One Nite Alone … Live!

Album von Prince

One Nite Alone… Live! ist das erste Livealbum des US-amerikanischen Musikers Prince. Er veröffentlichte es als Doppel-CD, zusammen mit der Live-CD One Nite Alone… The Aftershow: It Ain’t Over!, in einem Boxset am 24. November 2002 über seine damalige Website. Prince stand im Zeitraum von 2001 bis 2004 bei keinem Tonträgerunternehmen unter Vertrag und führte mit Hilfe dieser Website seinen Musikvertrieb selbst durch. Am 17. Dezember 2002 erschien das Boxset auch bei seinem Musiklabel Label NPG Records / MP Media und gelangte in den freien Verkauf.

One Nite Alone… Live!
Livealbum von Prince and The New Power Generation

Veröffent-
lichung(en)

24. November 2002

Aufnahme

März–Mai 2002

Label(s) NPG Records / MP Media

Format(e)

Doppel-CD CD in einem Boxset, 4-LP-Box, Download

Genre(s)

Contemporary R&B, Funk, Jazz, Pop, Rock

Titel (Anzahl)

36
1. CD – 10 (One Nite Alone… Live!)
2. CD – 17 (One Nite Alone… Live!)
3. CD – 9 (Aftershow)

Länge

181:28
1. CD – 63:47 (One Nite Alone… Live!)
2. CD – 62:00 (One Nite Alone… Live!)
3. CD – 55:41 (Aftershow)

Besetzung Alle Songs wurden von Prince produziert, arrangiert, komponiert und vorgetragen. Folgende Personen ergänzten die Aufnahmen:[1]
  • Rhonda Smith – Backing Vocals, E-Bass
  • Overdubs – Femi Jiya und Joseph Lepinski

Produktion

Prince

Aufnahmeort(e)

USA 2002: Hollywood, Houston, Indianapolis, Lakeland, Los Angeles, New York City, Oakland, Portland, Seattle, Washington, D.C.

Chronologie
One Nite Alone… Live! C-Note
(2003)
Singleauskopplung
keine

Die drei CDs nahm Prince mit seiner Begleitband The New Power Generation auf; die Doppel-CD One Nite Alone… Live! ist ein Zusammenschnitt von Konzerten des US-amerikanischen Teils seiner One-Nite-Alone-Tour vom März und April 2002. Die CD One Nite Alone… The Aftershow: It Ain’t Over! ist eine Zusammenstellung von Songs, die er bei Aftershows nach den Hauptkonzerten der US-Tour spielte.

Die Musik der Alben zählt zu den Genres Contemporary R&B, Funk, Jazz, Pop und Rock. Als Gastmusiker wirken Candy Dulfer, George Clinton, Maceo Parker, Musiq Soulchild und Najee mit. Außerdem sind Larry Graham, Questlove und Sheila E. auf den Alben zu hören, die Prince in den Liner Notes aber nicht erwähnte.

Das Interesse der Massenmedien an dem Boxset war im Jahr 2002 gering und Prince veranstaltete auch keine nennenswerte Musikpromotion dafür; es konnte sich in den internationalen Musikcharts nicht platzieren. Musikkritiker bewerteten die Alben überwiegend positiv, wobei One Nite Alone… Live! meist besser als One Nite Alone… The Aftershow: It Ain’t Over! beurteilt wurde.

Am 29. Mai 2020 veröffentlichte The Prince Estate („Der Prince-Nachlass“) die drei CDs erstmals auf Schallplatte. Außerdem erschien das 4-CD-Boxset Up All Nite with Prince: The One Nite Alone Collection, das beide Alben sowie die CD One Nite Alone… enthält. Zusätzlich ist die DVD Live at the Aladdin Las Vegas beigefügt. Sowohl One Nite Alone… Live! als auch das 4-CD-Boxset konnte sich in den internationalen Hitparaden platzieren.

Entstehung

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One-Nite-Alone-Tour 2002

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Prince’ Tournee im Jahr 2002, von ihm als One-Nite-Alone-Tour bezeichnet, führte durch die USA (26 Konzerte), Kanada (9), Europa (20) und Japan (9). Sie begann am 1. März 2002 im Saginaw Civic Center in Saginaw in Michigan und endete am 29. November 2002 im Nagoya Kokusai Kaigijō in Nagoya.[2] Die Welttournee umfasste insgesamt 64 Konzerte, wurde von ungefähr 264.000 Zuschauern besucht und spielte zirka 20 Millionen US-Dollar (damals ungefähr 20,1 Millionen Euro) ein. Da Prince die Setlist bei jedem Konzert individuell gestaltete, variierte die Konzertlänge von 120 bis 170 Minuten.[3] Seine Begleitband The New Power Generation bestand aus folgenden Mitgliedern:[4]

  • Greg Boyer – Posaune
  • John Blackwell (* 9. September 1973; † 4. Juli 2017) – Schlagzeug
  • Maceo Parker – Backing Vocals, Saxophon
  • Renato Neto – Keyboard
  • Rhonda Smith – Backing Vocals, E-Bass
  • Najee (gastierte im März und April bei insgesamt sechs Konzerten): – Flöte, Saxophon
  • Candy Dulfer (gastierte vom 12. April bis 30. April und vom 3. Oktober bis 2. November): – Backing Vocals, Saxophon
  • Eric Leeds (gastierte im Mai, Juni, Oktober und November bei insgesamt 15 Konzerten): – Flöte, Saxophon
  • DJ Dudley D. (gastierte vom 8. Oktober bis 29. November 2002): – DJ
 
Schlagzeuger John Blackwell, 2009

Die One-Nite-Alone-Tour wurde von Prince als „stripped-down“ („vereinfacht“) beworben, ohne „Pyrotechnik und Choreografien“. Saxofonist Najee sagte nach Prince’ Tod: „Einmal kam George Clinton vorbei [10. April 2002] und witzelte: ‘Ich kann hier nicht bleiben, hier gibt’s ja keine Frauen, kein Garnichts!’“[5] Zudem verzichtete Prince oftmals auf seine bekanntesten Hits wie beispielsweise 1999, Purple Rain und Kiss; er präsentierte eine Reihe von Songs, die er zuvor bei seinen Livekonzerten selten oder noch nie gespielt hatte. Musikkritiker zeigten sich davon begeistert, beispielsweise schrieb die US-Tageszeitung Star Tribune, Prince habe zu seiner alten Form zurückgefunden und starte neu durch. Außerdem waren Kritiker der Meinung, seine damalige Besetzung von The New Power Generation sei eine der besten, die er jemals gehabt habe.[4][6]

 
Saxofonist Najee, 2007

Registrierte Mitglieder von Prince’ damaliger Website NPG Music Club.com bekamen bei der One-Nite-Alone-Tour Plätze in den vordersten Reihen und erhielten Zutritt zu den Soundchecks, die er vor Beginn der Hauptkonzerte absolvierte. Während dieser Soundchecks zeigte sich Prince sehr kommunikativ und unterhielt sich mit den Fans.[4][6]

Das Doppelalbum One Nite Alone… Live! nahm Prince mit The New Power Generation auf, die er seit Love Symbol aus dem Jahr 1992 erstmals wieder als Begleitband auf einem Album erwähnt. Die Tracklist besteht aus einem Zusammenschnitt des US-amerikanischen Teil der One-Nite-Alone-Tour vom 1. März 2002 bis zum 30. April 2002.[7] Prince absolvierte insgesamt 26 Konzerte und wählte davon neun aus acht verschiedenen Städten für das Doppelalbum aus. Bei zwei von diesen Konzerten traten Gastmusiker auf, deren Auftritte Prince auf One Nite Alone… Live! aber nicht veröffentlichte; am 31. März 2002 waren Carlos Santana und Larry Graham im Warner Theatre in Washington, D.C. als Gäste dabei,[8] aber Prince platzierte nur den Eröffnungssong Rainbow Children, auf dem die beiden Musiker nicht mitwirkten. Sheila E. war am 20. April 2002 im Kodak Theatre in Los Angeles als Gastmusikerin anwesend,[9] aber ihr Auftritt ist auf One Nite Alone… Live! ebenfalls nicht zu hören. Zudem trat sie noch bei drei weiteren Konzerten auf und Graham bei vier, aber diese Konzerte sind auf dem Album nicht vorhanden.

 
Sänger Musiq Soulchild, 2009

Als einzigen zuvor unveröffentlichten Song spielte Prince auf der Tournee regelmäßig das Stück Xenophobia, das nur in der Liveversion von ihm veröffentlicht wurde. Er nahm den Song im Herbst 2001 in seinem Paisley Park Studio auf und Candy Dulfer spielte im Dezember 2001 Saxofon-Overdubs ein. Ursprünglich hatte Prince den Song als Titelstück eines gleichnamigen Albums geplant, strich dann aber Xenophobia von der Tracklist und veröffentlichte stattdessen im Januar 2003 sein 26. Studioalbum mit Namen Xpectation.[10] Im Liedtext von Xenophobia (deutsch: Fremdenfeindlichkeit) macht Prince Anspielungen auf erhöhte Kontrollen auf Flugplätzen, resultierend aus den Terroranschlägen am 11. September 2001. Die Musik ist vom Genre Jazz beeinflusst.[11]

Aftershows 2002

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Ab dem Jahr 1986 spielte Prince nach seinen Hauptkonzerten gelegentlich eine Aftershow, also ein weiteres Konzert nach Mitternacht. Seine Aftershows fanden in kleineren Musikclubs vor meist 300 bis 1.500 Zuschauern statt und Prince verzichtete auf die aufwendigen Bühnenshows, Choreografien und Lightshows seiner Hauptkonzerte. Zudem gestaltete er die Songauswahl anders und verzichtete oftmals auf seine Top-Ten-Hits. Höhepunkte mancher Aftershows waren Gastauftritte bekannter Musiker.

2002 spielte Prince bei 15 der 64 One-Nite-Alone-Konzerte eine Aftershow, davon acht in den USA, zwei in Kanada und fünf in Europa. Bei insgesamt sechs Aftershows wirkten Gastmusiker mit; fünf davon fanden in den USA statt und eine mit Sheila E. am 3. November 2002 im Nighttown in Rotterdam.[12]

One Nite Alone… The Aftershow: It Ain’t Over! ist eine Zusammenstellung aus vier der acht Aftershows, die Prince in den USA absolvierte. Die Live-CD setzt sich aus Songs vom 10. April, 20. April, 21. April und 1. Mai 2002 zusammen. Als musikalische Gäste traten am 10. April 2002 im Nachtclub The World (WWF) in New York City Alicia Keys, Candy Dulfer, Doug E. Fresh, George Clinton, Larry Graham, Musiq Soulchild und Questlove auf. Für One Nite Alone… The Aftershow: It Ain’t Over! wählte er aber nur die Auftritte von Clinton und Musiq Soulchild aus, wobei Musiq Soulchild von Questlove am Schlagzeug begleitet wird,[13] was Prince in den Albencredits jedoch nicht erwähnt. Larry Graham und Sheila E. wirkten auch bei den Aftershows am 20. April 2002 im The Highlands Hollywood in Hollywood in Kalifornien und am 21. April 2002 im House of Blues in Los Angeles als Gastmusiker mit,[9] werden in den Credits aber ebenfalls nicht genannt.

Ferner war Graham auch am 8. März 2002 im The Tralf in Buffalo in New York Gastmusiker bei Prince,[14] und Buddy Miles sowie Erykah Badu am 17. April 2002 im The Red Jacket in Dallas in Texas.[13]

Gestaltung des Covers

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Die drei CDs erschienen in einem Boxset im Format 15,7 cm × 31 cm, die Tiefe beträgt 3,5 cm. Auf der Vorderseite des Boxsets ist ein Porträtfoto von Prince zu sehen, das ihn mit gefalteten Händen zeigt. An seinem rechten Ringfinger ist ein goldfarbener Ring zu sehen. Sein Blick ist frontal zur Kamera gerichtet; er trägt einen schwarzen Hut, dazu ein graues Hemd mit schwarzem Stehkragen und Ärmeln. Der Hintergrund ist ebenfalls schwarz. Auf der Rückseite des Boxsets ist die Tracklist der drei CDs in weißer Schriftfarbe auf schwarzem Hintergrund abgedruckt, wobei die Live-CD One Nite Alone… The Aftershow: It Ain’t Over! als „Bonus Disc“ bezeichnet wird.

Die beiden CDs von One Nite Alone… Live! sind zusammen in einem Jewelcase verpackt; das Booklet besteht aus zwölf Seiten. Das Porträtfoto auf dem Frontcover des Booklets ist identisch mit dem auf der Vorderseite des Boxsets. Im Booklet und auf dessen Rückseite ist die Tracklist der zwei CDs abgedruckt, zudem sind Fotos von Prince und den Bandmitgliedern der The New Power Generation abgebildet.

Die CD One Nite Alone… The Aftershow: It Ain’t Over! steckt in einem separaten Jewelcase; das vierseitige Booklet zeigt abermals Fotos von Prince und seinen Bandmitgliedern. Die Tracklist ist auf der Rückseite der CD abgedruckt.

Zudem enthält das Boxset ein 56-seitiges Booklet im Format 14 cm × 28 cm, das von Designer Sam Jennings entworfen wurde; er gestaltete für Prince in den Jahren 2002 bis 2007 verschiedene Websites und Albencover, wie beispielsweise für Musicology (2004), 3121 (2006) und Planet Earth (2007). Die Fotos des 56-seitigen Booklets stammen von Afshin Shahidi (* 1969) und Inam, vermutlich ein Pseudonym von Prince’ damaliger Ehefrau Manuela Testolini (* 1976). Im Booklet sind Fans zu sehen, wie sie vor einem Prince-Konzert der One-Nite-Alone-Tour Schlange stehen. Außerdem sind lobende Zitate von Fans sowie ausschließlich positive Rezensionen von Zeitungen über die One-Nite-Alone-Tour zu lesen, die von Fotos von Prince und seinen Bandmitgliedern dekoriert sind. Zudem sind persönliche Worte von The New Power Generation über Prince und über ihren jeweiligen One-Nite-Alone-Tour-Höhepunkt zu lesen. Prince’ eigene Worte sind dagegen allgemein gehalten.[15] Ferner ist im Booklet auch ein Foto von Larry Graham zu sehen.

The WNPG Origin Playlist (xcerpt)

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Außerdem veröffentlicht Prince im Booklet eine Liste namens „The WNPG Origin Playlist (xcerpt)“ („Die WNPG Quelle der Titelliste (Auszug)“).[16] Diese Liste enthält 55 Songs, die offenbar zu seinen Favoriten gehörten und von denen man annehmen kann, dass er von ihnen musikalisch beeinflusst wurde. Prince weicht bei sieben Titelnamen von der Schreibweise der jeweiligen Originale ab, zudem gibt er bei zwei Songs Interpreten an, die im Original nicht angegeben sind.
Die Liste enthält folgende 55 Songs:

Titel Interpret Datum Anmerkung
Sing a Simple Song Sly & the Family Stone 1968
Like a Rolling Stone Bob Dylan / Jimi Hendrix 1965
La-La (Means I Love You) The Delfonics 1968 Titelname lt. Booklet: La, La, La, Means Eye Love U
Someday We’ll All Be Free Donny Hathaway 1973
Betcha by Golly, Wow The Stylistics 1972
Young, Gifted and Black Aretha Franklin 1972
The Jam Graham Central Station 1975
You’ve Got a Friend James Taylor 1971 1971 von Carole King geschrieben
Just My Imagination (Running Away with Me) The Temptations 1971 Titelname lt. Booklet: Just My Imagination
Pass the Peas The J. B.’s 1972
Higher Sly & the Family Stone 1967
Mighty, Mighty Earth, Wind and Fire 1974
Fight the Power Public Enemy 1989
A Day in the Life The Beatles 1967
Atomic Dog George Clinton 1982
Bustin’ Loose Chuck Brown 1979
Superstition Stevie Wonder 1972
So What Miles Davis 1959
Birdland Joe Zawinul 1977
Lullaby George Gershwin 1919
Something The Beatles 1969 Interpret lt. Booklet: George Harrison
Hair Graham Central Station 1974
Do Right Woman, Do Right Man Aretha Franklin 1967 Titelname lt. Booklet: Do Right Woman
Make Sure You’re Sure Stevie Wonder 1991
What’s Going On Marvin Gaye 1971
Georgia on My Mind Ray Charles 1960 1930 von Hoagy Carmichael geschrieben
A Case of You Joni Mitchell 1971
Living for the City Stevie Wonder 1973
Black Dog Led Zeppelin 1971
Flirt Cameo 1982
In Time Sly & the Family Stone 1973 Interpret lt. Booklet: Sly Stone
Family Name Prince 2001
The Walk The Time 1982 1982 von Prince geschrieben
Fencewalk Mandrill 1973
Red Baron Billy Cobham 1973
Killer Joe Quincy Jones 1969 1960 von Benny Golson geschrieben
Alabama John Coltrane 1963
Cold Sweat James Brown 1967
’Round Midnight Miles Davis 1957 1944 von Thelonious Monk geschrieben
Red Clay Freddie Hubbard 1970
Do That Stuff Parliament 1976
Sir Duke Stevie Wonder 1976
Let’s Get It On Marvin Gaye 1973
Knock on Wood Eddie Floyd 1966
Send One Your Love Stevie Wonder 1979
I Want to Be Free Ohio Players 1974 Titelname lt. Booklet: I Wanna Be Free
Oops Up Side Your Head The GAP Band 1979
Lillie Joe Zawinul / Nat Adderley 1962 Titelname lt. Booklet: For Lily
Can You Handle It Graham Central Station 1974
Mothership Connection (Star Child) Parliament 1975 Titelname lt. Booklet: Star Child/Mothership Connection
I Know You Got Soul Bobby Byrd / James Brown 1971
Se Eu Quiser Falar Com Deus Gilberto Gil 1980
(You Caught Me) Smiling Sly & the Family Stone 1971 Titelname lt. Booklet: You Caught Me Smiling Again
That’s the Way of the World Earth, Wind and Fire 1975
No Dia em que Eu Vim-Me Embora Gilberto Gil / Caetano Veloso 1968
Gesamt: 55
 
Schlagzeuger Questlove, 2008

Die Musik der Alben zählt zu den Genres Contemporary R&B, Funk, Jazz, Pop und Rock. Prince präsentiert einen musikalischen Querschnitt aus dem Repertoire von 17 seiner bis 2002 veröffentlichten Alben, angefangen mit seinem zweiten Album Prince aus dem Jahr 1979 bis zu seinem damals aktuellen Album One Nite Alone … aus dem Jahr 2002. Von den insgesamt 36 Songs stammen mit sechs die meisten aus seinem Album The Rainbow Children. Mit den Songs Raspberry Beret (1985), Alphabet St. (1988), Nothing Compares 2 U (1990) und Diamonds and Pearls (1991) spielt Prince lediglich vier seiner bereits damals 19 US-Top-Ten-Hits.

Die sieben Songs Adore, Condition of the ♥ (Interlude), Diamonds and Pearls, Do Me, Baby, Eye Wanna B Ur Lover, One Nite Alone  … und The Beautiful Ones auf Disc 2 trägt Prince am Klavier vor, wobei er das Stück Condition of the ♥ (Interlude) als Instrumentalversion spielt.

Als Gastmusiker auf One Nite Alone… The Aftershow: It Ain’t Over! wirken George Clinton und Musiq Soulchild mit. Zudem spielt Larry Graham in dem Song Joy in Repetition E-Bass,[17] was Prince in den Albencredits nicht erwähnt, dafür aber in der Liveversion des Songs selbst. Es sind drei Coverversionen zu hören, bei denen Prince nicht selbst singt; bei Just Friends (Sunny) übernahm Musiq Soulchild den Hauptgesang und der Song wird im Medley mit If You Want Me to Stay vorgetragen – Questlove ist dabei am Schlagzeug zu hören. We Do This singt George Clinton.[13]

Alphabet St. ist in einer Country-and-Western-Version zu hören[18] und Dorothy Parker ist von lateinamerikanischen Elementen beeinflusst, wobei Sheila E. Perkussion spielt.[19][20] Questlove und Sheila E. werden von Prince in den Albencredits nicht genannt.

Titelliste und Veröffentlichungen

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One Nite Alone… Live!

# Titel Aufnahme[1] Dauer Original-Tonträger
CD-1/1 Rainbow Children 31. März 2002: Warner Theatre, Washington, D.C. 11:46 2001: The Rainbow Children
CD-1/2 Muse 2 the Pharaoh 11. März 2002: Murat Theatre, Indianapolis 4:49 2001: The Rainbow Children
CD-1/3 Xenophobia 30. April 2002: Arlene Schnitzer Concert Hall, Portland 12:39 2002: One Nite Alone… Live!
CD-1/4 Extraordinary 30. April 2002: Arlene Schnitzer Concert Hall, Portland 5:02 1999: The Vault … Old Friends 4 Sale
CD-1/5 Mellow 11. März 2002: Murat Theatre, Indianapolis 4:30 2001: The Rainbow Children
CD-1/6 1 1 1 Is 3 6. April 2002: Lakeland Civic Center Youkey Theater, Lakeland 6:05 2001: The Rainbow Children
CD-1/7 The Other Side of the Pillow 11. März 2002: Murat Theatre, Indianapolis 4:46 1997: The Truth
CD-1/8 Strange Relationship 11. März 2002: Murat Theatre, Indianapolis 4:12 1987: Sign “☮” the Times
CD-1/9 When U Were Mine 20. April 2002: Kodak Theatre, Los Angeles 3:47 1980: Dirty Mind
CD-1/10 Avalanche 30. April 2002: Arlene Schnitzer Concert Hall, Portland 6:04 2002: One Nite Alone …
CD-2/1 Family Name 30. April 2002: Arlene Schnitzer Concert Hall, Portland 7:17 2001: The Rainbow Children
CD-2/2 Take Me with U a 24. April 2002: Paramount Theatre, Oakland 2:54 1984: Purple Rain
CD-2/3 Raspberry Beret 30. April 2002: Arlene Schnitzer Concert Hall, Portland 3:26 1985: Around the World in a Day
CD-2/4 Everlasting Now 30. April 2002: Arlene Schnitzer Concert Hall, Portland 7:41 2001: The Rainbow Children
CD-2/5 One Nite Alone … 29. April 2002: Paramount Theatre, Seattle 1:12 2002: One Nite Alone …
CD-2/6 Adore 14. April 2002: Verizon Wireless Theater, Houston 5:33 1987: Sign “☮” the Times
CD-2/7 Eye Wanna B Ur Lover 30. April 2002: Arlene Schnitzer Concert Hall, Portland 1:22 1979: Prince
CD-2/8 Do Me, Baby 14. April 2002: Verizon Wireless Theater, Houston 1:56 1981: Controversy
CD-2/9 Condition of the ♥ (Interlude) 14. April 2002: Verizon Wireless Theater, Houston 0:39 1985: Around the World in a Day
CD-2/10 Diamonds and Pearls 30. April 2002: Arlene Schnitzer Concert Hall, Portland 0:41 1991: Diamonds and Pearls
CD-2/11 The Beautiful Ones 30. April 2002: Arlene Schnitzer Concert Hall, Portland 2:10 1984: Purple Rain
CD-2/12 Nothing Compares 2 U 30. April 2002: Arlene Schnitzer Concert Hall, Portland 3:48 1993: The Hits/The B-Sides
CD-2/13 Free 29. April 2002: Paramount Theatre, Seattle 1:06 1982: 1999
CD-2/14 Starfish and Coffee b 29. April 2002: Paramount Theatre, Seattle 1:07 1987: Sign “☮” the Times
CD-2/15 Sometimes It Snows in April 29. April 2002: Paramount Theatre, Seattle 2:41 1986: Parade
CD-2/16 How Come U Don’t Call Me Anymore? 30. April 2002: Arlene Schnitzer Concert Hall, Portland 5:07 1982: B-Seite der Single 1999
CD-2/17 Anna Stesia 19. April 2002: Kodak Theatre, Los Angeles 13:12 1988: Lovesexy
Spieldauer: 125:47 min.
Autor aller Songs ist Prince
a 
Autor: Prince and The Revolution
b 
Liedtext: Prince und Susannah Melvoin[21]
  • Die Verwendung des englischen Pronomens „I“ („Ich“) stilisierte Prince seit 1988 in fast allen Songs als „Augen-Symbol“.

Am 24. November 2002 erschien One Nite Alone… Live! als Doppel-CD in einem Boxset, zusammen mit der Live-CD One Nite Alone… The Aftershow: It Ain’t Over!. Allerdings war das Boxset nur für registrierte Mitglieder seiner damaligen Website NPG Music Club.com erhältlich.[22] Zusätzlich enthält das Boxset das im Mai 2002 erschienene Album One Nite Alone …, das ausschließlich über die Website käuflich zu erwerben war. Außerdem ist im Boxset ein ausfaltbares Poster im Format 24 cm × 36 cm enthalten, auf dem Prince Gitarre spielend zu sehen ist.[23] Die genannten Alben sind nur auf CD erschienen. Am 17. Dezember 2002 erschien das Boxset auch über den branchenfernen Vertrieb MP Media,[24] jedoch ohne One Nite Alone… und Poster.

Das Aufnahmedatum des Songs 1 1 1 Is 3 wird im Booklet fälschlich als 4. April 2002 in Lakeland angegeben, doch dieses Konzert fand am 6. April 2002 statt.[13] Vier Songs auf One Nite Alone… Live! werden anders buchstabiert als auf Prince’ früheren Alben: Condition of the Heart als Condition of the ♥ (Interlude), der Song I Wanna Be Your Lover als Eye Wanna Be Ur Lover, das Stück The Everlasting Now nur als Everlasting Now und When You Were Mine als When U Were Mine.

Am 7. Juni 2016, Prince’ 58. Geburtstag und damit knapp sieben Wochen nach seinem Tod, konnte das Boxset vorübergehend auch über den Musikstreaming-Dienst Tidal kostenpflichtig heruntergeladen werden.[25]

Am 29. Mai 2020 veröffentlichte The Prince Estate One Nite Alone… Live! als Vierfachalbum auf Schallplatte und One Nite Alone… The Aftershow: It Ain’t Over! als Doppel-LP auf Schallplatte,[26] die alle in lilafarbenem Vinyl erhältlich sind. Außerdem erschien das 4-CD-Boxset Up All Nite with Prince: The One Nite Alone Collection, in dem sich beide Livealben und One Nite Alone … befinden. Zudem ist die DVD Live at the Aladdin Las Vegas beigefügt.

One Nite Alone… The Aftershow: It Ain’t Over!

# Titel Aufnahme Dauer Original-Tonträger
1 Joy in Repetition 10. April 2002: The World (WWF), New York City 10:56 1990: Graffiti Bridge
2 We Do This (Hauptgesang: George Clinton) c 10. April 2002: The World (WWF), New York City 4:41 2003: Jersey Girl von Sativa
3 Just Friends (Sunny) d / If You Want Me to Stay e
(Hauptgesang: Musiq Soulchild)
10. April 2002: The World (WWF), New York City 4:26 2000: Aijuswanaseing von Musiq Soulchild

1973: Fresh von Sly & the Family Stone

4 2 Nigs United 4 West Compton 20. April 2002: The Highlands Hollywood, Hollywood 6:05 1994: Black Album
5 Alphabet Street 20. April 2002: The Highlands Hollywood, Hollywood 2:55 1988: Lovesexy
6 Peach (Xtended Jam) 1. Mai 2002: Roseland Theater, Portland 11:19 1993: The Hits/The B-Sides
7 Dorothy Parker 21. April 2002: House of Blues, Los Angeles 6:17 1987: Sign “☮” the Times
8 Girls & Boys 20. April 2002: The Highlands Hollywood, Hollywood 6:59 1986: Parade
9 The Everlasting Now (vamp) 20. April 2002: The Highlands Hollywood, Hollywood 1:49 2001: The Rainbow Children
Spieldauer: 55:41 min.
Autor aller Songs ist Prince
c 
Autor: George Clinton und seine Enkelin Sativa
d 

Als CD ist One Nite Alone… The Aftershow: It Ain’t Over! nur in Kombination mit One Nite Alone… Live! erhältlich. Auf Schallplatte kann die Aftershow erst seit Mai 2020 separat erworben werden.

Auch auf One Nite Alone… The Aftershow: It Ain’t Over! werden vier Songs anders buchstabiert als bei ihrer Originalveröffentlichung: Alphabet St. ist in Alphabet Street geändert, Peach ist in Peach (Xtended Jam) umbenannt, The Ballad of Dorothy Parker heißt nur Dorothy Parker und The Everlasting Now heißt The Everlasting Now (vamp).

 
Posaunist Greg Boyer und im Hintergrund Maceo Parker, 2015

Da Prince seine Aftershows immer erst nach Mitternacht spielte, müsste im Booklet das Datum der Aftershow nach dem Konzert im The World (WWF) eigentlich als 10. April 2002 angegeben werden, was aber nicht der Fall ist; sie wird fälschlich auf den 9. April datiert. Das Gleiche gilt für das Aufnahmedatum von Peach (Xtended Jam); auch diese Aftershow in Portland spielte Prince nach Mitternacht, also am 1. Mai 2002 und nicht am 30. April, wie im Booklet zu lesen ist. Zudem ist das Aufnahmedatum von Dorothy Parker als 20. April 2002 im The Highlands Hollywood angegeben, was aber nicht stimmen kann, weil Prince an diesem Datum diesen Song nicht spielte.[9][27] Dafür aber am 21. April 2002 im House of Blues in Kalifornien, weswegen die Vermutung nahe liegt, dass die Aufnahme von diesem Datum stammt.[9][28]

Die drei Songs If You Want Me to Stay, Just Friends (Sunny) und We Do This schrieb Prince nicht selbst. Das Stück If You Want Me to Stay stammt von Sly & the Family Stone, die es im Jahr 1973 auf ihrem Album Fresh veröffentlicht hatten. Den Song Just Friends (Sunny) schrieb Musiq Soulchild, der ihn im Jahr 2000 auf seinem Album Aijuswanaseing (sprich: „I Just Wanna Sing“) herausbrachte. Zudem ist es auf dem Soundtrack des Films Familie Klumps und der verrückte Professor (2000) enthalten.[15] We Do This war ein damals unveröffentlichter, von George Clinton geschriebener Song, bei dem dieser auch den Hauptgesang übernahm. Seine Enkelin LaShonda Clinton (* 1978) veröffentlichte das Stück unter ihrem Künstlernamen „Sativa“ als I Do, Do This im Jahr 2003 auf ihrem Album Jersey Girl.

Singles wurden nicht ausgekoppelt, aber im Mai 2002 erschien in den USA mit One Nite Alone… Live-EP eine Promo-CD-Single, auf der die fünf Songs Xenophobia, Muse 2 the Pharaoh, Mellow, The Other Side of the Pillow und Strange Relationship zu hören sind. Alle Stücke stammen von dem Livekonzert am 11. März 2002 im Murat Theatre in Indianapolis, womit von dem Song Xenophobia eine weitere Liveversion existiert, da die Version auf One Nite Alone… Live! am 30. April 2002 in der Arlene Schnitzer Concert Hall in Portland aufgenommen wurde.[29]

Im Sommer 2003 wurde die Promo-CD-Single Live at the Aladdin Las Vegas an US-Radiosender verschickt, um die gleichnamige DVD zu bewerben. Der Sampler enthält die vier Songs Pop Life, Gotta Broken Heart Again, Strange Relationship und Sometimes It Snows in April, die alle von dem Livekonzert am 15. Dezember 2002 im Aladdin Theatre for the Performing Arts in Las Vegas stammen und auch auf der DVD enthalten sind.[30]

DVD: Live at the Aladdin Las Vegas

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Am 12. August 2003 veröffentlichte Prince die Direct-to-Video-DVD mit Namen Live at the Aladdin Las Vegas.[31] Die DVD ist ein Mitschnitt eines Livekonzerts, das er am 15. Dezember 2002 im Aladdin Theatre for the Performing Arts in Las Vegas in Nevada gab. Zwar spielte er dieses Konzert nicht im Rahmen seiner One-Nite-Alone-Tour, aber die Tracklist stammt aus dieser Tournee. Die Gesamtlänge des Konzerts betrug 180 Minuten,[20] doch Prince veröffentlichte nur 15 Songs, weswegen die DVD lediglich 81 Minuten lang ist. Neben Maceo Parker und Sheila E. wirkt auch Nikka Costa als Gastmusikerin mit. Auf Blu-ray Disc ist das Konzert bisher nicht erschienen (Stand 2024).

Rezeption

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Professionelle Bewertungen
Kritiken
Quelle Bewertung
AllMusic[32]      
Musikexpress[33]       
Pitchfork Media[34]           
Rolling Stone (USA)      
Star Tribune[35]     
Wilson & Alroy’s Record Reviews[36]      

Massenmedien waren an dem Boxset im Jahr 2002 nur gering interessiert. Aber Musikkritiker bewerteten es überwiegend positiv, wobei vor allem das Doppelalbum One Nite Alone… Live! gelobt wurde, weil dieses Prince’ Live-Qualitäten gut dokumentiere.[37] Außerdem vertraten einige Kritiker die Meinung, die damalige Besetzung von The New Power Generation sei eine der besten, die sie jemals gehabt habe.[4][6]

Chris Riemenschneider und Jon Bream von Star Tribune waren begeistert und gaben dreieinhalb von vier Sternen. Sie bezeichneten das Boxset als „äußerst lohnend“, weil es „die Brillanz“ und „den Genuss“ eines Prince-Konzerts einfange. Die Aftershow beschrieben sie als „super funky“, bei der es um „Musikalität und Geist auf höchstem Niveau“ gehe. Der beste Song vom Boxset ist ihrer Meinung nach Nothing Compares 2 U.[35]

Die beiden Musikkritiker David Wilson und John Alroy gaben vier von fünf Sternen. Zwar sei „das lange Solo-Piano-Set“ von Prince auf Disc 2 sei „ein bisschen viel“, baue aber „die Vorfreude auf den größten Leckerbissen der Sammlung auf“, nämlich One Nite Alone… The Aftershow: It Ain’t Over!. Diese CD enthalte „umwerfende Funk-Rock-Jams“ und sei „das bisher reinste Dokument von Prince’ Freude am und Talent für das Spielen, ohne irgendwelche hochtrabenden Konzepte oder Kopfspiele“.[36]

Seth Colter Walls von Pitchfork Media bewertete nur die CD One Nite Alone… The Aftershow: It Ain’t Over! und gab 8,6 von 10 Punkten. Die Live-CD sei „ein Highlight in Prince’ Diskografie“ und die Zusammenarbeit zwischen ihm und George Clinton im Song We Do This bezeichnete Colter als „das überzeugendste Treffen zwischen den beiden Künstlern“. Die Stimmung im Stück 2 Nigs United 4 West Compton wirke „jubelnd und feierlich“ und werde aufgrund von The New Power Generation „in etwas weniger Nerviges“ verwandelt als Prince’ Version auf dem Black Album. Der Song Alphabet St. werde „lebhaft“ vorgetragen und mit Peach (Xtended Jam) erinnere Prince den Zuhörer daran, dass er nicht in einer großen Arena spiele, sondern in einem kleinen Klub.[34]

Die Musikjournalisten Albert Koch und Thomas Weiland vom Musikexpress verteilten zwar vier von sechs Sternen, schrieben aber, Prince gefalle „sich in ausladenden Jams“ wie im Song Rainbow Children. Zudem wirke Raspberry Beret „wahlweise halbherzig“ oder wie in Nothing Compares 2 U „selbstparodistisch“. Auf One Nite Alone… The Aftershow: It Ain’t Over! höre man „Aufnahmen von den legendären Aftershow-Gigs mit ausgedehnten, bluesigen Jams über alte Prince-Hits“.[33]

Matt Thorne, Autor mehrerer Prince-Bücher, zeigte sich von Disc 1 begeistert; diese gehöre „zum Besten, was Prince je veröffentlicht“ habe. Er greife „auf gänzlich originelle Weise immer wieder auf seinen Backkatalog zurück“.[38] Dagegen sei auf Disc 2 lediglich der Opener Family Name „die einzig brillante Einspielung“. Abgesehen von Everlasting Now und One Nite Alone… höre man auf dieser Disc „nur noch Oldies“. Das Stück Anna Stesia beginne zwar ebenfalls „brillant“, aber am Ende ruiniere Prince alles, „weil er sein Publikum moralisierend beschimpft, da dieses seinem Musikclub [NPG Music Club.com] nicht“ beitrete.[39]

Von One Nite Alone… The Aftershow: It Ain’t Over! war Thorne sehr enttäuscht; Prince spiele „alte Songs in Versionen, die nicht an die Originale“ heranreichten; beispielsweise könne 2 Nigs United 4 West Compton „alles sein“, weil man das Stück nicht wiedererkenne. Das Gleiche gelte für Peach (Xtended Jam), „zumindest, wenn man es mit der eingespielten Version“ vergleiche. Zudem sei die Liveversion von Dorothy Parker „langweilig“ und Girls & Boys verwandle „sich nach kurzer Zeit auch in einen langweiligen Jam“, weil „kaum noch Ähnlichkeit mit dem Original“ bestehe. Als Zuschauer einer Prince-Aftershow live im Publikum „‘It Ain’t Over’ mitzugrölen’“ bringe zwar Spaß, aber „zu Hause möchte ich es nur bis zum Ende spulen und rufen: ‘Endlich! Jetzt ist es vorbei’“.[40]

Jason Draper, ebenfalls Autor mehrerer Prince-Bücher, lobte One Nite Alone… Live! als „eine der besten Prince-Touren seit Jahren“. Die CD One Nite Alone… The Aftershow: It Ain’t Over! bestehe aus „verlängerten Re-Arrangements von alten Songs“ und sei „ein Mix aus Funk-Jams“. Die drei Coverversionen bezeichnete er aber als „unbedeutend“ und „die Magie“ würde sich „nicht recht auf CD übertragen“.[41]

Stephen Thomas Erlewine von AllMusic zeigte sich enttäuscht und gab zweieinhalb von fünf Sternen. Man solle sich Prince’ „Warnung“ im Song Xenophobia „zu Herzen nehmen“: „Wenn ihr erwartet, dass ihr ‘Purple Rain’ hört, seid ihr im falschen Haus“. Seine Begleitband The New Power Generation „ist sicherlich gut“ und ihr Sound „ist belebend“, aber nur „für eine kurze Zeit“; die Auftritte „werden schnell anstrengend“. Prince behandele seine älteren, „besseren Stücke wie Unannehmlichkeiten“ und sei „so engagiert in seiner neuen Richtung“, dass er sich nicht die Mühe mache, „sein Publikum auf halbem Weg zu treffen“. Diese „Probleme“ würden auf One Nite Alone… The Aftershow: It Ain’t Over! aber gemildert, weil „die älteren Stücke manchmal auf den Kopf gestellt“ werden – die ursprüngliche Struktur von Girls & Boys werde „wie eine Andeutung behandelt“ und Alphabet St. „im Eiltempo durchgespielt“, was zu einem „interessanten Hörerlebnis“ führe, auch wenn die „auffällige Professionalität“ von The New Power Generation abermals „ein wenig anstrengend“ wirke.[32]

Der The Rolling Stone Album Guide war auch enttäuscht und verteilte ebenfalls nur zweieinhalb von fünf Sternen. Das US-Musikmagazin beschrieb One Nite Alone… Live! als „nicht perfekt, aber einiges von dem neu arrangierten älteren Material“ strahle.

Chartplatzierungen

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One Nite Alone… Live!

ChartsChart­plat­zie­rungenHöchst­platzie­rungWo­chen
  Deutschland (GfK)[42]58 (1 Wo.)1
  Schweiz (IFPI)[43]36 (1 Wo.)1

2002 gelangte One Nite Alone… Live! nicht in die Charts. Erst im Juni 2020 konnte sich das Livealbum in Deutschland und in der Schweiz platzieren, als es von The Prince Estate erneut veröffentlicht wurde. Zudem erreichte es Platz 144 in Belgien und Platz 188 in Frankreich, in anderen Ländern platzierte sich One Nite Alone… Live! nicht.

Up All Nite with Prince: The One Nite Alone Collection

ChartsChart­plat­zie­rungenHöchst­platzie­rungWo­chen
  Deutschland (GfK)[44]30 (1 Wo.)1
  Schweiz (IFPI)[45]61 (1 Wo.)1

Das Boxset Up All Nite with Prince: The One Nite Alone Collection erzielte im Juni 2020 die jeweilige Höchstplatzierung. Außerdem erreichte es Platz 38 in den Niederlanden und Platz 114 in Frankreich, in anderen Ländern konnte es sich nicht platzieren.

Literatur

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  • Benoît Clerc: Prince – Alle Songs: Die Geschichten hinter den Tracks. Delius Klasing Verlag; 1. Auflage 2023, ISBN 978-3-667-12537-8.
  • Jason Draper: Prince – Life & Times (Revised & Updated Edition). Chartwell Books, New York 2016, ISBN 978-0-7858-3497-7.
  • Matt Thorne: Prince – Die Biografie. Edel Germany, Hamburg, 2017, ISBN 978-3-8419-0523-9.
  • Uptown: The Vault – The Definitive Guide to the Musical World of Prince. Nilsen Publishing, Linköping 2004, ISBN 91-631-5482-X.
  • Steve Wide, Alice Oehr: Prince A to Z: The Life of an Icon from Alphabet Street to Jay Z. Smith Street Books, Melbourne – Australia 2017, ISBN 978-1-925418-38-5.
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  • Princevault.com, Informationen zum Album One Nite Alone… Live!
  • Princevault.com, Informationen zum Album One Nite Alone… The Aftershow: It Ain’t Over!

Einzelnachweise

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  1. a b Begleitheft der DoCD One Nite Alone… Live! von Prince and The New Power Generation, NPG Records, 2002
  2. Uptown (2004), S. 270. u. S. 285.
  3. In 2002 – One Nite Alone… Tour. In: princevault.com. 19. Juni 2016, abgerufen am 22. Juli 2022 (englisch).
  4. a b c d Uptown (2004), S. 270.
  5. Azhar (2016), S. 112
  6. a b c Hahn (2016), S. 331.
  7. Uptown (2004), S. 275.
  8. Uptown (2004), S. 272.
  9. a b c d Uptown (2004), S. 274.
  10. Wide (2017), S. X.
  11. Thorne (2016), S. 372.
  12. Uptown (2004), S. 285.
  13. a b c d Uptown (2004), S. 273.
  14. Uptown (2004), S. 271.
  15. a b Uptown (2004), S. 421.
  16. 56-seitiges-Booklet vom Boxset One Nite Alone… Live! von Prince and The New Power Generation, NPG Records, 2002
  17. Uptown (2004), S. 423.
  18. Thorne (2017), S. 375.
  19. Uptown (2004), S. 424.
  20. a b Thorne (2017), S. 376.
  21. Begleitheft der Doppel-CD Sign “☮” the Times von Prince, Warner Bros. Records / Paisley Park Records, 1987
  22. Uptown (2004), S. 285.
  23. Ro (2016), S. 316.
  24. Uptown (2004), S. 287.
  25. Ben Sisario: Tidal, on Prince’ Birthday, Adds His Albums to Its Catalog. In: nytimes.com. 7. Juni 2016, abgerufen am 22. Juli 2022 (englisch).
  26. Clerc (2023), S. 417.
  27. One-Off Performance, 20 April 2002 (a.m.). In: princevault.com. 4. September 2020, abgerufen am 22. Juli 2022 (englisch).
  28. One-Off Performance, 21 April 2002 (a.m.). In: princevault.com. 4. September 2020, abgerufen am 22. Juli 2022 (englisch).
  29. One Nite Alone... Live EP. In: princevault.com. 9. Oktober 2022, abgerufen am 28. Mai 2024 (englisch).
  30. Live at the Aladdin Las Vegas. In: princevault.com. 9. Oktober 2022, abgerufen am 28. Mai 2024 (englisch).
  31. Uptown (2004), S. 621.
  32. a b Stephen Thomas Erlewine: Up All Nite With Prince: The One Nite Alone Collection − Prince. In: allmusic.com. 2023, abgerufen am 6. März 2023 (englisch).
  33. a b ME-Redaktion: Aus dem grossen Prince-Special – Alle Alben im Überblick. In: musikexpress.de. 22. Mai 2016, abgerufen am 6. März 2023.
  34. a b Seth Colter Walls: Prince − One Nite Alone, The Aftershow: It Ain’t Over! In: pitchfork.com. 1. September 2016, abgerufen am 6. März 2023 (englisch).
  35. a b Jon Bream und Chris Riemenschneider: Critical guide to Prince’s albums. In: startribune.com. 30. April 2016, abgerufen am 6. März 2023 (englisch).
  36. a b David Bertrand Wilson und John Alroy: One Nite Alone … Live! (2002). In: warr.org. 2023, abgerufen am 6. März 2023 (englisch).
  37. Uptown (2004), S. 424.
  38. Thorne (2017), S. 371.
  39. Thorne (2017), S. 373.
  40. Thorne (2017), S. 375–376.
  41. Draper (2016), S. 158.
  42. Prince. offiziellecharts.de, abgerufen am 22. Juli 2022.
  43. Prince. hitparade.ch, abgerufen am 22. Juli 2022.
  44. Prince. offiziellecharts.de, abgerufen am 22. Juli 2022.
  45. Prince. hitparade.ch, abgerufen am 22. Juli 2022.