Nevşehir (Provinz)

Provinz der Türkei

Nevşehir ist eine Provinz in der inneren Türkei. Der Name leitet sich vom persischen Nau (türkisiert Nev) für „neu“ und Schahr (türkisiert Şehir) für „Stadt“ ab und bedeutet „Neustadt“. Sie umfasst den Hauptteil der geschichtlichen Region, die unter dem Namen Kappadokien bekannt ist. Die Provinzhauptstadt ist Nevşehir und liegt etwa 215 km südöstlich von der Landeshauptstadt Ankara. Die Provinz wurde 1954 durch das Gesetz Nr. 6429 aus Teilen der Provinzen Kırşehir und Niğde gebildet.

Nevşehir
Nummer der Provinz: 50
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Landkreise
Basisdaten
Koordinaten: 38° 47′ N, 34° 41′ OKoordinaten: 38° 47′ N, 34° 41′ O
Provinzhauptstadt: Nevşehir
Region: Zentralanatolien
Fläche: 5.486 km²
Einwohnerzahl: 304.962[1] (2020)
Bevölkerungsdichte: 55,6 Einwohner/km²
Politisches
Gouverneur: İlhami Aktaş[2]
Sitze im Parlament: 3
Strukturelles
Telefonvorwahl: 0384
Kennzeichen: 50
Website
www.nevsehir.gov.tr (Türkisch)
Kappadokien

Geographie

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Die Provinz grenzt im Nordosten an die Provinz Yozgat, im Osten an die Provinz Kayseri, im Süden an die Provinz Niğde, im Südwesten an die Provinz Aksaray und im Nordwesten an die Provinz Kırşehir.

Verwaltungsgliederung

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Die Provinz gliedert sich in acht Landkreise (İlçe):

Kreis-
code 1
Landkreis
(İlçe)
Fläche 2
(km²)
Bevölkerung (2020) 3 Anzahl der Einheiten Bevölke-
rungs-
dichte
(Ew./km²)
städt.
Anteil
(in %)
Sex
Ratio 4
Grün-
dungs-
datum
 5, 6
Landkreis
(İlçe)
Verwal-
tungssitz
(Merkez)
Gemein-
den
(Belediye)
Stadt-
viertel
(Mah.)
Dörfer
(Köy)
1749 Acıgöl 456 19.362 6.042 3 8 10 42,5 57,09 963 1987
1155 Avanos 995 32.932 14.361 4 17 16 33,1 73,17 1005
1274 Derinkuyu 473 20.938 10.974 2 10 7 44.3 70,08 988 1960
1367 Gülşehir 879 21.615 12.226 1 10 31 24,6 56,56 1040
1374 Hacıbektaş 750 10.958 5.106 1 3 30 14,6 46,60 1054 1948
1485 Kozaklı 772 13.193 7.582 1 10 27 17,1 57,47 1011 1954
1543 Merkez Nevşehir 574 150.267 117.598 9 44 9 261,8 94,42 1022
1707 Ürgüp 587 35.697 23.237 2 14 23 60,8 73,49 1039
PROVINZ 50 Nevşehir 5.486 304.962   23 116 153 55,6 79,63 1018 1954
1 
Interner Kreiscode des Innenministeriums
2 
Fläche 2014[3]
3 
Bevölkerungsfortschreibung am 31. Dezember 2020[4]
4 
Geschlechterverhältnis: Anzahl der Frauen auf 1000 Männer (berechnet)
5 
PDF des Innenministeriums[5]
6 
Landkreise, die erst nach Gründung der Türkei (1923) gebildet wurden.

Bevölkerung

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In Nevşehir leben heute sehr viele Turkmenen. Von den Turkmenen sind die meisten Aleviten und von den Türken die meisten Sunniten.

Ergebnisse der Bevölkerungsfortschreibung

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Nachfolgende Tabelle zeigt die jährliche Bevölkerungsentwicklung nach der Fortschreibung durch das 2007 eingeführte adressierbare Einwohnerregister (ADNKS). Zusätzlich sind die Bevölkerungswachstumsrate und das Geschlechterverhältnis (Sex Ratio d. h. Anzahl der Frauen pro 1000 Männer) aufgeführt. Der Zensus von 2011 ermittelte 284.150 Einwohner, das sind über 25.000 Einwohner weniger als zum Zensus 2000.

Jahr Bevölkerung am Jahresende Wachstums-
rate der Be-
völkerung
(in %)
Geschlechter
verhältnis
(Frauen auf
1000 Männer)
Rang
(unter den 81 Provinzen)
gesamt männlich weiblich
2020 304.962 151.134 153.828 0,64 1018 ?
2019 303.010 150.047 152.963 1,57 1019 ?
2018 298.339 147.438 150.901 2,04 1023 60
2017 292.365 144.219 148.146 0,51 1027 60
2016 290.895 143.698 147.197 1,44 1024 60
2015 286.767 141.942 144.825 0,18 1020 61
2014 286.250 142.418 143.832 0,28 1010 60
2013 285.460 141.239 144.221 0,09 1021 60
2012 285.190 140.952 144.238 0,69 1023 60
2011 283.247 139.955 143.292 0,32 1024 60
2010 282.337 139.123 143.214 −0,59 1029 60
2009 284.025 140.348 143.677 0,83 1024 60
2008 281.699 139.025 142.674 0,59 1026 60
2007 280.058 138.092 141.966 1028 61
2000 309.914 153.088 156.826 1024 61

Volkszählungsergebnisse

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Nachfolgende Tabellen geben den bei den 14 Volkszählungen dokumentierten Einwohnerstand der Provinz Nevşehir wieder.
Die Werte bis zum Jahr 1960 sind E-Books (der Originaldokumente) entnommen, die Werte ab 1965 entstammen der Datenabfrage des Türkischen Statistikinstituts TÜIK – abrufbar über diese Webseite:[6]

Jahr Bevölkerung Rang
Provinz Türkei
1955 167.913 24.064.763 58
1960 187.398 27.754.820 58
1965 203.316 31.391.421 58
1970 229.830 35.605.176 58
1975 249.308 40.347.719 58
Jahr Bevölkerung Rang
Provinz Türkei
1980 256.933 44.736.957 59
1985 278.129 50.664.458 58
1990 289.509 56.473.035 59
2000 309.914 67.803.927 61

Anzahl der Provinzen bezogen auf die Censusjahre:

  • 1955: 67 Provinzen
  • 1960 bis 1985: 73 Provinzen
  • 1990: 73 Provinzen
  • 2000: 81 Provinzen

Sehenswürdigkeiten

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Die Stadt Nevşehir liegt im Zentrum der Region Kappadokien, in der Provinz gibt es zahlreiche Sehenswürdigkeiten, die Tufflandschaft mit vielen Beispielen für die Höhlenarchitektur in Kappadokien, eine Vielzahl unterirdischer Städte (z. B. in Derinkuyu und Kaymaklı), Felsenburgen in Uçhisar und Ortahisar, die Freilichtmuseen von Göreme und Zelve mit den Feenkaminen, die Karawanserei Sarıhan und vieles andere. Beim Dorf Gökçetoprak im Landkreis Gülşehir zeugt der Inschriftenstein von Suvasa von der Anwesenheit von Luwiern in dem Gebiet. Etwa neun Kilometer südlich von Acıgöl liegt die Felsinschrift von Topada des Königs Wasusarma von Tabal, die von Kampfhandlungen im 8. Jahrhundert v. Chr. in der Umgebung berichtet. Der Grabkomplex des alevitischen Mystikers Hadschi Bektasch Weli befindet sich im gleichnamigen Landkreis Hacıbektaş. Etwa zehn Kilometer südwestlich von Hacıbektaş liegt auf einem Tafelberg die späthethitische Felsinschrift von Karaburna, die einen Vertrag zwischen Sipi, dem König, und Sipi, Sohn des Ni, über den Wiederaufbau der dortigen Festung zum Inhalt hat.

Seit dem Jahr 1985 gehört der Nationalpark Göreme mit seinen markanten Tuffsteinformationen zum UNESCO-Welterbe. Im Landkreis Hacıbektaş liegt der alevitische Pir Hacı Bektaş Veli begraben.

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Commons: Provinz Nevşehir – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Nevşehir Nüfusu, abgerufen am 11. Februar 2021
  2. Gouverneursporträt auf der Webseite der Provinz Nevşehir
  3. Directorate General of Mapping (Excel-Tabelle; 48 KB)
  4. Nevşehir Nüfusu, abgerufen am 11. Februar 2021
  5. illeridaresi.gov.tr (PDF; 1,4 MB).
  6. Genel Nüfus Sayımları (Volkszählungsergebnisse 1965 bis 2000)