Hostiw (ukrainisch Гостів; russisch Гостев Gostew, polnisch Hostów) ist ein Dorf in der westukrainischen Oblast Iwano-Frankiwsk mit etwa 1100 Einwohnern.
Hostiw | ||
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Гостів | ||
Basisdaten | ||
Oblast: | Oblast Iwano-Frankiwsk | |
Rajon: | Rajon Iwano-Frankiwsk | |
Höhe: | 296 m | |
Fläche: | 19,15 km² | |
Einwohner: | 1.101 (2001) | |
Bevölkerungsdichte: | 57 Einwohner je km² | |
Postleitzahlen: | 78032 | |
Vorwahl: | 380 3479 | |
Geographische Lage: | 48° 46′ N, 24° 57′ O | |
KATOTTH: | UA26040350100061734 | |
KOATUU: | 2625681701 | |
Verwaltungsgliederung: | 1 Dorf | |
Verwaltung | ||
Adresse: | 78032 с. Гостів | |
Statistische Informationen | ||
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Am 12. Juni 2020 wurde das Dorf ein Teil neu gegründeten Stadtgemeinde Tlumatsch im Rajon Iwano-Frankiwsk[1]; bis dahin bildete es die Landratsgemeinde Hostiw (Гостівська сільська рада/Hostiwska silska rada) im Rajon Tlumatsch.
Geschichte
BearbeitenDer Ort wurde im Jahre 1445 als Hoscow erstmals urkundlich erwähnt.[2] Er gehörte zunächst zur Woiwodschaft Ruthenien der Adelsrepublik Polen-Litauen. Bei der Ersten Teilung Polens kam er 1772 zum neuen Königreich Galizien und Lodomerien des habsburgischen Kaiserreichs (ab 1804).
Im 19. Jahrhundert entstanden in der Umgebung des Dorfes zwei deutsche evangelische Kolonien: Konstantynówka (im Norden) und Mogiła (im Osten, hinter dem Wald Huk), die eine unabhängige Gemeinde Konstantynówka wurden.
Im Jahre 1900 hatte die Gemeinde Hostów 333 Häuser mit 1983 Einwohnern, davon waren 1227 Ruthenischsprachige, 727 Polnischsprachige, 29 Deutschsprachige, 1227 waren griechisch-katholisch, 709 römisch-katholisch, 35 israelitisch und zwölf anderen Glaubens. Die Gemeinde Konstantynówka hatte 46 Häuser mit 282 Einwohnern, davon waren 271 Deutschsprachige, 11 Polnischsprachige, 11 römisch-katholisch, 4 israelitisch, 267 anderen Glaubens.[3]
Nach dem Ende des Polnisch-Ukrainischen Kriegs 1919 kamen die Gemeinden zu Polen. Im Jahre 1921 hatte die Gemeinde Hostów 399 Häuser mit 1859 Einwohnern, davon waren 1078 Ruthenen, 765 Polen, vier Deutsche, zwölf Juden und sechzehn Ruthenen, 1127 griechisch-katholisch, 699 römisch-katholisch, 29 israelitisch und vier evangelisch. Die Gemeinde Konstantynówka hatte 31 Häuser mit 181 Einwohnern, davon waren 176 evangelischen Deutsche, 4 griechisch-katholischen Ruthenen, 1 römisch-katholische Pole.[4]
Die Protestanten gehörten der helvetischen Pfarrgemeinde Baginsberg in der Evangelischen Superintendentur A. B. Galizien an. In der Zwischenkriegszeit gab es zwei Filialgemeinden der Gemeinde Kołomyja-Baginsberg in der Evangelischen Kirche Augsburgischen und Helvetischen Bekenntnisses in Kleinpolen, die im Jahr 1937 92 (Konstantynówka) bzw. 53 (Mogiła) Mitglieder hatten.[5]
Im Zweiten Weltkrieg gehörte der Ort zuerst zur Sowjetunion und ab 1941 zum Generalgouvernement, ab 1945 wieder zur Sowjetunion, heute zur Ukraine. Die dann noch ansässigen Deutschen wurden 1940 infolge des Deutsch-Sowjetischen Grenz- und Freundschaftsvertrages umgesiedelt.
Weblinks
Bearbeiten- Hostów z Konstantówką i Mogiłą. In: Filip Sulimierski, Władysław Walewski (Hrsg.): Słownik geograficzny Królestwa Polskiego i innych krajów słowiańskich. Band 3: Haag–Kępy. Sulimierskiego und Walewskiego, Warschau 1882, S. 165 (polnisch, edu.pl).
- Konstantynówka (1) kol. pow. tłumacki. In: Filip Sulimierski, Władysław Walewski (Hrsg.): Słownik geograficzny Królestwa Polskiego i innych krajów słowiańskich. Band 4: Kęs–Kutno. Walewskiego, Warschau 1883, S. 365 (polnisch, edu.pl).
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Розпорядження Кабінету Міністрів України від 12 червня 2020 року № 714-р "Про визначення адміністративних центрів та затвердження територій територіальних громад Івано-Франківської області"
- ↑ Akta grodzkie i ziemskie, T. 12, S. 136, № 1511
- ↑ Ludwig Patryn (Hrsg.): Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder, bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1900, XII. Galizien. Wien 1907.
- ↑ Główny Urząd Statystyczny: Skorowidz miejscowości Rzeczypospolitej Polskiej. Województwo stanisławowskie. Warszawa 1924 (polnisch, online [PDF]).
- ↑ Stefan Grelewski: Wyznania protestanckie i sekty religijne w Polsce współczesnej. Lublin 1937, S. 276–281 (polnisch, online).