Obersimten
Obersimten ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Südwestpfalz in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Pirmasens-Land an.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 10′ N, 7° 35′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Südwestpfalz | |
Verbandsgemeinde: | Pirmasens-Land | |
Höhe: | 410 m ü. NHN | |
Fläche: | 2,26 km2 | |
Einwohner: | 622 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 275 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 66957 | |
Vorwahl: | 06331 | |
Kfz-Kennzeichen: | PS, ZW | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 40 036 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Bahnhofstraße 19 66953 Pirmasens | |
Website: | www.pirmasens-land.de | |
Ortsbürgermeister: | Thorsten Höh (CDU) | |
Lage der Ortsgemeinde Obersimten im Landkreis Südwestpfalz | ||
Geographie
BearbeitenObersimten liegt westlich des Pfälzerwalds am Rand des Zweibrücker Hügellandes zwischen Pirmasens im Nordosten und Vinningen im Südwesten.
Geschichte
BearbeitenMittelalter
BearbeitenDas Dorf Obersimten lag im Amt Lemberg der Grafschaft Zweibrücken-Bitsch und dort in der Amtsschultheißerei Vinningen.[2]
Frühe Neuzeit
Bearbeiten1570 verstarb Graf Jakob von Zweibrücken-Bitsch (* 1510; † 1570) als letztes männliches Mitglied seiner Familie. Das Amt Lemberg erbte seine Tochter, Ludovica Margaretha von Zweibrücken-Bitsch, die mit dem (Erb-)Grafen Philipp (V.) von Hanau-Lichtenberg verheiratet war. Ihr Schwiegervater, Graf Philipp IV. von Hanau-Lichtenberg, gab durch die sofortige Einführung des lutherischen Bekenntnisses dem streng römisch-katholischen Herzog Karl III. von Lothringen Gelegenheit, militärisch zu intervenieren, da dieser die Lehnshoheit über die ebenfalls zum Erbe gehörende Herrschaft Bitsch besaß. Im Juli 1572 besetzten lothringische Truppen die Grafschaft. Da Philipp IV. der lothringischen Übermacht nicht gewachsen war, wählte er den Rechtsweg. Beim anschließenden Prozess vor dem Reichskammergericht konnte sich Lothringen hinsichtlich der Herrschaft Bitsch durchsetzen, das Amt Lemberg dagegen – und somit auch Obersimten – wurde der Grafschaft Hanau-Lichtenberg zugesprochen.
1736 starb mit Graf Johann Reinhard III. der letzte männliche Vertreter des Hauses Hanau. Aufgrund der Ehe seiner einzigen Tochter, Charlotte (* 1700; † 1726), mit dem Erbprinzen Ludwig (VIII.) (* 1691; † 1768) von Hessen-Darmstadt fiel die Grafschaft Hanau-Lichtenberg nach dort.
Neuzeit
BearbeitenIm Zuge der Französischen Revolution fiel der linksrheinische Teil der Grafschaft Hanau-Lichtenberg – und damit auch das Amt Lemberg und Obersimten – 1794 an Frankreich. Nach dem Ende der napoleonischen Herrschaft kam Obersimten zum bayerischen Rheinkreis.[3]
Lange Zeit unter dem Namen Simten mit Niedersimten zu einer Kommune vereinigt, verlor die Gemeinde diesen Ortsteil im Rahmen der Gebietsreform zum 7. Juni 1969 an die Stadt Pirmasens. Am gleichen Tag wurde die Gemeinde in Obersimten umbenannt.[4]
Politik
BearbeitenGemeinderat
BearbeitenDer Gemeinderat in Obersimten besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat:[5]
Wahl | SPD | CDU | FWG | Gesamt |
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2019 | 4 | 8 | – | 12 Sitze |
2014 | 4 | 8 | – | 12 Sitze |
2009 | 4 | 8 | – | 12 Sitze |
2004 | 4 | 6 | 2 | 12 Sitze |
Bürgermeister
BearbeitenThorsten Höh (CDU) wurde am 20. August 2019 Ortsbürgermeister von Obersimten. Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war er mit einem Stimmenanteil von 84,88 % für fünf Jahre gewählt worden. Höhs Vorgänger Bernd Gehringer (CDU) war nicht erneut angetreten.[6][7]
Wappen
BearbeitenBlasonierung: „Durch silbernen Göpelschnitt von Rot und Grün und Grün geteilt, oben rechts drei goldene Sparren, oben links ein schrägliegender goldener Krummstab beseitet von den goldenen Buchstaben A und S und unten ein silberner Pflug.“ | |
Wappenbegründung: Die Sparren entstammen dem Wappen von Hanau-Lichtenberg. |
Siehe auch
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Beamtenverzeichniß und Statistik des Königlich Bayerischen Regierungsbezirkes der Pfalz. Speyer 1870.
- Friedrich Knöpp: Territorialbestand der Grafschaft Hanau-Lichtenberg hessen-darmstädtischen Anteils. [maschinenschriftlich] Darmstadt 1962. [Vorhanden in Hessisches Staatsarchiv Darmstadt, Signatur: N 282/6].
- Alfred Matt: Bailliages, prévôté et fiefs ayant fait partie de la Seigneurie de Lichtenberg, du Comté de Hanau-Lichtenberg, du Landgraviat de Hesse-Darmstadt. In: Société d’Histoire et d’Archaeologie de Saverne et Environs (Hrsg.): Cinquième centenaire de la création du Comté de Hanau-Lichtenberg 1480 – 1980 = Pays d’Alsace 111/112 (2, 3 / 1980), S. 7–9.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Knöpp, S. 12; Matt, S. 9.
- ↑ Beamtenverzeichniß.
- ↑ Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006 (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 393). Bad Ems März 2006, S. 205 (PDF; 2,6 MB). Info: Es liegt ein aktuelles Verzeichnis (2016) vor, das aber im Abschnitt „Gebietsänderungen – Territoriale Verwaltungsreform“ keine Einwohnerzahlen angibt.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
- ↑ Daniela Schröder: Obersimten: Neues Trio an Gemeindespitze startet. Amtsübergabe. Die Rheinpfalz, 22. August 2019, abgerufen am 6. April 2020.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Pirmasens-Land, Verbandsgemeinde, neunte Ergebniszeile. Abgerufen am 6. April 2020.