Hans Jüptner von Jonstorff
Hans Jüptner von Jonstorff (manchmal auch Hans Jüptner-Jonstorff) (* 22. Mai 1853 in Wien; † 6. September 1941 ebenda) war ein österreichischer Chemiker und Wegbereiter der wissenschaftlichen Metallurgie.
Leben und Wirken
BearbeitenHans Jüptner von Jonstorff studierte von 1870 bis 1874 Chemie und Metallurgie an der Technischen Hochschule Wien. Von 1882 bis 1902 war er bei der Österreichisch-Alpinen Montangesellschaft als Chemiker beschäftigt. Im Jahr 1899 habilitierte er sich an der Montanistischen Hochschule Leoben, 1903 wurde er an der Technischen Hochschule Wien Professor für chemische Technologie anorganischer Stoffe. Schwerpunkte seiner wissenschaftlichen Beschäftigung waren das Eisenhüttenwesen, die Metallurgie, die Feuerungstechnik sowie die physikalische Chemie.
Im Studienjahr 1910/11 wurde er zum Rektor der Technischen Hochschule Wien gewählt. 1910 berief er die erste Wiener Rektorenkonferenz ein, 1911 organisierte er die erste Österreichische Universitätenkonferenz, an der bis auf die Universität Wien alle österreichischen Universitäten teilnahmen.
1912 wurde er Mitglied der Leopoldina. Er war seit 1906 Mitglied der Verbindung Cruxia Leoben (seit 1913 Leobener akademische Burschenschaft Cruxia).[1]
Im Jahr 1963 wurde in Wien-Donaustadt (22. Bezirk) die Jüptnergasse nach ihm benannt.
Schriften
Bearbeiten- 1900–1904: Grundzüge der Siderologie. (3 Bände)
- 1905–1908: Lehrbuch der chemischen Technologie der Energien. (3 Bände)
- 1916: Eine einfache Methode zur Ermittlung des Heizwertes von Steinkohlen.
- 1917: Das Eisenhüttenwesen. Eine Übersicht seiner Entwicklung sowie seiner kulturellen und wirtschaftlichen Bedeutung.
- 1919: Beziehungen zwischen den mechanischen Eigenschaften, der chemischen Zusammensetzung, dem Gefüge und der Vorbehandlung von Eisen und Stahl.
- 1920: Die Heizgase der Technik.
- 1922: Die Verhinderung von Härterissen in Werkzeugstahl.
- 1924: Die Reduktion der Eisenerze in elektrischen Öfen.
- 1927: Allgemeine Energiewirtschaft. Eine kurze Übersicht über die uns zur Verfügung stehenden Energieformen und Energiequellen sowie die Möglichkeit, sie in Privat- und Volkswirtschaft, im Gemeinde- und Staatsleben auszunützen.
- 1927: Wärmetechnische Grundlagen der Industrieöfen. Eine Einführung in die Wärmelehre und gedrängte Übersicht über die verschiedenen Arten von Brennstoffen und ihre Verwertung.
Literatur
Bearbeiten- Erich Schwarz-Bergkampf: Jüptner Freiherr von Jonstorff, Hans. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 10, Duncker & Humblot, Berlin 1974, ISBN 3-428-00191-5, S. 647 (Digitalisat).
- Jüptner von Jonstorff Hans Frh.. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 3, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1965, S. 142.
- Juliane Mikoletzky, Sabine Plakolm-Forsthuber (Herausgeber): Eine Sammlung von außerordentlicher Geschlossenheit/A Collection of Unusual Completeness: Die Rektorengalerie der Technischen Universität Wien/The Gallery of Rectors of the TU Wien. Festschrift 200 Jahre Technische Universität Wien, Band 13, Wien, Böhlau-Verlag 2015, ISBN 978-3-205-20113-7, Seite 91 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Vorort Cassel der Vereinigung Alter Burschenschafter (Hrsg.): Verzeichnis der Alten Burschenschafter 1925/26, Verlag der Burschenschaftlichen Blätter, Frankfurt am Main 1926, S. 206.
Weblinks
Bearbeiten- Literatur von und über Hans Jüptner von Jonstorff im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Eintrag zu Hans Jüptner von Jonstorff im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)
Personendaten | |
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NAME | Jüptner von Jonstorff, Hans |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Chemiker und Metallurg |
GEBURTSDATUM | 22. Mai 1853 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 6. September 1941 |
STERBEORT | Wien |