Lebenshaus

Institution im Alten Ägypten

Das Lebenshaus (Per-anch), auch Haus des Lebens, war eine Institution im Alten Ägypten, die unter anderem die Funktionen eines Skriptoriums und einer Bibliothek wahrnahm.

Lebenshaus in Hieroglyphen
O1S34O1

per-anch
pr-ʿnḫ
Haus Leben Haus

Da an diesem Ort wissenschaftliche und religiöse Werke nicht nur kopiert und aufbewahrt, sondern auch verfasst wurden, können die Lebenshäuser als Vorläufer der erst im Mittelalter gegründeten Universitäten gesehen werden.[1] Die hier tätigen Lehrer hatten unter anderem die Aufgabe, den Nachwuchsbedarf an Schreibern zu decken.[2]

Häufig waren die Lebenshäuser einem Tempel angegliedert.[3] Das bekannteste Beispiel ist das Lebenshaus im Re-Tempel von Heliopolis.[4]

Als zentrale Kultstätte hatten die Lebenshäuser einen festen Platz in der Krönungszeremonie der Pharaonen.

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. So der dänische Ägyptologe Aksel Volten, zitiert nach Lexikon der Ägyptologie. Band 3, Wiesbaden 1980, Spalten 954.
  2. Überliefert ist die Berufsbezeichnung bzw. der Titel „Lehrer des Lebenshauses“. „In der Zeit Fremdherrschaften verlagerte sich der Schreibunterricht mehr und mehr auf die Tempel, die ihn seit der späteren Ptol.Zt. allein trugen.“ Hellmut Brunner: Ausbildung. In: Wolfgang Helck, Eberhard Otto: Lexikon der Ägyptologie. Band 1: A – Ernte. Harrassowitz, Wiesbaden 1975, ISBN 3-447-01670-1, Spalten 573.
  3. Uwe Jochum: Kleine Bibliotheksgeschichte (= Reclams Universal-Bibliothek. Nr. 17667). 4. Auflage. Reclam, Stuttgart 2017, ISBN 978-3-15-017667-2, S. 21.
  4. O’n was the oldest university in history“, heißt es dazu auf der englischsprachigen Homepage der Ain-Schams-Universität, die sich auf das Lebenshaus von Heliopolis als ihren Namensgeber beruft. History of Ain Shams University (Memento des Originals vom 21. September 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.asu.edu.eg Auf: asu.edu.eg von 2015; zuletzt abgerufen am 31. Januar 2016.