Kampung Alor

Suco und Ortsteil von Dili

Kampung Alor (Campo Alor,[3] Kampong Alor, Campaalor, Kampong Arab, Campo Mouro; ehemals 7 Decembro, Alor)[4] ist ein osttimoresischer Suco im Verwaltungsamt Dom Aleixo (Gemeinde Dili) und Ortsteil der Landeshauptstadt Dilis.

Kampung Alor
Die Annur-Moschee in Kampung Alor (2018)
Daten
Fläche 0,42 km²[1]
Einwohnerzahl 4.552 (2022)[2]
Chefe de Suco Alcinha Carvalho dos Santos
(Wahl 2016)
Aldeias Einwohner (2015)[1]
Anin Fuic 2738
Hamahon 307
Rai Lacan 486
Der Suco Kampung Alor
Karketu (Osttimor)
Karketu (Osttimor)
Karketu
Koordinaten: 8° 33′ S, 125° 34′ O

Geographie

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Kampung Alor
Orte Position[5] Höhe
Aitarac Laran 8° 32′ 59″ S, 125° 33′ 43″ O m
Karketu 8° 33′ 0″ S, 125° 33′ 36″ O m
Moro 8° 33′ 9″ S, 125° 33′ 35″ O m
 
Strand von Kampung Alor

Der Suco liegt im Nordosten des Verwaltungsamts Dom Aleixo, direkt am Ufer der Bucht von Dili, mit der Avenida de Portugal als Küstenstraße und dem Ostteil des Praia dos Coqueiros. Westlich liegt der Suco Fatuhada und südlich der Avenida Nicolau Lobato der Suco Bairro Pite. Im Osten grenzt Kampung Alor an das Verwaltungsamt Vera Cruz mit seinem Suco Motael. Entlang der Ostgrenze Kampung Alors fließt in der Regenzeit der Maloa. Auch Westen wird der Suco von einem Kanal begrenzt, westlich der Rua de Salmão. Die Hauptstraßen in Nord-Süd-Richtung sind die Rua do Tuberão, die Rua de Baleia und das alte Zentrum des Stadtteils, Rua de Campo Alor.[6][7]

Vor der Gebietsreform 2015 hatte Kampung Alor eine Fläche von 0,49 km².[8] Dann gab es den schmalen Landstreifen westlich des Kanals an der Rua de Salmão an Fatuhada ab. Nun hat Kampung Alor eine Fläche von 0,42 km².[1]

Der Suco teilt sich in die drei Aldeias Anin Fuic (ehemals Aitarac Laran, Ai-Tarak Laran, Aitarak Laran) im Zentrum und Osten, Hamahon im Nordwesten und Rai Lacan im Südwesten.[9]

Den Nordwesten bildet der Stadtteil Karketu, den Südwesten der Stadtteil Moro (Mouro) und den Osten Aitarac Laran. In Kampung Alor befinden sich eine Prä-Sekundarschule,[10] die Nationalbibliothek von Osttimor und an der Rua de Campo Alor die Annur-Moschee, die größte Moschee Osttimors. Entlang der Rua de Campo Alor erstrecken sich Straßenverkaufsstände mit Bekleidung, der Kampung Alor Pusat Grosir, der sich auch in die Travessa de Tuna Tasi ausdehnt. Gegenüber der Ecke Travessa de Tuna Tasi/Rua de Campo Alor befindet sich der Sitz des Serviçio Autónomo de Medicamentos e Equipamentos de Saúde (SAMES). An der Avenida de Portugal liegen die Botschaften der Volksrepublik China und Japans und im Osten an der Rua de Baleia, das Gebäude des Finanzministeriums, eines der höchsten Gebäude des Landes.

Einwohner

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In Kampung Alor leben 4.552 Einwohner (2022), davon sind 2.357 Männer und 2.195 Frauen. Die gesamte Bevölkerung des Sucos wohnt in einer als urban klassifizierten Umgebung. Im Suco gibt es 884 Haushalte.[2] Fast 83 % der Einwohner geben Tetum Prasa als ihre Muttersprache an. Minderheiten sprechen Tetum Terik, Baikeno, Fataluku, Kemak und Makasae.[11]

Geschichte

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Die heutige Avenida Nicolau Lobato im Februar 2000. Auf der großen Freifläche im Vordergrund, die zu Kampung Alor gehört, steht heute das Finanzministerium. Auf dem Hubschrauberlandeplatz in Bairro Pite dahinter, wurde der Präsidentenpalast errichtet

Kampung Alor war früher das Viertel, in dem sich die arabischstämmige Bevölkerung Ende des 19. Jahrhunderts ansiedelten. Es handelt sich um Nachfahren des jemenitischen Stamms der Kathiri aus Hadramaut. Noch in der Mitte des 20. Jahrhunderts bauten sie Reis an, stellten Kopra her und betrieben Fischfang. Neben der Moschee betrieben sie auch eine Koranschule. 2002 wurde die Annur-Moschee von Demonstranten, die gegen Premierminister Alkatiri protestierten, angezündet.[12] Sie wurde wieder instand gesetzt.

Bei der Invasion Osttimors durch Indonesien am 7. Dezember 1975 kam es gerade in Kampung Alor bei der Landung indonesischer Truppen zu schweren Kämpfen.[13]

Erst nach der Unabhängigkeit wurde der Osten des Sucos bebaut.

 
Das Finanzministerium

Bei den Wahlen von 2004/2005 wurde Agostinho Gomes da Silva zum Chefe de Suco gewählt.[14] Bei den Wahlen 2009 gewann Afonso Soares[15] und 2016 Alcinha Carvalho dos Santos.[16]

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Commons: Kampung Alor – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c Direcção-Geral de Estatística: Ergebnisse der Volkszählung von 2015, abgerufen am 23. November 2016.
  2. a b Institutu Nasionál Estatístika Timor-Leste: Final Main Report Census 2022, abgerufen am 18. Mai 2022.
  3. Stadtplan von Dili (Memento vom 30. Juni 2007 im Internet Archive) (PDF; 1,3 MB)
  4. Timor-Leste: Poverty in a Young Nation (Memento vom 25. Dezember 2010 im Internet Archive) (PDF; 1,2 MB)
  5. Atlanten der zwölf Gemeinden und der Sonderverwaltungsregion Osttimors, Stand 2019 (Memento vom 17. Januar 2021 im Internet Archive) (Direcção-Geral de Estatística DGE).
  6. Direcção-Geral de Estatística: Atlas der Gemeinde Dili, abgerufen am 21. Dezember 2020.
  7. Timor-Leste GIS-Portal (Memento vom 30. Juni 2007 im Internet Archive)
  8. Direcção Nacional de Estatística: Population Distribution by Administrative Areas Volume 2 English (Memento vom 5. Januar 2017 im Internet Archive) (Zensus 2010; PDF; 22,6 MB)
  9. Jornal da Républica mit dem Diploma Ministerial n.° 199/09 (Memento vom 3. Februar 2010 im Internet Archive) (portugiesisch; PDF; 323 kB)
  10. UNMIT: Timor-Leste District Atlas version02, August 2008 (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive) (PDF-Datei; 583 kB)
  11. Ergebnisse des Zensus 2010 für den Suco Kampung Alor (tetum; PDF; 8,1 MB)
  12. ETAN, 31. Dezember 2002, CNS: East Timor bishop apologizes for rioting, attack on mosque
  13. Timor Archives, Invasion 1975 – Photographs
  14. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2004/2005 - Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
  15. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2009 - Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
  16. Jornal da República: Lista Naran Xefe Suku Eleito 2016, 2. Dezember 2016, abgerufen am 17. Juni 2020.

f1  Karte mit allen Koordinaten: OSM | WikiMap