St. Trinitatis (Klettbach)

Kirchengebäude in Klettbach, Weimarer Land, Thüringen, Deutschland

Die evangelische Dorfkirche St. Trinitatis steht in der Gemeinde Klettbach im Landkreis Weimarer Land in Thüringen. Sie gehört zum Kirchengemeindeverband Klettbach im Kirchenkreis Weimar der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland. Die Kirche befindet sich südlich im Rundlingsdorf.

St. Trinitatis
Innenansicht mit Kanzelaltar

Geschichte und Architektur

Bearbeiten

Die ursprüngliche gotische Kirche, von der nur noch eine spitzbogige Sakramentennische im Chorraum erhalten ist, wurde 1721–1724 in barockem Stil umgebaut. Das Mansarddach sowie der Kirchturm mit Haube und offener Laterne stammen aus diesem Umbau. Das Innere der Kirche und der Altar wurden in den Jahren 2008–2009 restauriert.[1]

Die Kirche ist eine rechteckige Saalkirche mit Mansarddach und einem Chorturm mit Eckquaderung und geschweifter Haube und Laterne. An der Westseite ist ein überdachter Emporenaufgang angeordnet. Geohrte, profilierte Rechteckfenster erhellen das Innere. Das Innere wird durch eine Holztonne und eine umlaufende, doppelte Empore geprägt.

Ausstattung

Bearbeiten

Der Kanzelaltar stammt aus dem Jahr 1725. Das hölzerne Tonnengewölbe und der hölzerne Taufstein wurden ebenfalls im 18. Jahrhundert geschaffen. Altar und Kanzel wurden im Jahr 1901 übermalt.

 
Schröter-Orgel
 
Detail: David

Die Orgel wurde im Jahr 1725 von Johann Georg Schröter erbaut und 1993 durch die Firma Hey Orgelbau restauriert. Sie hat einen reich verzierten, siebentürmigen Prospekt mit seitlichen Posaunenengeln und König David mit der Harfe und enthält 16 Register auf zwei Manualen und Pedal. Sie hat noch in vielen Registern den ursprünglichen Pfeifenbestand mit Ausnahme der Prospektpfeifen bewahrt. Die Disposition lautet:[2]

I Haupt Manual CD–c3
Gambe 8′
Gemshorn 8′
Quintatön 8′
Principal 4′ 1993
Flöte 4′ 1822/1993
Quinte 3′
Octave 2′
Mixtur IV 1725/1993
II Oberwerk CD–c3
Gedackt 8′
Gemshorn 4′
Gedackt 4′
Octave 2′ 1993
Mixtur II 1993
Glockenspiel ab h
Pedal CD–c1
Subbaß 16′
Octavbaß 8′
Posaune 16′
Glockenstuhl und Turmuhrwerk

Die 1921 von Christian Stoermer (Erfurt) gegossene Bronzeglocke wird von zwei Eisenhartgussglocken der Firma Schilling und Lattermann (Apolda & Morgenröthe) umrahmt.

Im Turm arbeitet zuverlässig das Turmuhrwerk von Bernhard und Karl Saam (Themar 1950), von Steffen Willing (Gräfenhain) denkmalgerecht restauriert und umgerüstet[3].

In der Turmlaterne übernimmt die 1596 von Melchior Moering[k] (Erfurt) gegossene Bronzeglocke den Stundenschlag, während eine Gussstahlglocke des Bochumer Vereins Gussstahlfabrik (Bochum) den Viertelstundenschlag beisteuert.[4]

Siehe auch

Bearbeiten

Literatur

Bearbeiten
  • Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Thüringen. 1. Auflage. Deutscher Kunstverlag München/Berlin 1998, ISBN 3-422-03050-6, S. 709.
  • Viola-Bianka Kießling: Himmlische Instrumente. Ein Glocken-Führer durch die Region Weimar und Weimarer Land. Hrsg. vom Landratsamt Weimarer Land in Kooperation mit dem Kirchenkreis Apolda-Buttstädt, Weimar/Apolda 2012, OCLC 914357542.
  • Viola-Bianka Kießling: Königin der Instrumente. Ein Orgel-Führer durch die Region Weimar und Weimarer Land. Hrsg. Landratsamt Weimarer Land, Fagott-Orgelverlag, Friedrichshafen 2007, ISBN 978-3-00-021071-6.
Bearbeiten
Commons: St. Trinitatis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Informationen zur Kirche auf kirchenkreis-weimar.de. Abgerufen am 10. Februar 2020.
  2. Viola-Bianka Kießling: Königin der Instrumente. Ein Orgel-Führer durch die Region Weimar und Weimarer Land. Hrsg. Landratsamt Weimarer Land, Fagott-Orgelverlag, Friedrichshafen 2007, ISBN 978-3-00-021071-6.
  3. Restaurierung
  4. Viola-Bianka Kießling: Himmlische Instrumente. Ein Glocken-Führer durch die Region Weimar und Weimarer Land. Hrsg. vom Landratsamt Weimarer Land in Kooperation mit dem Kirchenkreis Apolda-Buttstädt, Weimar/Apolda 2012, OCLC 914357542.

Koordinaten: 50° 54′ 47,5″ N, 11° 9′ 1,4″ O