Komet-Kreis

Künstlergruppe in Dresden 1918

Der Komet-Kreis bildete sich 1918, im letzten Jahr des Ersten Weltkrieges, als Künstlergruppe in Dresden aus Schriftstellern und Künstlern des Expressionismus um Rudolf Adrian Dietrich (1894–1969).

Geschichte

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Kreis um die weiße Chrysantheme

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Die Anfänge des Komet-Kreises lagen in dem vom Schriftsteller Rudolf Adrian Dietrich und Felix Stiemer im Jahr 1916 initiierten Kreis um die weiße Chrysantheme. Hier wurde im privaten Kreis bereits über die Wirkung des „Geistes“ im Zusammenhang mit zeitgenössischer Kunst diskutiert. Nachweisbar sind lediglich zwei Abendveranstaltung vom 9. und 19. November 1916. Mitglieder der Gruppe waren auch Götz Kilian, Gerta von Haken, Ella Horn, Liddy Deuerling, Doralisa Greifenhain und Wilhelm Morgner.

Komet-Kreis

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Felix Stiemers Interesse an der sozialen Komponente geistiger Arbeit und deren praktischer Auswirkung führte 1917 zur Gründung der Expressionistischen Arbeitsgemeinschaft Dresden. Rudolf Adrian Dietrich verfolgte mit der Gründung des Komet-Kreises kosmisch-idealistische[1], rein geistesorientierte Ziele. In einer Selbstdarstellung der Gruppe hieß es: „Der Komet-Kreis ist eine Gemeinschaft des Geistes und der Erkenntnis durch Intuition, nicht durch Reflexion“.

Ab 1918 veröffentlichte Dietrich die Zeitschrift Komet im Selbstverlag, als „das einzige prägnante, unabhängige und unliterarische Flugblatt Europas im Kriege und der Revolution“. Von der Zeitschrift erschienen insgesamt 12 Blätter. Dies sind die einzelnen Nummern: - Blatt 1: Oktober 1918, Prosa u. ein Gedicht von [Rudolf Adrian] Dietrich – Blatt 3(sic !): Dezember 1918: Lyrik von Jan Jacob Haringer – Blatt 2(sic !): Januar 1919, Graphik von Marcel Janco – Blatt 4: Januar 1919, Prosa von [Johannes] Baader – Blatt 5: Februar 1919, Lyrik von Hermann Graedener – Blatt 6: März 1919, Prosa von Friedrich Schwangert – Blatt 7: April 1919, Lyrik von Erich Bockemühl – Blatt 8: Mai 1919, Graphik von Wilhelm Morgner – Blatt 9: Juni 1919, Prosa von Franz Jung – Blatt 10: Juli 1919: Graphik von Otto Griebel – Blatt 11: August 1919, Prosa von Hans Franck – Blatt 12: September 1919, Lyrik von Alfred Mombert.[2] Danach erschienen keine Hefte mehr.

Die Gruppe blieb einem sozial isolierten Künstlertum verhaftet und wurde damit den eigenen Ansprüchen einer gesellschaftlichen Wirksamkeit nicht gerecht.[3]

Mitglieder

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Literatur

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  • Frank Almai: Vom Kreis um die weiße Chrysantheme zum Komet-Kreis. Zirkelbildung als Sinnstiftung: Zu Rolle des „Geistigen“ im Umfeld des Krieges. In: Expressionismus in Dresden: Zentrenbildung der literarischen Avantgarde zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Deutschland. Thelem bei w.e.b., Dresden 2005, ISBN 3-935712-20-0, S. 119–127.
  • Christoph Wilhelmi: Komet-Kreis. In: Künstlergruppen in Deutschland, Österreich und der Schweiz seit 1900 : ein Handbuch. Hauswedell, Stuttgart 1996, ISBN 3-7762-1106-7, S. 207–208.

Einzelnachweise

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  1. Petra Jacoby: Kollektivierung der Phantasie? : Künstlergruppen in der DDR zwischen Vereinnahmung und Erfindungsgabe. Transcript, Bielefeld 2007, ISBN 978-3-89942-627-4, S. 73 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Angaben des Schriftstellers und Herausgebers Peter Salomon, der die Reihe in seiner Sammlung besitzt.
  3. Frank Almai: Vom Kreis um die weiße Chrysantheme zum Komet-Kreis. Zirkelbildung als Sinnstiftung: Zu Rolle des „Geistigen“ im Umfeld des Krieges. In: Expressionismus in Dresden: Zentrenbildung der literarischen Avantgarde zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Deutschland. Thelem bei w.e.b., Dresden 2005, ISBN 3-935712-20-0, S. 127.