Henfenfeld
Henfenfeld ist eine Gemeinde im mittelfränkischen Landkreis Nürnberger Land sowie der Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Henfenfeld.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 30′ N, 11° 23′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Mittelfranken | |
Landkreis: | Nürnberger Land | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Henfenfeld | |
Höhe: | 345 m ü. NHN | |
Fläche: | 6,64 km2 | |
Einwohner: | 1771 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 267 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 91239 | |
Vorwahl: | 09151 | |
Kfz-Kennzeichen: | LAU, ESB, HEB, N, PEG | |
Gemeindeschlüssel: | 09 5 74 131 | |
LOCODE: | DE HQD | |
Gemeindegliederung: | 1 Gemeindeteil | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Kirchenstr. 10 91239 Henfenfeld | |
Website: | www.henfenfeld.de | |
Erster Bürgermeister: | Markus Gleißenberg (CSU) | |
Lage der Gemeinde Henfenfeld im Landkreis Nürnberger Land | ||
Geografie
BearbeitenHenfenfeld liegt zwischen den Städten Lauf an der Pegnitz und Hersbruck, etwa 25 km östlich von Nürnberg. Der Hammerbach, durchquert den Ort in Süd-Nord-Richtung und mündet etwa einen Kilometer nördlich in die Pegnitz.
Die Gemeinde besteht nur aus dem Pfarrdorf Henfenfeld.[2]
Es gibt auf dem Gemeindegebiet nur die Gemarkung Henfenfeld.[3] Sie hat eine Fläche von 6,636 km² und ist in 3179 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 2087,60 m² haben.[4][5]
Nachbargemeinden sind (im Norden beginnend im Uhrzeigersinn) Hersbruck, Engelthal, Ottensoos und Reichenschwand.
Geschichte
BearbeitenDer Name Henfenfeld leitet sich wohl ursprünglich von Hamfenfeld ab, einem Feld auf dem früher Hanf angebaut wurde.
Vorgeschichtliche Gräberfunde weisen darauf hin, dass die Gemarkung Henfenfeld schon in der späten Bronzezeit um 1200 v. Chr. besiedelt war. In der Zeit des 7. Jahrhunderts nach Christus entstand die Siedlung Freiling.
Am 13. April 1059 wurde Henfenfeld erstmals urkundlich im Zusammenhang mit dem Vogt des Bischofs von Bamberg erwähnt. Dieser hatte seine Burg östlich des Hammerbachs. Den Edelfreien des 11. Jahrhunderts folgten Ministeriale, die als Lehnsleute des Bamberger Bischofs bis zum Ende des 14. Jahrhunderts hier ansässig waren. Im 15. Jahrhundert erwarb Hartung von Egloffstein das Schloss und im Jahr 1530 kam die Herrschaft an die Nürnberger Patrizierfamilie Pfinzing, die sich fortan „Pfinzing von Henfenfeld“ nannten und das alte Henfenfeld-Wappen als Herzschild übernahmen.
Am 4. Mai 1553 wurde das Schloss in Brand gesetzt und brannte vollständig aus. In den Jahren nach 1557 wurde es – vermutlich von dem Nürnberger Baumeister Paulus Beheim – für die Familie Pfinzing wieder instand gesetzt.
Nach dem Aussterben deren männlicher Linie (Johann Sigmund Pfinzing) 1764 erbten die Haller von Hallerstein das Rittergut. 1817 erwarb der Nürnberger Kaufmann Benedikt von Schwarz das Schloss, der auch die Güter von Artelshofen und Hirschbach besaß.
Politik
BearbeitenGemeinderat
BearbeitenDer Gemeinderat setzt sich aus zwölf Gemeinderäten und dem Ersten Bürgermeister zusammen.
CSU und FWG | SPD und FBB | Gesamt | |
2020[6] | 6 | 6 | 12 Sitze |
2014 | 5 | 7 | 12 Sitze |
Bürgermeister
BearbeitenSeit 24. September 2017 ist Markus Gleißenberg (CSU) Erster Bürgermeister.[7] Sein Vorgänger Gerhard Kubek (SPD) war von 1990 bis 2017 im Amt.
Wappen
BearbeitenBlasonierung: „Geviert mit von Gold, Blau und Silber geteiltem Herzschild; in Schwarz eine goldene Hanfblüte, in Gold ein rot bewehrter, schwarzer wachsender Adler, in Gold drei eins zu zwei gestellte rote Kugeln, in Rot ein silberner Ring.“[8] | |
Partnergemeinden
BearbeitenDie Gemeinde unterhält seit Juli 1991 eine Partnerschaft zur Gemeinde Taksony in Ungarn.
Sehenswürdigkeiten
BearbeitenSchloss Henfenfeld
BearbeitenGeografische Lage: ▼
Schloss Henfenfeld, später auch „Pfinzingschloss“, war der Sitz der Herren von Henfenfeld. Es brannte 1553 nieder und wurde anschließend wieder aufgebaut. Um Innenhof gruppiert: dreigeschossiger Palast, ein Flügelbau und ein Torhaus, errichtet nach 1553 über Resten des 12. Jahrhunderts, quadratischer Treppenturm von 1624; mit Resten historischer Ausstattung; Graben und Umfassungsmauern der Befestigungsanlagen, wohl 16. Jahrhundert; ehemaliges Verwalterhaus, zweigeschossiger Walmdachbau, Sandsteinquader und Fachwerk, bezeichnet 1833; ehemaliges Gesindehaus, zweigeschossiger Flügelbau, Fachwerk, 18./19. Jahrhundert.
Schlossherren waren: 1405–1530 die Herren von Egloffstein; 1530 Kauf der Burg durch Martin I. Pfinzing,[9] später Paul Pfinzing (1554–1599, Kartograph). 1764 Ende der Pfinzing-Dynastie, das Schloss geht an die Familienstiftung der Haller von Hallerstein.
Heute in Privatbesitz: Opern-Akademie, Trauungen, Mittelaltermarkt.
Weitere Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Nikolauskirche Henfenfeld
- Herz-Jesu Kirche
Söhne und Töchter der Stadt
Bearbeiten- Hans Ziegler (1877–1957), sozialistischer Politiker und Gewerkschafter
Verkehr
Bearbeiten- Der Ort Henfenfeld liegt 1 km südwestlich der Bundesstraße 14, die Autobahn A9 (München-Berlin) ist 9 km entfernt.
- Der Haltepunkt Henfenfeld liegt an der Bahnstrecke Nürnberg–Irrenlohe. Seit dem 12. Dezember 2010 ist er Bestandteil des S-Bahnnetzes Nürnberg, Streckenast Nürnberg-Röthenbach-Lauf-Hersbruck-Hartmannshof mit stündlich zwei S-Bahn-Zügen in jede Richtung. Vorher verkehrten hier Regionalbahnen, vorwiegend zwischen Lauf und Hartmannshof. In den Hauptverkehrszeiten verstärken zusätzliche S-Bahnen den Fahrplan. In Hartmannshof besteht Anschluss an den Regionalexpress nach Weiden in der Oberpfalz und nach Schwandorf.
Linie Verlauf Takt Roth – Büchenbach – Rednitzhembach – Schwabach – Schwabach-Limbach – Katzwang – Reichelsdorfer Keller – Nürnberg-Reichelsdorf – Nürnberg-Eibach – Nürnberg-Sandreuth – Nürnberg-Steinbühl – Nürnberg Hbf – Nürnberg-Dürrenhof – Nürnberg Ostring – Nürnberg-Mögeldorf – Nürnberg-Rehhof – Nürnberg-Laufamholz – Schwaig – Röthenbach (Pegnitz) – Röthenbach-Steinberg – Röthenbach-Seespitze – Lauf West – Lauf (links Pegnitz) – Ottensoos – Henfenfeld – Hersbruck (links Pegnitz) – Happurg – Pommelsbrunn – Hartmannshof
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 202320/40 min
60 min (BHersbruck–Hartmannshof)
- In Henfenfeld hält eine Regionalbuslinie nach Hersbruck und Klingenhof.
Literatur
Bearbeiten- Johann Kaspar Bundschuh: Henfenfeld. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 571 (Digitalisat).
- Wilhelm Schwemmer: Landkreis Hersbruck (= Die Kunstdenkmäler von Bayern. Mittelfranken 10). R. Oldenburg, München 1959, DNB 457322497, S. 106–120.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Gemeinde Henfenfeld, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 20. November 2022.
- ↑ Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis. (zip; 85 kB) Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, 14. Juli 2020, archiviert vom am 2. Februar 2021; abgerufen am 29. April 2021. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Gemarkung Henfenfeld (093534). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 9. November 2024.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 9. November 2024.
- ↑ Ergebnis der Wahl des Gemeinderates am 15. März 2020 – Henfenfeld. Abgerufen am 18. März 2020 (deutsch).
- ↑ Gemeinderat. Gemeinde Henfenfeld, abgerufen am 15. August 2020.
- ↑ Eintrag zum Wappen von Henfenfeld in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- ↑ Paul Pfinzing seit 1530 auf Henfenfeld