Iffigheim ist ein Gemeindeteil des Marktes Seinsheim im unterfränkischen Landkreis Kitzingen.[1] Die Gemarkung Iffigheim hat eine Fläche von 2,849 km². Sie ist in 646 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 4410,68 m² haben.[2] In ihr liegen neben dem namensgebenden Ort die Gemeindeteile Backofenmühle, Beigelsmühle, Dorfmühle, Nagelsmühle und Schleifmühle.[3]

Iffigheim
Markt Seinsheim
Koordinaten: 49° 39′ N, 10° 12′ OKoordinaten: 49° 38′ 46″ N, 10° 12′ 28″ O
Höhe: 231 m ü. NHN
Einwohner: 200
Eingemeindung: 1. Mai 1978
Postleitzahl: 97342
Vorwahl: 09332

Geografische Lage

Bearbeiten

Das Kirchdorf liegt in Tallage an der Iff, einem linken Zufluss des Breitbachs, und ist allseits von Acker- und Grünland umgeben. Der Mühlgraben mündet innerorts als rechter Zufluss in die Iff. Die Staatsstraße 2418 führt nach Seinsheim (1,1 km südöstlich) bzw. nach Obernbreit (3,3 km nordwestlich). Die Kreisstraße KT 20 führt nach Wässerndorf (0,7 km südwestlich), die Kreisstraße KT 55 führt nach Tiefenstockheim (2 km nördlich).[4]

Naturräumlich liegen die Gemeindeteile von Seinsheim in drei verschiedenen Untereinheiten. Von Nordwesten ragt der Ifftalbereich mit seinen kleinen Bächen und den steilen Ufern in das Gemeindegebiet. Nordöstlich liegt die Hellmitzheimer Bucht, kleinere Teile gehören zur höheren Ochsenfurt-Uffenheimer Gäufläche.

Geschichte

Bearbeiten

Der Ortsname Iffigheim verweist auf die fränkische Landnahme im 6. oder 7. Jahrhundert. Das Suffix -heim war zu diesem Zeitpunkt in Mode und deutet auf die Besiedlung durch einen fränkischen Adeligen hin, der das Dorf zu seinem Heim machte. Das Präfix Iffig- geht nicht auf den Bach Iff zurück, der durch Iffigheim fließt, sondern leitet sich vom Eigennamen Uffo ab.

Der Ort wurde in der älteren Literatur zusammen mit den benachbarten Dörfern Herrnsheim, Seinsheim und Weigenheim als Reichsdorf bezeichnet, das nur dem Kaiser unterstellt war. Allerdings besaß das Reichsoberhaupt dort wohl nur die Vogtei, die er vom Würzburger Bischof erhalten hatte. Nach dem Niedergang der Staufer in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts übernahmen die Hohenlohe diese „Reichsgüter unter den Bergen“ (bona sub montibus).[5]

Lange Zeit hatte Iffigheim zusammen mit sieben anderen Dörfern Anteil am sogenannten Kunigundenwald, der in Form einer Markgenossenschaft verwaltet wurde. Erst 1458 löste man diese Form der Verwaltung auf.

Im Jahr 1281 wurde „Uffenkein“, wie es damals genannt wurde, erstmals erwähnt. Zunächst saßen dort die Ritter von Iffigheim als Ministeriale der Grafen zu Castell. So erhielt Otto von Ueffikheim von Leonhard zu Castell im Jahr 1405 ein Gut verliehen. Die Dorfherren wechselten im Mittelalter häufig, erst in der Frühen Neuzeit konnten sich die Fürsten von Schwarzenberg als alleinige Herren durchsetzen. Sie führten um 1530 die Reformation ein.[6]

Nachdem die Fürsten im Jahr 1627 wiederum katholisch geworden waren, nahmen auch die Bewohner des Dorfs wieder das alte Bekenntnis an. Das Dorf war lange Zeit Teil der schwarzenbergischen Zent Seinsheim. Später kamen das Kloster Ebrach und der Dompropst von Würzburg in den Besitz von Iffigheim.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Iffigheim aus 46 Hofreiten und 5 Mühlen. Hoch- und Niedergericht sowie die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Schwarzenbergische Amt Wässerndorf inne.[7]

Im Jahr 1810 wurde Iffigheim bayerisch. Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde der Ort dem Steuerdistrikt Seinsheim zugewiesen. Zugleich entstand die Ruralgemeinde Iffigheim. Zu dieser gehörten Backofenmühle, Beigelsmühle, Dorfmühle, Nagelsmühle und Schleifmühle. Sie unterstand in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Herrschaftsgericht Hohenlandsberg. In der Finanzverwaltung war das Rentamt Iphofen zuständig.[8] Mit der Auflösung des Herrschaftsgerichtes Hohenlandsberg im Jahre 1852 kam die Gemeinde Iffigheim an das Landgericht Markt Bibart.

Am 1. Mai 1978 wurde die Gemeinde Iffigheim im Zuge der Gebietsreform in Bayern in den Markt Seinsheim eingegliedert.[9][10][11]

Baudenkmäler

Bearbeiten
 
Die Johanneskirche in Iffigheim

Die katholische Pfarrkirche des Dorfes ist dem heiligen Johannes Baptist geweiht. Sie entstand im Jahr 1808 unter Einbeziehung des Turmes aus dem 13. Jahrhundert. Innen überwiegt die klassizistische Ausstattung des 19. Jahrhunderts. Die Deckenfresken mit der Taufe Christi stammen aus dem Jahr 1898 und wurden von Eulogius Böhler angefertigt. Ursprünglich umgab eine Kirchenburg das Gotteshaus, einige Gaden haben sich erhalten.

Neben der Kirche gibt es im Dorf mehrere Bildstöcke und Hausreliefs, die zumeist aus dem 19. Jahrhundert stammen und biblische Darstellungen tragen. Kunsthistorisch bedeutsam ist der Bildstock von 1511. Er wurde am Fuße der Kirchentreppe aufgestellt und zeigt in seinem Aufsatz die Heiligste Dreifaltigkeit. Im Jahr 1959 wurde der Stock umfassend erneuert. Ein barocker Brunnen bildet den Mittelpunkt des Dorfes.

Literatur

Bearbeiten
Bearbeiten
Commons: Iffigheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

Bearbeiten
  1. Markt Seinsheim, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 25. November 2024.
  2. Gemarkung Iffigheim (091236). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 25. November 2024.
  3. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 25. November 2024.
  4. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 25. November 2024 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  5. Richard Schmitt: 1200 Jahre Bullenheim. S. 42 f.
  6. Dohna, Jesko Graf zu: Iffigheim. S. 58.
  7. Heinrich Weber: Kitzingen. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. Reihe I, Heft 16. Komm. für Bayerische Landesgeschichte, München 1967, DNB 456999272, S. 165 (Digitalisat).
  8. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, OCLC 869860423, S. 83 (Digitalisat).
  9. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 748 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  10. Seinsheim > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 25. November 2024.
  11. Hans Bauer: Landkreis Kitzingen. S. 100.