Kołowo (deutsch Kolow) ist ein Dorf in der Landgemeinde (Gmina) Stare Czarnowo (Neumark) im Powiat Gryfiński der polnischen Woiwodschaft Westpommern.

Dorfzentrum mit der Kirche, bis 1945 Gotteshaus der evangelischen Gemeinde Kolow

(Aufnahme 2017)

Geographie

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Das Kirchdorf liegt in Hinterpommern, zwischen Oder und Madüesee (poln. Jezioro Miedwie), etwa 15 Kilometer nordöstlich der Stadt Greifenhagen und zehn Kilometer nordwestlich des Dorfs Kołbacz (Kolbatz).

Geschichte

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Kolow (Colow) südsüdöstlich des Stettiner Haffs und der Stadt Altdamm (Damme), westlich des Madüsees (Madui Lacus) und westlich des Dorfs Kolbatz auf der Lubinschen Karte von 1618 (Ausschnitt)
 
Kolow (Colow) nordöstlich von Greifenhagen auf einer Landkarte vom Ende des 18. Jahrhunderts

In einer Urkunde von 1226 bestätigte der minderjährige, von seiner Mutter vertretene Herzog Barnim I. dem Kloster Kolbatz den Besitz der Dörfer Belkow (früher Nytzenaw genannt), Colow, Tribus, Reckow, Jeseritz, Selow, Prilup und Broda (später der Pass Berkenbrode, Ortsteil von Groß Schönfeld).[1]

In der Dorfkirche von Kolow hat der 43ste und letzte Abt des Klosters Kolbatz, Bartholomäus Schobbe oder Schuppe, seine Grabstätte. Er wurde im Jahr 1534 gewählt, konvertierte später zur Lehre Martin Luthers und gründete eine Familie. Bei der Säkularisierung des Klosters erhielt er als Abfindung auf seine wie auch auf seiner Frau Lebenszeit das Dorf Kolow.[2][3][4]

Im Jahr 1945 gehörte Kolow zum Landkreis Greifenhagen im Regierungsbezirk Stettin der preußischen Provinz Pommern des Deutschen Reichs. Die Ortschaft war dem Amtsbezirk Sinzlow zugeordnet.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Region von der Roten Armee besetzt. Nach Einstellung der Kampfhandlungen wurde Kolow mit ganz Hinterpommern – militärische Sperrgebiete ausgenommen – seitens der sowjetischen Besatzungsmacht der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Es begann danach schon die Zuwanderung von Polen. Der Ortsname wurde zu „Kołowo“ polonisiert. In der Folgezeit wurde die einheimische Bevölkerung von der polnischen Administration aus Kolow vertrieben.

Demographie

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Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr Einwohner Anmerkungen
1782 18 Feuerstellen (Haushaltungen)[5]
1818 140 [6][7]
1852 288 [8]
1864 316 am 3. Dezember, auf einer Gemarkungsfläche von 2143 Morgen[9]
1867 327 am 3. Dezember[10]
1871 323 am 1. Dezember, in 34 Wohngebäuden; davon 318 Evangelische und fünf Juden[10]
1910 199 am 1. Dezember, Gutsbezirk[11][12]
1925 229 darunter 221 Evangelische und acht Personen unbekannter Konfession[13]
1933 226 [14]
1939 226 [14]

Kirchspiel

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Das evangelische Kirchspiel gehörte vor 1945 zur Synode Greifenhagen.

Literatur

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  • Kolow, Dorf, Kreis Greifenhagen, Regierungsbezirk Stettin, Provinz Pommern. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Kolow (meyersgaz.org).
  • Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogthums Vor- und Hinter-Pommern. Teil II, Band 1: Beschreibung der zu dem Gerichtsbezirk der Königl. Landescollegien in Stettin gehörigen Hinterpommerschen Kreise. Stettin 1784, S. 108, Ziffer (12) (Google Books).
  • Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogthums Stettin, von Kamin und Hinterpommern; oder des Verwaltungs-Bezirks der Königl. Regierung zu Stettin. Bearbeitet von Heinrich Berghaus. Zweiten Teils dritter Band: Kreise Greifenhagen und Piritz. Anklam 1868, S. 329 (Google Books).
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Einzelnachweise

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  1. Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogthums Vor- und Hinter-Pommern. Des zweiten Theils erster Band, welcher die Beschreibung der zu dem Gerichtsbezirk der Königl. Landescollegien in Stettin gehörigen Hinterpommerschen Kreise enthält. Stettin 1784, S. 105, Ziffer (4) (Google Books).
  2. Das Kloster Belbog bey Treptow an der Rega. In: Baltische Studien, Band 2, Stettin 1833, S. 3–78, insbesondere S. 57 (Google Books).
  3. Christian Friedrich Wutstrack: Kurze historisch-geographisch-statistische Beschreibung von dem königlich-preussischen Herzogthume Vor- und Hinter-Pommern. Stettin 1793, S. 476----477 (Google Books)
  4. Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogthums Vor- und Hinter-Pommern. Teil II, Band 1: Beschreibung der zu dem Gerichtsbezirk der Königl. Landescollegien in Stettin gehörigen Hinterpommerschen Kreise. Stettin 1784, S. 108, Ziffer (12) (Google Books).
  5. Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogthums Vor- und Hinter-Pommern. II. Teil, 1. Band: Beschreibung der zu dem Gerichtsbezirk der Königl. Landescollegien in Stettin gehörigen Hinterpommerschen Kreise. Stettin 1784, S. 108, Ziffer (12) (Google Books).
  6. Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preußischen Staats, Band 2: G–Ko. Bei Karl August Kümmel, Halle 1821, S. 377 (Google Books).
  7. Friedrich von Restorff: Topographische Beschreibung der Provinz Pommern mit einer statistischen Uebersicht. Nicolai, Berlin und Stettin 1827, S. 196, Ziffer 7 (Google Books).
  8. Kraatz (Hrsg.): Topographisch-statistisches Handbuch des Preußischen Staats, enthaltend die sämmtlichen Städte, Flecken, Dörfer … mit Angabe des Gerichts erster Instanz … Unter Benutzung der Akten des Königlichen Justiz-Ministeriums. Deckersche Geheime Ober-Hofbuchdruckerei, Berlin 1856, S. 99 (Google Books).
  9. Königl. Finanzministerium (Hrsg.): Die Ergebnisse der Grund- und Gebäudesteuerveranlagung im Regierungsbezirk Stettin, Berlin 1866. 4. Kreis Greifenhagen, S. 2–9, Ziffer 19 (Google Books).
  10. a b Königliches Statistisches Bureau: Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preußischen Staats und ihre Bevölkerung. Teil III: Provinz Pommern, Berlin 1874, S. 34–35, Ziffer 21 (Google Books).
  11. Kolow, Dorf, Kreis Greifenhagen, Pommern, in: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Kolow (meyersgaz.org).
  12. Landkreis Greifenhagen, in: Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 (U. Schubert, 17.09.2022).
  13. Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft: Die Gemeinde Kolow im ehemaligen Kreis Greifenhagen in Pommern (2011).
  14. a b Michael Rademacher: Landkreis Greifenhagen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.