Postbauer-Heng

Marktgemeinde im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz in Bayern

Postbauer-Heng ist ein Markt im Oberpfälzer Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz. Der Doppelname leitet sich aus den beiden ehemals selbständigen Gemeinden Postbauer und Heng ab. Das Marktrecht wurde der Gemeinde am 17. September 2005 verliehen.

Wappen Deutschlandkarte
Postbauer-Heng
Deutschlandkarte, Position des Marktes Postbauer-Heng hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 18′ N, 11° 21′ OKoordinaten: 49° 18′ N, 11° 21′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberpfalz
Landkreis: Neumarkt in der Oberpfalz
Höhe: 450 m ü. NHN
Fläche: 24,65 km2
Einwohner: 8100 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 329 Einwohner je km2
Postleitzahl: 92353
Vorwahlen: 09188, 09180
Kfz-Kennzeichen: NM, PAR
Gemeindeschlüssel: 09 3 73 155
Marktgliederung: 10 Gemeindeteile
Adresse der
Marktverwaltung:
Centrum 3
92353 Postbauer-Heng
Website: www.postbauer-heng.de
Erster Bürgermeister: Horst Kratzer (CSU)
Lage des Marktes Postbauer-Heng im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz
KartePilsachVelburgNeumarkt in der OberpfalzSeubersdorf in der OberpfalzSengenthalPyrbaumPostbauer-HengParsbergMühlhausen (Oberpfalz)LupburgLauterhofenHohenfels (Oberpfalz)FreystadtDietfurt an der AltmühlDeiningBreitenbrunn (Oberpfalz)BerngauBerg bei Neumarkt in der OberpfalzBerchingNürnbergNürnbergLandkreis Nürnberger LandLandkreis RothLandkreis SchwandorfLandkreis RegensburgLandkreis Amberg-SulzbachLandkreis KelheimLandkreis Eichstätt
Karte
Postbauer-Heng, Luftaufnahme (2016)
Postbauer, Hauptstraße

Geografie

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Geografische Lage

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Die Gemeinde liegt in der westlichen Oberpfalz zwischen Nürnberg und Regensburg (ca. 8 km westlich von Neumarkt in der Oberpfalz).

Der Hauptort Postbauer-Heng liegt am Fuße des Dillbergs, der mit 595 m der höchste Punkt des Marktes ist. Der Dillberg gilt als Grenzberg zwischen der Oberpfalz und Mittelfranken; zugleich als Unterquellberg für die Schwarzach bzw. den Siegenbach. Damit verläuft über ihn die Europäische Wasserscheide.

Gemeindegliederung

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Postbauer-Heng hat die Gemeindeteile Postbauer-Heng, An der Heide, Brandmühle, Buch, Dillberg, Kemnath, Köstlbach, Kothmühle, Pavelsbach (Vorwahl 09188) und Wurzhof.[2] Der jetzige Ort Postbauer-Heng ist aus den früheren Orten Heng und Postbauer zusammengewachsen.

Gemeindeteil Siedlungstyp Hauptwohnsitze
(31. Dezember 2020)[3]
Hauptwohnsitze
(31. Dezember 2021)[3]
/-
An der Heide 51 58 7
Brandmühle Weiler
Buch Dorf 175 166 - 9
Dillberg Dorf 110 106 - 4
Kemnath Dorf 1837 1855 18
Kothmühle Einöde
Köstlbach Dorf 182 189 7
Pavelsbach Kirchdorf 913 935 22
Postbauer-Heng Hauptort 4.606 4.621 15
Wurzhof 63 61 - 2
Insgesamt 7.937 7.991 54

Nachbargemeinden

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Nachbargemeinden sind von Norden aus im Uhrzeigersinn: Berg bei Neumarkt in der Oberpfalz, Neumarkt in der Oberpfalz, Berngau, Freystadt, Pyrbaum und Burgthann.

Geschichte

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Ehemaliges Pflegschloss des Deutsch-Ordens

Bis zur Gemeindegründung

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Um das Jahr 1000 wurde Heng das erste Mal erwähnt.

1068 wurde mit der Kirche St. Jakobus in Heng das älteste Bauwerk der Gemeinde erbaut.

Von 1283 bis 1805 war der Deutsche Orden mit einem Schloss in Postbauer vertreten, welches 1996 renoviert wurde und heute als Kulturstätte benutzt wird. Der Ort gehörte während dieser Zeit zur Deutschordensballei Franken und somit auch zum Fränkischen Reichskreis.

1381 wurde der Raubritter Eppelein von Gailingen im Ort Postbauer festgenommen und wenige Tage später in Neumarkt hingerichtet.

Die Gemeinde entstand am 1. April 1971 im Zuge der Gebietsreform in Bayern durch die Zusammenlegung der bis dahin selbständigen Gemeinden Postbauer und Heng.[4]

Eingemeindungen

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Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. April 1975 die Gemeinde Pavelsbach ebenfalls im Rahmen der Gemeindereform eingegliedert.[5]

20. und 21. Jahrhundert

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1998 wurde die neue evangelische Martin-Luther-Kirche eröffnet. Pfarrerin ist Cornelia Dinkel.

Postbauer-Heng liegt in der europäischen Metropolregion Nürnberg und wurde am 17. September 2005 zum Markt erklärt.

Einwohnerentwicklung

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Zwischen 1988 und 2018 wuchs der Markt von 5512 auf 7767 um 2255 Einwohner bzw. um 40,9 %.

Marktgemeinderat

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Rathaus Postbauer-Heng

Der Marktgemeinderat von Postbauer-Heng besteht aus 20 Marktgemeinderäten und dem Ersten Bürgermeister.

CSU SPD Grüne Bürgerblock UPW-FW Gesamt
2020 10 2 3 3 2 20 Sitze
2014 11 2 2 3 2 20 Sitze
2008 10 3 1 3 3 20 Sitze
2002 11 3 1 3 2 20 Sitze
1996 9 4 0 4 3 20 Sitze

(Stand: Kommunalwahl am 15. März 2020)

Bürgermeister

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Erster Bürgermeister ist Horst Kratzer (CSU). Dieser wurde bei der Kommunalwahl 2020 mit 71,0 % der gültigen Stimmen gewählt. Mitbewerberin Andrea Huber (SPD) erhielt 16,2 % und Jürgen Rupprecht (Bürgerblock) 12,7 % der Stimmen. Die Wahlbeteiligung lag bei 64,0 Prozent.

 
Wappen von Postbauer-Heng
Blasonierung: „Über blauem Schildfuß in Silber ein schwarzes Tatzenkreuz, dessen Arme mit je einem goldenen Lilienstengel belegt sind.“[6]

Das Wappen wird seit 1975 geführt.

Kommunale Allianz Schwarzachtalplus

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Blick auf Postbauer-Heng von Ezelsdorf, im Vordergrund ist die Kirche St. Johannes Baptist erkennbar

Markt Postbauer-Heng ist Mitglied der Kommunalen Allianz Schwarzachtalplus.[7] Zu dieser gehören auch die Stadt Altdorf bei Nürnberg, die Gemeinde Berg bei Neumarkt in der Oberpfalz, die Gemeinde Burgthann, der Markt Feucht, die Gemeinde Leinburg, der Markt Pyrbaum, die Gemeinde Schwarzenbruck und die Gemeinde Winkelhaid. Es soll ein integriertes ländliches Entwicklungskonzept (ILEK) erstellt werden. Ziel ist die Zusammenarbeit und Abstimmung zwischen den Kommunen, unter anderem um den Herausforderungen des demografischen Wandels zu begegnen. Dazu gehört die Erhaltung von Infrastruktur- und Versorgungseinrichtungen.

Gemeindepartnerschaften

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Postbauer-Heng unterhält seit 1979 eine Partnerschaft mit der österreichischen Gemeinde Sankt Ulrich bei Steyr und seit 1991 mit der ungarischen Gemeinde Gárdony.

Gemeinwohl-Ökonomie

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Postbauer-Heng beschloss im Jahr 2019, eine Gemeinwohl-Bilanz aufzustellen. Damit ist sie die zweite Gemeinde in Bayern (nach Kirchanschöring) mit Gemeinwohl-Bilanz. Am 24. April 2022 wurde die erste Bilanz im Rahmen eines Erlebnistages zur Gemeinwohl-Ökonomie den Bürgern vorgestellt.[8]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Im Hauptort gibt es ein großes kulturelles Angebot, welches durch den Treffpunkt PH im Rahmen der Lokalen Agenda 21 koordiniert wird. Im ehemaligen Deutschordenschloss, das von der Gemeinde betrieben wird, finden Vorträge und klassische Konzerte statt; im KiSH, welches durch einen Verein betrieben wird, werden überwiegend Konzerte der Richtungen Jazz, Blues, Rock und Kabarett geboten. Im Ort gab es zudem noch ein Jugendkino, genannt die „Kurbelkiste“, welches einmal monatlich auch reguläres Kinoprogramm bot. Seit 2011 gibt es auch wieder einen Jugendtreff im ehemaligen Feuerwehrhaus, welcher von zwei Streetworkern betreut wird.

Sehenswürdigkeiten

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Dorfmuseum Fleischmichelhaus
 
Denkmal am Goldkegelplatz
 
Katholische Pfarrkirche St.-Elisabeth
 
St. Cäcilia in Pavelsbach

Kapellen

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  • Die Marienkapelle Kemnath entstand im Jahr 1740.
  • Die Ortskapelle Antonius von Padua in Buch wurde von den Bürgern des Ortes 1786 erbaut.
  • Die Ortskapelle Mariä Namen in Köstlbach wurde 1999 eingeweiht und ersetzte eine Kapelle von 1792, die wegen Baufälligkeit abgetragen werden musste.
  • Die Hauskapelle in Postbauer wurde 1834 von einem Gastwirt als Hauskapelle errichtet.
 
Bucher Höhlen, Innenansicht

Auf dem Gemeindegebiet befinden sich drei vom Bayerischen Landesamt für Umwelt ausgewiesene Geotope.

Freizeiteinrichtungen

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  • Familien- und Naturerlebnisbad (freier Eintritt)

Infrastruktur

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Industrie und Dienstleistung

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Postbauer-Heng hat mehrere mittelständische Firmen in den Bereichen Handwerk und Dienstleistung. Zu den größten Firmen des Marktes zählen die Bock GmbH & Co. KG, die Fa. Dennert Poraver, die Fa. Schaller und die Fa. Irema Filter.

In der Marktgemeinde finden sich verschiedene Angebote an ärztlicher, fachärztlicher und weiterer medizinischer Versorgung sowie Anbieter der Nahversorgung für den täglichen Einkauf.

 
Bahnhof Postbauer-Heng

Postbauer-Heng liegt direkt an der B 8 und an der Bahnstrecke Regensburg–Nürnberg. Über die B 8 ist das 30 km entfernte Nürnberg zu erreichen. Die Entfernung zur A 3 mit Anschluss in Neumarkt und zur A 9 mit Anschluss in Allersberg beträgt jeweils 10 km.

Am 1. Dezember 1871 wurde der Ort Postbauer an die Eisenbahn angeschlossen. 1978 wurde der Bahnhof in Postbauer-Heng umbenannt, 1998 wurde er auf S-Bahn-Niveau umgebaut. Die S-Bahn ist seit Dezember 2010 in Betrieb.

Postbauer-Heng ist in den Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) integriert und wird täglich durch zahlreiche Bahnverbindungen nach Neumarkt und Nürnberg mit der S-Bahnlinie S 1 und Busverbindungen nach Neumarkt und Allersberg mit der Linie 505 des OVF angefahren.

 
Erich-Kästner-Schule

In Postbauer-Heng befindet sich mit der Erich-Kästner-Schule die von der Schülerzahl her (709 Schüler im Schuljahr 06/07) größte Volksschule der Oberpfalz. Ca. 400 Schüler besuchen die Bildungseinrichtungen (Gymnasium, Realschule, FOS/BOS und Förderschule) in Neumarkt. In Postbauer-Heng befindet sich auch eine Musikschule des Bundesverbandes deutscher Privatmusikschulen, die ihren Sitz im Schulhaus der ehemaligen Gemeinde Heng hat (heute „Haus der Musik“). In Postbauer-Heng gründete Heiko Gärtner eine „Wildnisschule“.[13]

 
Kindergarten St. Elisabeth

Rundfunk

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Der Sender Dillberg ist ein wichtiger Rundfunk- und Fernsehsender des Bayerischen Rundfunks.

Persönlichkeiten

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  • Hans Bradl (1941–2016), Politiker (CSU) und Heimatpfleger
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Commons: Postbauer-Heng – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Postbauer-Heng, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 12. Dezember 2021.
  3. a b Statistiken | Markt Postbauer-Heng. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 8. April 2019.@1@2Vorlage:Toter Link/www.postbauer-heng.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  4. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 533.
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 649 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  6. Eintrag zum Wappen von Postbauer-Heng in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  7. Zukunftsregion Schwarzachtalplus – Homepage der Kommunalen Allianz Schwarzachtalplus@1@2Vorlage:Toter Link/webwerkbank.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.. Abgerufen am 29. März 2013.
  8. Gemeindewohlbericht (Berichtszeitraum 2019–2020), abgerufen am 8. Januar 2023.
  9. Dorfmuseum Fleischmichlhaus - Öffnungszeiten und Beschreibung
  10. Geotop: Sandgrube am Gitzberg (abgerufen am 6. Januar 2014)
  11. Geotop: Ehemalige Sandgrube in der Oberen Haid (abgerufen am 6. Januar 2014)
  12. Geotop: Ehemalige Tongrube bei Heng (abgerufen am 6. Januar 2014)
  13. www.wildnispaedagogik-ausbildung.de (Memento des Originals vom 8. April 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wildnispaedagogik-ausbildung.de.