Interpretationsforschung (Musikwissenschaft)

musikwissenschaftliche Interpretationsforschung

Als musikwissenschaftliche Interpretationsforschung wird ein Teilbereich der Musikforschung bezeichnet, der sich die Vermittlungs- und Deutungsprozesse musikalischer Werke zum Forschungsgegenstand macht. Als Ausgangspunkt dienen dabei sowohl klangliche Realisierungen (performative, auch: musikalische Interpretationen) als auch sprachlich fixierte Kommentare (hermeneutische Interpretationen) als Ergebnisse solcher Prozesse.[1][2][3] Als interdisziplinäre Forschungsrichtung bedient sich die Interpretationsforschung Methoden der historischen, systematischen und vergleichenden Musikwissenschaft, sowie zunehmend auch der künstlerischen bzw. künstlerisch motivierten Forschung (Artistic Research).  

Begriff und Abgrenzung

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Die Komponistin und Pianistin Clara Schumann (Abbildung in der Zeitschrift Die Gartenlaube, 1882), nach Zeugnis von Franz Liszt eine Ikone 'objektiver' Interpretation: „Zitternd, auch nur ein Jota des zu kündenden Spruches zu verlieren [...] bezwingt sie ihr eigenes Gefühl. [...] Und so sehr ist sie von Andacht beherrscht, daß das beweglichere menschliche Element vor dieser objektiven Interpretation der Kunst fast gänzlich zurücktritt.“[4]

Während im 19. Jahrhundert noch eher von Vortrag, Ausführung (bzw. Exekution), Aufführung und Reproduktion eines musikalischen Werkes gesprochen wurde, setzte sich ab etwa 1900 der Begriff Interpretation zunehmend als „Zentralbegriff des deutschsprachigen Diskurses“ (Heinz von Loesch) durch,[5] obwohl Autoren wie Theodor W. Adorno auch um die Mitte des 20. Jahrhunderts noch Reproduktion bevorzugten.[6] Gegenüber den vorangegangenen Begriffen nimmt jener der Interpretation das rezipierende Subjekt stärker in den Fokus und fragt nicht mehr so sehr nach „schöner“ oder „richtiger“ Darbietung, sondern reflektiert vielmehr „die Vorstellung des Vermittelns und Erklärens sowie Deutens bzw. Auslegens“[7] eines musikalischen Werkes. Eine auf weite Teile des 20. Jahrhunderts anwendbare Definition des Begriffes wird in der 11. Auflage des Riemannschen Musiklexikon aus dem Jahr 1929 wie folgt festgehalten:[8]

„Der Komponist hat in den Notenzeichen die lebendige Gestalt seiner Schöpfung nur andeutungsweise fixieren können; die Nachschöpfung aus diesem Notenbild heraus durch den Sänger, Spieler, Dirigenten heißt I[nterpretation]. Aus der Annäherung an jene vom Komponisten gemeinte Idealgestalt ergibt sich die Qualität der I[nterpretation]; der Subjektivität des Ausführenden ist dabei ein ästhetisch durchaus berechtigter, freilich begrenzter Spielraum gelassen“

Im selben Band des Lexikons tritt der Begriff der „Historischen Aufführungspraxis“ komplementär zur „Interpretation“ hinzu, wobei sich erstere „auf die Musik vor 1750 und eine 'objektive' Vortragsweise“ bezog, letztere hingegen „auf die Musik danach und einen Vortrag, bei dem subjektiven Entscheidungen ein maßgeblicher Spielraum zugestanden wurde.“[9] Die hieraus entstandene Dichotomie führte über ein halbes Jahrhundert zu Verwerfungen, nicht zuletzt, da Autoren wie Carl Dahlhaus auf die Interpretationsnotwendigkeit auch 'alter' Musik verwiesen.[10] Obwohl die Begriffe auch heute oft noch synonym genutzt werden, setzte sich die Interpretationsforschung im deutschsprachigen Raum spätestens ab den 1990er Jahren über diese Trennung hinweg.[11][12] Im aktuellen Fachverständnis „setzt die Aufführungspraxis vor allem bei den Voraussetzungen des Musizierens an, während sich die Interpretationsforschung in erster Linie mit den klingenden Resultaten beschäftigt – ganz gleich, ob diese auf Tonträger erhalten sind oder nicht.“[13]

Von der im englischsprachigen Raum weiter verbreiteten Musical Performance Research unterscheidet sich die Interpretationsforschung vor allem durch den engeren Werkbegriff, der sich in erster Linie auf musikalische Notate (etwa Kompositionen) bezieht und ihre Realisierungen (= Interpretationen) als mögliche Deutungen des musikalischen Werkes versteht.[5] Performances hingegen können, müssen aber nach neuerem Verständnis nicht von schriftlich fixierten Vorlagen ausgehen (der britische Musikwissenschaftler Nicholas Cook beschreibt Noten in diesem Zusammenhang als weniger verbindliche „scripts“[14]); das Werk bezieht sich hier eher auf die Momente der Aufführung.[15][16]

Geschichte

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Neuzeitliche Systematisierungsansätze zur musikalischen Interpretation (bzw. des Vortrages oder der Reproduktion) lassen sich bereits in den Instrumental-, Gesangs- und Dirigierlehren des ausgehenden 18. Jahrhunderts erkennen.[17] Im 19. Jahrhundert zeugen etwa Gustav Schillings umfangreiche Monografie Musikalische Dynamik oder die Lehre vom Vortrage in der Musik (1848) oder auch einige Arbeiten Hugo Riemanns von fortgeschrittenen Bemühungen um eine umfassende Theoriebildung. Als höchst einflussreich sollten sich Richard Wagners Schriften Über das Dirigieren (1869) und Zum Vortrag der Neunten Symphonie Beethovens (1873) erweisen, auf die kaum eine größere interpretationstheoretische Schrift nach Wagners Ableben keinen Bezug genommen hat.[18]

 
Bucheinband zu Bd. 11 des Neuen Handbuches für Musikwissenschaft: Musikalische Interpretation (1992)

Im 20. Jahrhundert entwickelten insbesondere die Schriften aus dem Umkreis der Wiener Schule, so die Musikwissenschaftler Markus Grassl und Reinhard Kapp, ein insgesamt bemerkenswert „konsistentes gedankliches System“[19]; hierunter sind insbesondere Rudolf Kolischs Dokumente zu einer Theory of Performance, Theodor W. Adornos Entwürfe Zu einer Theorie der musikalischen Reproduktion (ca. 1927–1959)[6][20], Erwin Steins Form and Performance (1962) sowie René LeibowitzLe compositeur et son double (1971) zu nennen.[21] Insgesamt stellen die Musikwissenschaftler Heinz von Loesch und Andreas Meyer jedoch fest, dass „die Umrisse einer ‚Theorie der Interpretation‘“ bislang „diffus“ erscheinen und überdies „auffällig viele Projekte auf diesem Gebiet unvollendet geblieben“ seien.[22]

Als Ausgangspunkt der Herausbildung einer Interpretationsforschung als eigenständige Disziplin innerhalb der Musikwissenschaft kann im deutschsprachigen Raum spätestens der 1992 erschienene Band Musikalische Interpretation (Bd. 11, hrsg. v. Hermann Danuser) in der Reihe des Neuen Handbuch der Musikwissenschaft gelten.[23][24] Hermann Gottschewski formulierte in seiner Dissertationsschrift 1993 (publ. 1996) das Postulat von der „Interpretation als Kunstwerk“, welches die musikalische Aufführung auf eine Stufe mit der Komposition stellte und eine Reihe von methodischen Ansätzen zur (objektiven) Vermessung musikalischer Zeitgestaltung vorschlug (ähnlich der Werkanalyse musikalischer Kompositionen).[25] Weitere wichtige Impulse kamen überdies aus dem englischsprachigen Raum, etwa durch Robert Philips Early Recordings and Musical Style (1992),[26] Clive Browns Classical and Romantic Performing Practice 1750–1900 (1999)[27] und insbesondere Nicholas Cooks Beyond the Score. Music as Performance (2013).[14] Auch aufgrund der naheliegenden Anbindung an die musikalische Praxis widmen sich inzwischen ganze Forschungsbereiche und Institute an Musikhochschulen und -universitäten der Interpretationsforschung (s. u., „Weblinks“).

Zu den Zielen der Interpretationsforschung gehört neben Theoriebildung auch die Erarbeitung umfassender Darstellungen historischer Interpretationshaltungen und -konzepte sowie ihrer Protagonisten, so etwa die seit 2018 am Berliner Staatlichen Institut für Musikforschung erscheinende, thematisch-chronologische Handbuchreihe Geschichte der musikalischen Interpretation im 19. und 20. Jahrhundert (bisher erschienen Bd. 1 bis 3; gepl. 4 Bde. bis ca. 2023).[28] Im englischsprachigen Raum ist etwa mit der Cambridge History of Musical Performance (2012) bereits eine erste monographische Gesamtdarstellung erschienen, die sich allerdings eher mit Fragen der Aufführungspraxis (und weniger mit Interpretationstheorie und -konzepten) befasst.[29]

Quellen und Methoden

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Ludwig van Beethovens Violinkonzert op. 61, 1. Satz, Ende der Durchführung. Auszug aus der annotierten Solostimme des Geigers Georg Kulenkampff (1898–1948) in D-HVh (Sign. Ku 17a), ca. 1930er. Deutlich ersichtlich sind die ergänzten Interpretationsideen („dolce“, „espressivo“, „hineinstürzen“), die auf eine stark expressive Deutung des Werkes hinweisen, sowie zahlreiche Hinweise zur praktischen Umsetzung (Fingersätze).

Interpretationsforschung beschäftigt sich mit aller Art von Quellen, die auf dem Weg vom musikalischen Notat zur Deutung und klanglichen Realisierung (ggf. auch vermittelnden) Anteil hatten oder haben. Zu den typischen Quellen der historischen Musikwissenschaft (etwa handschriftliche und gedruckte Noten, biographische Dokumente), Musiktheorie (bspw. Werkanalysen) und der Forschung zur Aufführungspraxis (z. B. musikalische Vortragslehren und Instrumentalschulen, Musikinstrumente) kommen Schriftdokumente, die insbesondere den Prozess der In-Klang-Setzung einzelner musikalischer Werke dokumentieren bzw. kommentieren. Hierzu gehören etwa handschriftlich bezeichnete Stimmen, instruktive Notenausgaben (z. B. mit Fingersätzen) und alle Arten von Rezeptionsdokumenten (bspw. Konzertkritiken).[30]

Etwa seit den 1980er Jahren nehmen Tondokumente eine herausragende Rolle für die Interpretationsforschung ein,[31][26] obwohl der methodische Umgang mit ihnen noch immer ebenso umstritten ist wie ihr Aussagewert: Uneinigkeit besteht insbesondere darin, inwiefern einmalig aufgezeichnete Interpretationen als repräsentativ gelten können[30] und ob die Technologie zur Klangaufzeichnung möglicherweise auch Eigenanteile an den Ergebnissen hatte.[32][33][34] Von Seiten der musikalischen Akustik wurde in diesem Zusammenhang jüngst darauf hingewiesen, dass historische Aufnahme- und Wiedergabegeräte insbesondere aus der sogenannten „akustischen“ Aufnahmeära (1877–1925) die auf Tonträger repräsentierten Aufführungen klanglich massiv modifizierten[35] und Musikern zu beträchtlichen Anpassungsleistungen in ihren Interpretationen zwangen.[36]

 
Georg Kulenkampffs Aufnahme (Berlin 1936) des Violinkonzertes von Ludwig van Beethoven op. 61, 2. Satz (Anfang des Seitenthemas), in Spektrogramm-Ansicht (0–6000 Hz). Objektiv messbar sind auf diese Weise Tonanfänge (violette Striche), Tonlängen (grüne Kurve), dynamische Verläufe (gelbe Kurve), sowie Charakteristika von Artikulation, Vibrato und Portamento. Kulenkampffs regelmäßiges, aufblühendes Vibrato, enge Tonverbindungen durch Portamenti (bspw. Ende erster Ton) und die stetige dynamische Steigerung lassen auf eine romantisch-drängende Interpretation des von Beethoven mit „cantabile“ bezeichneten Abschnitts schließen.

Bei der Quellenanalyse kommen traditionelle paläographische, philologische und hermeneutische Methoden ebenso zum Zug wie in jüngerer Zeit verstärkt computergestützte Analyseverfahren.[37] Eine zentrale Rolle nehmen dabei digitale Annotationsverfahren und -instrumente für Tondokumente ein, wobei vorwiegend mit bildgebenden Verfahren (etwa Soundwave-Darstellungen und Spektrogramme der Tonspuren) gearbeitet wird.[38] Insbesondere die seit 2007 vom Queen Mary Institute der University of London veröffentlichte Software SonicVisualiser hatte hieran entscheidenden Anteil, da sie die Parametrisierung einer Vielzahl musikalischer Aspekte erlaubt, Plug-In-fähig ist und seither stetig weiterentwickelt wurde.[39][40]

Neue Perspektiven und Impulse kommen schließlich zunehmend auch aus dem Bereich der künstlerischen bzw. künstlerisch motivierten Forschung, bei der konkrete Interpretationsentscheidungen etwa durch Embodiment und Reenactment nachvollzogen sowie auch für die künstlerische Praxis fruchtbar gemacht werden sollen.[41][42][43]

Forschungsparameter

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Während sich die musikwissenschaftliche Interpretationsforschung über lange Zeit überwiegend mit Fragen der Gestaltung musikalischer Zeit (Dauern, Tempo, Agogik) auseinandersetzte,[25][44][45] werden in jüngster Zeit zunehmend auch Aspekte der Intonation,[46] der Dynamik sowie expressiver Gestaltungsmittel wie etwa Vibrato[47][48] oder Portamento[49][50] eingehender berücksichtigt.

Für Arbeit mit Tondokumenten unterscheidet etwa der Musikwissenschaftler Kai Köpp in „intentionale“, „unreflektierte“, „zufällige“ und „missglückte“ Elemente musikalischer Aufführungen, die in unterschiedlichem Maße auf die zugrundeliegende musikalische Interpretation und damit auf die Repräsentativität des betreffenden Tondokumentes schließen lassen.[30]

Literatur (Auswahl)

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siehe auch: Literatur zum Hauptartikel Interpretation (Musik)


Überblickswerke:

  • Hermann Danuser (Hrsg.): Musikalische Interpretation (Neues Handbuch der Musikwissenschaft 11), Laaber 1992.
  • Clive Brown: Classical and Romantic Performing Practice 1750–1900, Oxford 1999.
  • Camilla Bork, Tobias Klein, Burckhard Meischein, Andreas Meyer und Tobias Plebuch (Hrsg.): Ereignis und Exegese. Musikalische Interpretation – Interpretation der Musik. Festschrift für Hermann Danuser zum 65. Geburtstag, Schliengen 2011.
  • Heinz von Loesch, Stefan Weinzierl (Hrsg.): Gemessene Interpretation. Computergestützte Aufführungsanalyse im Kreuzverhör der Disziplinen, Mainz u. a. 2011.
  • Nicholas Cook: Beyond the Score. Music as Performance, New York 2013.
  • Thomas Ertelt / Heinz von Loesch (Hrsg.): Geschichte der musikalischen Interpretation im 19. und 20. Jahrhundert, Bd. 1, Ästhetik – Ideen, Kassel 2018.
  • Thomas Gartmann / Daniel Allenbach (Hrsg.): Rund um Beethoven. Interpretationsforschung heute (Musikforschung der Hochschule der Künste Bern 14), Schliengen 2019.
  • Thomas Ertelt / Heinz von Loesch (Hrsg.): Geschichte der musikalischen Interpretation im 19. und 20. Jahrhundert, Bd. 2, Institutionen – Medien, Kassel 2021.
  • Heinz von Loesch / Rebecca Wolf / Thomas Ertelt (Hrsg.): Geschichte der musikalischen Interpretation im 19. und 20. Jahrhundert, Bd. 3, Aspekte – Parameter, Kassel – Berlin 2022, ISBN 978-3-7618-2083-4 (Bärenreiter) und ISBN 978-3-476-04795-3 (Metzler).


Einzelbetrachtungen:

  • Hermann Gottschewski, Die Interpretation als Kunstwerk. Musikalische Zeitgestaltung und ihre Analyse am Beispiel von Welte-Mignon-Klavieraufnahmen aus dem Jahre 1905 (Freiburger Beiträge zur Musikwissenschaft 5), Freiburg i. Br. 1996.
  • Nicholas Cook: „Methods for analysing recordings“, in: Ders., Eric Clarke, Daniel Leech-Wilkinson und John Rink (Hrsg.): The Cambridge Companion to Recorded Music, Cambridge 2009, S. 221–245.
  • Lars Laubhold: Von Nikisch bis Norrington. Beethovens 5. Sinfonie auf Tonträger, München 2014.
  • Karin Martensen: „The phonograph is not an opera house“. Quellen und Analysen zu Ästhetik und Geschichte der frühen Tonaufnahme am Beispiel von Edison und Victor (Technologien des Singens 1), München 2019.
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Zum Forschungsverständnis:


Quellen – Online-Diskographien (Auswahl):


Forschungsinstitute (Auswahl):

Einzelnachweise

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  1. Hermann Danuser: Interpretation, Zur Terminologie: performative und hermeneutische Interpretation. In: MGG Online. Laurenz Lütteken, November 2016, abgerufen am 2. Dezember 2021 (zuerst veröffentlicht in MGG2, Kassel u. a. 1996).
  2. Heinz von Loesch: Vortrag – Reproduktion – Interpretation – Performance: Zur Geschichte der Begriffe. In: Thomas Ertelt / Heinz von Loesch (Hrsg.): Ästhetik – Ideen (= Geschichte der musikalischen Interpretation im 19. und 20. Jahrhundert. Band 1). 2021, ISBN 978-3-7618-2081-0, S. 17–18.
  3. Lena-Lisa Wüstendörfer: Klingende Geschichte. Tondokumente als Grundlage musikwissenschaftlicher Interpretationsforschung. In: Michael Kunkel (Hrsg.): Les Espaces Sonores. Stimmungen, Klanganalysen, spektrale Musiken. PFAU-Verlag, Büdingen 2016, ISBN 978-3-89727-541-6, S. 191–193.
  4. Franz Liszt: Clara Schumann. In: Aus den Annalen des Fortschritts. Konzert- und kammermusikalische Essays (= Lina Ramann [Hrsg.]: Gesammelte Schriften. Band 4). Leipzig 1882, S. 204 (Originaljahr 1855; hier zit. nach Heinz von Loesch, "Vortrag – Reproduktion – Interpretation – Performance: Zur Geschichte der Begriffe", S. 15).
  5. a b Heinz von Loesch: Vortrag – Reproduktion – Interpretation – Performance: Zur Geschichte der Begriffe. S. 12–20.
  6. a b Theodor W. Adorno: Zu einer Theorie der musikalischen Reproduktion. Hrsg.: Henri Lonitz. Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2005, ISBN 3-518-29350-8 (Edition der Skizzen Adornos, Laufzeit ca. 1927–1959).
  7. Heinz von Loesch: Vortrag – Reproduktion – Interpretation – Performance: Zur Geschichte der Begriffe. S. 14.
  8. Hugo Riemann, Art. "Interpretation", in: Hugo Riemanns Musik-Lexikon, 11. Auflage, hrsg. v. Alfred Einstein, Berlin / Leipzig 1929; hier zit. nach Heinz von Loesch, "Vortrag – Reproduktion – Interpretation – Performance" (s. Anm. 2), S. 16.
  9. Heinz von Loesch: Vortrag – Reproduktion – Interpretation – Performance: Zur Geschichte der Begriffe. S. 16.
  10. Carl Dahlhaus: Interpretation und Aufführungspraxis. In: Melos. Neue Zeitschrift für Musik. 1978, S. 374.
  11. Heinz von Loesch: Vortrag – Reproduktion – Interpretation – Performance: Zur Geschichte der Begriffe. S. 16–19.
  12. Hermann Danuser: Vorwort. In: Hermann Danuser (Hrsg.): Musikalische Interpretation. Laaber-Verlag, Laaber 1992, ISBN 3-89007-041-8, S. IX.
  13. Heinz von Loesch / Dorothea Hofmann / Kai Köpp: Fachgruppe Aufführungspraxis und Interpretationsforschung. In: Gesellschaft für Musikforschung. Abgerufen am 30. November 2021.
  14. a b Nicholas Cook: Beyond the Score: Music as Performance. Oxford University Press, Oxford 2013, ISBN 978-0-19-935740-6.
  15. Heinz von Loesch: Vortrag – Reproduktion – Interpretation – Performance: Zur Geschichte der Begriffe. S. 18–19.
  16. Philip Auslander: Musical Persona: The Physical Performance of Popular Music. In: Derek B. Scott (Hrsg.): The Ashgate Research Companion to Popular Musicology. Ashgate, Farnham / Surrey 2010, ISBN 978-0-7546-6476-5, S. 310–315.
  17. Heinz von Loesch, Andreas Meyer: Theorie der Interpretation. In: Thomas Ertelt, Heinz von Loesch (Hrsg.): Ästhetik – Ideen (= Geschichte der musikalischen Interpretation im 19. und 20. Jahrhundert. Band 1). Bärenreiter, Kassel 2018, ISBN 978-3-7618-7205-5, S. 24.
  18. Chris Walton: Von innen und von außen. Beethovens Neunte Sinfonie und die 'Wagner’sche' Dirigiertradition. In: Thomas Gartmann, Daniel Allenbach (Hrsg.): Rund um Beethoven. Interpretationsforschung heute (= Musikforschung der Hochschule der Künste Bern. Band 14). Edition Argus, Schliengen 2019, ISBN 978-3-931264-94-9, S. 219, doi:10.26045/kp64-6178.
  19. Markus Grassl, Reinhard Kapp: Vorwort. In: Markus Grassl, Reinhard Kapp (Hrsg.): Die Lehre von der musikalischen Aufführung in der Wiener Schule. Verhandlungen des internationalen Colloquiums Wien 1995 (= Wiener Veröffentlichungen zu Musikgeschichte. Band 3). Böhlau, Wien u. a. 2002, ISBN 3-205-98891-4, S. XXIV (zit. nach von Loesch / Meyer, "Theorie der Interpretation", S. 45).
  20. Hans-Joachim Hinrichsen: "Die Musik selbst und nicht ihr bedeuten": Adornos Theorie der Musikalischen Reproduktion. In: Wolfram Ette, Günter Figal, Richard Klein, Günter Peters (Hrsg.): Adorno im Widerstreit: Zur Präsenz seines Denkens. K. Alber, Freiburg i. Br. 2004, ISBN 3-495-48131-1, S. 199–221.
  21. Heinz von Loesch, Andreas Meyer: Theorie der Interpretation. S. 45.
  22. Heinz von Loesch, Andreas Meyer: Theorie der Interpretation. S. 37.
  23. Hans-Joachim Hinrichsen: Musikalische Interpretation und Interpretationsgeschichte. In: Michele Calella, Nikolaus Urbanek (Hrsg.): Historische Musikwissenschaft: Grundlagen und Perspektiven. J. B. Metzler, Stuttgart / Weimar 2013, ISBN 978-3-476-02462-6, S. 184.
  24. Hermann Danuser: Vorwort. In: Hermann Danuser (Hrsg.): Musikalische Interpretation (= Neues Handbuch der Musikwissenschaft. Band 11). Laaber-Verlag, Laaber 1992, ISBN 3-89007-041-8, S. IX–X.
  25. a b Hermann Gottschewski: Die Interpretation als Kunstwerk. Musikalische Zeitgestaltung und ihre Analyse am Beispiel von Welte-Mignon-Klavieraufnahmen aus dem Jahre 1905 (= Freiburger Beiträge zur Musikwissenschaft. Band 5). Laaber-Verlag, Laaber 1996, ISBN 3-89007-309-3.
  26. a b Robert Philip: Early Recordings and Musical Style : changing tastes in instrumental performance, 1900 – 1950. Cambridge University Press, Cambridge 1994, ISBN 0-521-23528-6.
  27. Clive Brown: Classical and Romantic Performing Practice 1750–1900. Oxford University Press, Oxford 1999, ISBN 0-19-816165-4.
  28. Bärenreiter-Verlag: Geschichte der musikalischen Interpretation im 19. und 20. Jahrhundert, Band 1: Ästhetik – Ideen. In: Bärenreiter-Verlag. Abgerufen am 2. Dezember 2021.
  29. Colin Lawson, Robin Stowell (Hrsg.): The Cambridge History of Musical Performance, Cambridge 2012.
  30. a b c Kai Köpp: Von der Quelle zur Methode. Zum Entwurf einer historischen Interpretationsforschung. In: Thomas Gartmann, Daniel Allenbach (Hrsg.): Rund um Beethoven. Interpretationsforschung heute (= Musikforschung der Hochschule der Künste Bern. Band 14). Edition Argus, Schliengen 2019, ISBN 978-3-931264-94-9, S. 28–47 (bfh.ch [PDF]).
  31. Martin Elste: Von der Partiturwissenschaft zu einer Klangwissenschaft. Überlegungen zur Schallplattenforschung. In: Dagmar Droysen-Reber, Manfred Wagner (Hrsg.): Jahrbuch des Staatlichen Instituts für Musikforschung Preußischer Kulturbesitz 1983/84. Edition Merseburger, Berlin 1987, ISBN 3-87537-209-3, S. 115–144.
  32. Mark Katz: Capturing sound. How technology has changed music. 2., überarbeitete Auflage. University of California Press, Berkeley 2010, ISBN 978-0-520-26105-1.
  33. Peter Wicke: Zwischen Aufführungspraxis und Aufnahmepraxis. Musikproduktion als Interpretation. In: Camilla Bork, Tobias Klein, Burckhard Meischein, Andreas Meyer, Tobias Plebuch (Hrsg.): Ereignis und Exegese. Musikalische Interpretation – Interpretation der Musik. Festschrift für Hermann Danuser zum 65. Geburtstag,. Edition Argus, Schliengen 2011, ISBN 978-3-931264-77-2, S. 42–53.
  34. Thilo Hänel, Karin Martensen: How Thomas A. Edison shaped today’s singing ideal: Tracking his ambiguous concept of tremolo by analysing archival documents and sound recordings. In: Empirical Musicology Review. Band 14, Nr. 1–2, 2019, S. 22–49, doi:10.18061/emr.v14i1-2.6689.
  35. Malte Kob, Tobias A. Weege: How to Interprete Early Recordings? Artefacts and Resonances in Recording and Reproduction of Singing Voices. In: Rolf Bader (Hrsg.): Computational Phonogram Archiving (= Current Research in Systematic Musicology. Band 5). Springer, Cham 2019, ISBN 978-3-03002694-3, S. 335–350, doi:10.1007/978-3-030-02695-0_16.
  36. Karin Martensen: „The phonograph is not an opera house“. Quellen und Analysen zu Ästhetik und Geschichte der frühen Tonaufnahme am Beispiel von Edison und Victor (= Technologien des Singens. Band 1). Allitera, München 2019, ISBN 978-3-96233-168-9.
  37. Anna-Lena Wüstendörfer: Tondokumente als Grundlage musikwissenschaftlicher Interpretationsforschung. S. 191–200.
  38. Nicholas Cook: Methods for analysing recordings. In: Nicholas Cook, Eric Clarke, Daniel Leech-Wilkinson, John Rink (Hrsg.): The Cambridge Companion to Recorded Music. Cambridge University Press, Cambridge 2009, ISBN 978-1-139-00268-4, S. 221–245.
  39. Chris Cannam, Christian Landone, Mark Sandler: News and Release Notes. In: SonicVisualiser. Centre for Digital Music, Queen Mary University of London, abgerufen am 2. Dezember 2021 (englisch).
  40. Aktuelle Positionen und Desiderate bei der Arbeit mit dem SonicVisualiser wurden im deutschen Sprachraum zuletzt im Rahmen einer Onlinetagung im April 2021 diskutiert, s. hierzu die Tagungsmitschnitte (https://www.youtube.com/watch?v=dXICaMuKkts&list=PLTT0Ydqczv-_wExFaAP-k9oexUDfcxeww, 2. Dezember 2021) sowie den Tagungsband Softwaregestützte Interpretationsforschung. Grundsätze, Desiderate und Grenzen (Hrsg. Julian Caskel, Frithjof Vollmer, Thomas Wozonig), Würzburg vorauss. 2022.
  41. Kai Köpp: Musikalisches Körperwissen: Embodiment als Methode der (historischen) Interpretationsforschung. In: Dissonance. Schweizer Musikzeitschrift für Forschung und Kreation. Band 135, 2016, S. 14–18, doi:10.24451/arbor.6903 (bfh.ch).
  42. Mine Doğantan-Dack (Hrsg.): Artistic Practice as Research in Music : Theory, Criticism, Practice. Routledge, London / New York 2016, ISBN 978-1-138-28454-8.
  43. Arnold Jacobshagen (Hrsg.): Musik, die Wissen schafft : Perspektiven künstlerischer Musikforschung (= Musik – Kultur – Geschichte. Band 11). Königshausen & Neumann, Würzburg 2020, ISBN 978-3-8260-6989-5.
  44. Heinz von Loesch, Fabian Brinkmann: Das Tempo in Beethovens 'Appassionata' von Frederic Lamond (1927) bis András Schiff (2006). In: Heinz von Loesch, Stefan Weinzierl (Hrsg.): Book Gemessene Interpretation: Computergestützte Aufführungsanalyse im Kreuzverhör der Disziplinen. Schott, Mainz 2011, ISBN 978-3-7957-0771-2, S. 83–84.
  45. Lars Laubhold: Von Nikisch bis Norrington: Beethovens 5. Sinfonie auf Tonträger. Ein Beitrag zur Geschichte der musikalischen Interpretation im Zeitalter ihrer technischen Reproduzierbarkeit. edition text kritik, München 2014, ISBN 978-3-86916-330-7.
  46. Thomas Synofzik: Deutsche und romantische Skala? Intonationsuntersuchungen an frühen Violinaufnahmen. In: Andreas Ballstaedt, Hans-Joachim Hinrichsen (Hrsg.): Werk-Welten. Perspektiven der Interpretationsgeschichte. Edition Argus, Schliengen 2008, ISBN 978-3-931264-61-1, S. 72–95.
  47. Nicolas Hellenkemper: Instrumentalvibrato im 19. Jahrhundert. Technik, Anwendung, Notationsformen ; mit einem Ausblick ins 20. Jahrhundert (= Schriften zur Musikwissenschaft aus Münster. Nr. 24). Wagner, Schneverdingen 2007, ISBN 978-3-88979-112-2.
  48. Daniel Leech-Wilkinson: Early recorded violin playing: evidence for what? In: Claudio Bacciagaluppi, Roman Brotbeck, Anselm Gerhard (Hrsg.): Spielpraxis der Saiteninstrumente in der Romantik. Bericht des Symposiums in Bern, 18.-19. November 2006. Edition Argus, Schliengen 2011, ISBN 978-3-931264-83-3, S. 9–22.
  49. Kai Köpp: Die hohe Schule des "Portamento": Violintechnik als Schlüssel für die Gesangspraxis im 19. Jahrhundert. In: Dissonance. Band 132, 2015, S. 16–25, doi:10.24451/arbor.6952 (bfh.ch).
  50. Kilian Sprau: Gleitende Tonhöhen auf klingenden Konsonanten. In: Homepage der Universität Augsburg. Universität Augsburg, abgerufen am 2. Dezember 2021.