Sonnenberg (Brandenburg)

Gemeinde im Landkreis Oberhavel in Brandenburg

Sonnenberg ist eine Gemeinde im Norden des Landkreises Oberhavel in Brandenburg und gehört zum Amt Gransee und Gemeinden.

Wappen Deutschlandkarte
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Sonnenberg (Brandenburg)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Sonnenberg hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 53° 1′ N, 13° 5′ OKoordinaten: 53° 1′ N, 13° 5′ O
Bundesland: Brandenburg
Landkreis: Oberhavel
Amt: Gransee und Gemeinden
Höhe: 64 m ü. NHN
Fläche: 50,57 km2
Einwohner: 820 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 16 Einwohner je km2
Postleitzahl: 16775
Vorwahl: 033082
Kfz-Kennzeichen: OHV
Gemeindeschlüssel: 12 0 65 301
Gemeindegliederung: 5 Ortsteile
Adresse der Amtsverwaltung: Baustraße 56
16775 Gransee
Website: www.gransee.de
Bürgermeister: Ralf Wöller (CDU)
Lage der Gemeinde Sonnenberg im Landkreis Oberhavel
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Karte

Geographie

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Im südlichen Teil der Gemeinde liegen der Salchowsee, der Kirchsee, der Kleine und der Große Dölschsee sowie der Huwenowsee, die über Gräben miteinander verbunden sind. Der Ortsteil Schulzendorf liegt im Naturpark Stechlin-Ruppiner Land.

Gemeindegliederung

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Die Gemeinde hat fünf Ortsteile[2]:

Geschichte

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Der namengebende Ortsteil Sonnenberg entstand in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts im Zuge der hochmittelalterlichen Ostexpansion und -kolonisation als typisches Bauerndorf deutscher Siedler. Dies belegt die noch bis heute sichtbare Siedlungsstruktur eines Straßendorfes und die Hufeneinteilung der Ländereien. Es wurde als Sunnenberg 1318 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. 1524 lag Sonnenberg wie fast alle Dörfer des damaligen Landes Ruppin wüst. Die Feldmark gehörte zu dieser Zeit anteilig dem Kloster Lindow sowie verschiedenen Adelsgeschlechtern. Nach der Reformation gelangten die verödete Dorfstätte und die dazugehörige Gemarkung in den Besitz des alten märkischen Adelsgeschlechtes von Bredow zu Rheinsberg. Das Dorf wurde unter deren Ägide wieder aufgebaut und besiedelt. 1581 wird der Ort Sonnenberg als „neulich wieder aufgebaut“ erwähnt. In dieser Zeit entstand an Stelle der zerstörten mittelalterlichen Feldsteinkirche ein neues Gotteshaus, dessen Turmhelm in den folgenden Jahrhunderten einige Male Veränderungen erfuhr und dessen Mauerwerk nachträglich verputzt wurde. 1687 befand sich der Ort in den Händen der Herren von Zernikow.[3] Im 18. Jahrhundert fiel Sonnenberg als Kammergut (Staatsdomäne) an das preußische Königshaus und wurde 1857 noch als solches geführt.[4]

Bei Schulzendorf fand 1316 im Norddeutschen Markgrafenkrieg die Schlacht bei Gransee statt.

Sonnenberg gehörte seit dem 14. Jahrhundert zur Herrschaft Ruppin, seit 1524 zum Kreis Ruppin in der Mark Brandenburg und ab 1952 zum Kreis Gransee im DDR-Bezirk Potsdam. Seit 1993 liegt Sonnenberg im brandenburgischen Kreis Oberhavel.

Die Gemeinde Sonnenberg wurde am 27. September 1998 durch den Zusammenschluss der vormaligen Gemeinden Sonnenberg und Baumgarten neu gebildet.[5] Am 26. Oktober 2003 wurden die bis dahin eigenständigen Gemeinden Rönnebeck und Schulzendorf als Ortsteile in die Gemeinde Sonnenberg eingemeindet.[6]

Bevölkerungsentwicklung

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Jahr Einwohner
1875 479
1890 551
1910 466
1925 504
1933 461
1939 433
Jahr Einwohner
1946 868
1950 777
1964 531
1971 510
1981 453
1985 436
Jahr Einwohner
1990 395
1995 375
2000 476
2005 921
2010 888
2015 823
Jahr Einwohner
2020 845
2021 839
2022 838

Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991)[7][8][9], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011

Durch die Eingemeindung der beiden bis dahin selbstständigen Gemeinden Rönnebeck und Schulzendorf verdoppelte sich im Jahre 2003 die Einwohnerzahl der Gemeinde.

Religion

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2011 waren 37 % der Einwohner evangelisch und 2 % katholisch.[10]

Die evangelische Kirchengemeinde Baumgarten gehört zum Pfarrsprengel Gutengermendorf; die Kirchengemeinden Rönnebeck, Sonnenberg (mit Rauschendorf) und Schulzendorf zum Pfarrsprengel Gransee. Beide Sprengel liegen im Kirchenkreis Oberes Havelland der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.

Die wenigen Katholiken gehören zur Pfarrei St. Hedwig in Fürstenberg/Havel (Dekanat Oranienburg des Erzbistums Berlin). Die nächste Filialkirche ist Mariä Himmelfahrt (Gransee).

Gemeindevertretung

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Die Gemeindevertretung von Sonnenberg besteht aus zehn Gemeindevertretern und dem ehrenamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis:[11]

Partei / Wählergruppe Stimmenanteil Sitze
Wählergemeinschaft Sonnenberg 40,4 % 4
Wählergemeinschaft Rönnebeck 19,9 % 2
Freie Wählergemeinschaft Schulzendorf 15,6 % 2
Wählergemeinschaft Baumgarten 14,9 % 2
SPD 04,7 %
Einzelbewerber Sylvio Franke 04,6 %

Bürgermeister

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  • seit 1998: Ralf Wöller (CDU)[12]

Wöller wurde in der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019 ohne Gegenkandidat mit 86,0 % der gültigen Stimmen für eine weitere Amtszeit von fünf Jahren[13] in seinem Amt bestätigt.[14]

Wöller wurde in der Bürgermeisterwahl am 9. Juni 2024 ohne Gegenkandidat mit 86,9 % der gültigen Stimmen für eine weitere Amtszeit von fünf Jahren in seinem Amt bestätigt.[15]

Sehenswürdigkeiten

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Kriegerdenkmal in Sonnenberg

In der Liste der Baudenkmale in Sonnenberg stehen die in die Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Baudenkmale der Gemeinde.

Der ehemalige preußische Landsitz Schloss Rauschendorf im Ortsteil Rauschendorf wurde 1723 von Hermann Graf von Wartensleben erbaut, im 19. Jahrhundert im Stil der Neorenaissance überformt und 1921 durch einen Brand zerstört. 1923 erfolgte der Wiederaufbau als zweigeschossiges Barockschloss durch Ernst Paulus.

Sonnenberg liegt an der Landesstraße L 223 von Rheinsberg nach Schönermark.

Der Haltepunkt Sonnenberg sowie der Bahnhof Schulzendorf lagen an der Bahnstrecke Gransee–Neuglobsow (Stechlinsee-Bahn). Der Personenverkehr wurde 1969 eingestellt und wird seitdem durch Linienbusse gewährleistet.

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Commons: Sonnenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

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  • Carsten Dräger: Chronik der Gemeinde Sonnenberg.[16]

Einzelnachweise

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  1. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg Dezember 2023 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
  2. Dienstleistungsportal der Landesverwaltung Brandenburg. Gemeinde Sonnenberg
  3. Friedrich Bratring: Die Grafschaft Ruppin, Berlin 1799
  4. Handmatrikel der Rittergüter 1857
  5. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1998
  6. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2003
  7. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Oberhavel. S. 22–25
  8. Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2015 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
  9. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
  10. Zensusdatenbank
  11. Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
  12. Ergebnisse der Kommunalwahlen 1998 (Bürgermeisterwahlen) für den Landkreis Oberhavel (Memento vom 4. April 2018 im Internet Archive)
  13. § 73 des Brandenburgischen Kommunalwahlgesetzes
  14. Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019 (Memento des Originals vom 10. August 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/wahlen.brandenburg.de
  15. Amtsblatt für das Amt Granssee und Gemeinden, 34. Jg., Nr.7 vom 5.7.2024 S.4
  16. Historiker Carsten Dräger mag seine Heimat. In: Märkische Allgemeine, 16. September 2018.