Kemmern
Kemmern ist eine Gemeinde und ein Pfarrdorf im oberfränkischen Landkreis Bamberg sechs Kilometer nördlich der alten Bischofsstadt und zählt zur Metropolregion Nürnberg.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 57′ N, 10° 53′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberfranken | |
Landkreis: | Bamberg | |
Höhe: | 238 m ü. NHN | |
Fläche: | 8,27 km2 | |
Einwohner: | 2545 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 308 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 96164 | |
Vorwahl: | 09544 | |
Kfz-Kennzeichen: | BA | |
Gemeindeschlüssel: | 09 4 71 150 | |
Gemeindegliederung: | 1 Gemeindeteil | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstr. 2 96164 Kemmern | |
Website: | www.kemmern.de | |
Erster Bürgermeister: | Rüdiger Gerst (CSU) | |
Lage der Gemeinde Kemmern im Landkreis Bamberg | ||
Geografie
BearbeitenGeografische Lage
BearbeitenDie Gemeinde liegt bei einer durchschnittlichen Höhenlage von 236 bis 250 Metern etwa sieben Kilometer nördlich von Bamberg, direkt am Main zu Füßen der Ausläufer der Haßberge. Sie gehört zur Region Oberfranken-West im oberen Maintal. Eingebettet ist Kemmern in eine historische Kulturlandschaft mit hochmittelalterlichem Wegesystem und Spitzgewannfluren. Zahlreiche Geh- und Radwege binden Kemmern an touristisch interessante Räume (z. B. Maintal, Haßberge, Steigerwald, Fränkische Schweiz und Weltkulturerbestadt Bamberg) an.
Die Gemeinde ist an das überregionale Straßennetz (B 4 und A 73) angebunden.
Gemeindegliederung
BearbeitenEs gibt nur das Pfarrdorf Kemmern als amtlich benannten Gemeindeteil[2][3] und nur die Gemarkung Kemmern.
Nachbargemeinden
BearbeitenNachbargemeinden sind (von Norden beginnend im Uhrzeigersinn): Breitengüßbach, Hallstadt und Baunach.
Geschichte
BearbeitenBis zur Gemeindegründung
BearbeitenMit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 kam der Ort zu Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
20. und 21. Jahrhundert
BearbeitenKemmern ist seit 1710 eigenständige Pfarrei. Die katholische Pfarrkirche St. Peter und Paul wurde in den Jahren 1978 bis 1980 erweitert.
Da Kemmern, wie insbesondere die Naturereignisse im Februar 1909 und Dezember 1967 zeigten, durch seine Lage am Main immer wieder vom Hochwasser bedroht war, erhielt es in den Jahren 1978 bis 1980 eine umfangreiche Hochwasserfreilegung. Seit 1995 wird im Rahmen der Städtebauförderung mit staatlicher Hilfe und finanziellen Zuwendungen der Europäischen Union (EU) die Ortskernsanierung durchgeführt. Als deren Herzstück wurde 2010 der neugestaltete Kirchplatz fertiggestellt.
Die Erhaltung einer historischen Kulturlandschaft mit dem hochmittelalterlichen Wegesystem und den kleinparzellierten Spitzgewannfluren ermöglichte das Überleben seltener schutzwürdiger Tierarten, so der Knoblauchkröten und der Mohnbienen. Bei der Mohnbienenpopulation (Osmia papaveris) bei Kemmern handelt es sich um das weltweit größte bekannte Vorkommen.
Einwohnerentwicklung
BearbeitenIm Zeitraum von 1988 bis 2018 wuchs die Gemeinde von 2202 auf 2561 um 359 Einwohner bzw. um 16,3 %.
Jahr | 1970 | 1987 | 1991 | 1995 | 2000 | 2005 | 2010 | 2015 | 2020 |
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Einwohner | 1923 | 2188 | 2299 | 2442 | 2565 | 2597 | 2578 | 2595 | 2552 |
Politik
BearbeitenBürgermeister
BearbeitenErster Bürgermeister ist Rüdiger Gerst (CSU).[4] Er wurde im Jahr 2002 Nachfolger von Alois Förtsch (CSU), 2008 mit fast 90 %, 2014 mit 66,73 % bei einer Gegenkandidatin und 2020 bei zwei Gegenkandidaten mit 57,29 % der Stimmen im Amt bestätigt.
Gemeinderat
BearbeitenDie Gemeinderatswahlen seit 2002 ergaben folgende Sitzverteilungen:
Partei/Liste | Sitze | |||
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2020[5] | 2014 | 2008 | 2002 | |
CSU | 6 | 6 | 9 | 8 |
Zukunft für Kemmern (ZfK) | 4 | 4 | – | – |
Unabhängiger Bürgerblock Kemmern (UBB) | 2 | 3 | 4 | 5 |
SPD | 1 | 1 | 1 | 1 |
GRÜNE | 1 | – | – | – |
Wappen
BearbeitenBlasonierung: „In Rot über gekreuztem silbernen Schwert und silbernem Schlüssel eine goldene Traube.“[6] | |
Wappengeschichte: Die Abbildungen im Gemeindewappen sind von einem Ortssiegel aus dem 17. Jahrhundert abgeleitet, dessen Stempel erhalten ist. Die Gemeinde stellte 1836 im Zuge der Bestandsaufnahme von alten Wappen keinen Antrag auf Weiterverwendung. Das Wappen geriet in Vergessenheit und tauchte erst wieder bei der Wappenannahme 1958 auf. Schwert und Schlüssel sind die Attribute der Apostel Paulus und Petrus, denen die Kirche von Kemmern geweiht ist. Die Traube weist auf den ehemals bedeutenden Weinanbau im oberen Maintal hin.[7] Dieses Wappen wird seit 1958 geführt.[8] |
Baudenkmäler
BearbeitenBodendenkmäler
BearbeitenWirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenDie aktuellen (2022) gemeindesteuerlichen Hebesätze betragen:
- Grundsteuer A: 370 v. H.
- Grundsteuer B: 370 v. H.
- Gewerbesteuer: 330 v. H.
Das Haushaltsvolumen 2023 betrug 9.438.000 Euro.[9]
Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
BearbeitenEs gab im Jahr 2020 nach der amtlichen Statistik 273 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1176. Im verarbeitenden Gewerbe gab es einen Betrieb, im Bauhauptgewerbe drei Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 2016 zehn landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 185 Hektar, davon waren 158 Ackerfläche.
Brauereien
BearbeitenHeute besteht in Kemmern die Brauerei Wagner-Bräu Kemmern. Bis 1985 braute zudem die Brauerei Leicht selbst.
Freiwillige Feuerwehr
BearbeitenDie Freiwillige Feuerwehr Kemmern wurde 1875 gegründet.
Bildung
BearbeitenEs gibt folgende Einrichtungen (Stand: 2022):
- Kindergärten: Die katholische Kindertagesstätte St. Maria mit Kinderkrippe und Schulkindbetreuung bietet Platz für 126 Kinder. Im September 2022 wurde das Kinderhaus der AWO mit je zwei Krippen- und Kindergartengruppen eröffnet.
- Volksschulen: Grundschule mit neun Lehrern und 91 Schülern
- Gemeindebibliothek St. Peter und Paul im Rathaus
Söhne und Töchter der Gemeinde
Bearbeiten- Thomas Silberhorn (* 1968), Politiker (CSU), MdB und Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Verteidigung
- Lukas Görtler (* 1994), Fußballprofi; im Ort aufgewachsen
Literatur
Bearbeiten- Konrad Schrott: Kemmern. Ortsgeschichte eines ehemaligen bambergisch-domkapitelischen Obleidorfes. Kemmern 1986
- Peter Ring: Die Dillinger Franziskanerinnen in Kemmern. Ein Konvent im Wandel. Bonn 2008
- Barbara Spies: Kemmern: Leben am Main – Ein fränkisches Dorf und seine Menschen im Wandel. Petersberg 2017
Weblinks
Bearbeiten- Gemeinde Kemmern
- Kemmern: Amtliche Statistik des Bayerischen Landesamtes für Statistik (PDF; 1,24 MB)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Gemeinde Kemmern in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek
- ↑ Gemeinde Kemmern, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 5. September 2020.
- ↑ Der Gemeinderat. Gemeinde Kemmern, abgerufen am 29. August 2020.
- ↑ Gemeinde Kemmern. Abgerufen am 29. November 2020.
- ↑ Eintrag zum Wappen von Kemmern in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- ↑ Zitat Eintrag zum Wappen von Kemmern in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- ↑ Eintrag zum Wappen von Kemmern in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte m.w.N.
- ↑ Gemeinde Kemmern: Haushaltssatzung 2023. In: www.kemmern.de. Gemeinde Kemmern, 2023, abgerufen am 2. Januar 2024.