International Federation of Football History & Statistics

internationaler Verein von Fußballstatistikern
(Weitergeleitet von IFFHS)

Die International Federation of Football History & Statistics (IFFHS) ist eine internationale Vereinigung von Fußballstatistikern. Der Sitz befindet sich in Zürich in der Schweiz. Bekannt ist die IFFHS für ihre zahlreichen Buchveröffentlichungen zur Geschichte des Fußballs und für ihre durchgeführten Wahlen, wovon insbesondere die Auszeichnungen für den Welttorhüter und den Weltschiedsrichter größere Verbreitung in den Medien erfahren. Laut eigenen Angaben hat die Organisation rund 200 Mitglieder in 120 Ländern.[1]

Logo der IFFHS
Logo der IFFHS

Ziele und Tätigkeiten

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Ziel ist eine umfassende Dokumentation der Sportart Fußball. Zu diesem Zweck führt die Vereinigung Statistiken über Länderspiele, olympische Fußballturniere, kontinentale Wettbewerbe, nationale Meisterschaften und Pokalwettbewerbe, erstellt regelmäßig eine Klub-Weltrangliste und sammelt skurrile Fakten, die sie auch im Internet veröffentlicht. Ferner führt die IFFHS jährlich zahlreiche Wahlen unter anderem zum Welttorhüter, zum Welttorjäger oder zum Weltschiedsrichter durch.

In der Vergangenheit gab die Organisation mehrere Fußball-Zeitschriften heraus. Ferner erschienen Bücher zu A-Länderspielen, den olympischen Fußballturnieren, zu den Fußball-Europapokal-Wettbewerben sowie zu den eigenen Wahlen und Veranstaltungen. Sowohl die Veröffentlichung der Zeitschriften als auch die als Serien geplanten Buchausgaben sind Anfang der 2000er Jahre eingestellt worden. Fortan konzentrierte man sich ausschließlich auf die Veröffentlichung im Internet.

Geschichte

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Logo bis Mitte 2013

Die Vereinigung wurde am 27. März 1984 in Leipzig von ihrem langjährigen ersten Präsidenten Alfredo Pöge gegründet.[2] Im Juni 1985 verließ Pöge mit seiner Familie die DDR – laut eigener Aussage wurde er dazu gedrängt – und ließ sich in Wiesbaden nieder. Später verlegte Pöge seinen Wohnsitz und damit auch den Hauptsitz der IFFHS nach Bonn.

Von 1987 bis 2002 gab die Organisation die Fußball-Weltzeitschrift und eine weitere Zeitschrift, den Libero heraus, von dem es zeitweise die Varianten spezial deutsch und international gab. In den 1980er und 1990er Jahren gab die IFFHS auch etliche Bücher und andere Print-Publikationen mit statistischen Auswertungen aus der Historie des Fußballs heraus, die später aufgrund von finanziellen Schwierigkeiten eingestellt wurden.

Zu Beginn der Vergabe der Ehrungen Ende der 1980er Jahre sorgten diese noch für ein großes Medienecho. Der Sportartikelhersteller Uhlsport sponserte die Welttorhüterwahl und eine hessische Hotelkette übernahm die Reisekosten der Stars zu der von der IFFHS ausgerichteten jährlichen World Football Gala in Fulda. Bei der damals noch durchgeführten IFFHS-Wahl zum Weltfußballer – die 1988 und 1989 Marco van Basten und 1990 Lothar Matthäus gewann – stieg Adidas als Sponsor ein, bis 1991 die FIFA eine eigene Weltfußballerwahl startete und die IFFHS ihre einstellte. Lange Zeit wurden die Ergebnisse der IFFHS-Wahlen in vielen Medien verbreitet und die Preisübergabe mit Live-Übertragungen auf den TV-Kanälen RTLplus, DSF oder dem italienischen Sender RAI begleitet. Noch im März 2006 übergab Pöge live im Aktuellen Sportstudio im ZDF die IFFHS-Auszeichnungen an José Mourinho, Petr Čech und Markus Merk.

Nachdem sich bei einem Gerichtsverfahren im Jahr 2006 herausstellte, dass die IFFHS als Personenvereinigung nirgendwo offiziell registriert sei und die Zweifel an der Seriosität der IFFHS lauter wurden (siehe auch Abschnitt „Kritik“), rückte die IFFHS mehr und mehr in eine Nische. Die Deutsche Presse-Agentur stellte die Vermeldung der IFFHS-Statistiken und -Auszeichnungen ein und die letzten Sponsoren sprangen ab. 2008 fand die letzte World Football Gala statt, seitdem vermeldet die IFFHS ihre Wahlergebnisse nur noch über ihre eigene Homepage.[1]

Geführt wird die Organisation von einem Exekutivkomitee, bestehend aus dem Präsidenten, drei Stellvertretern und weiteren Mitgliedern. Nach dem Tod von Alfredo Pöge am 26. März 2013 übernahm zunächst der langjährige IFFHS-Vizepräsident Robert Ley aus Frankreich die Interimspräsidentschaft. Im März 2014 wurde nunmehr für zunächst fünf Jahre von den Mitgliedern des Exekutivkomitees Saleh Salem Bahwini aus Saudi-Arabien zum neuen Präsidenten gewählt.[3] Im April 2019 wurde er wiedergewählt. In seiner ersten Amtszeit wurde der Hauptsitz der Organisation von Lausanne nach Kloten verlegt, zudem wurde mit den Schweizer Behörden der Rechtsstatus der Organisation geklärt.[4] Mitglieder wurden bisher auf Vorschlag anderer Mitglieder aus einem Kandidatenpool ernannt.

Ehrungen

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Weltbester Spieler

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Der Titel The World’s Best Player (IFFHS-Weltfußballer) wurde bereits 1988 bis 1990 verliehen, dann aber aufgrund der Einführung der offiziellen Wahl zum FIFA-Weltfußballer des Jahres eingestellt. 2020 wurde die Wahl wieder eingeführt.

Männer – Bisherige Sieger
Jahr Spieler Klub(s)
1988 Niederländer  Marco van Basten AC Mailand
1989 Niederländer  Marco van Basten AC Mailand
1990 Deutscher  Lothar Matthäus Inter Mailand
1991–2019 Nicht vergeben
2020 Pole  Robert Lewandowski FC Bayern München
2021 Pole  Robert Lewandowski FC Bayern München
2022 Argentinier  Lionel Messi Paris Saint-Germain
2023 Norweger  Erling Haaland Manchester City
Frauen – Bisherige Siegerinnen
Jahr Spielerin Klub(s)
1988–2019 Nicht vergeben
2020 Dänin  Pernille Harder VfL Wolfsburg / FC Chelsea
2021 Spanierin  Alexia Putellas Spanien  FC Barcelona
2022 Spanierin  Alexia Putellas Spanien  FC Barcelona
2023 Spanierin  Aitana Bonmatí Spanien  FC Barcelona

Welt-Torhüter

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Der Titel „Welt-Torhüter“ (The World’s Best Goalkeeper) wird seit 1987 jährlich an Fußballtorhüter vergeben. An der Wahl des Siegers nehmen laut IFFHS ausgewählte Fachredaktionen und Experten aus 70 Ländern aller Fußball-Kontinente teil. Seit 2012 wird auch die „Welt-Torhüterin“ ausgezeichnet.

Welt-Schiedsrichter

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Der Titel „Welt-Schiedsrichter“ (The World’s Best Referee) wird ebenfalls seit 1987 jährlich an Fußballschiedsrichter vergeben. An der Wahl des Siegers nehmen laut IFFHS ausgewählte Fachredaktionen und Experten aus 70 Ländern aller „Fußball-Kontinente“ teil. Seit 2012 wird auch die „Welt-Schiedsrichterin“ ausgezeichnet.

Männer – Bisherige Sieger

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Jahr Schiedsrichter
1987 Brasilianer  Romualdo Arppi Filho
1988 Franzose  Michel Vautrot
1989 Franzose  Michel Vautrot
1990 Brasilianer  José Roberto Wright
1991 Däne  Peter Mikkelsen
1992 Deutscher  Aron Schmidhuber
1993 Däne  Peter Mikkelsen
1994 Ungar  Sándor Puhl
1995 Ungar  Sándor Puhl
1996 Ungar  Sándor Puhl
Jahr Schiedsrichter
1997 Ungar  Sándor Puhl
1998 Italiener  Pierluigi Collina
1999 Italiener  Pierluigi Collina
2000 Italiener  Pierluigi Collina
2001 Italiener  Pierluigi Collina
2002 Italiener  Pierluigi Collina
2003 Italiener  Pierluigi Collina
2004 Deutscher  Markus Merk
2005 Deutscher  Markus Merk
2006 Argentinier  Horacio Elizondo
Jahr Schiedsrichter
2007 Deutscher  Markus Merk
2008 Italiener  Roberto Rosetti
2009 Schweizer  Massimo Busacca
2010 England  Howard Webb
2011 Ungar  Viktor Kassai
2012 Portugiese  Pedro Proença
2013 England  Howard Webb
2014 Italien  Nicola Rizzoli
2015 Italien  Nicola Rizzoli
2016 England  Mark Clattenburg
Jahr Schiedsrichter
2017 Deutscher  Felix Brych
2018 Argentinier  Néstor Pitana
2019 Slowene  Damir Skomina
2020 Italiener  Daniele Orsato
2021 Deutscher  Felix Brych
2022 Pole  Szymon Marciniak
2023 Pole  Szymon Marciniak

Frauen – Bisherige Siegerinnen

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Jahr Schiedsrichterin
2012 Schwedin  Jenny Palmqvist
2013 Deutsche  Bibiana Steinhaus
2014 Deutsche  Bibiana Steinhaus
2015 Ukrainerin  Kateryna Monsul
2016 Ungarin  Katalin Kulcsár
2017 Deutsche  Bibiana Steinhaus
2018 Deutsche  Bibiana Steinhaus
2019 Französin  Stéphanie Frappart
2020 Französin  Stéphanie Frappart
2021 Französin  Stéphanie Frappart
Jahr Schiedsrichter
2022 Französin  Stéphanie Frappart
2023 Französin  Stéphanie Frappart

Welt-Torjäger

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Der Titel „Welt-Torjäger“ (The World’s Best Top Goal Scorer) wird seit 1991 jährlich an Fußballspieler vergeben. Bei der Ermittlung des Siegers werden dabei von der IFFHS all jene Tore berücksichtigt, welche innerhalb eines Kalenderjahres bei folgenden internationalen Spielen erzielt wurden:

Für den Fall, dass zwei oder mehrere Spieler gleich viele Tore erzielt haben, entscheidet die Zahl der in A-Länderspielen erzielten Tore über die Rangfolge. Diese Regelung kam bisher fünfmal zum Tragen.

Seit 1997 gibt es die zusätzliche Auszeichnung zum weltbesten Erstligatorschützen (The World’s Best Top Division Goal Scorer), bei dem die Anzahl der Tore in der jeweiligen nationalen Liga ausschlaggebend ist. Dabei werden nur die 100 besten nationalen Ligen berücksichtigt. Von 1997 bis 2004 gab es zusätzlich die Auszeichnung zum effektivsten Torschützen (World's Most Effective Top Division Goal Scorer of the Year). 2020 wurde eine Auszeichnung zum insgesamt besten Torschützen (The World's Best Top Goal Scorer) eingeführt, die alle Tore des Kalenderjahrs berücksichtigt.

International – Bisherige Sieger

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Jahr Spieler Klub(s) Tore davon
Ländersp./Klubsp.
1991 Franzose  Jean-Pierre Papin Olympique Marseille 16 07/09
1992 Niederländer  Dennis Bergkamp 1 Ajax Amsterdam 12 07/05
1993 Saudi-Araber  Said al-Uwairan Al-Shabab 18 15/03
1994 Bulgare  Christo Stoitschkow FC Barcelona 17 09/08
1995 Deutscher  Jürgen Klinsmann Tottenham Hotspur / Bayern München 17 06/11
1996 Iraner  Ali Daei Persepolis Teheran / al-Sadd Sports Club 22 22/00
1997 Brasilianer  Ronaldo FC Barcelona / Inter Mailand 22 17/05
1998 Kuwaiter  Jassem Al-Houwaidi Al Salmiya Club 20 20/00
1999 Spanier  Raúl Real Madrid 14 10/04
2000 Brasilianer  Rivaldo 2 FC Barcelona 21 08/13
2001 Omaner  Hani Al Dhabit Dhofar Club 22 22/00
2002 Niederländer  Ruud van Nistelrooy Manchester United 14 01/13
2003 Franzose  Thierry Henry 3 FC Arsenal 15 11/04
2004 Iraner  Ali Daei Persepolis Teheran / Saba Qom 17 17/00
2005 Brasilianer  Adriano Inter Mailand 18 10/08
2006 Chilene  Humberto Suazo CSD Colo Colo Santiago 17 04/13
2007 Kongolese (Demokratische Republik)  Trésor Mputu Mabi Tout Puissant Mazembe 20 01/19
2008 Brasilianer  Leandson Dias da Silva Muharraq Club 19 00/19
2009 Japaner  Shinji Okazaki 4 Shimizu S-Pulse 15 15/00
2010 Kuwaiter  Bader al-Mutawa 5 Al Qadsia Kuwait 17 10/07
2011 Argentinier  Lionel Messi FC Barcelona 19 04/15
2012 Argentinier  Lionel Messi FC Barcelona 25 12/13
2013 Portugiese  Cristiano Ronaldo Real Madrid 25 09/16
2014 Portugiese  Cristiano Ronaldo Real Madrid 20 05/15
2015 Pole  Robert Lewandowski FC Bayern München 22 11/11
2016 Portugiese  Cristiano Ronaldo Real Madrid 24 13/11
2017 Portugiese  Cristiano Ronaldo Real Madrid 32 11/21
2018 Algerier  Baghdad Bounedjah al-Sadd Sports Club 20 07/13
2019 Portugiese  Cristiano Ronaldo Juventus Turin 21 14/07
2020 Belgier  Romelu Lukaku Inter Mailand 16 05/11
2021 Pole  Robert Lewandowski FC Bayern München 24 11/13
2022 Argentinier  Lionel Messi Paris Saint-Germain 22 04/18
2023 Belgier  Romelu Lukaku Inter Mailand / AS Rom 22 07/15
Höchstmarke / Minimalmarke
1 
Der Brasilianer Raí erzielte insgesamt ebenfalls 12 Treffer, jedoch nur 6 in A-Länderspielen.
2 
Der Brasilianer Romário erzielte insgesamt ebenfalls 21 Treffer, jedoch nur 7 in A-Länderspielen.
3 
Der Franzose David Trezeguet erzielte insgesamt ebenfalls 15 Treffer, jedoch nur 8 in A-Länderspielen.
4 
Der Ivorer Didier Drogba erzielte insgesamt ebenfalls 15 Treffer, jedoch nur 8 in A-Länderspielen.
5 
Der Kameruner Samuel Eto’o erzielte insgesamt ebenfalls 17 Treffer, jedoch nur 8 in A-Länderspielen.

Nationale Liga – Bisherige Sieger

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Jahr Spieler Klub(s) Tore
1997 Türke  Hakan Şükür Galatasaray Istanbul 38
1998 Ecuadorianer  Iván Kaviedes Club Sport Emelec 43
1999 Brasilianer  Mário Jardel FC Porto 36
2000 Brasilianer  Mário Jardel FC Porto 38
2001 Bolivianer  José Alfredo Castillo Oriente Petrolero 42
2002 Bolivianer  Joaquín Botero Club Bolívar 49
2003 Paraguayer  José Cardozo Deportivo Toluca 58
2004 Chilene  Patricio Galaz CD Cobreloa 42
2005 Brasilianer  Araújo Gamba Osaka 33
2006 Niederländer  Klaas-Jan Huntelaar Ajax Amsterdam 35
2007 Brasilianer  Afonso Alves SC Heerenveen 34
2008 Paraguayer  Lucas Barrios CSD Colo-Colo 37
2009 Österreicher  Marc Janko FC Red Bull Salzburg 39
2010 Uruguayer  Luis Suárez Ajax Amsterdam 35
2011 Lette  Aleksandrs Čekulajevs JK Trans Narva 46
2012 Argentinier  Lionel Messi FC Barcelona 50
2013 Argentinier  Lionel Messi FC Barcelona 46
2014 Portugiese  Cristiano Ronaldo Real Madrid 31
Uruguayer  Luis Suárez FC Liverpool
2015 Portugiese  Cristiano Ronaldo Real Madrid 48
2016 Uruguayer  Luis Suárez FC Barcelona 40
2017 Argentinier  Lionel Messi FC Barcelona 37
2018 Brasilianer  Jonas Benfica Lissabon 34
Argentinier  Lionel Messi FC Barcelona
2019 Algerier  Baghdad Bounedjah al-Sadd Sports Club 39
2020 Portugiese  Cristiano Ronaldo Juventus Turin 33
2021 Pole  Robert Lewandowski FC Bayern München 43
2022 Argentinier  Germán Cano Fluminense Rio de Janeiro 35
2023 Engländer  Harry Kane Tottenham Hotspur / FC Bayern München 38
Höchstmarke / Minimalmarke

Gesamt – Bisherige Sieger

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Jahr Spieler Klub(s) Tore
2020 Pole  Robert Lewandowski FC Bayern München 47
2021 Pole  Robert Lewandowski FC Bayern München 69
2022 Franzose  Kylian Mbappé Paris Saint-Germain 56
2023 Portugiese  Cristiano Ronaldo al-Nassr FC 54

Klub-Weltrangliste

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Seit 1991 führt die IFFHS eine monatlich aktualisierte Klub-Weltrangliste (Club World Ranking), aus der jährlich der beste Verein des abgelaufenen Kalenderjahres gekürt wird (The World’s Club Team of the Year). In die Wertung gehen die Ergebnisse aller offiziellen nationalen und internationalen Wettbewerbe ein. Seit 2012 wird auch der beste Verein im Frauenfußball ausgezeichnet.

2009 wurden für jeden Kontinent die besten Vereine des 20. Jahrhunderts benannt (Best Continental Clubs of the 20th Century). Diese waren Real Madrid (Europa), Peñarol Montevideo (Südamerika), Asante Kotoko SC (Afrika), al-Hilal (Asien), CD Saprissa (Nord-/Mittelamerika) und South Melbourne FC (Ozeanien). 2012 wurde der FC Barcelona als Bester Klub des Jahrzehnts (2001–2010) (World's Club Team of the Decade) gekürt.

Männer – Bisherige Sieger

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Jahr Klub
1991 Italien  AS Rom
1992 Niederlande  Ajax Amsterdam
1993 Italien  Juventus Turin
1994 Frankreich  Paris Saint-Germain
1995 Italien  AC Mailand
1996 Italien  Juventus Turin
1997 Spanien  FC Barcelona
1998 Italien  Inter Mailand
1999 England  Manchester United
2000 Spanien  Real Madrid
Jahr Klub
2001 England  FC Liverpool
2002 Spanien  Real Madrid
2003 Italien  AC Mailand
2004 Spanien  FC Valencia
2005 England  FC Liverpool
2006 Spanien  FC Sevilla
2007 Spanien  FC Sevilla
2008 England  Manchester United
2009 Spanien  FC Barcelona
2010 Italien  Inter Mailand
Jahr Klub
2011 Spanien  FC Barcelona
2012 Spanien  FC Barcelona
2013 Deutschland  FC Bayern München
2014 Spanien  Real Madrid
2015 Spanien  FC Barcelona
2016 Kolumbien  Atlético Nacional
2017 Spanien  Real Madrid
2018 Spanien  Atlético Madrid
2019 England  FC Liverpool
2020 Deutschland  FC Bayern München
Jahr Klub
2021 Brasilien  Palmeiras São Paulo
2022 Brasilien  Flamengo Rio de Janeiro
2023 England  Manchester City

Frauen – Bisherige Siegerinnen

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Jahr Klub
2012 Frankreich  Olympique Lyon
2013 Deutschland  VfL Wolfsburg
2014 Deutschland  VfL Wolfsburg
2015 Frankreich  Olympique Lyon
2016 Frankreich  Olympique Lyon
2017 Frankreich  Olympique Lyon
2018 Frankreich  Olympique Lyon
2019 Frankreich  Olympique Lyon
2020 Frankreich  Olympique Lyon
2021 Spanien  FC Barcelona
Jahr Klub
2022 Spanien  FC Barcelona
2023 Spanien  FC Barcelona

Stärkste nationale Liga

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Ebenfalls seit 1991 kürt die IFFHS jährlich die stärkste nationale Liga der Welt (The Strongest National League of the World) im abgelaufenen Kalenderjahr. In die Wertung gehen die Ergebnisse aller Vereine in den offiziellen nationalen und internationalen Wettbewerben ein. Seit 2020 wird auch die beste Liga im Frauenfußball gekürt.

Jahr Liga
1991 Italien  Serie A
1992 Italien  Serie A
1993 Italien  Serie A
1994 Italien  Serie A
1995 Italien  Serie A
1996 Italien  Serie A
1997 Deutschland  Bundesliga
1998 Italien  Serie A
1999 Italien  Serie A
2000 Spanien  Primera División
Jahr Liga
2001 Spanien  Primera División
2002 Spanien  Primera División
2003 Italien  Serie A
2004 Spanien  Primera División
2005 England  Premier League
2006 Italien  Serie A
2007 England  Premier League
2008 England  Premier League
2009 England  Premier League
2010 Spanien  Primera División
Jahr Liga
2011 Spanien  Primera División
2012 Spanien  Primera División
2013 Spanien  Primera División
2014 Spanien  Primera División
2015 Spanien  Primera División
2016 Spanien  Primera División
2017 Spanien  Primera División
2018 Spanien  Primera División
2019 England  Premier League
2020 Italien  Serie A
Jahr Liga
2021 Brasilien  Campeonato Brasileirão
2022 Brasilien  Campeonato Brasileirão
2023 Italien  Serie A
Jahr Liga
2020 England  FA Women’s Super League
2021 Frankreich  Division 1 Féminine
2022 Spanien  Primera División
2023 Spanien  Primera División

Welt-Trainer

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Der Titel „Welt-Klubtrainer“ (The World’s Best Club Coach) wird seit 1996 jährlich an Trainer von Klubmannschaften vergeben. Ebenfalls seit 1996 wird der Titel „Welt-Nationaltrainer“ (The World’s Best National Coach) jährlich an Trainer von Nationalmannschaften vergeben. An der Wahl des Siegers nehmen laut IFFHS ausgewählte Fachredaktionen und Experten aus allen Fußball-Kontinenten teil. Seit 2020 werden auch die besten Trainer und Trainerinnen im Frauenfußball ausgezeichnet.

Männer – Bisherige Sieger

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Welt-Klubtrainer
Jahr Klubtrainer Klub(s)
1996 Italiener  Marcello Lippi (1) Juventus Turin
1997 Deutscher  Ottmar Hitzfeld (1) Borussia Dortmund
1998 Italiener  Marcello Lippi (2) Juventus Turin
1999 Schotte  Alex Ferguson (1) Manchester United
2000 Argentinier  Carlos Bianchi (1) Boca Juniors
2001 Deutscher  Ottmar Hitzfeld (2) FC Bayern München
2002 Spanier  Vicente del Bosque Real Madrid
2003 Argentinier  Carlos Bianchi (2) Boca Juniors
2004 Portugiese  José Mourinho (1) FC Porto / FC Chelsea
2005 Portugiese  José Mourinho (2) FC Chelsea
2006 Niederländer  Frank Rijkaard FC Barcelona
2007 Italiener  Carlo Ancelotti (1) AC Mailand
2008 Schotte  Alex Ferguson (2) Manchester United
2009 Spanier  Pep Guardiola (1) FC Barcelona
2010 Portugiese  José Mourinho (3) Inter Mailand / Real Madrid
2011 Spanier  Pep Guardiola (2) FC Barcelona
2012 Portugiese  José Mourinho (4) Real Madrid
2013 Deutscher  Jupp Heynckes FC Bayern München
2014 Italiener  Carlo Ancelotti (2) Real Madrid
2015 Spanier  Luis Enrique FC Barcelona
2016 Argentinier  Diego Simeone Atlético Madrid
2017 Franzose  Zinédine Zidane (1) Real Madrid
2018 Franzose  Zinédine Zidane (2) Real Madrid
2019 Deutscher  Jürgen Klopp FC Liverpool
2020 Deutscher  Hansi Flick FC Bayern München
2021 Deutscher  Thomas Tuchel FC Chelsea
2022 Italiener  Carlo Ancelotti (3) Real Madrid
2023 Spanier  Pep Guardiola (3) Manchester City
Welt-Nationaltrainer
Jahr Nationaltrainer Nationalmannschaft
1996 Deutscher  Berti Vogts Deutschland
1997 Brasilianer  Mário Zagallo Brasilien
1998 Franzose  Aimé Jacquet Frankreich
1999 Brasilianer  Vanderlei Luxemburgo Brasilien
2000 Franzose  Roger Lemerre Frankreich
2001 Argentinier  Marcelo Bielsa Argentinien
2002 Brasilianer  Luiz Felipe Scolari Brasilien
2003 Franzose  Jacques Santini Frankreich
2004 Deutscher  Otto Rehhagel Griechenland
2005 Brasilianer  Carlos Alberto Parreira Brasilien
2006 Italiener  Marcello Lippi Italien
2007 Brasilianer  Dunga Brasilien
2008 Spanier  Luis Aragonés Spanien
2009 Spanier  Vicente del Bosque (1) Spanien
2010 Spanier  Vicente del Bosque (2) Spanien
2011 Uruguayer  Óscar Tabárez Uruguay
2012 Spanier  Vicente del Bosque (3) Spanien
2013 Spanier  Vicente del Bosque (4) Spanien
2014 Deutscher  Joachim Löw (1) Deutschland
2015 Argentinier  Jorge Sampaoli Chile
2016 Portugiese  Fernando Santos Portugal
2017 Deutscher  Joachim Löw (2) Deutschland
2018 Franzose  Didier Deschamps (1) Frankreich
2019 Portugiese  Fernando Santos Portugal
2020 Franzose  Didier Deschamps (2) Frankreich
2021 Italiener  Roberto Mancini Italien
2022 Argentinier  Lionel Scaloni (1) Argentinien
2023 Argentinier  Lionel Scaloni (2) Argentinien

Frauen – Bisherige Sieger

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Welt-Klubtrainer
Jahr Klubtrainer(in) Klub(s)
2020 Franzose  Jean-Luc Vasseur Olympique Lyon
2021 Spanier  Lluís Cortés FC Barcelona
2022 Französin  Sonia Bompastor Olympique Lyon
2023 Spanier  Jonatan Giráldez FC Barcelona
Welt-Nationaltrainer
Jahr Nationaltrainer(in) Nationalmannschaft
2020 Niederländerin  Sarina Wiegman (1) Niederlande
2021 Engländerin  Bev Priestman Kanada
2022 Niederländerin  Sarina Wiegman (2) England
2023 Niederländerin  Sarina Wiegman (3) England

Welt-Spielmacher

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Der Titel The World’s Best Playmaker (Welt-Spielmacher) wird seit 2006 jährlich an Spielmacher vergeben. An der Wahl des Siegers nehmen laut IFFHS ausgewählte Fachredaktionen und Experten aus allen Fußball-Kontinenten teil. Seit 2012 wird auch die Welt-Spielmacherin ausgezeichnet.

Männer – Bisherige Sieger
Jahr Spieler Klub(s)
2006 Franzose  Zinédine Zidane Real Madrid
2007 Brasilianer  Kaká AC Mailand
2008 Spanier  Xavi FC Barcelona
2009 Spanier  Xavi FC Barcelona
2010 Spanier  Xavi FC Barcelona
2011 Spanier  Xavi FC Barcelona
2012 Spanier  Andrés Iniesta FC Barcelona
2013 Spanier  Andrés Iniesta FC Barcelona
2014 Deutscher  Toni Kroos FC Bayern München / Real Madrid
2015 Argentinier  Lionel Messi FC Barcelona
2016 Argentinier  Lionel Messi FC Barcelona
2017 Argentinier  Lionel Messi FC Barcelona
2018 Kroate  Luka Modrić Real Madrid
2019 Argentinier  Lionel Messi FC Barcelona
2020 Belgier  Kevin De Bruyne Manchester City
2021 Belgier  Kevin De Bruyne Manchester City
2022 Argentinier  Lionel Messi Paris Saint-Germain
2023 Belgier  Kevin De Bruyne Manchester City
Frauen – Bisherige Sieger
Jahr Spielerin Klub(s)
2006 Nicht vergeben
2007
2008
2009
2010
2011
2012 Brasilianerin  Marta Tyresö FF
2013 Deutsche  Lena Goeßling VfL Wolfsburg
2014 Deutsche  Nadine Keßler VfL Wolfsburg
2015 Amerikanerin  Carli Lloyd Houston Dash
2016 Deutsche  Dzsenifer Marozsán Olympique Lyon
2017 Niederländerin  Lieke Martens FC Rosengård / FC Barcelona
2018 Deutsche  Dzsenifer Marozsán Olympique Lyon
2019 Amerikanerin  Megan Rapinoe Seattle Reign FC
2020 Deutsche  Dzsenifer Marozsán Olympique Lyon
2021 Spanierin  Alexia Putellas FC Barcelona
2022 Spanierin  Alexia Putellas FC Barcelona
2023 Spanierin  Aitana Bonmatí FC Barcelona

Der renommierte Kölner Sporthistoriker Karl Lennartz bezeichnete die IFFHS als „obskur“ und vermutete dahinter weitestgehend eine „Ein-Mann-Veranstaltung“ des früheren Präsidenten Alfredo Pöge.[5][6] Jörg Kramer kam in einem Artikel des Spiegels aus dem Jahr 2009 zu einer ähnlichen Erkenntnis.[7] Dem steht gegenüber, dass in Artikeln aus von der IFFHS herausgegebenen Zeitschriften bekannte Journalisten und Statistiker als Autoren genannt werden, darunter Karl-Heinz Jens[8], Gerhard Raschke, Colin José und Kaare M. Torgrimsen. Zudem wurden zahlreiche IFFHS-Mitglieder auf der eigenen Internet-Seite vorgestellt, u. a. auch etliche Autoren der bisher erarbeiteten Beiträge für den Zeitraum 1872 bis 1910. Nach Pöges Tod im März 2013 wurde die offizielle Homepage der IFFHS vorübergehend nicht mehr aktualisiert. Die in der Folge überarbeitete Seite enthält keinerlei fußballhistorische Angaben mehr, sondern nur noch die von der IFFHS durchgeführten Ehrungen.

Auffallend bleibt, dass zumindest aus den führenden Fußballnationen wie beispielsweise England, Italien, Brasilien, Argentinien und auch Deutschland keine weithin bekannten Journalisten oder sonstige Experten als Mitglieder der IFFHS bekannt waren. Von den 13 aufgeführten Mitgliedern des sogenannten Executive Committee galten lediglich der mexikanische Buchautor Carlos F. Ramírez und der kanadische Buchautor und Verbandsstatistiker Colin José als Autoritäten auf dem Fachgebiet Fußball. Die weiteren Mitglieder waren außerhalb des direkten Umfeldes der IFFHS kaum oder gar nicht bekannt. Teilnehmer an Wahlen zu von der IFFHS ausgegebenen Ehrungen wurden nicht klar spezifiziert. Stattdessen waren pauschal „auserwählte Fachredaktionen“ als Juroren angegeben, bzw. die Wahl erfolgte „in Einzelfällen unter der Regie der IFFHS-Mitglieder durch Fachleute“.

Weitgehende Anerkennung hatte die Fachwelt den Print-Publikationen der IFFHS aus den 1980er und 1990er Jahren gezollt, da damit in Bezug auf die Präsentation historischer, besonders statistischer Details aus der deutschen und internationalen Fußballgeschichte Neuland erschlossen wurde. Durchweg alle Texte waren mit Klarnamen der Autoren versehen. Nachdem finanzielle Probleme[9] zur Einstellung dieser Publikationen führten, verlegte die IFFHS ihre Schwerpunkte auf die von ihr herausgegebenen Ranglisten und durchgeführten Wahlen. Über deren Stellenwert bestehen in Teilen der deutschen Medienlandschaft erhebliche Zweifel. Während die IFFHS-Informationen nach erfolgter Einstellung der eigenen Printprodukte hauptsächlich in Publikationen erscheinen, die mit Hilfe des Sport-Informations-Dienstes („sid“) verbreitet wurden, verzichtete die Deutsche Presse-Agentur („dpa“) vollständig auf die Vermeldungen.

Literatur

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Einzelnachweise und Anmerkungen

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  1. a b Alexander Mühlbach: Manuel Neuers dubiose Wahl zum Welttorhüter Artikel in der Süddeutschen Zeitung vom 8. Januar 2016
  2. Zur Gründung vgl. Jörg Kramer: Die Vermessung der Fußballwelt. In: Der Spiegel. Nr. 28, 6. Juli 2009, ISSN 0038-7452, S. 110–111 (online [abgerufen am 28. September 2013]).; Pöge wurde später zur Ausreise aus der DDR gedrängt.
  3. Organisation der IFFHS und Präsidentenwahl 2014 (Memento vom 6. Januar 2015 im Internet Archive) auf iffhs.de
  4. IFFHS.de: Congratulations for the re-election of the president and the new executive committee of the IFFHS up to May 1st 2024 Meldung auf iffhs.de vom 30. April 2019
  5. Erik Eggers: „Der Nabel des Weltfußballs“, In: 11 Freunde, Nr. 60 (November 2006), S. 70–72.
  6. Erik Eggers: „Statistisches Phänomen“. In Die Tageszeitung, 9. Januar 2008
  7. Die Vermessung der Fußballwelt, In: Spiegel Online, 6. Juli 2009
  8. langjähriger stellvertretender Chefredakteur des Kicker und ehemaliger Herausgeber des Kicker-Almanach; vgl. Meldung zu seinem 90. Geburtstag im Kicker vom 8. Mai 2008, Seite 11, und Artikel bei Skrentny/Prüß, Mit der Raute im Herzen (Göttingen 2008), S. 341
  9. Jörg Kramer: Die Vermessung der Fußballwelt. In: Der Spiegel. Nr. 28, 6. Juli 2009, S. 111.: „Doch die fetten Jahre sind vorbei. Die Sponsoren sind weg (...) Für neue Veröffentlichungen fehlt Geld.“