Piotrkowice
Piotrkowice (deutsch Groß Peterwitz) ist ein Dorf der Gemeinde Prusice (Prausnitz) im Powiat Trzebnicki (Kreis Trebnitz) in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen.
Piotrkowice | ||
---|---|---|
? Hilfe zu Wappen |
||
Basisdaten | ||
Staat: | Polen
| |
Woiwodschaft: | Niederschlesien | |
Powiat: | Trzebnica | |
Gmina: | Prusice | |
Geographische Lage: | 51° 25′ N, 16° 50′ O | |
Einwohner: | 500 (ca.) | |
Telefonvorwahl: | ( 48) 71 | |
Kfz-Kennzeichen: | DTR | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Nächster int. Flughafen: | Breslau | |
Verwaltung (Stand: 22. Juni 2011) | ||
Bürgermeister: | Włodarczyk Tadeusz[1] |
Geographische Lage
BearbeitenDas Dorf liegt in Niederschlesien, nördlich des westlichen Randes des Katzengebirges, zehn Kilometer westnordwestlich von Prusice (Prausnitz).
Geschichte
BearbeitenFrühe Neuzeit und 19. Jahrhundert
BearbeitenDie Herrschaft Gross-Peterwitz wurde 1447 urkundlich erwähnt. Durch weitere Erwerbungen des Grundherrn Sebastian von Nostitz wurden 1574 die Güter vereinigt. 1616 wurden sie an Leonhard Skopp von Heinzendorf verkauft, dessen Witwe sie an ihren zweiten Mann, Hans von Studnitz, vererbte, von dem sie wiederum seine Tochter Anna Maria aus erster Ehe erbte. Anna Maria von Studnitz starb kinderlos und hinterließ Gross-Peterwitz 1722 ihrem zweiten Ehemann Joachim Wilhelm von Maltzan[2] und dieser nach seinem Tode 1728 seiner nächsten Frau, der Gräfin Anna Sophie Christiane v. Erpach.[3] Ihr dritter Ehemann, der Graf Friedrich Kospoth, erhielt die Güter 1759 und vererbte sie 1782 seiner zweiten Frau, einer Gräfin Reichenbach, von der sie schließlich 1787 der Minister Adolph Graf v. Danckelman kaufte. Dieser vererbte Gross-Peterwitz bis 1848 an seine Söhne, Enkel und Urenkel weiter. Sein Urenkel, Eberhard Graf v. Danckelman, sorgte für den inneren Ausbau, wie Stuckdecken und prachtvolle Gewölbe.[4]
20. Jahrhundert
BearbeitenIm Jahr 1945 gehörte Groß Peterwitz zum Landkreis Trebnitz im Regierungsbezirk Breslau der preußischen Provinz Niederschlesien des Deutschen Reichs.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Groß Peterwitz im Januar 1945 von der Roten Armee besetzt. Nach Kriegsende wurde das Dorf im Sommer 1945 zusammen mit fast ganz Schlesien von der sowjetischen Besatzungsmacht unter polnische Verwaltung gestellt, die für Groß Peterwitz den Ortsnamen Piotrkowice einführte. Soweit die deutschen Einwohner nicht geflohen waren, wurden sie in der Folgezeit größtenteils von der örtlichen polnischen Verwaltungsbehörde aus Groß Peterwitz vertrieben.
Bevölkerungsentwicklung
BearbeitenJahr | Einwohner | Anmerkungen |
---|---|---|
1933 | 521 | [5] |
1939 | 507 | [5] |
Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Das Schloss entstand in der heutigen Form 1693 durch den Umbau des ursprünglichen Renaissance-Schlosses. Die Pilaster sind ein Werk des Stuckateurs Giovanni Simonetti. Es wird seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr genutzt.
Töchter und Söhne von Piotrkowice
Bearbeiten- Edith Rzodeczko (1927–1984), deutsche Malerin
- Ursula Rzodeczko (1929–2017), deutsche Malerin und Hochschullehrerin
Literatur
Bearbeiten- Leopold von Zedlitz-Neukirch: Neues preussisches Adels-lexicon: Oder genealogische und diplomatische Nachrichten von den in der preussischen Monarchie ansässigen oder zu derselben in Beziehung stehenden fürstlichen, gräflichen, freiherrlichen und adeligen Häusern. 1837.
Weblinks
Bearbeiten- Historische und aktuelle Aufnahmen sowie geographische Lage. dolny-slask.org.pl
- Gemeindeverzeichnis Kreis Trebnitz vom 1. Januar 1908. territorial.de
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Biuletyn Informacji Urzędu Miasta i Gminy w Prusicach. In: bip.prusice.pl. Abgerufen am 2. Januar 2015.
- ↑ Neues preussisches Adels-Lexicon. S. 343. eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
- ↑ Die Herren von Briese. In: gca.ch. 13. November 2010, abgerufen am 2. Januar 2015.
- ↑ Gross-Peterwitz. In: Alexander Duncker (Hrsg.): Die ländlichen Wohnsitze, Schlösser und Residenzen der ritterschaftlichen Grundbesitzer in der preußischen Monarchie nebst den königlichen Familien-, Haus-, Fideicommiss- und Schattull-Gütern. Band 13. Duncker, Berlin 1873, Blatt 780 (zlb.de [Text zwei Seiten danach]).
- ↑ a b Michael Rademacher: Trebnitz. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.