Rinnende Mauer

Naturdenkmal einer großflächig austretenden Quelle in der Steyrschlucht im Bezirk Kirchdorf, Oberösterreich

Die Rinnende Mauer ist eine großflächig austretende Quelle in der Steyrschlucht bei Molln im südlichen Oberösterreich.

Rinnende Mauer (Wasseraustritt und Quellflur)

Die seit 1999 unter Naturschutz[1] stehende Traufquelle befindet sich nach der Mündung der Krummen Steyrling auf Mollner Seite der Steyr, etwa auf Höhe von Schloss Leonstein. Aus dem porösen Gestein der überhängenden Konglomeratwand tritt angestautes Grund- und Hangwasser auf einer Länge von etwa 50 m etwa 5 bis 7 m über Flussniveau in Form von Sprühregen aus.[2]

Hier kommen Hochgebirgspflanzen wie Behaarte Alpenrose, Zwergalpenrose, Petergstamm, Jägerblut oder Weißer Germer vor, die Pflanzen sind Alpenschwemmlinge aus den höheren Quellgebieten der Steyr und ihrer Zuflüsse. Durch den Bau von Kraftwerken im 20. Jahrhundert ist dieser Nachschub an Samen und Früchten heute jedoch unterbrochen, wodurch die Pflanzen an diesem Standort als gefährdet gelten. Die teils tuffbildende Quellflur besteht aus verschiedenen Moosen, Sumpfdotterblumen und Bitterem Schaumkraut.[2][3] Abseits sind die Schluchtwände trocken mit Schneeheide-Kiefernwald an der Oberkante.

Die Quelle ist ein beliebtes Ausflugsziel, allerdings kommt es aufgrund des geologisch jungen, lockeren Konglomeratgesteines immer wieder zu Felsstürzen – von 2010 bis Anfang 2013 waren so die Schluchtwege gesperrt.[4]

Literatur

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  • Rinnende Wand (RIM). Rinnende Mauer, Steyrtal, Schoberstein. In: Erich Weigand, Klement Tockner: Limnologische Charakterisierung ausgewählter Karstquellen im Nationalparkgebiet nördliche Kalkalpen. Nationalpark O.ö. Kalkalpen Ges.m.b.H., Wien 1996, S. 44–45 (zobodat.at [PDF]).
  • Rinnende Mauer. In: Natur und Landschaft Leitbilder für Oberösterreich. Band 34: Raumeinheit Steyr-Teichltal. Gutachten Naturschutzabteilung Oberösterreich, 2006, S. 42 (zobodat.at [PDF]).
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Commons: Rinnende Mauer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Naturschutzbuch Detailansicht. „Rinnende Mauer“ in Molln. In: ooe.gv.at. Abgerufen am 27. April 2024.
  2. a b Nationalpark Oberösterreichische Kalkalpen. Steyrschlucht – Rinnende Mauer. In: Österreichischer Alpenverein (Hrsg.): Naturkundlicher Führer. Bundesländer. Band 3. Innsbruck 1997, Naturphänomen „Rinnende Mauer“, S. 15–16 (land-oberoesterreich.gv.at [PDF; 40,7 MB; abgerufen am 27. April 2024]).
  3. Raumcharakter (ooe.gv.at) aufgerufen am 15. Mai 2013.
  4. Stefan Minichberger: Weg ins Paradies – Spaziergang in die Steyrschlucht. (Memento vom 26. April 2013 im Internet Archive) (Wiedereröffnung der Schluchtwege) OÖN-Artikel vom 25. April 2013.

Koordinaten: 47° 54′ 31″ N, 14° 14′ 20″ O