Körbeldorf (oberfränkisch: Kerwldorf[2]) ist ein Gemeindeteil der Stadt Pegnitz im Landkreis Bayreuth (Oberfranken, Bayern).[3] Die Gemarkung Körbeldorf hat eine Fläche von 9,462 km². Sie ist in 1597 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 5924,73 m² haben.[4] In ihr liegen neben dem namensgebenden Ort die Gemeindeteile Hollenberg, Oberhauenstein und Unterhauenstein.[5]

Körbeldorf
Stadt Pegnitz
Koordinaten: 49° 46′ N, 11° 30′ OKoordinaten: 49° 46′ 24″ N, 11° 29′ 48″ O
Höhe: 507 m ü. NHN
Einwohner: 210 (25. Mai 1987)[1]
Eingemeindung: 1. Juli 1972
Postleitzahl: 91257
Vorwahl: 09241

Geografie

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Das Kirchdorf liegt nordwestlich von Pegnitz. Nordöstlich erhebt sich mit etwa 627 m ü. NHN der Kleine Kulm, die höchste Erhebung der Fränkischen Schweiz. Nördlich fließt der Grießbach, ein linker Zufluss der Püttlach. Die Kreisstraße BT 26 führt nach Oberhauenstein (2,3 km westlich) bzw. die Bundesautobahn 9 unterquarend nach Pegnitz zur Bundesstraße 2 (3,5 km südöstlich). Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Hollenberg (1,4 km südwestlich) und die A 9 überbrückend nach Büchenbach (2,3 km nördlich).[6]

Geschichte

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Der Ort wurde im Jahr 1119 als „Churbendorf“ erstmals schriftlich erwähnt. Das Bestimmungswort des Ortsnamens geht auf den Personennamen Kurbilo zurück, die Kurzform von Korbinian. Eine Ableitung vom slawischen Personennamen Krb ist ebenfalls denkbar. Der Ort gehörte teilweise zur Grundausstattung des in demselben Jahr gegründeten Klosters Michelfeld.[7][8] 1402 kaufte Johann, Burggraf zu Nürnberg, von Schwynarz, einem Amtmann zu Auerbach, den Ort.[9] In der Rechtsnachfolge gelangten dessen Ansprüche an Brandenburg-Kulmbach. In der Fraisch unterstand Körbeldorf bis 1780 dem brandenburg-bayreuthischen Oberamt Pegnitz,[10] danach für kurze Zeit dem Oberamt Creußen. Das pfalz-neuburgische Amt Hollenberg hatte ebenfalls Ansprüche im Ort.[7] Das bambergische Amt Gößweinstein hatte im Ort einen Untertan.[11]

Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde der Steuerdistrikt Körbeldorf gebildet, zu dem Hollenberg, Oberhauenstein und Unterhauenstein gehörten. Zugleich entstand die Ruralgemeinde Körbeldorf, die deckungsgleich mit dem Steuerdistrikt war. Sie unterstand in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Pottenstein.[12] Im Rahmen der Gebietsreform in Bayern wurde die Gemeinde am 1. Juli 1972 in die Stadt Pegnitz eingegliedert.[13][14]

Baudenkmäler

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  • Kreuzstein
  • Freiwillige Feuerwehr Körbeldorf[15]

Literatur

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Commons: Körbeldorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

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  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 296 (Digitalisat).
  2. J. Pfanner: Landkreis Pegnitz, S. 27. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „kerwldorf“.
  3. Stadt Pegnitz, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 29. November 2024.
  4. Gemarkung Körbeldorf (092541). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 29. November 2024.
  5. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 29. November 2024.
  6. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 29. November 2024 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  7. a b J. Pfanner: Landkreis Pegnitz, S. 27.
  8. Waltraut Zagel, Jürgen Gabsteiger: Mit Lenkrad und Wanderstab, Band 1: 50 Rundwanderungen in der Fränkischen Schweiz und der Hersbrucker Alb. Verlag Nürnberger Presse, Nürnberg 2001, ISBN 3-931683-08-7, S. 99
  9. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 3, Sp. 199.
  10. G. P. Hönn: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises, S. 267.
  11. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 3, Sp. 191.
  12. A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, OCLC 165644543, S. 62 (Digitalisat).
  13. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 697 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  14. Pegnitz > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 29. November 2024.
  15. Freiwillige Feuerwehr Körbeldorf (Memento des Originals vom 14. Juli 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bt24.de