Heinrich Plaza

deutscher KZ-Arzt und SS-Hauptsturmführer

Heinrich Plaza (* 10. Juli 1912 in Hultschin; † 20. Februar 1968 in Altötting[1]) war ein deutscher KZ-Arzt und SS-Hauptsturmführer. Er war Leiter der Pathologie im KZ Buchenwald.

Plaza war promovierter Mediziner und trat 1938 der NSDAP (Mitgliedsnummer 6.446.500) und SS (SS-Nr. 352.853) bei. In der SS erreichte er 1942 den Rang eines SS-Hauptsturmführers.[2] Er war Leiter der Pathologischen Abteilung im KZ Buchenwald und Vertreter von Waldemar Hoven. Dort beteiligte er sich am Massenmord.[3] Angeblich aus Unfähigkeit wechselte er bis zum Ende des Krieges mehrfach den Arbeitsplatz, so war er nach 1943 im KZ Mittelbau-Dora und Ohrdruf, Dachau, Natzweiler, Auschwitz und Stutthof tätig. Zusammen mit Werner Rohde tötete er in Natzweiler am 6. Juli 1944 mit Phenolinjektionen die britischen SOE-Funkerinnen Andrée Borrel, Diana Rowden, Vera Leigh und Sonia Olschanezky.[4] Nach 1945 betrieb er eine Arztpraxis in Perach im Landkreis Altötting. Aufgrund einer fortgeschrittenen Multiplen Sklerose wurde sein Ermittlungsverfahren 1952 von der Staatsanwaltschaft Traunstein eingestellt. Ein französisches Militärgericht verurteilte ihn dagegen 1954 in Abwesenheit zum Tode.

Literatur

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  • Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich – Wer war was vor und nach 1945. Frankfurt am Main, 2. Auflage: Juni 2007, S. 464.
  • Ernst Klee: Auschwitz. Täter, Gehilfen und Opfer und was aus ihnen wurde. Ein Personenlexikon, S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2013, ISBN 978-3-10-039333-3.

Einzelnachweise

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  1. Lebensdaten nach Ernst Klee: Auschwitz. Täter, Gehilfen und Opfer und was aus ihnen wurde. Ein Personenlexikon, Frankfurt am Main 2013, S. 317
  2. Ernst Klee: Auschwitz. Täter, Gehilfen und Opfer und was aus ihnen wurde. Ein Personenlexikon, Frankfurt am Main 2013, S. 317
  3. David A. Hackett. Der Buchenwald-Report. Beck 2002, S. 256
  4. Wolfgang Kirstein: Das Konzentrationslager als Institution totalen Terrors – Das Beispiel des KL Natzweiler. Centaurus 1992, Band 2 der Freiburger Arbeiten zur Soziologie der Diktatur, ISBN 3-89085-649-7, S. 12 f.