Sesseln und Gondeln von der Mittelstation zur Bergstation am Nösslachjoch. Sie ist die zweitschnellste Kombibahn Europas. Neben dem Skigebiet gibt es Winterwanderwege.

  • Sommer: Die Bergeralm Bergbahnen betreiben im Sommer den Bikepark Tirol mit der Bikeschaukel und verschiedenen Downhillstrecken ins Tal. An der Talstation befindet sich ein Radverleih mit Service und Verkauf (wipprad) für MTB, Downhillbikes und E-Bikes. Für Familien ist die „Wasser- und Erlebniswelt Bärenbachl“ mit dem Waldthemenweg bei der Mittelstation ein Ausflugsziel. Wanderer können mit der Gondelbahn den Aufstieg zur Mittelstation abkürzen und seit 2017 mit der neuen Kombibahn bis zum Nösslachjoch auf ca. 2000 m aufsteigen. Rund um das Gebiet Bergeralm befinden sich viele Wanderwege und Einkehrmöglichkeiten in Hütten.

Die letzten Bürgermeisterwahlen fanden gleichzeitig mit den Gemeinderatswahlen am 27. Feber 2022 statt.[4]

Florian Riedl wurde im ersten Wahlgang (mit 60,09 %) zum Bürgermeister gewählt.

Partei Prozent Stimmen Sitze im Gemeinderat
Allgemeine Heimatliste - Team FLORIAN RIEDL - AHL-VP 53,85 % 986 8
Die Neue Kraft - DNK 27,47 % 503 5
FREIE LISTE STEINACH - FLS 3,82 % 70 0
Gemeinsam für Steinach-SPÖ und Unabhängige - GFS-SPOE 12,23 % 224 2
HEIMATLISTE NEU - HNO 2,62 % 48 0

Das Gemeindewappen zeigt in einem blauen Schild einen nach rechts unten gewendeten goldenen Pfeil zwischen zwei goldenen Kugeln. Es wurde 1936 anlässlich der Markterhebung verliehen, aber bereits 1752 als Gerichtssiegel verwendet.[5]

Persönlichkeiten

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Commons: Steinach am Brenner – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
  2. Hans von Voltelini, Franz Huter: Die Südtiroler Notariats-Imbreviaturen des 13. Jahrhunderts. Teil 2 (Acta Tirolensia 4). Innsbruck: Wagner 1951, S. 44–46, Nr. 83b.
  3. Egon Pinzer: Das Wipptal und seine Seitentäler: eine Reise von Innsbruck bis zum Brenner in Wort und Bild. Löwenzahn, Innsbruck 2002, ISBN 3-7066-2266-1.
  4. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2022 in Steinach am Brenner. Land Tirol, 27. Februar 2022, abgerufen am 27. Februar 2022.
  5. Eduard Widmoser: Tiroler Wappenfibel. Tyrolia-Verlag, Innsbruck 1978, ISBN 3-7022-1324-4, S. 27.