Paula Roesler
Paula Roesler, auch Rösler oder Rößler, seit 1926 von Goeschen-Roesler (* 27. August 1875 in Schlierbach, Provinz Hessen-Nassau; † 4. September 1941 in Wurmsdorf, Landkreis Rosenheim, Oberbayern), war eine deutsche Malerin, Zeichnerin und Grafikerin sowie Scherenschnitt- und Papierkünstlerin. Außerdem war sie Lyrikerin.
Leben
BearbeitenPaula Roesler übersiedelte 1893 mit der Familie nach Rodach, wo der Vater Max Roesler eine Feinsteingutfabrik gründete. In den Jahren 1902 bis 1906 erhielt sie eine künstlerische Ausbildung an der Münchner Damen-Akademie. Bis 1915 war sie danach freischaffend in München tätig. In dieser Zeit unternahm sie eine Studienreise nach Florenz. 1904 begegnete sie dem Schriftsteller Waldemar Bonsels, den sie finanziell unterstützte, unter anderem durch Publikation ihres illustrierten Gedichtbands Falter (1905) in seinem Verlag. 1911 war sie auf einer Ausstellung des Hagenbundes vertreten.[1] 1915 zog sie nach Achenmühle bei Rohrdorf am Inn. Dort knüpfte sie Kontakte zum Chiemgauer Künstlerbund. 1921 gehörte sie zu Gründern der Künstlervereinigung „Die Welle“. Ab 1922 stellte sie in dem Kunstpavillon in Stock bei Prien am Chiemsee aus, der von dieser Künstlervereinigung errichtet worden war. Im Sommer 1926 heiratete sie den Insektenforscher Feodor von Goeschen. Nach dessen Tod (1931) zog sie nach Wurmsdorf.
Roesler stilisierte Blumenbilder in Tempera, Zeichnung und Radierung. In der Darstellung von Pflanzen durch Scherenschnitt, in dem sie sich ab 1914 profilierte und bei dem sie Farbe einbezog, brachte sie es zu einer großen Perfektion.
Literatur
Bearbeiten- Rösler, Paula. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 28: Ramsden–Rosa. E. A. Seemann, Leipzig 1934, S. 503 (biblos.pk.edu.pl).
- Egbert Friedrich: Paula Roesler. Silhouettistin – Malerin – Lyrikerin. Mitglied der Künstlergruppe „Die Welle“ (= Schriften des Rückert-Kreises Bad Rodach, Heft 18). Rodacher Rückert-Kreis, Coburg 1994.
- Susanna Partsch: Goeschen-Rösler, Paula von. In: Saur Allgemeines Künstlerlexikon. Die bildenden Künstler aller Zeiten und Völker. Mitherausgegeben und begründet von Günter Meißner. K. G. Saur, München/Leipzig 1992–2010, ISBN 3-598-22740-X, Band 58: Gomez de Fonseca–Gordon (2008), S. 58.
- Paula Rösler. In: Elena Zendler: Vergessen und Wiederentdeckt? Utzverlag, München 2023, ISBN 978-3-8316-4998-3, S. 40 ff. (Google Books).
Weblinks
Bearbeiten- Göschen-Rößler Paula von, Biografie im Portal scherenschnitt.org
- „Du bist zu reich, um Eine nur zu lieben“, Text über Roesler im Blog der Münchner Stadtbibliothek
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Martina Bauer: Leopold Forstner 1878–1936. Ein Materialkünstler im Umkreis der Wiener Secession. Böhlau, Wien 2016, ISBN 978-3-205-20087-1, S. 119 (Google Books)
Personendaten | |
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NAME | Roesler, Paula |
ALTERNATIVNAMEN | Rösler, Paula; Rößler, Paula; Goeschen-Roesler, von |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Malerin, Zeichnerin und Grafikerin sowie Scherenschnitt- und Papierkünstlerin |
GEBURTSDATUM | 27. August 1875 |
GEBURTSORT | Schlierbach, Provinz Hessen-Nassau |
STERBEDATUM | 4. September 1941 |
STERBEORT | Wurmsdorf, Landkreis Rosenheim, Oberbayern |