Kloster Obra
Das Kloster Obra ist eine ehemalige Zisterzienserabtei in der polnischen Woiwodschaft Großpolen.
Zisterzienserabtei Obra | |
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Lage | Polen Woiwodschaft Großpolen |
Koordinaten: | 52° 4′ 15″ N, 16° 3′ 24″ O |
Ordnungsnummer nach Janauschek |
629 |
Gründungsjahr | 1237 |
Jahr der Auflösung/ Aufhebung |
1835 |
Mutterkloster | Kloster Wągrowiec |
Primarabtei | Kloster Morimond |
Tochterklöster |
keine |
Geographische Lage
BearbeitenDie Klosteranlage befindet sich in der am Fluss Obra liegenden Ortschaft Obra der Gemeinde Wolsztyn (Wollstein).
Geschichte
BearbeitenKloster Obra wurde als Filiale des Klosters Łekno (später Kloster Wągrowiec (Wongrowitz)) aus der Filiation von Altenberg im Bergischen Land, die sich wiederum von der Primarabtei Morimond ableitet, im Jahr 1237 vom Kantor Sandivius (Sendziwoj) der Gnesener Domkirche aus dem Jelenczyk-Geschlecht gestiftet. Das Kloster war eines der drei sog. „kölnischen Kloster“ (s. Kloster Wągrowiec (Wongrowitz), Kloster Ląd (Lond)). Die Konventualen kamen bis 1553 aus dem Rheinland. Im 17. Jahrhundert war der Abt Generalvikar des Ordens für Polen und Preußen. 1835 wurde das Kloster aufgelöst. Die Kirche wurde zur Pfarrkirche. Jetzt befindet sich dort ein geistliches Seminar.
Bauten und Anlage
BearbeitenDie ersten näheren Angaben zur Bausubstanz enthält der Visitationsbericht aus dem Jahr 1580. Kurz vor 1600 wurde an das gemauerte Presbyterium der Kirche ein Langhaus aus Backstein angebaut. Die neue Kirche wurde 1596 geweiht. Ein neues Klostergebäude aus Backstein wurde 1618 bis 1633 errichtet. Es liegt rechts von der Kirche. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts wurde das Kloster großenteils zerstört. Die Kirche wurde im 18. Jahrhundert nach dem Projekt von Giovanni Catenazzi wiederaufgebaut. Sie ist ein einschiffiger gewölbter Rokokobau und wurde 1787 wieder geweiht.
Literatur
Bearbeiten- Franz Winter: Die Cistercienser des nordöstlichen Deutschlands. Ein Beitrag zur Kirchen- und Culturgeschichte des deutschen Mittelalters. Band 2: Vom Auftreten der Bettelorden bis zum Ende des 13. Jahrhunderts. Gotha 1871, S. 369–371.
- Schneider, Ambrosius: Lexikale Übersicht der Männerklöster der Cistercienser im deutschen Sprach- und Kulturraum, in: Schneider, Ambrosius; Wienand, Adam; Bickel, Wolfgang; Coester, Ernst (Hrsg.): Die Cistercienser, Geschichte – Geist – Kunst, 3. Aufl., Wienand Verlag Köln 1986, S. 680, ISBN 3-87909-132-3;
- Schneider, Ambrosius: Kolonisation und Mission im Osten, in: Schneider, Ambrosius; Wienand, Adam; Bickel, Wolfgang; Coester, Ernst (Hrsg.): Die Cistercienser, Geschichte – Geist – Kunst, 3. Aufl., Wienand Verlag Köln 1986, S. 680, ISBN 3-87909-132-3 (mit Regesten);
- Vogts: Die Bauten der Kölner Klöster in Polen, JBKölnGV 3, 1916, S. 88–94;
- Dehio, Georg: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Bd. II Nordostdeutschland, 2. Aufl., Verlag Georg Wasmuth AG Berlin 1922, S. 349;
- Faryna-Paszkiewicz, Hanna/Omilanowska, Małgorzata/Pasieczny, Robert: Atlas zabytków architektury w Polsce, Wydawnictwo Naukowe PWN Warszawa 2001, S. 227, ISBN 83-01-13478-X;
- Orthen, Norbert: Die „Altenberger“ Klöster in Polen: Lekno/Wagrowiec, Lond, Obra, ein Reisebericht, o. J. (1998),
- Jarosz, Dariusz: Die Zisterzienserklöster der Altenberger Linie: Lekno, Lond, Obra, in Knefelkamp, Ulrich, Reddig, Wolfgang F.: Klöster und Landschaften, Zisterzienser westlich und östlich der Oder, 2. Aufl. scripvaz Verlag Frankfurt/O. 1999, S. 177–185, ISBN 3-931278-19-0, m. LitVerz.;
- Krason, Józef: Uposażenie klasztoru cystersów w Obrze w wiekach średnich, Poznań 1950;
- Wyrwa, Andrzej: linii altenberskiej Łekno, Obra, Ląd, Pozna 1995