Monotype Imaging Holdings Inc. ist ein Unternehmen, das sich auf den digitalen Schriftsatz und die Gestaltung von Schriften für Geräte der Unterhaltungselektronik spezialisiert hat. Das in Delaware gegründete Unternehmen mit Hauptsitz in Woburn im US-Bundesstaat Massachusetts, ist für eine Reihe von wichtigen Entwicklungen in der modernen Drucktechnik verantwortlich, insbesondere für die Monotype-Setzmaschine, einen vollmechanischen Heißmetallsetzer. Es ist der Nachfolger von Lanston Monotype Machine Company in Philadelphia, Pennsylvania und Monotype Corporation Limited in Salfords, im Vereinigten Königreich. Diese beiden Unternehmen entwickelten zwischen 1897 und den 1970er Jahren zahlreiche Schriften, darunter zum Beispiel Times New Roman, und brachten viele alte Schriften wie wichtige Überarbeitungen von Garamond, Baskerville, Bembo und vielen anderen ins Bewusstsein. Der Einfluss des Typografieberaters Stanley Morison war hier wichtig.

Monotype Imaging Holdings Inc.

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Rechtsform Incorporated
Gründung 1887
Sitz Woburn
Leitung Ninan Chacko (CEO)
Branche Schriftenherstellung
Website www.monotype.com

Geschichte

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Das 1887 in Philadelphia von Tolbert Lanston als Lanston Monotype Machine Company gegründete Unternehmen wurde nach mehreren Aus- und Umgründungen (unter anderem Monotype Typography) 1998 von Agfa-Gevaert übernommen. Kurz darauf, 1999, folgte die Auslagerung der Schriften- und Typographie-Sparte in die neu gegründete Agfa Monotype Corporation. 2004 wurde Agfa Monotype mehrheitlich an die Beteiligungsfirma TA Associates verkauft und führt heute den Namen Monotype Imaging.[1]

Die Geschäftsfelder von Monotype Imaging sind der Vertrieb bzw. die Lizenzierung von digitalen Schriften und die Entwicklung von Drucker- und Displaytreibern zur Darstellung digitaler Schriften, insbesondere im Auftrag von namhaften Herstellern von Betriebssystemen oder Mobilgeräten wie Mobiltelefonen.

Seit August 2006 gehört die Schriftenfirma Linotype GmbH aus Bad Homburg vor der Höhe in Deutschland zunächst unter Fortführung des eigenen Firmennamens zum Unternehmensverbund Monotype Imaging Inc. Ab 2013 firmiert die Linotype GmbH als Monotype GmbH.[2]

Durch Übernahmen wie International Typeface Corporation, Bitstream, FontShop, URW und Hoefler & Co. hat das Unternehmen die Rechte an wichtigen Schriftfamilien wie Helvetica, Franklin Gothic, Optima, Avant Garde, Palatino, FF DIN und Gotham erworben.[3] Es ist Eigentümer von MyFonts, das von vielen unabhängigen Schriftdesignstudios verwendet wird. Das Unternehmen ist im Besitz von HGGC, einer privaten Beteiligungsgesellschaft.[4]

Literatur

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  • Judy Slinn, Sebastian Carter, Richard Southall: History of the Monotype Corporation. Hrsg.: Andrew Boag, Christopher Burke. Printing Historical Society, Vanbrugh Press, London 2014, ISBN 978-0-950003-15-8 (englisch).
  • Richard L. Hopkins: Tolbert Lanston and the Monotype: The Origin of Digital Typesetting. Hrsg.: University of Tampa Press. 1. Auflage. Tampa, FL 2012, ISBN 978-1-59732-100-6 (englisch).
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Einzelnachweise

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  1. 2008 SEC Annual Report for Monotype Imaging Holdings Inc. In: NASDAQ. 13. März 2009, abgerufen am 25. März 2022 (englisch).
  2. Government Printing Office (U.S.): Keeping America Informed: The United States Government Printing Office 150 Years of Service to the Nation: The United States Government Printing Office 150 Years of Service to the Nation. Hrsg.: Government Printing Office. U.S. G.P.O., Washington, D.C. 2011, ISBN 978-0-16-089118-2 (englisch).
  3. Marken. In: Monotype. 10. Februar 2020, abgerufen am 25. März 2022 (englisch).
  4. Anne Quito: A famous type foundry's sale to a PE-backed giant has rattled the font industry. In: Quartz. 29. Oktober 2021, abgerufen am 25. März 2022 (englisch).