Hans-Jürgen Hundt
Hans-Jürgen Hundt (* 25. Juli 1909 in Potsdam; † 12. November 1990 in Wiesbaden) war ein deutscher prähistorischer Archäologe.
Leben
BearbeitenNach einem Studium in Berlin, Prag und Marburg wurde er 1939 bei Gero von Merhart über Die jüngere Bronzezeit in Mecklenburg promoviert. Für 1940/41 wurde ihm das Reisestipendium des Deutschen Archäologischen Instituts verliehen, das er jedoch auf Grund des Krieges nicht antreten konnte. Nach dem Krieg kam er über ein Volontariat am Römisch-Germanischen Zentralmuseum und eine Beschäftigung als Restaurator am Kunstgutlager Schloss Celle (25. Januar 1949 bis 20. Mai 1950[1]) 1950 zum Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege, wo er unter anderem für Straubing zuständig war. Seine damaligen Arbeiten betrafen die von ihm definierte Chamer Gruppe des Endneolithikums sowie den Übergang von der frühen zur mittleren Bronzezeit.
1952 wurde er Direktor am Museum für Vor- und Frühgeschichte in Frankfurt am Main, 1954 wechselte er an das Römisch-Germanische Zentralmuseum in Mainz, wo er bis zur Pensionierung 1974 Direktor der vorgeschichtlichen Abteilung und Leiter der Werkstätten war. 1962 wurde er Honorarprofessor an der Universität Mainz.
Bekannt wurde Hundt durch seine Untersuchungen zur Bronzezeit sowie durch seine textilarchäologischen Forschungen.
Veröffentlichungen (Auswahl)
Bearbeiten- Versuch zur Deutung der Depotfunde der nordischen jüngeren Bronzezeit unter besonderer Berücksichtigung Mecklenburgs. In: Jahrbuch des Römisch-Germanischen Zentralmuseums. Bd. 2, 1955, S. 95–140.
- Röntgenphotographie im Dienste der Archäologie. In: Die Umschau. Bd. 60, 1960, S. 239–241.
- Die Textilien in den Gräbern. In: Rainer Christlein: Das alamannische Reihengräberfeld von Marktoberdorf im Allgäu. Materialhefte zur Bayerischen Vorgeschichte 21. Kallmünz 1966, S. 93–102.
- Die Textilfunde. In: Peter Paulsen: Alamannische Adelsgräber von Niederstotzingen. Veröffentlichungen des Staatlichen Amtes für Denkmalpflege Stuttgart, Reihe A 12/2, Stuttgart 1967, S. 7–20.
- Bericht über die Konservierung von Enkomi-Funden aus Ton und Bronze. In: Alasia 1 – Mission archéologique d’Alasia. Paris 1971. S. 367–380.
- Die jüngere Bronzezeit in Mecklenburg, Lübstorf 1997.
Literatur
Bearbeiten- Kurt Böhner, in: Jahrbuch des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Bd. 21, 1974 = Festschrift Hans-Jürgen Hundt zum 65. Geburtstag, Mainz 1977, S. IX–XVI (mit Schriftenverzeichnis).
Weblinks
Bearbeiten- uni-mainz.de: Mainzer Archäologen ( vom 14. Juni 2008 im Internet Archive)
- Literatur von und über Hans-Jürgen Hundt im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Hans-Jürgen Hundt im Mainzer Professorenkatalog
Anmerkungen
Bearbeiten- ↑ Lothar Pretzell: Das Kunstgutlager Schloss Celle 1945 bis 1958. Celle 1959, S. 63. 109.
Personendaten | |
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NAME | Hundt, Hans-Jürgen |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Ur- und Frühgeschichtler |
GEBURTSDATUM | 25. Juli 1909 |
GEBURTSORT | Potsdam |
STERBEDATUM | 12. November 1990 |
STERBEORT | Wiesbaden |