Quirlige Borstenhirse

Art der Gattung Borstenhirsen (Setaria)

Die Quirlige Borstenhirse (Setaria verticillata), auch Kletten-Borstenhirse genannt, ist eine Pflanzenart, die zur Gattung der Borstenhirsen (Setaria) innerhalb der Familie der Süßgräser (Poaceae) gehört.

Quirlige Borstenhirse

Quirlige Borstenhirse (Setaria verticillata)

Systematik
Commeliniden
Ordnung: Süßgrasartige (Poales)
Familie: Süßgräser (Poaceae)
Unterfamilie: Panicoideae
Gattung: Borstenhirsen (Setaria)
Art: Quirlige Borstenhirse
Wissenschaftlicher Name
Setaria verticillata
(L.) P.Beauv.

Beschreibung

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Illustration mit Details

Vegetative Merkmale

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Die Quirlige Borstenhirse ist einjährig und erreicht Wuchshöhen von 10 bis 100 Zentimetern. Ihre Halme sind aufrecht oder knickig aufsteigend. Die Ligula bildet einen Haarkranz. Die Laubblätter sind 4 bis 25 Zentimeter lang und 5 bis 21 Millimeter breit.

Generative Merkmale

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Die Blütezeit reicht von Juni bis September. Der Blütenstand ist zu einer walzenförmigen dichten Ährenrispe zusammengezogen, die höchstens im unteren Teil unterbrochen ist. Die Borsten sind 3 bis 7 Millimeter lang, ihre Stachelhaare sind rückwärts gerichtet, dadurch wirkt der Blütenstand wie eine Klette. Das ist ein gutes Kennzeichen der typischen Varietät dieser Art. Das Ährchen ist bei einer Länge von 2 bis 2,2 Millimetern länglich-elliptisch. Seine obere Hüllspelze ist so lang wie das Ährchen und fünfnervig, die untere Hüllspelze ist nur 1/3 so lang wie das Ährchen. Die Deckspelze der oberen, zwittrigen Blüte ist knorpelig verdickt und zwischen den wenig hervortretenden Kielen schwach querrunzelig mit schmalen eingeschlagenen Seitenflächen.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 36.[1]

Vorkommen

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Die Quirlige Borstenhirse kommt in Süd- und Mitteleuropa bis nach Vorderasien und Nordafrika vor. Ihre Heimat sind die Tropen und Subtropen der Alten Welt. Sie ist aber weltweit ein Neophyt.[2] In Europa kommt sie in fast allen Ländern vor und fehlt nur in Irland, Island, Schweden, im Baltikum und in Nordmazedonien.[3]

Die Quirlige Borstenhirse wächst in Gärten, in Hackfruchtäckern und in Weinbergen an trocken-warmen Standorten auf nährstoffreichen und gut gedüngten sandig-lehmigen Böden. Sie ist ein Stickstoffzeiger und Wärmezeiger. Sie gedeiht vorwiegend in tieferen Lagen und steigt im Kanton Wallis bis 1210 Meter Meereshöhe auf.[4] Sie ist eine Charakterart der Ordnung Polygono-Chenopodietalia.[1]

 
Täuschende Borstenhirse (Setaria verticilliformis)

Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 2 (frisch), Lichtzahl L = 4 (hell), Reaktionszahl R = 3 (schwach sauer bis neutral), Temperaturzahl T = 5 (sehr warm-kollin), Nährstoffzahl N = 4 (nährstoffreich), Kontinentalitätszahl K = 4 (subkontinental).[5]

Systematik

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Die Erstveröffentlichung erfolgte 1762 durch Carl von Linné in Species Plantarum ed. 2, S. 82 als Panicum verticillatum. Die Neukombination zu Setaria verticillata (L.) P.Beauv. wurde 1812 durch P.Beauv. in Essai d’une Nouvelle Agrostographie; ou Nouveaux Genres des Graminées; avec Figures représentant les Caractères de tous le Genres. Imprimerie de Fain, S. 51 veröffentlicht.

Ähnliche Arten

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Nahe verwandt mit der Setaria verticillata ist eine Sippe, die als eigene Art angesehen wird,[3][6][4] die Täuschende Borstenhirse oder Kurzborstige Borstenhirse (Setaria verticilliformis Dumort.[7], Syn. Setaria ambigua (Guss.) Guss. non Mérat, Setaria gussonei Kerguélen). Sie ist an ihrem weniger dichten Blütenstand zu unterscheiden, bei dem im unteren Teil die Hauptachse zwischen den Ährchen sichtbar ist und bei der der Blütenstand nicht wie eine Klette wirkt, weil die Borstenhaare nach vorne und nicht rückwärts gerichtet sind. Bei ihr sind die Borsten auch nur 3 bis 4 Millimeter lang, bei Setaria verticillata sind sie 4 bis 7 Millimeter lang. Diese Sippe wird aber von anderen Autoren[8] nur als eine Varietät (Setaria verticillata var. ambigua (Guss.) Parl.) zur Art Setaria verticillata gestellt.

Literatur

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  • Hans Joachim Conert (Hrsg.): Illustrierte Flora von Mitteleuropa. Begründet von Gustav Hegi. 3., völlig neubearbeitete Auflage. Band I, Teil 3: Spermatophyta: Angiospermae: Monocotyledones 1(2). Poaceae (Echte Gräser oder Süßgräser). Parey Buchverlag, Berlin 1998, ISBN 3-8263-2868-X, Setaria verticillata, S. 51–53 (erschienen in Lieferungen 1979–1998 – 1. Lieferung von 1979).
  • William Derek Clayton: Setaria Beauv. In: T. G. Tutin, V. H. Heywood, N. A. Burges, D. M. Moore, D. H. Valentine, S. M. Walters, D. A. Webb (Hrsg.): Flora Europaea. Volume 5: Alismataceae to Orchidaceae (Monocotyledones). Cambridge University Press, Cambridge 1980, ISBN 0-521-20108-X, S. 263–264 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • Monika Voggesberger: Setaria Beauv. 1812. In: Oskar Sebald, Siegmund Seybold, Georg Philippi, Arno Wörz (Hrsg.): Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs. Band 7: Spezieller Teil (Spermatophyta, Unterklassen Alismatidae, Liliidae Teil 1, Commelinidae Teil 1): Butomaceae bis Poaceae. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1998, ISBN 3-8001-3316-4, S. 221–229.

Einzelnachweise

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  1. a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 266.
  2. Setaria verticillata. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 22. November 2016.
  3. a b Benito Valdés, Hildemar Scholz; Eckhard von Raab-Straube, Gerald Parolly (Mitarb.): Poaceae (pro parte majore). Setaria In: Euro Med Plantbase – the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity. Berlin 2009. Zuletzt abgerufen am 14. Juli 2024.
  4. a b Hans Joachim Conert: Familie Poaceae. In Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 3. Auflage, Band I, Teil 3, S. 51–53. Verlag Paul Parey, Berlin und Hamburg 1979. ISBN 3-489-52020-3.
  5. Setaria verticillata (L.) P. Beauv. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 14. Juni 2023.
  6. Karl Peter Buttler, Michael Thieme und Mitarbeiter: Florenliste von Deutschland – Gefäßpflanzen, Version 6. Frankfurt am Main, August 2014, veröffentlicht im Internet unter [1]. Zuletzt abgerufen am 21. Dezember 2014.
  7. Michael Koltzenburg: Setaria. In: Schmeil-Fitschen: Die Flora Deutschlands und angrenzender Länder. 98. Auflage. Verlag Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2024. ISBN 978-3-494-01943-7. S. 319.
  8. Monika Voggesberger: Setaria Beauv. 1812. In: Oskar Sebald, Siegmund Seybold, Georg Philippi, Arno Wörz (Hrsg.): Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs. Band 7: Spezieller Teil (Spermatophyta, Unterklassen Alismatidae, Liliidae Teil 1, Commelinidae Teil 1): Butomaceae bis Poaceae. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1998, ISBN 3-8001-3316-4, S. 221–229.
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