Hohlrückige Holzameise
Die Hohlrückige Holzameise (Camponotus lateralis) ist eine im gesamten Mittelmeerraum verbreitete Ameisenart aus der Gattung der Rossameisen.
Hohlrückige Holzameise | ||||||||||||
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Hohlrückige Holzameise (Camponotus lateralis) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Camponotus lateralis | ||||||||||||
(Olivier, 1792) |
Merkmale
BearbeitenKopf, Thorax, Schuppe und Beine sind hell kastanienbraun bis hell rotbraun. Die Gaster sind schwarz, das erste Segment ist meist bräunlich. Die Segmentränder sind blassgelb gesäumt. Arbeiterinnen werden 3–7 mm lang, Königinnen 8,5–10 mm, Männchen 5–7 mm. Die Kolonien sind monogyn, das heißt, sie besitzen nur eine Königin. Schwärmzeit für den Hochzeitsflug ist April bis Mai.[1]
Lebensweise
BearbeitenDie Hohlrückige Holzameise ist ein Bewohner von Totholz, kann aber auch unter Steinen vorkommen. Als Nahrung dient ihr wie bei allen Camponotus-Arten vor allem Honigtau, d. h., sie ernährt sich unter anderem von dem süßen Ausscheidungssekret der Blattläuse, das sie in den größten Arbeiterinnen, als „Honigtöpfe“, lagern.[2] Außerdem können sich diese Ameisen von erbeuteten Insekten ernähren. Sie bilden kleinere Kolonien, deren Nester auffallend große, muldenförmige Kammern besitzen.
Verbreitung
BearbeitenDie Hohlrückige Holzameise bewohnt trockene, warme Gebiete im Mittelmeerraum. Die Art wurde früher auch für Süddeutschland angegeben, laut Bernhard Seifert liegt bei diesen Beobachtungen aber wahrscheinlich eine Verwechslung mit der verwandten Art Camponotus piceus vor.[3] Im südlichen Mitteleuropa reicht die nördliche Verbreitung nur bis Südtirol und ins Tessin. In Südosteuropa ist die Ameisenart z. B. aus Istrien und den Inseln Kroatiens bekannt, das Verbreitungsgebiet reicht jedoch über Kleinasien bis zum Kaukasus und die Krim. Die Vorkommen auf der Iberischen Halbinsel, z. B. in Katalonien[4] inklusive der Balearen sind gut untersucht.[5] Weitere Vorkommen gibt es in Nordafrika.[6]
Systematik
BearbeitenCamponotus lateralis gehört zur Untergattung Orthonotomyrmex innerhalb der Gattung Camponotus.
Stand 2020 werden keine Unterarten mehr unterschieden.
Ehemalige Unterarten:
- Camponotus lateralis cypridis Santschi, 1939 - Gilt seit Seifert, 2019 als Synonym der Art Camponotus rebeccae[7]
- Camponotus lateralis purius Santschi, 1929 - Gilt seit Seifert, 2019 als Synonym der Art Camponotus lateralis[7]
- Camponotus lateralis rebeccae Forel, 1913 - Wurde in vielen Arbeiten der Artstatus Camponotus rebeccae anerkannt: Radchenko 1996 (in einem Bestimmungsschlüssel); Radchenko, 1997; Vonshak, et al. 2009; Ionescu-Hirsch, 2010; Borowiec, L. 2014; Salata & Borowiec, 2018; Seifert, 2019.[8][9][10][11][12][13][7]
- Camponotus lateralis rhodius Santschi, 1934 - Gilt seit Legakis, 2011 als Unterart der Art Camponotus dalmaticus und heißt somit Camponotus dalmaticus rhodius[14]
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Bernhard Seifert: Die Ameisen Mittel- und Nordeuropas. Tauer: Lutra Verlags- und Vertriebsgesellschaft, Tauer 2007, S. 268
- ↑ Camponotus lateralis ( des vom 14. Dezember 2009 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Steckbrief bei World of Ants (deutsch)
- ↑ Bernhard Seifert: Ameisen: beobachten, bestimmen. Naturbuch Verlag, Augsburg 1996
- ↑ Antoni Lombarte, Sergio Romero de Tejada und Andrés de Haro: Contributión al conocimiento faunístico de los formícidos de la sierra de Collserola (Barcelona). Orsis, 4, S. 125–140, 1989 Volltext (PDF, spanisch)
- ↑ Verbreitungskarte der Iberischen Halbinsel
- ↑ North Africa Species List ( des vom 4. Februar 2010 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. bei formicidae.org (engl.)
- ↑ a b c Seifert Bernhard: A taxonomic revision of the members of the Camponotus lateralis species group (Hymenoptera: Formicidae) from Europe, Asia Minor and Caucasia. 2019, doi:10.25674/SO-91-1-02 (soil-organisms.org [abgerufen am 1. November 2020]).
- ↑ Alexander G. Radchenko: A key to the ant genus Camponotus (Hymenoptera, Formicidae) in Palearctic Asia. Zool. Zh. 7 75: 1195-1203. 1996.
- ↑ Alexander G. Radchenko: A review of ants of the subgenus Myrmentoma, genus Camponotus (Hymenoptera, Formicidae), from Asian Palaearctic. Entomological Review 77: 1050-1059 (translated from Zoologicheskii Zhurnal 76: 703-711). 1997.
- ↑ Merav Vonshak et al.: A checklist of the ants of Israel (Hymenoptera: Formicidae). Israel Journal of Entomology 39: 33-55. 2009, S. 39.
- ↑ Armin Ionescu-Hirsch: An annotated list of Camponotus of Israel, with a key and descriptions of new species. Israel Journal of Entomology. 39:57-98. 2010, S. 85.
- ↑ Lech Borowiec: Catalogue of ants of Europe, the Mediterranean Basin and adjacent regions (Hymenoptera: Formicidae). Genus (Wroclaw) 25(1-2): 1-340. 2014, S. 40.
- ↑ Sebastian Salata, Lech Borowiec: Taxonomic and faunistic notes on Greek ants (Hymenoptera: Formicidae). Annals of the Upper Silesian Museum in Bytom Entomology 27: 1-51. 2018, S. 43.
- ↑ Anastasios Legakis: Annotated list of the ants (Hymenoptera, Formicidae) of Greece. 2011, S. 32.
Literatur
Bearbeiten- Bernhard Seifert: Ameisen: beobachten, bestimmen. Naturbuch Verlag, Augsburg 1996
- Bernhard Seifert: Die Ameisen Mittel- und Nordeuropas. Lutra Verlags- und Vertriebsgesellschaft, Tauer 2007
Weblinks
Bearbeiten- Camponotus lateralis Fotos und Verbreitung auf der Iberischen Halbinsel bei hormigas.org
- Species: Camponotus lateralis bei AntWeb