Der Sefid Rud (persisch سفیدرود) oder auch Rud-e Safid (Weißer Fluss) ist ein 670 km langer Fluss im Nordwesten des Iran. Der Sefid Rud entspringt am Kuh-e Tschehel Tscheschmeh (کوه چهل چشمه; Vierzig-Quellen-Berg) im Zāgros-Gebirge in der Provinz Kurdistan und mündet bei Hassan Kiadeh (حسن کیاده) nordöstlich der Stadt Rascht in der Provinz Gilan ins Kaspische Meer. Er ist nach dem Karun der zweitgrößte Fluss des Irans.
Sefid Rud | ||
Das Einzugsgebiet des Sefid Ruds | ||
Daten | ||
Lage | im Nordwesten des Iran | |
Flusssystem | Sefid Rud | |
Quelle | Kuh-e Tschehel Tscheschmeh / Zāgros-Gebirge (Provinz Kurdistan) | |
Mündung | rund 50 km nordöstlich von Rascht ins Kaspische MeerKoordinaten: 37° 28′ 9″ N, 49° 56′ 32″ O 37° 28′ 9″ N, 49° 56′ 32″ O | |
Mündungshöhe | 28 m unter dem Meeresspiegel
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Länge | 670 km | |
Einzugsgebiet | 13.450 km² | |
Großstädte | Rascht |
Der Sefid Rud hat auf seinem Weg zum Kaspischen Meer einen Durchgang durch das Elburs-Gebirge gegraben – die Mandschil-Pforte.[1] Diese Pforte bildet eine wichtige Route zwischen Teheran und Gilan an der kaspischen Küste.
Oberhalb der Pforte und der Einmündung des Schahrud (شاهرود) trägt der Fluss auch den Namen Qezel Uzan (قزل اوزن; aserbaidschanisch Qızılüzən).[2] In der Antike trug er den Namen Mardus oder Amardus. Bekannt ist der Fluss für seinen Fischreichtum – besonders für die kaspische Forelle (Salmo trutta caspius) – und für seine Goldführung.
Zwischen 1956 und 1962 wurde am Zusammenfluss der Flüsse Schahrud und Qezel Uzan der Schahbanu-Farah-Staudamm (سد شهبانو فرح) errichtet.[3] Er heißt heute Sefid-Rud-Talsperre oder Mandschil-Staudamm (سد منجیل ;سد سفیدرود). Mit dem Wasser des Stausees wird auf einer Fläche von 2380 km² in der Ebene von Gilan Bewässerung betrieben, unter anderem für den Reisanbau.[4] Das am Staudamm befindliche Wasserkraftwerk erbringt eine Leistung von 87 MW.
Siehe auch
Bearbeiten- Gandsch Par, altpaläolithischer Fundort am Sefid Rud
- Marlik, archäologischer Fundort
Weblinks
Bearbeiten- Sefid Rud. In: Ehsan Yarshater (Hrsg.): Encyclopædia Iranica. (englisch, iranicaonline.org – mit Literaturangaben).
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ L. S. Fortescue: The Western Elburz and Persian Azerbaijan. The Geographical Journal 63, Heft 4, April 1924, S. 301–315, hier S. 303.
- ↑ L. S. Fortescue: The Western Elburz and Persian Azerbaijan. The Geographical Journal 63, Heft 4, April 1924, S. 301–315, hier S. 310.
H. C. Rawlinson: Notes on a Journey from Tabríz, Through Persian Kurdistán, to the Ruins of Takhti-Soleïmán, and from Thence by Zenján and Ṭárom, to Gílán, in October and November, 1838; With a Memoir on the Site of the Atropatenian Ecbatana. In: Journal of the Royal Geographical Society of London 10 (1840), S. 1–64, hier S. 64. - ↑ Peter Beaumont: Water Resource Development in Iran. The Geographical Journal 140, Heft 3, 1974, S. 418–431, hier S. 428.
- ↑ J. Price Gittinger: Planning and Agricultural Policy in Iran: Program Effects and Indirect Effects. Economic Development and Cultural Change 16, Heft 1, Oktober 1967, S. 107–117, hier S. 110.
Jane Perry Clark Carey, Andrew Galbraith Carey: Iranian Agriculture and Its Development: 1952–1973. International Journal of Middle East Studies 7, Heft 3, 1976, S. 359–382, hier S. 372.