Inge Conradi

deutsche Schauspielerin

Inge Conradi (* 28. Juni 1907 in Köln; † 20. September 1990; eigentlich Ingeborg Hannah Weyrauch)[1] war eine deutsche Schauspielerin. 55 Jahre war sie als Theaterschauspielerin tätig und war langjähriges Ensemblemitglied der Städtischen Bühnen Augsburg.[2]

Inge Conradi (ein Pseudonym[3]) wurde laut ihrer Reichsfilmkammerakte am 28. Juni 1907 als Ingeborg Hannah Weyrauch im Rheinland geboren und arbeitete vorrangig als Theaterschauspielerin. Bereits als 15-Jährige wirkte sie an Aufführungen in Kassel mit und erhielt Schauspielunterricht bei Trude Tandar und am Staatstheater Stuttgart. Ihr professionelles Bühnendebüt gab sie in einer Inszenierung von Heilige Johanna am Stadttheater Hildesheim. Darauf folgten Stationen wie das Englische Staatstheater Hildesheim, Freiburg im Breisgau und das Hessische Landestheater in Darmstadt (1929–1931).[3]

Anfang der 1930er Jahre trat Conradi unter der Regie von Karlheinz Martin in Stücken der Volksbühne Berlin am Bülowplatz in Erscheinung. Dazu zählten Inszenierungen von Georg Kaisers Nebeneinander oder Ludwig Anzengrubers Das Vierte Gebot (beide 1931), in denen sie neben Kollegen wie Ernst Busch, Peter Lorre, Otto Sauter-Sarto oder Luise Ullrich zu sehen war.[4] Darüber hinaus war sie in der Hauptstadt am Schillertheater und am Staatstheater beschäftigt. Mit Werner Krauß unternahm sie eine Südamerika-Tournee.[3]

Conradi arbeitete mehrere Jahre unter der Regie von Carl Ebert in Darmstadt und kam nach 1945 über Konstanz (Zusammenarbeit mit Heinz Hilpert) an die Vereinigten Bühnen Krefeld-Mönchengladbach.[2] Von dort wechselte sie 1962 an die Städtischen Bühnen Augsburg, wo sie mit dem Part der Daja in Nathan der Weise ihren Einstand gab. In Augsburg reifte Conradi zur „Mütter- und Charakterschauspielerin“[2] und bekleidete unter anderem die Hauptrollen der Claire Zachanassian und die der Mathilde von Zahnd in den Dürrenmatt-Stücken Der Besuch der alten Dame beziehungsweise Die Physiker. Auch übernahm Conradi Hauptrollen im Komödienfach, so die Frau Lunow in Curt GoetzDer Lampenschirm und die Abby Brewster in Arsen und Spitzenhäubchen, mit der sie 1977 in Augsburg ihren Abschied gab.

Parallel zu ihrer Bühnenkarriere erschien Conradi in den 1930er Jahren in einer Handvoll Filme, darunter Der Rebell (1932) mit Luis Trenker oder Robert A. Stemmles Komödie So ein Flegel (1934) mit Heinz Rühmann.

Conradi lebte unter anderem in der Künstlerkolonie Berlin.[5] Sie war seit 1927 Mitglied in der Genossenschaft Deutscher Bühnenangehöriger.[3]

Filmografie

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Einzelnachweise

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  1. vgl. Conradi, Inge. In: Paul S. Ulrich: Biographisches Verzeichnis für Theater, Tanz und Musik. Berlin-Verlag Spitz, 1997 (aufgerufen via CD-ROM-Version, Richarz Publikations-Service, 1995–1997)
  2. a b c vgl. Inge Conradi. In: Deutsches Bühnenjahrbuch. 100, 1992, S. 822.
  3. a b c d vgl. Inge Conradi. In: Herbert A. Frenzel, Hans Joachim Moser (Hrsg.): Kürschners biographisches Theater-Handbuch. Schauspiel, Oper, Film, Rundfunk. Deutschland, Österreich, Schweiz. De Gruyter, Berlin 1956, DNB 010075518, S. 104.
  4. vgl. Spielzeit 1931/32 (Memento vom 17. Juli 2007 im Internet Archive) bei volksbuehne-berlin.de (aufgerufen am 8. November 2009)
  5. vgl. Prominente Bewohner (Memento vom 23. Dezember 2013 im Webarchiv archive.today) bei kuenstlerkolonie-berlin.de (aufgerufen am 8. November 2009)