Rodnikowo (Kaliningrad)
Rodnikowo (russisch Родниково, deutsch Groß Wittgirren, 1928–1947 Mittenwalde, litauisch Vidgiriai) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Tschernjachowsk im Rajon Tschernjachowsk.
Siedlung
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Zu Rodnikowo gehören auch die Überbleibsel der ehemaligen Orte Wittgirren/Wittern, russisch zunächst Belomorskoje, und Groß Plattenischken/Rehfeld, russisch zunächst Borowoje.
Geographische Lage
BearbeitenRodnikowo liegt zwölf Kilometer südwestlich der Stadt Tschernjachowsk (Insterburg) am Ostufer der Auxinne (1938–1945: Goldfließ, heute russisch: Golubaja). Nach Rodnikowo führt eine Stichstraße von der Kommunalstraße 27K-142 zwischen Penki (Skungirren/Scheunenort) und Ugrjumowo (Matheningken/Mattenau). Ugrjumowo-Nowoje war bis 2009 die nächste Bahnstation an der Bahnstrecke Tschernjachowsk–Schelesnodoroschny (Insterburg–Gerdauen), die seither im Personenverkehr nicht mehr betrieben wird.
Geschichte
BearbeitenDas damalige Wittgirre fand im Jahre 1623 zum ersten Mal urkundliche Erwähnung[2]. Im Jahre 1874 wurde die Landgemeinde in den neu errichteten Amtsbezirk Obehlischken[3] (1939–1945 „Amtsbezirk Schulzenhof“, heute russisch: Selenzowo) eingegliedert, der zum Kreis Insterburg im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. Im Jahre 1910 waren 111 Einwohner in Groß Wittgirren registriert[4].
Am 30. September 1928 wurde der Nachbargutsbezirk Klein Wittgirren (1938–1945: Kleinwittgern) in die Landgemeinde Groß Wittgirren eingemeindet, die zum selben Zeitpunkt in „Mittenwalde“ umbenannt wurde. Im Jahre 1933 lebten hier 162 Menschen, 1939 waren es bereits 173[5].
Im Jahre 1945 kam das Dorf mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. 1947 erhielt es die russische Bezeichnung Rodnikowo und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Swobodnenski selski Sowet im Rajon Tschernjachowsk zugeordnet.[6] Von 2008 bis 2015 gehörte Rodnikowo zur Landgemeinde Swobodnenskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Tschernjachowsk.
Kirche
BearbeitenBis 1846 war das von einer überwiegend evangelischen Bevölkerung bewohnte Groß Wittgirren in das Kirchspiel der Kirche Didlacken eingepfarrt, danach kam es bis 1945 zur Kirche Obehlischken im Kirchenkreis Insterburg in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Heute liegt Rodnikowo im Einzugsbereich der in den 1990er Jahren neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinde in Tschernjachowsk (Insterburg), Pfarrgemeinde der Kirchenregion Tschernjachowsk in der Propstei Kaliningrad[7] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
- ↑ D. Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Mittenwalde
- ↑ Rolf Jehke, Amtsbezirk Obehlischken/Schulzenhof
- ↑ Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Insterburg
- ↑ Michael Rademacher: Stadt und Landkreis Insterburg (russ. Tschernjachowsk). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
- ↑ Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad ( des vom 29. August 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.