Martin Meyer (Publizist)

Schweizer Journalist, Publizist, Essayist und Buchautor

Martin Meyer (* 4. Oktober 1951 in Zürich) ist ein Schweizer Journalist, Publizist, Essayist und Buchautor. Er war von 1992 bis 2015 Feuilletonchef der Neuen Zürcher Zeitung.[1]

Martin Meyer studierte in Zürich Literatur, Philosophie und Geschichte und schloss sein Studium 1976 mit der Promotion zum Dr. phil. bei Wolfgang Binder mit der Dissertation Idealismus und politische Romantik. Studien zum geschichtsphilosophischen Denken der Neuzeit (Bouvier, Bonn 1978, ISBN 978-3-416-01441-0) ab.

1974 wurde er Redaktor im Feuilleton der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ) und 1992 als Nachfolger von Hanno Helbling Leiter des Ressorts. Von 1992 bis Ende 2015 war er Feuilletonchef der NZZ, sein Nachfolger war der Philosoph René Scheu.[2]

Neben seiner journalistischen Tätigkeit veröffentlichte Meyer als Autor und Herausgeber mehrere Bücher, u. a. eine umfangreiche Monographie über Ernst Jünger (1990), einen Band Gespräche mit Alfred Brendel (2001) und ein Porträt von Albert Camus (2013).

Seit 1998 ist er Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt.[3]

Er war bis 2010 mit der Publizistin Ursula Pia Jauch verheiratet.[4] Meyer ging 2005 die Partnerschaft mit der Amerikanerin Megan Sarah Laehn ein, die längere Zeit am Zürcher Opernhaus tätig war. Die Heirat fand 2012 in Venedig statt. Trauzeugin war Donna Leon. Meyer hat einen Sohn aus erster Ehe, Michael Johannes Meyer (* 1986), der Professor für Musikwissenschaft an der Staatlichen Hochschule für Musik Trossingen ist.[5] Meyer lebt zusammen mit seiner Frau in Zürich.

Unter dem Pseudonym Fabio Lanz veröffentlicht er seit 2021 Kriminalromane.[6]

Weitere Tätigkeiten

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Seit 1998 gehört Meyer dem Stiftungsrat der UBS Kulturstiftung an, und seit 2004 ist er deren Vizepräsident.[7]

Von 2003 bis 2019 gab er jeweils jährlich im Herbst am Lucerne Piano Festival Vorträge über Klaviermusik, Klavier-Interpretation und Pianistik.[8]

2007 rief Meyer das Live-Format der Neuen Zürcher Zeitung, «NZZ Podium», ins Leben, das er bis heute leitet.[9][10]

Seit 2008 ist Meyer Delegierter und seit 2011 Präsident des Vorstands des 1943 gegründeten Schweizerischen Instituts für Auslandforschung an der Universität Zürich.[11]

2015 gründete Meyer zusammen mit Michael Gotthelf die in Zürich domizilierte Frank-Schirrmacher-Stiftung. Zum Stiftungsrat gehören auch Mathias Döpfner, Jürgen Kaube und Béatrice Wiederkehr.[12][13] Die Stiftung verleiht jährlich den Frank-Schirrmacher-Preis an herausragende Persönlichkeiten des kulturell-politischen Lebens.

2016 wurde Meyer vom Verwaltungsrat der NZZ zum Vorsitzenden des neugegründeten Beirats Publizistik ernannt, den er bis 2023 leitete.[14]

Im Mai 2024 hielt er am Collège de France (Paris) ein Referat zum Verhältnis von Philosophie und Geschichte anlässlich einer Reihe von Vorlesungen von Peter Sloterdijk.[15]

Publikationen

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Monografien

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unter dem Namen Fabio Lanz

Herausgeberschaften

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Periodika

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  • Sartre, die Institution im Widerspruch. In: Merkur. Heft 386, Juli 1980.
  • An Helmuth Plessner erinnern. In: Merkur. Heft 388, September 1980.
  • Figuren der Lebenswelt – Bücher von Hans Blumenberg. In: Merkur. Heft 413, November 1982.
  • Ästhetische Erfahrung - oder Erfahrung des Ästhetischen? Zum Geltungsproblem der Kunst. In: Merkur. Heft 421, Juli 1983.

Auszeichnungen

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Einzelnachweise

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  1. Benedict Neff: «Der rot-grüne Moralismus ist, pardon, nun wirklich nicht mein Ding» In: Neue Zürcher Zeitung. 4. Mai 2023 (Interview).
  2. Wechsel an der Spitze zweier Ressorts. In: Neue Zürcher Zeitung. 25. Juni 2015.
  3. Martin Meyer. Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung, abgerufen am 1. Juni 2024.
  4. Hansjörg Müller: Der preussische Zürcher. In: Basler Zeitung. 30. Juli 2012.
  5. Prof. Dr. Michael Johannes Meyer. Staatliche Hochschule für Musik Trossingen, 1. Juni 2024.
  6. Autoren. Fabio Lanz. Verlag Kein & Aber, abgerufen am 4. Mai 2023.
  7. Gremien und Personen. UBS Kulturstiftung, abgerufen am 1. Juni 2024.
  8. Lucerne Festival am Piano: Piano Lectures 2. In: MySwitzerland.com. Schweiz Tourismus, abgerufen am 2. Juni 2024.
  9. «NZZ Podium». Die Veranstaltungsreihe zu Themen unserer Zeit. In: Neue Zürcher Zeitung. Abgerufen am 1. Juni 2024.
  10. Martin Meyer: «NZZ Podium» – der Zeit auf der Spur. In: Neue Zürcher Zeitung. 1. November 2021.
  11. Organisation. Schweizerisches Institut für Auslandforschung, abgerufen am 1. Juni 2024.
  12. Stiftungsrat. Frank-Schirrmacher-Stiftung, abgerufen am 1. Juni 2024.
  13. Frank-Schirrmacher-Stiftung wird gegründet. In: Kleine Zeitung. 20. Juni 2016.
  14. NZZ erweitert publizistischen Beirat In: Neue Zürcher Zeitung. 28. Juni 2016.
  15. Séminaire: Le continent sans qualités: des marque-pages dans le livre de l’Europe. Collège de France, 27. Mai 2024, abgerufen am 1. Juni 2024.
  16. Thomas Schürpf: St. Galler Ehrendoktor für NZZ-Feuilletonchef Martin Meyer. In: Neue Zürcher Zeitung. 23. Mai 2011.
  17. Martin Meyer erhält Kythera-Preis (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive). In: JournalistenPreise.de. 18. September 2015.
  18. Martin Meyer erhält Börne-Preis. In: Neue Zürcher Zeitung. 11. Februar 2016.