Il piccolo Marat

Oper von Pietro Mascagni

Il piccolo Marat (deutsch: ‚Der kleine Marat‘) ist eine Oper in drei Akten von Pietro Mascagni. Es handelt sich um eine Revolutionsoper im Stil des historischen Verismo. Trotz des großen Erfolges bei der Uraufführung am 2. Mai 1921 im Teatro Costanzi in Rom gehört die Oper heute zu den weniger bekannten Werken Mascagnis.

Operndaten
Titel: Il piccolo Marat

Titelblatt des Librettos, Mailand 1921

Form: Oper in drei Akten
Originalsprache: Italienisch
Musik: Pietro Mascagni
Libretto: Giovacchino Forzano, Giovanni Targioni-Tozzetti
Literarische Vorlage: G. Lenôtre: Les noyades de Nantes,
Victor Martin: Sous la terreur
Uraufführung: 2. Mai 1921
Ort der Uraufführung: Teatro Costanzi, Rom
Spieldauer: Oper in drei Akten
Ort und Zeit der Handlung: Frankreich zur Zeit der Revolution
Personen
  • Der Präsident des Komitees: L’orco, das Scheusal (Bass)
  • Mariella (Sopran)
  • il piccolo Marat/il principino, der kleine Marat/Prinz (Tenor)
  • la mamma/la principessa, die Fürstin von Fleury, Marats Mutter (Alt)
  • il soldato, der Soldat
  • la spia, der Spion
  • il ladro, der Dieb
  • la tigre, der Tiger (Bass)
  • il carpentiere, der Zimmermann (Bariton)
  • il capitano dei „Marats“, der Hauptmann der „Marats“
  • il portatore di ordini, die Ordonnanz
  • i „Marats“, die „Marats“
  • gli ussari americani, die amerikanischen Husaren
  • i prigionieri, die Gefangenen
  • la folla affamata, die hungrige Menge (Chor)

Hintergrund

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Mascagni beauftragte Giovacchino Forzano mit dem Libretto auf der Grundlage von G. Lenôtres Les noyades de Nantes (1912) und Victor Martins Sous la terreur. Souvenirs d’un vieux Nantais (1906). Nachdem jedoch ein Streit zwischen Forzano und Mascagni zur Beendigung der Zusammenarbeit führte, vollendete Giovanni Targioni-Tozzetti, ein Freund Mascagnis, das begonnene Libretto. Il piccolo Marat ist eine durchkomponierte Oper, setzt aber im Sinne der Dramaturgie auch Arien und Duette ein. Dirigent bei der Uraufführung in Rom war Mascagni selbst.[1]

Der Dreiakter gliedert sich in verschiedene Handlungen und Orte. Das erste Bild findet an einem Herbstabend an einem kleinen Stadtplatz neben einer Brücke statt. Akt zwei und drei spielen im Haus von L'Orco. Neben der Darstellung der Revolution geht es um das Schicksal einer Familie und eine Liebesgeschichte. Laut Hans-Joachim Wagner zeigt das Bühnenwerk „den Sieg des ‚Guten‘ über das ‚Böse‘.“ Da es zudem den „großen Führer“ als „Retter der Nation“ darstellte, ließ es sich propagandistisch für die Zwecke Benito Mussolinis einbinden.[2]

Literatur

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  • Hans-Joachim Wagner: Fremde Welten. Die Oper des italienischen Verismo. Metzler, Stuttgart/Weimar 1999, ISBN 3-476-01662-5, S. 153–157.
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Commons: Il piccolo Marat – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise 

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  1. The New Penguin Opera Guide. London: Penguin Books. 1997. ISBN 0-140-51475-9
  2. Hans-Joachim Wagner: Fremde Welten. Die Oper des italienischen Verismo. Metzler, Stuttgart/Weimar 1999, ISBN 3-476-01662-5, S. 155.