Dieser Artikel beschreibt das Kronecker-Symbol im Kontext quadratischer Reste in der Zahlentheorie. Für das Delta-Symbol von Kronecker siehe Kronecker-Delta.
Das Kronecker-Symbol teilt – mit gewissen Einschränkungen – viele grundlegende Eigenschaften mit dem Jacobi-Symbol:
falls , sonst .
außer wenn gilt und eine der Zahlen gleich 0 ist und die andere negativ.
, außer wenn gilt und eine der Zahlen gleich 0 ist und die andere einen ungeraden Anteil (siehe unten) kongruent zu besitzt.
Für gilt wenn Wenn und das gleiche Vorzeichen haben, gilt diese Aussage auch für .
Für , gilt , wenn
Zu beachten ist, dass das Kronecker-Symbol nicht die gleiche Verbindung zum Begriff des quadratischen Rests hat wie das
Jacobi-Symbol. Insbesondere kann für gerades das Kronecker-Symbol Werte annehmen, die unabhängig davon sind, ob ein quadratischer Rest oder Nichtrest modulo ist.
Für jede ganze Zahl bezeichne den ungeraden Anteil: mit ungeradem (für wird gesetzt). Dann gilt die folgende symmetrische Version des quadratischen Reziprozitätsgesetzes für jedes Paar von teilerfremden ganzen Zahlen :
Es gibt auch eine unsymmetrische Version der quadratischen Reziprozität, die für jedes Paar teilerfremder ganzer Zahlen richtig ist:
Für eine beliebige ganze Zahl sei . Dann gibt es eine weitere äquivalente, unsymmetrische Version, nach der
für beliebige ganze Zahlen (nicht notwendig teilerfremd) gilt.
Die Ergänzungssätze lassen sich ebenfalls für das Kronecker-Symbol verallgemeinern. Diese Gesetze folgen unmittelbar aus jeder der obigen Formulierungen des quadratischen Reziprozitätsgesetzes (anders als beim Legendre-Symbol oder beim Jacobi-Symbol, bei denen sowohl das grundlegende Gesetz als auch die Ergänzungssätze benötigt werden, um die quadratische Reziprozität vollständig zu beschreiben).
↑Leopold Kronecker, Zur Theorie der elliptischen Functionen, Sitzungsberichte der Königlich Preussischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin, Jahrgang 1885, S. 770