JJ Bola (geboren 1986 in Kinshasa, Demokratische Republik Kongo) ist ein in London lebender Schriftsteller. Er veröffentlichte neben drei Lyrikbänden einen Roman und das Sachbuch Sei kein Mann: Warum Männlichkeit ein Albtraum für Jungs ist (englischer Titel Mask off. Masculinity Redefined), das 2020 auf Deutsch veröffentlicht wurde.

JJ Bola

JJ Bola wurde im Kongo geboren und kam dank diplomatischer Verbindungen seines Großvaters im Alter von sechs Jahren mit seinen Eltern und seinen fünf Brüdern nach London. Er wuchs in Camden auf. Als Teenager spielte er Basketball auf Landesebene. Gleichzeitig litt er an Depressionen.[1] Schon als Jugendlicher schrieb er nach eigenen Angaben Tagebuch und Gedichte und setzte sich dabei mit tradierten männlichen Rollenbildern auseinander, da ihm auffiel, dass Männer aus dem Kongo oft zärtlicher und unbefangener miteinander umgehen (Hände halten, küssen) als andere.[2] Nach einem Masterabschluss im Kreativem Schreiben an der Birkbeck University war er einige Jahre als Sozialarbeiter für Jugendliche mit psychischen Problemen tätig. Er veröffentlichte danach drei Gedichtbände und den Roman No Place to Call Home. 2019 erschien sein erstes Sachbuch mit dem Titel Mask off. Masculinity Redefined.

Buchveröffentlichung: „Sei kein Mann“

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Während seiner Tätigkeit als Sozialarbeiter fiel Bola auf, dass männliche Jugendliche große Schwierigkeiten haben den hergebrachten Erwartungen an starke, harte Männlichkeit zu genügen und ihre Gefühle unterdrücken.[3] Oft sei der Sport, der einzige gesellschaftlich akzeptierte Anlass für Männer zu weinen. Die Folge sei Drogen- oder Alkoholmissbrauch oder Gewalt. Männlichkeit könne zerstörerisch und toxisch sein, entweder durch Gewalt gegen Frauen und Femizide, zeige sich aber auch in der erhöhten Suizidrate bei Männern. In seinem Buch, das er als „Aufforderung, das gesellschaftliche Konstrukt Männlichkeit“ aufzulösen meint[4], plädiert Bola für mehr Offenheit den eigenen Emotionen gegenüber und dafür, dass auch Männer feministische Literatur lesen sollten oder Tagebuch schreiben.[5] In Beziehungen mit Frauen sollten sie bereit sein, tradierte Männerrollen hinter sich zu lassen: „Hört auf damit, Sex immer nur mit Macht und Dominanz zu verbinden. Was könnt ihr als Mann emotional leisten? Liebe, Engagement, Empathie, die sind genauso wichtig, wie jeder finanzielle Beitrag in einer Beziehung.“[6]

Rezeption

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Sei kein Mann sei ein Buch, „das genauso gut für Erwachsene wie für Jugendliche funktioniert“, schrieb Schayan Riaz in der Berliner Zeitung. „Vielleicht ist es noch ein langer Weg, bis JJ Bolas Ideen ankommen. Bis Jungs und Männer es schaffen, ihre Masken abzusetzen. Sein Buch jedenfalls kann dabei eine wunderbare Hilfe sein.“[7]

Veröffentlichungen

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  • Elevate (2012)
  • Daughter of the Sun (2014)
  • Word (2015)
  • Refuge (2018) – Sammelband aus Word, Daughter of the Sun and Elevate

Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. Schayan Riaz: JJ Bola: „Sei kein Mann!“ In: Berliner Zeitung. 26. September 2020, abgerufen am 9. Dezember 2020.
  2. Isabel Metzger: Gleichberechtigung "Ich wollte männliche Verhaltensweisen verlernen". In: Der Spiegel. 18. August 2020, abgerufen am 9. Dezember 2020.
  3. "Sei kein Mann" von JJ Bola - Einsteigerbuch für Heteromänner. In: Deutschlandfunk Kultur. 19. August 2020, abgerufen am 9. Dezember 2020.
  4. JJ Bola über toxische Männlichkeit : „Wir neigen dazu, uns zu isolieren“. In: taz. 31. Oktober 2020, abgerufen am 9. Dezember 2020.
  5. Inga Barthels und Hannes Soltau: „Keine Bewegung hat mehr für Männer getan als der Feminismus“. In: Der Tagesspiegel. 16. September 2020, abgerufen am 9. Dezember 2020.
  6. JJ Bola: "Sei kein Mann". In: Titel, Thesen Temperamente. ARD, 9. August 2020, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. November 2020; abgerufen am 9. Dezember 2020.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.daserste.de
  7. Schayan Riaz: JJ Bola: „Sei kein Mann!“ In: Berliner Zeitung. 26. September 2020, abgerufen am 9. Dezember 2020.