Nebelhorn (Allgäuer Alpen)

Berg der Allgäuer Alpen in Bayern

Das Nebelhorn ist ein 2224 m ü. NHN hoher Berggipfel, der zur Daumengruppe in den Allgäuer Alpen gehört. Es ist von Oberstdorf aus mit einer Seilbahn, der Nebelhornbahn, zu erreichen. Der Gipfelbereich des Nebelhorns bietet die Einstiegsmöglichkeit zum Hindelanger Klettersteig.

Nebelhorn

Blick auf das Nebelhorn

Höhe 2224 m ü. NHN [1]
Lage Bayern, Deutschland
Gebirge Daumengruppe, Allgäuer Alpen
Dominanz 0,5 km → Westlicher Wengenkopf
Schartenhöhe 24 m ↓ Einschartung zum Westl. Wengenkopf
Koordinaten 47° 25′ 18″ N, 10° 20′ 33″ OKoordinaten: 47° 25′ 18″ N, 10° 20′ 33″ O
Nebelhorn (Allgäuer Alpen) (Bayern)
Nebelhorn (Allgäuer Alpen) (Bayern)
Erschließung seit 1930 durch die Nebelhornbahn

Lage und Umgebung

Bearbeiten

Das Nebelhorn erhebt sich in einem Bergkamm, der vom Geißfuß (1981 m ü. NHN) in nordöstlicher Richtung über die Wengenköpfe zum Großen (2280 m ü. NHN) und Kleinen Daumen (2197 m ü. NHN) verläuft. Dabei liegt das Nebelhorn zwischen Geißfuß und dem Westlichen Wengenkopf.

Die Schartenhöhe des Nebelhorns beträgt mindestens 24 Meter[2], seine Dominanz 500 Meter, wobei jeweils der Westliche Wengenkopf Referenzberg ist.

Geologie

Bearbeiten

Das Nebelhorn verdankt seine besondere Prägung der Lage an der Grenze zwischen Nördlichen Kalkalpen und vorgelagerten Flyschbergen: Der Gipfel ist aus dem Hauptdolomit der Kalkalpen aufgebaut, der Unterhang aus Flysch.

Namensherkunft

Bearbeiten

Erstmals erwähnt wurde das Nebelhorn 1811 in einem Steuerkataster des Steuerdistrikts Oberstdorf. 1819 folgte die Erwähnung im Uraufnahmeblatt der bayerischen Landesvermessung, beide Male als Nebelhorn. Namensgebend ist die Ansicht des Berges aus dem oberen Illertal. Von hier könnte der Berg zur Vorhersage eines Wetterumschwungs genutzt worden sein, wenn der Gipfel in Nebel gehüllt war.[3]

Das Edmund-Probst-Haus

Bearbeiten

Am 25. Mai 1890 weihte der Deutsche und Österreichische Alpenverein (DuOeAV) eine Berghütte als Nebelhornhaus ein und benannte es später nach dem Sektionsvorstand Edmund Probst um. Die Berghütte steht in lawinensicherer Lage am Fuße des Gipfelaufschwungs und musste immer wieder vergrößert werden. Sie liegt 1927 m ü. NHN hoch und ist im Winter für Skifahrer und Schneeschuhgeher sowie im Sommer für Wanderer und Kletterer bewirtschaftet.

Wintersport

Bearbeiten

Die Erstbegehung des Nebelhorns auf Skiern gelang im Januar 1901 dem Fotografen Fritz Heimhuber und dem Hofrat Max Madlener.[4][5]

Im Winter ist das Skigebiet von Oberstdorf aus mit einer modernen Zweiseilumlaufbahn mit 10er-Kabinen erreichbar (Eröffnung 2021). Zum Gipfel führt eine Großkabinenbahn, und mit zwei Sesselliften und einem Schlepplift wird das Angebot komplettiert. Das Pistenangebot umfasst Pisten verschiedenster Schwierigkeitsgrade. Außerdem gibt es für Fußgänger den „Nordwandsteig“ um den Nebelhorn-Gipfel, die Winterwanderwege an der Station Höfatsblick und eine Rodelbahn von der Station Seealpe ins Tal.[6]

Barrierefreiheit

Bearbeiten

An der Station Höfatsblick sowie an der Gipfelstation befinden sich ein barrierefreies Restaurant und Behindertentoiletten. Im Kalenderjahr 2005 wurde an der Station Höfatsblick ein Panoramaweg für Rollstuhlfahrer und für Eltern mit Kinderwagen errichtet. Der 2016 eröffnete Nordwandsteig am Gipfel ist ebenfalls barrierefrei.

Panoramablick mit Entschenkopf, Blick ins Retterschwanger Tal, auf die Daumengruppe, zum Hochvogel und (mit dem Schieberegler) ganz rechts der Hohe Ifen
 
Abendsicht von der Mittelstation
 
Die alte Mittelstation
Bearbeiten
Commons: Nebelhorn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  2. Genauer Wert nicht bekannt, angegebener Wert ist ein Mindestwert (kann bis um 19 Meter höher sein). Ermittelt wurde er aus dem Abstand der Höhenlinien (20 Höhenmeter) in einer topografischen Karte (Maßstab 1:25.000).
  3. Thaddäus Steiner: Allgäuer Bergnamen. 2. Auflage. Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg 2008, ISBN 978-3-8987-0389-5 (S. 148).
  4. Kunst, Kultur & Geschichte, auf tramino.s3.amazonaws.com
  5. Gerd Falkner: 100 Jahre Deutscher Skiverband: Chronik des deutschen Skilaufs von den Anfängen bis zum Ende des 2. Weltkriegs 1945. Deutscher Skiverband, 2005, ISBN 978-3-938963-01-2, S. 13 (google.com).
  6. Skigebiet Nebelhorn, abgerufen am 5. April 2012.