Sputnik V

vom russischen Gamaleja-Institut entwickelter Impfstoff gegen COVID-19

Sputnik V [deutsch: ˈʃpʊtnɪk faʊ, ˈspʊtnɪk faʊ] (kyrillisch: Спутник V; offizieller Name: Гам-КОВИД-Вак, Gam-COVID-Vac) ist ein in Russland entwickelter Vektor-Impfstoff gegen SARS-CoV-2 und die dadurch verursachte Erkrankung COVID-19 (COVID-19-Impfstoff). Der Wirkstoff wurde am Gamaleja-Institut für Epidemiologie und Mikrobiologie entwickelt und in Russland als weltweit erstem Land zugelassen.[1][2] Der Impfstoff wird vom russischen Unternehmen Biocad produziert.[3]

Durchstechflaschen für Prime-Impfung (Blau) und Boost-Impfung (Rot)

Bis Mitte April 2021 war der Impfstoff in 59 Ländern zugelassen.[4] Am 4. März 2021 begann die europäische Arzneimittelagentur EMA ein Rolling-Review-Verfahren zur Beurteilung der Daten zum Impfstoff. Das wurde nach dem russischen Überfall auf die Ukraine ausgesetzt.[5]

Eine am Anfang Februar 2021 in der Fachzeitschrift The Lancet veröffentlichte Studie bescheinigte Sputnik V eine Wirksamkeit von 91,6 Prozent nach zwei Dosen bzw. von 73,1 Prozent nach der ersten Dosis.[6][7] Einige Forscher, die diese Studienergebnisse nicht überprüfen konnten, zweifelten sie an und kritisierten eine „nicht vorhandene Nachvollziehbarkeit“ der Studiendaten.[8] Sputnik wurde aus Mangel an Daten in der EU nicht zugelassen.[9] Im September 2021 hat die WHO den Sputnik-V-Zulassungsprozess offiziell ausgesetzt, nachdem bei der Inspektion einer Produktionsstätte in Ufa Mängel festgestellt worden waren.[10]

Der Impfstoff ist nach dem ersten Weltraumsatelliten Sputnik 1 benannt. Das V steht für Victory (Sieg).[1][11][12]

Eigenschaften

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Schematische Darstellung: Die Vektorplattform bildet ein rekombinant hergestelltes Adenovirus je des Serotyps 5 und 26, dessen Genom (blau) jeweils so verändert wurde, dass es im Menschen nicht vermehrt wird. Darin ist ein synthetisch hergestelltes Gen für das SARS-CoV-2-Spike-Protein (rot) eingebracht.

Der Impfstoff basiert auf zwei rekombinanten Adenovirus-Typen, dem Adenovirus Typ 26 (rAd26) für die Prime-Impfung und dem Adenovirus Typ 5 (rAd5) für die Boost-Impfung. Beide Vektoren tragen das Gen für das Spike-Protein von SARS-CoV-2. Der Einsatz zweier verschiedener Adenovirustypen dient der Umgehung einer möglichen Vektorimmunität.[13] Dies ergibt einen Wirksamkeitsvorteil gegenüber dem technologisch ähnlichen Impfstoff Vaxzevria, zuvor AZD1222, von AstraZeneca, der bei beiden Impfungen den gleichen Adenovirus-Typ nutzt. Ein weiterer Vorteil ist, dass Sputnik V zusätzlich in einer gefriergetrockneten Form existiert (Gam-COVID-Vac-Lyo, kyrillisch: Гам-КОВИД-Вак-Лио), die vakuumverpackt verschickt werden kann – vielleicht sogar bei Raumtemperatur.[14]

Notfallzulassung und Studien

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Anwendung außerhalb klinischer Studien

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Der Impfstoff Gam-COVID-Vac wurde am 11. August 2020 in Russland staatlich „registriert“.[15][2] Eine Phase-III-Studie, die der Ermittlung der Wirksamkeit und Sicherheit des Arzneimittels dient und die Voraussetzung für die Zulassung ist, hatte damals noch nicht begonnen.[16] Die Pharmazeutische Zeitung schrieb unter Bezug auf das russische Arzneimittelregister, es sei eine Notfallzulassung, keine „reguläre“ Zulassung.[13][17] Geplant war, im Oktober mit der Impfung der russischen Bevölkerung zu beginnen.[18]

Das Deutsche Ärzteblatt berichtete im August 2020, dass nach Angaben russischer Behörden im August oder September zunächst einzelne Bevölkerungsgruppen, darunter Lehrer und Ärzte, geimpft werden sollten, parallel dazu sollte die dritte Testphase mit etwa 2000 Freiwilligen anlaufen. Eine groß angelegte Einführung sei ab dem 1. Januar 2021 vorgesehen. In den ersten zwei beendeten Phasen I und II impfte man zwei Gruppen von je 38 Probanden. Der deutsche Bundesärztekammerpräsident Klaus Reinhardt nannte die Zulassung in jenem früheren Stadium „ein hochriskantes Experiment“.[2] Laut Reuters gaben 52 Prozent von 3040 russischen Ärzten und anderen Angehörigen von Gesundheitsberufen in Befragungen an, sich nicht impfen lassen zu wollen wegen nicht ausreichender Daten in Verbindung mit der schnellen Impfstoffzulassung.[19]

Russland begann im September 2020 mit der Auslieferung erster Chargen.[20] Obwohl die Phase-III-Studie noch nicht abgeschlossen war, hatten sich bis Mitte September 2020 Indien, Brasilien, Mexiko und Kasachstan für die Nutzung von Gam-COVID-Vac entschieden,[21] während zugleich Zweifel an der Richtigkeit der Studienergebnisse laut wurden.[22]

Am 2. Dezember 2020 waren, nach dem Bericht des russischen Gesundheitsministers Michail Muraschko vor den Vereinten Nationen, 100.000 Menschen bereits mit „Sputnik V“ geimpft worden. Freiwillige Massenimpfungen starteten in Moskau am 5./6. Dezember 2020,[23][24] Russen können sich kostenlos impfen lassen. Gleichzeitig wurde zu diesem Zeitpunkt ein Preis pro Impfdosis festgelegt. Für den Export sollen die zwei Dosen einen Preis von 20 Dollar nicht übersteigen.[25]

Am 2. Januar 2021 sagte der russische Gesundheitsminister Journalisten, mehr als 1,5 Millionen Dosen seien in die russischen Regionen geliefert worden und mehr als 800.000 Menschen (vor allem russische Bürger über 60 Jahre) seien geimpft worden.[26]

Der russische Staatsfonds RDIF behauptete im Januar 2021, am 20. Januar 2021 einen Antrag auf Zulassung bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) für den europäischen Raum eingereicht zu haben.[27] Die EMA dementierte das am 10. Februar 2021.[28] Am 4. März 2021 startete die EMA ein Rolling-Review-Verfahren für Sputnik V. Den Zulassungsantrag betreibt das deutsche Pharmaunternehmen R-Pharm Germany.[29] Für eine Zulassungsentscheidung fehlten Anfang April notwendige Daten.[30][31]

Am 20. Januar 2021 hatte Ungarn als erstes Land der Europäischen Union dem Impfstoff bereits eine Notfallzulassung erteilt und 2 Millionen Dosen bestellt.[32][33]

Die von der österreichischen Bundesregierung erwogene Bestellung von Sputnik V[34] wurde nicht umgesetzt.

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Immunität nach der 1. und 2. Impfung, jeweils mit 95%-Konfidenzintervall, laut den im The Lancet veröffentlichten Studienergebnissen

Klinische Studien

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Phase-I/II-Studie

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Am 1. August 2020 gab der russische Gesundheitsminister Michail Muraschko den Abschluss von klinischen Prüfungen des vom Gamaleja-Institut für Epidemiologie und Mikrobiologie in Moskau entwickelten COVID-19-Impfstoffs bekannt.[35] Im September 2020 wurden Ablauf und Ergebnisse der Phase-I/II-Studien im britischen medizinischen Fachmagazin The Lancet veröffentlicht. Beide Formulierungen des Impfstoffs erzeugten bei allen Geimpften eine starke Immunantwort, wobei die Immunantwort auf die gefrorene Form des Impfstoffs etwas stärker war – zellulär und humoral[36] – als die Immunantwort auf den Impfstoff in gefriergetrockneter Form. Jedoch ist die gefriergetrocknete Form stabiler und kann bei 2 bis 8 °C gelagert und transportiert werden. Kein Teilnehmer zeigte schwere Nebenwirkungen. Eine Phase-III-Studie mit geplanten 40.000 Teilnehmern wurde am 26. August 2020 genehmigt[37] und Anfang September begonnen.[38]

Phase-III-Studie

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Am 24. November 2020 meldeten russische Wissenschaftler positive Ergebnisse in einer Zwischenanalyse zur Wirksamkeit des Corona-Impfstoffs in Phase III der laufenden klinischen Studie. In deren Rahmen wurden bis zu diesem Zeitpunkt mehr als 18.000 Probanden mit jeweils zwei Dosen des Impfstoffs im Abstand von drei Wochen geimpft. Der Impfstoff zeigte dabei laut Pressemitteilung des Moskauer Gamaleja-Instituts für Epidemiologie und Mikrobiologie und des staatlichen Russian Direct Investment Funds eine 91,4-prozentige Wirksamkeit vier Wochen nach der ersten Dosis.[39][40]

Eine am 2. Februar 2021 im Lancet veröffentlichte Zwischenauswertung einer randomisierten, Placebo-kontrollierten Studie mit knapp 22.000 russischen Freiwilligen zeigte ein gutes Sicherheitsprofil und eine vermittelte Immunität von 91,6 % (95 % CI 85,6–95,2) der Gam-COVID-Vac-Impfstoffe gegen COVID-19. In der Placebo-Gruppe erkrankten 1,3 Prozent, in der Verum-Gruppe 0,1 Prozent der Teilnehmer.[41][42][43] Zwei britische Forscher stützten die publizierten Daten.[44][45][46] Einige Experten haben Zweifel an der Zahl zur Wirksamkeit verlauten lassen.[47]

Im September 2020 äußerte eine Gruppe, bestehend aus knapp 40 Wissenschaftlern aus verschiedenen Ländern, Zweifel an der Richtigkeit eines in The Lancet veröffentlichten Studienergebnisses aus der Phase I/II zu Sputnik V.[48][22][49] Die Gruppe richtete eine Note of Concern an die Autoren der Studie und an den Herausgeber von The Lancet.[49]

Auch nach der am 2. Februar 2021 in The Lancet veröffentlichten Phase-III-Wirksamkeitsstudie zu Sputnik V bemängelten Wissenschaftler die mangelnde Nachvollziehbarkeit der Daten. Da nicht alle Primärdaten, auf die sich jene Phase-III-Studie zu Sputnik V berufe, zugänglich seien, könnten sie (Stand 8. März 2021) den Wirksamkeitsgrad des Sputnik-V-Impfstoffes nicht hinreichend prüfen.[50][51] Auch ein russischer Epidemiologe, Vizepräsident einer Gesellschaft für transparente Forschung, äußerte Zweifel und kritisierte die mangelnde Transparenz.[52]

Die in die Slowakei Anfang März 2021 gelieferten 200.000 Dosen wurden von der nationalen Arzneimittelagentur anfangs nicht freigegeben, da sich der gelieferte Impfstoff von dem Impfstoff unterscheide, über dessen Wirksamkeit im Februar 2021 in The Lancet berichtet wurde. Es fehlten Daten des Herstellers. Die Zulassungsbehörde empfahl, eine Genehmigung der Europäischen Arzneimittelagentur abzuwarten.[53] Etwas mehr als 18.500 Menschen wurden in der Slowakei mit Sputnik V geimpft.[54] Die Slowakei beendete die Impfung mit Sputnik V und verkaufte 160.000 ungenutzte Impfstoffdosen zurück an Russland.[54]

Die brasilianische Arzneimittelbehörde ANVISA lehnte Ende April 2021 den Import und die Verwendung des Sputnik-V-Impfstoffes ab. Die eingereichten Unterlagen hätten Mängel und Lücken aufgewiesen. In untersuchten Impfstoffproben seien vermehrungsfähige Adenoviren gefunden worden. Normalerweise jedoch sollte eine Deaktivierung des Gens, das für die Replikation der Vektorviren erforderlich ist, eine Vervielfältigung im Körper des Impflings verhindern. Das Risiko potentieller Auswirkungen sei nicht bekannt. Es seien keine Daten vorgelegt worden, die die Sicherheit belegten.[55][56] Die Entscheidung der Behörde, den Antrag auf den Import von Sputnik V abzulehnen, basiere auf dem Vorsorgeprinzip, erklärte der Generaldirektor für Medikamente bei Anvisa, Gustavo Mendes, gegenüber dem Nachrichtensender CNN.[57] Seit 4. Juni 2021 gilt für 6 Bundesstaaten eine Notfallzulassung mit einigen Auflagen.

Zulassung

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Weltweite Verwendung des Sputnik V-Impfstoffs
  • Zugelassen und/oder bestellt
  • Interessierte Länder
  • Bewerber und Produzent bzw. künftiges Herstellungsland
  • Produzent und Ursprung des Impfstoffs (Russland)
  • Wegen fehlender Daten ist der Impfstoff durch die europäische Arzneimittel-Agentur nicht zugelassen.[58] Das Zulassungsverfahren wurde zwar nicht offiziell beendet, ist im März 2022 jedoch eingeschlafen: Die im Zuge des Einfalls russischer Truppen in die Ukraine am 24. Februar 2022 vorgenommenen Änderungen etwa hinsichtlich des Reise‑ und Zahlungsverkehrs behindern weitere Bemühungen, während beide Seiten keine neuen Versuche, das Verfahren voranzubringen, unternehmen.

    Mangels Zulassung erreicht man in Deutschland durch eine Impfung mit Sputnik V nicht die Einstufung als Geimpfter.[59]

    Überblick über den Zulassungsstatus
    Staat Zulassung Quelle
    Russland  Russland 11. Aug. 2020 [15]
    Belarus  Belarus 21. Dez. 2020 [60]
    Argentinien  Argentinien 23. Dez. 2020 [61][62]
    Serbien  Serbien 23. Dez. 2020 [63]
    Bolivien  Bolivien 5. Jan. 2021 [64][65]
    Algerien  Algerien 10. Jan. 2021 [66]
    Palastina Autonomiegebiete  Palästina 11. Jan. 2021 [67]
    Venezuela  Venezuela Jan. 2021 [68]
    Paraguay  Paraguay 15. Jan. 2021 [69]
    Turkmenistan  Turkmenistan 18. Jan. 2021 [70]
    Ungarn  Ungarn 21. Jan. 2021 [33][32]
    Vereinigte Arabische Emirate  Vereinigte Arabische Emirate 21. Jan. 2021 [71]
    Iran  Iran 26. Jan. 2021 [72]
    Guinea-a  Guinea 29. Jan. 2021 [73]
    Tunesien  Tunesien 30. Jan. 2021 [74]
    Uruguay  Uruguay Jan. 2021 [65]
    Armenien  Armenien 1. Feb. 2021 [75]
    Mexiko  Mexiko 3. Feb. 2021 [76]
    Nicaragua  Nicaragua 3. Feb. 2021 [77]
    Libanon  Libanon 5. Feb. 2021 [78]
    Srpska Republika  Republika Srpska 5. Feb. 2021 [79]
    Myanmar  Myanmar 6. Feb. 2021 [80]
    Pakistan  Pakistan 9. Feb. 2021 [81]
    Mongolei  Mongolei 9. Feb. 2021 [82]
    Bahrain  Bahrain 10. Feb. 2021 [83]
    Montenegro  Montenegro 12. Feb. 2021 [84]
    Saint Vincent Grenadinen  St. Vincent und die Grenadinen 12. Feb. 2021 [84]
    Kasachstan  Kasachstan 13. Feb. 2021 [85]
    Gabun  Gabun 17. Feb. 2021 [86]
    Usbekistan  Usbekistan 17. Feb. 2021 [87]
    San Marino  San Marino 19. Feb. 2021 [88]
    Ghana  Ghana 20. Feb. 2021 [89]
    Syrien  Syrien 22. Feb. 2021 [90]
    Guyana  Guyana 23. Feb. 2021 [91]
    Honduras  Honduras 24. Feb. 2021 [92]
    Agypten  Ägypten 24. Feb. 2021 [93]
    Guatemala  Guatemala 25. Feb. 2021 [94]
    Vietnam  Vietnam 26. Feb. 2021 [95]
    Moldau Republik  Moldau 26. Feb. 2021 [96]
    Angola  Angola 3. März 2021 [97]
    Kongo Republik  Republik Kongo 3. März 2021 [97]
    Dschibuti  Dschibuti 3. März 2021 [97]
    Sri Lanka  Sri Lanka 4. März 2021 [98]
    Laos  Laos 4. März 2021 [99]
    Irak  Irak 4. März 2021 [100]
    Nordmazedonien  Nordmazedonien 7. März 2021 [101]
    Kenia  Kenia 10. März 2021 [102]
    Marokko  Marokko 10. März 2021 [103]
    Jordanien  Jordanien 10. März 2021 [104]
    Namibia  Namibia 11. März 2021 [105]
    Aserbaidschan  Aserbaidschan 12. März 2021 [106]
    Philippinen  Philippinen 19. März 2021 [107]
    Kamerun  Kamerun 19. März 2021 [108]
    Seychellen  Seychellen 19. März 2021 [109]
    Mauritius  Mauritius 22. März 2021 [110]
    Antigua und Barbuda  Antigua und Barbuda 26. März 2021 [111]
    Mali  Mali 30. März 2021 [112]
    Panama  Panama 1. Apr. 2021 [113]
    Libyen  Libyen 4. Apr. 2021 [114]
    Indien  Indien 12. Apr. 2021 [115]
    Nepal  Nepal 20. Apr. 2021 [116]
    Bangladesch  Bangladesch 27. Apr. 2021 [117]
    Turkei  Türkei 30. Apr. 2021 [118]
    Albanien  Albanien 30. Apr. 2021 [119]
    Malediven  Malediven 13. Mai 2021 [120]
    Ecuador  Ecuador 15. Mai 2021 [121]
    Brasilien  Brasilien 5. Juni 2021 [122]
    Nigeria  Nigeria 15. Juli 2021 [123]
    Chile  Chile 21. Juli 2021 [124]
    Indonesien  Indonesien 25. Aug. 2021 [125]
    Kambodscha  Kambodscha 31. Okt. 2021 [126]

    Sputnik Light

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    Am 6. Mai 2021 wurde in Russland Sputnik Light (Спутник Лайт) als neuer Impfstoff vorläufig zugelassen. Es handelt sich um eine Einzeldosisvariante (One-Shot) des Zweikomponentenimpfstoffs Sputnik V, bestehend aus dessen Komponente für die erste Impfung, welche auf dem Adenovirus-Typ-26-Vektor basiert. Die Wirksamkeit wird mit 79,4 Prozent angegeben. Die Dauer des Schutzes sei kürzer als bei der Doppelimpfung, allerdings trete die Wirkung schneller ein. Der Impfstoff kostet weniger als 10 US-Dollar und kann bei normaler Kühlschranktemperatur von 2 bis 8 °C gelagert werden. Wie der RDIF angibt, sei Sputnik Light für den Export vorgesehen, um bei akuten Ausbrüchen große Gruppen in kürzerer Zeit immunisieren zu können. In Russland solle weiterhin mit dem Zwei-Dosen-Impfstoff Sputnik V immunisiert werden.[127][128]

    Überblick über den Zulassungsstatus
    Staat Zulassung Quelle
    Russland  Russland 6. Mai 2021 [129]
    Bahrain  Bahrain 11. Mai 2021 [130]
    Angola  Angola 12. Mai 2021 [131]
    Venezuela  Venezuela 15. Mai 2021 [132]
    Nicaragua  Nicaragua 20. Mai 2021 [133]
    Palastina Autonomiegebiete  Palästina 31. Mai 2021 [134]
    Mauritius  Mauritius 2. Juni 2021 [135]
    Belarus  Belarus 3. Juni 2021 [136]
    Kongo Republik  Republik Kongo 7. Juni 2021 [137]
    Mongolei  Mongolei 11. Juni 2021 [138]
    Kirgisistan  Kirgisistan 25. Juni 2021 [139]
    Kasachstan  Kasachstan 15. Juli 2021 [140]
    Philippinen  Philippinen 23. Aug. 2021 [141]
    Armenien  Armenien 6. Sep. 2021 [142]
    Iran  Iran 15. Sep. 2021 [143]
    Agypten  Ägypten 24. Sep. 2021 [144]
    Vereinigte Arabische Emirate  Vereinigte Arabische Emirate 6. Okt. 2021 [145]
    Kambodscha  Kambodscha 31. Okt. 2021 [146]
    San Marino  San Marino 23. Nov. 2021 [147]
    Laos  Laos 23. Nov. 2021 [148]
    Argentinien  Argentinien 6. Dez. 2021 [149]
    Saint Vincent Grenadinen  St. Vincent und die Grenadinen 14. Dez. 2021 [150]
    Turkmenistan  Turkmenistan 23. Dez. 2021 [151]
    Tunesien  Tunesien 29. Dez. 2021 [152]
    Benin  Benin 14. Jan. 2022 [153]
    Indien  Indien 6. Feb. 2022 [154]

    Sputnik M

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    Sputnik M (auch GamCovidVac M) ist eine Variante des Sputnik-Impfstoffs zur Anwendung bei Menschen zwischen 12 und 17 Jahren. Er wird in zwei Dosen im Abstand von 21 Tagen verabreicht.[155]

    Überblick über den Zulassungsstatus
    Staat Zulassung Quelle
    Russland  Russland 24. Nov. 2021 [156]
    Kasachstan  Kasachstan 22. Feb. 2022 [157]
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    Commons: Sputnik V – Sammlung von Bildern
    • Offizielle Website von „Sputnik V“ (arabisch, englisch, chinesisch, französisch, portugiesisch, russisch, spanisch, tagalog)
    • Hennes Elbert, Sonja Salzburger: Russischer Impfstoff – Wie funktioniert Sputnik V? In: sueddeutsche.de. 27. März 2021; (Video): „Laut Stiko-Chef Thomas Mertens ist der russische Corona-Impfstoff „clever gebaut“. Wie er sich von den in der EU zugelassenen Präparaten unterscheidet.“

    Einzelnachweise

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    1. a b General information. In: sputnikvaccine.com. Abgerufen am 7. Dezember 2020 (englisch, Name des Impfstoffs (Vakzin) „Sputnik V“ / Спутник V – Das „V“ steht für den Buchstaben V und bedeutet hier Victory, englisch für Sieg.).
    2. a b c alir/dpa/aerzteblatt.de: Russland lässt Impfstoff gegen SARS-CoV-2 zu. In: aerzteblatt.de. Bundesärztekammer und Kassenärztliche Bundesvereinigung, 11. August 2020, abgerufen am 30. November 2020.
    3. Exklusiver Besuch im „Sputnik-V“-Labor: Der Impfstoff aus Putins Reich. In: youtube.com GmbH. Abgerufen am 10. März 2021.
    4. Theo Dingermann: Sputnik V: Wie sicher ist der russische Covid-19-Impfstoff? Abgerufen am 15. April 2021.
    5. Sputnik V: EU-Zulassung für russischen Impfstoff ausgesetzt. In: merkur.de. 17. März 2022, abgerufen am 28. Februar 2024.
    6. Katherine Rydlink: Russischer Corona-Impfstoff zeigt Wirksamkeit von 91,6 Prozent. Schon vor einem halben Jahr ließ Russland einen Corona-Impfstoff zu – ohne vertrauenswürdige Daten. Nun wurde eine Studie unabhängig geprüft: Sputnik V zeigt darin eine überzeugende Wirksamkeit. In: spiegel.de. Abgerufen am 2. Februar 2021.
    7. Safety and efficacy of an rAd26 and rAd5 vector-based heterologous prime-boost COVID-19 vaccine: an interim analysis of a randomised controlled phase 3 trial in Russia, in The Lancet, veröffentlicht am 2. Februar 2021, abgerufen am 16. April 2021
    8. Enrico M. Bucci et al.: Data discrepancies and substandard reporting of interim data of Sputnik V phase 3 trial. Lancet, 12. Mai 2021, doi:10.1016/S0140-6736(21)00899-0
    9. siehe auch Status of COVID-19 Vaccines within WHO EUL/PQ evaluation process vom 29. September 2021 (pdf, S. 2)
    10. FAZ.net vom 2. Oktober 2021: Russland stirbt, schweigt und straft
    11. Sputnik V: Das V steht nicht für 5. In: Mimikama, 4. Februar 2021.
    12. Глава РФПИ объяснил значение буквы "V" в названии "Спутника V". In: RIA.ru, 28. Dezember 2020. (russisch)
    13. a b Theo Dingermann: Sputnik V – Was steckt hinter dem russischen Impfstoff? In: pharmazeutische-zeitung.de. Avoxa, 13. August 2020, abgerufen am 13. August 2020.
    14. Matthias Kromayer: Von Biontech bis Sputnik V: So unterschiedlich wirken die Anti-Corona-Impfstoffe. In: handelsblatt.com. 4. Dezember 2020, abgerufen am 4. Dezember 2020.
    15. a b Минздрав России зарегистрировал первую в мире вакцину от COVID-19 – Das russische Gesundheitsministerium hat den weltweit ersten Impfstoff gegen COVID-19 registriert. In: covid19.rosminzdrav.ru. Ministerium für Gesundheit der Russischen Föderation, 11. August 2020, abgerufen am 11. August 2020 (russisch).
    16. Wissenschaftler skeptisch – Russland lässt Corona-Impfstoff zu. In: tagesschau.de. 11. August 2020, abgerufen am 11. August 2020.
    17. Palina Milling: Russischer Corona-Impfstoff – Nur registriert und nicht zugelassen? In: tagesschau.de. 19. August 2020, abgerufen am 19. August 2020.
    18. CORONA-Pandemie – Russland will angeblich Massenimpfung im Oktober starten. In: faz.net. 1. August 2020, abgerufen am 1. August 2020.
    19. Race for a cure – Russian doctors wary of rapidly approved COVID-19 vaccine, survey shows. In: reuters.com. 14. August 2020, abgerufen am 14. August 2020 (englisch).
    20. Russland will Impfstoff im September ausliefern. In: www.diepresse.com. 31. August 2020, abgerufen am 2. September 2020.
    21. Eva Dou, Isabelle Khurshudyan: China and Russia are ahead in the global coronavirus vaccine race, bending long-standing rules as they go. In: msn.com. 18. September 2020, abgerufen am 18. September 2020 (englisch, Ursprungsquelle: The Washington Post).
    22. a b Julia Köppe: Verdacht auf Manipulation bei Russlands Corona-Impfstoff „Sputnik V“. In: spiegel.de. 15. September 2020, abgerufen am 19. September 2020.
    23. Stephan Laack: Corona in Russland – Putin kündigt Massenimpfungen an. In: tagesschau.de. 2. Dezember 2020, abgerufen am 2. Dezember 2020.
    24. Sergey Satanovskiy, (Adapt.:Markian Ostaptschuk): Coronavirus – Corona in Russland: So wurde ich mit „Sputnik V“ geimpft. In: dw.com. 3. Dezember 2020, abgerufen am 3. Dezember 2020.
    25. Mikhail Kotlyar, Egor Gubernatorov – Михаил Котляр, Егор Губернаторов: Das Gesundheitsministerium genehmigt den maximalen Verkaufspreis für den Sputnik V-Impfstoff – Минздрав утвердил предельную отпускную цену для вакцины «Спутник V». In: rbc.ru. 5. Dezember 2020, abgerufen am 5. Dezember 2020 (russisch).
    26. Over 1.5 mln doses of coronavirus vaccine delivered to Russian regions. In: tass.com. 2. Januar 2021, abgerufen am 2. Januar 2021 (englisch, russisch).
    27. Covid-19-Vektorimpfstoff – Russland will EU-Zulassung für Sputnik-V. In: pharmazeutische-zeitung.de. Avoxa, 21. Januar 2021, abgerufen am 21. Januar 2021.
    28. Clarification on Sputnik V vaccine in the EU approval process European Medicines Agency. Abgerufen am 23. Februar 2021.
    29. EMA starts rolling review of the Sputnik V COVID-19 vaccine. In: ema.europa.eu. Europäische Arzneimittel-Agentur – EMA, 4. März 2021, abgerufen am 4. März 2021 (englisch).
    30. [Deutsche Welle] 9. April 2021: EU nimmt Sputnik V unter die Lupe.
    31. Bundesgesundheitsminister Spahn und RKI-Präsident Wieler informieren über die aktuelle Corona-Lage. In: youtube.com. 9. April 2021, abgerufen am 10. April 2021 (ab Zeitindex 1:11:53, Antwort ab 1:12:28, insbesondere 1:13:39): „Manchmal klingt das so, als müssten wir Sputnik V (…) nur kaufen und dann könnten wir es einsetzen. Das ist ja nicht das Thema. Wir brauchen eine Zulassung. Die Zulassung scheitert nicht daran, dass die Behörden so langsam sind. Das Paul-Ehrlich-Institut (…) ist ja Haupt-Rapporteur im europäischen Verfahren, also Berichterstatter dafür. Sondern wir können nur zulassen, wenn die Daten da sind. (…) Umso schneller derjenige, der russische Anschlusssteller, die Daten liefert, desto schneller die Zulassung. (…) Sobald die Daten da sind, werden die schnellstmöglich ausgewertet und zu einer Zulassungsentscheidung geführt. (…) Der andere Teil ist dann die Frage der Verfügbarkeit. (…) Wir machen den Vertrag wenn dann natürlich direkt (…). Und dort finden gerade (…) in diesen Tagen, nach der Entscheidung vorgestern, dass wir das national jetzt in Vertragsbeziehungen bringen, finden statt. Und die entscheidende Frage für mich ist tatsächlich: Gibt es was im 2., 3. Quartal? Weil da macht es (…) für die jetzige Phase, für diese Impfkampagne noch einen Unterschied. (…) Die Voraussetzung ist: Zulassung und Mengenverfügbarkeit. Und wir können den Vertrag (…) abschließen: unter der Bedingung der Zulassung kaufen wir. (…) Die Vertragsverhandlungen finden gerade statt. Das kann aus meiner Sicht vergleichsweise schnell gehen, weil die Bedingungen sind ja klar. (…) Am Ende muss jetzt halt klar sein, über welche Mengen, zu welchen Zeiten wir reden, unter der Bedingung einer Zulassung. Die Schnelle der Zulassung beeinflusst wirklich nur die russische Seite selbst durch Lieferung der Daten.“
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