Jürgen Pomorin

deutscher Journalist, Schriftsteller und Drehbuchautor
(Weitergeleitet von Leo P. Ard)

Jürgen Pomorin (* 15. Januar 1953 in Bochum; Pseudonym Leo P. Ard) ist ein deutscher (Enthüllungs-)Journalist, Schriftsteller und Drehbuchautor.

Pomorin arbeitete zunächst als Bankkaufmann, ehe er Journalist wurde. Gemeinsam mit Reinhard Junge, Georg Biemann und H. P. Bordien schrieb er Reportagen über alte und neue Nazis in der Bundesrepublik Deutschland. Als Redakteur des von der Sozialistischen Deutschen Arbeiterjugend (SDAJ) herausgegebenen Jugendmagazins Elan recherchierte er teilweise vor Ort, indem er sich getarnt in rechtsradikale Organisationen einschleuste. Er wurde aufgrund seines politischen Engagements im Juli 1974 unehrenhaft aus der Bundeswehr entlassen, worüber er in Rührt euch Kameraden – Tagebuch eines Wehrpflichtigen (Dortmund 1975) berichtete. Er klagte gegen seine Entlassung gegen die Bundesrepublik Deutschland. Das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen entschied 1980, dass seine Entlassung rechtswidrig war.

Aufbauend auf diesen Erfahrungen schrieb er unter dem Pseudonym Leo P. Ard mit Reinhard Junge Kriminalromane im Lokalkolorit seiner Heimat, des Ruhrgebiets. Unter demselben Pseudonym verfasste Pomorin auch zahlreiche Drehbücher für Kriminalreihen wie Balko, Tatort und Polizeiruf 110.

Pomorin ist Mitglied im Verband Deutscher Drehbuchautoren (VDD)[1].

1995 erhielt er den Adolf-Grimme-Preis mit Gold für den Film Totes Gleis aus der Reihe Polizeiruf 110 (zusammen mit Bernd Böhlich, Michael Illner, Otto Sander und Ben Becker).

Pomorin lebt in Manacor auf Mallorca und in Berlin; seine langjährige Lebensgefährtin und Co-Autorin Birgit Grosz starb im Oktober 2012. Seit Januar 2016 ist er mit der Ärztin Lisa Liccini verheiratet.

Veröffentlichungen

Bearbeiten
  • Rührt Euch, Kameraden! Tagebuch eines Wehrpflichtigen. Weltkreis-Verlag, Dortmund 1975; 3. geänderte Auflage. ebd. 1980, ISBN 3-88142-096-7.
  • mit Reinhard Junge: Die Neonazis – und wie man sie bekämpfen kann. Weltkreis-Verlag, Dortmund 1978, ISBN 3-88142-197-1.
  • mit Reinhard Junge: Vorwärts, wir marschieren zurück. Weltkreis-Verlag, Dortmund 1979, ISBN 3-88142-219-6.
  • mit Ulrich Sander: Iran zwischen Februar und Frühling. Plambeck, Neuss 1979, ISBN 3-88501-018-6.
  • mit Reinhard Junge und Georg Biemann: Geheime Kanäle. Der Nazi-Mafia auf der Spur. Weltkreis-Verlag, Dortmund 1982, ISBN 3-88142-256-0.
als Leo P. Ard

Drehbücher

Bearbeiten
Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Leo P. Ard beim VDD, abgerufen am 16. Oktober 2021