Koordinaten: 28° 0′ 41″ N, 34° 28′ 21″ O

Lara
Die Überreste des Wracks der Lara im Jahr 2008
Die Überreste des Wracks der Lara im Jahr 2008
Schiffsdaten
Flagge Norwegen Norwegen (1956–1977)
Zypern Republik Zypern (ab 1977)
andere Schiffsnamen

Nopal Trader (1956–1974)
Krohn Trader (1974–1978)
Aghios Lefteris (1978)
Crest Lion (1978–1979)

Schiffstyp Stückgutfrachter
Rufzeichen P3DN (zuletzt)
Heimathafen Oslo (1956–1974)
Haugesund (1974–1977)
Limassol (ab 1977)
Eigner A/S Sobral (1956–1974)
K/S A/S Pretex & Co. (1974–1977)
Ester Shipping Co. Ltd. (ab 1977)
Bauwerft Kieler Howaldtswerke AG, Kiel
Baunummer 1046
Stapellauf 11. September 1956
Verbleib am 4. Dezember 1981 bei 28° 0′ 41″ N, 34° 28′ 21″ O auf das Jackson-Riff aufgelaufen
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 137,50 m (Lüa)
Breite 18,04 m
Tiefgang (max.) 7,189 m
Vermessung 6929 BRT / 3967 NRT
 
Besatzung 39
Maschinenanlage
Maschine 1 × MAN K7Z 78/140-Dieselmotor (Zweitakt-Siebenzylindermotor)
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 4.700 kW (6.390 PS)
Höchst­geschwindigkeit 16 kn (30 km/h)
Propeller 1
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 9.332 tdw
Rauminhalt 12.071 m³
Zugelassene Passagierzahl 12
Klassifizierungen

Det Norske Veritas

Registriernummern

IMO 5254694

Die Lara ist ein Frachtschiff, das im Dezember 1981 bei Scharm El-Scheich auf dem Jackson-Riff in der Straße von Tiran strandete und als Touristen- und Tauchattraktion bekannt ist.

Geschichte und Charakteristika

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Der Stückgutfrachter wurde 1956 als Nopal Trader von der Kieler Howaldtswerke AG unter der Werftnummer 1046 gebaut. Das Schiff hatte fünf Laderäume mit einem Gesamtvolumen von 12.071 m³ mit begrenzter Kühlkapazität. Außerdem verfügte der Frachter über insgesamt siebzehn Ladebäume und war eisverstärkt.[1][2]

Im November 1956 wurde das Schiff an die norwegische Sobral-Reederei abgeliefert,[2] wo es auf Nord- und Südamerikalinien eingesetzt war.[3] Im September 1974 verkaufte die Reederei den Frachter für 1,945 Millionen US-Dollar an die ebenfalls norwegische Reederei Pretex & Co. und wurde in Krohn Trader umbenannt.[2] Aufgrund der Insolvenz der Reederei wurde das Schiff im November 1977 für circa 0,5 Millionen US-Dollar[4] an die zypriotische Ester Shipping Co. Ltd. verkauft und in Aghios Lefteris umbenannt. Ab September 1978 trat die britische Fairseas Ltd. als Schiffsmanager auf und der Frachter wurde in Crest Lion umbenannt. Ab Januar 1979 übernahm die griechischen First Navigation Co. Ltd. das Schiffsmanagement und der Frachter wurde in Lara umbenannt.[2]

 
Nahaufnahme der verbliebenen Bugsektion des Wracks im Jahr 2008

Bei einer Fahrt von Akaba nach Sues mit Fleischwaren an Bord strandete die Lara am 4. Dezember 1981[5] im nördlichen Teil des Jackson-Riffs.[2] Die Strandung der Lara ereignete sich nur einige hundert Meter von der wenige Monate zuvor, im September 1981, havarierten Loullia. Die Besatzung der Lara setzte einen Notruf ab und konnte das Schiff unbeschadet verlassen, wobei lokale Sporttaucher bei der Evakuierung assistierten. Ein Besatzungsmitglied verblieb an Bord um die Kühlung der verderblichen Fracht sicherzustellen. Wenige Tage nach der Havarie wurde das letzte an Bord verbliebene Besatzungsmitglied von der Reederei angewiesen das Schiff zu verlassen. Die Fracht wurde von den Sporttauchern an einen Metzger in Scharm El-Scheich verkauft.[6] Nach der Havarie kam der Verdacht auf, dass das Schiff angeblich zum Schaden der Schiffsversicherung absichtlich auf dem Jackson-Riff gestrandet worden sei.[7] Eine im Auftrag der Schiffsversicherungsgesellschaft angefertigte Begutachtung des Schiffes durch einen der lokalen Sporttaucher kam 1982 zu dem Schluss, dass eine Freischleppung der Lara noch möglich sei.[6] Gerüchten zufolge soll das Schiff einige Jahre nach der Strandung als Drogenumschlagsplatz gedient haben.[7]

Verbleib

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Nach der Havarie ruhten 70 bis 80 Meter des Buges auf dem Jackson-Riff, das Heck mitsamt Ruder und Schiffschraube war völlig unbeschädigt im Tiefwasser verblieben.[6] Mitte der 1990er Jahre wurden Bergungsanstrengungen unternommen, bei denen die Schiffshülle abgebrochen wurde, um eine teilweise Versenkung des Wracks zu ermöglichen. Das Trümmerfeld der Lara erstreckt sich ab 40 Metern Tiefe und ist ein Ziel für Sporttaucher. Am Meeresboden haben sich neben Rumpfteilen unter anderem der Hauptmast und die Schiffschraube erhalten.[7]

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Commons: Lara (ship, 1956) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Lloyd's Register of Shipping: Register of Ships 1980-81: H-O. London 1981, S. 870.
  2. a b c d e 1956 MS NOPAL TRADER (OSL359195602). In: skipshistorie.net. Abgerufen am 6. November 2024.
  3. Maritime Administration Office of Government Aid Division of Trade Studies: Various Data on the Merchant Marine Fleets of the United States and Other Major Sea Powers. Washington D.C. 1970, S. 12150.
  4. n.d. In: Fairplay International Shipping Weekly. Band 264, 1977, S. 29.
  5. Lloyd's Register: Casualty Returns: Quarter ended 31 March 1982. London 1983, S. 131.
  6. a b c Howard Rosenstein: Treasures, Shipwrecks & the Dawn of Red Sea Diving: A Pioneer's Journey. Dived Up Publications, Bournemouth 2024, S. 133–134 (Beinhaltet ein Bild des gestrandeten Schiffes, der Evakuierung der Schiffsmannschaft und den Abdruck des Begutachtungsschreibens für die Versicherung von 1982).
  7. a b c Lee: Lara. 19. August 2013, abgerufen am 7. November 2024.