Häslabronn
Häslabronn (fränkisch: Hesla-brunn[2]) ist ein Gemeindeteil des Marktes Colmberg im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).[3] Häslabronn liegt in der Gemarkung Colmberg.[4]
Häslabronn Markt Colmberg
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Koordinaten: | 49° 21′ N, 10° 27′ O |
Höhe: | 435 m ü. NHN |
Einwohner: | 20 (31. Dez. 2021)[1] |
Postleitzahl: | 91598 |
Vorwahl: | 09820 |
Geografie
BearbeitenDer Weiler liegt am Hochbrunngraben, ein linker Zufluss des Zailacher Bachs. 0,5 km im Norden liegen in hügeliger Lage das Fichtholz, das Ruheholz und die Hag. 1,25 km westlich beim Häslabronner Ranken erhebt sich der Kühberg (516 m ü. NHN) und 0,75 km südwestlich erhebt sich der Hornsberg (457 m ü. NHN). 1 km östlich liegt das Flurgebiet Eichenteile. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt die Staatsstraße 2250 kreuzend nach Kurzendorf (0,5 km südöstlich).[5] Durch den Ort verläuft der Fränkische Marienweg.
Geschichte
BearbeitenDer Ort wurde 1318 als „Heselinenbrunnen“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname leitet sich vom gleichlautenden Flurnamen ab, dessen Bestimmungswort Haselnussstauden und dessen Grundwort eine Quelle bezeichnet.[6]
Im Jahre 1398 erhielten die Herren von Seckendorff von den Nürnberger Burggrafen Häslabronn mit Kurzendorf zu Lehen. Später wurden die Orte an Martin von Wildenstein verkauft.[7] Die Familie v. Wildenstein verkauften diese 1507 an das Fürstentum Ansbach.[8]
Laut dem 16-Punkte-Bericht des Oberamtes Ansbach von 1684 bildete Häslabronn mit Kurzendorf eine Realgemeinde.[9] Für Häslabronn wurden sieben Mannschaften verzeichnet: Die sechs Halbhöfe und das Gut hatten das Hofkastenamt Ansbach als Grundherrn. Außerdem gab es noch ein Gemeindehirtenhaus. Das Hochgericht und die Dorf- und Gemeindeherrschaft übte das brandenburg-ansbachische Hofkastenamt Ansbach aus.[10]
Auch gegen Ende des 18. Jahrhunderts bildete Häslabronn mit Kurzendorf eine Realgemeinde. In Häslabronn gab es weiterhin sieben Anwesen (5 Halbhöfe, 1 Halbgut, 1 Handrossgütl). Das Hochgericht, die Dorf- und Gemeindeherrschaft und die Grundherrschaft über alle Anwesen übte das Hofkastenamt Ansbach aus. Neben den Anwesen gab es noch die Filialkirche und kommunale Gebäude (Hirtenhaus, Brechhaus).[11][12]
Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Ansbach.[13]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Häslabronn dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Colmberg und der 1810 gegründeten Ruralgemeinde Colmberg zugeordnet.[14]
Baudenkmäler
BearbeitenIn Häslabronn gibt es sechs Baudenkmäler:
- Haus Nr. 1, 2, 6 und 7: Ehemalige Wohnstallhäuser
- Haus Nr. 9: Evangelisch-lutherische Filialkirche St. Jakob
- Brücke
Einwohnerentwicklung
BearbeitenJahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2007 | 2020 |
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Einwohner | 66 | 56 | 74 | 63 | 62 | 50 | 54 | 56 | 46 | 46 | 24 | 26 | 17 |
Häuser[15] | 14 | 11 | 10 | 11 | 9 | 9 | 9 | 9 | |||||
Quelle | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [21] | [22] | [23] | [24] | [25] | [26] | [27] | [1] |
Religion
BearbeitenDer Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und war ursprünglich nach St. Margaretha (Lehrberg) gepfarrt,[11] seit 1812 ist die Pfarrei St. Ursula (Colmberg) zuständig. Die Einwohner römisch-katholischer Konfession waren zunächst nach St. Ludwig (Ansbach) gepfarrt,[24] seit 1970 ist die Pfarrei Christ König (Ansbach) zuständig.
Literatur
Bearbeiten- Johann Kaspar Bundschuh: Heßlabronn. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 643 (Digitalisat).
- Elisabeth Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach. Inaugural-Dissertation. Erlangen 1955, DNB 480570132, OCLC 872378821, S. 92–93.
- Günter P. Fehring: Stadt und Landkreis Ansbach (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 2). Deutscher Kunstverlag, München 1958, DNB 451224701, S. 100.
- Georg Paul Hönn: Heßlabronn. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 340–341 (Digitalisat).
- Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8.
- Gottfried Stieber: Heßlabronn. In: Historische und topographische Nachricht von dem Fürstenthum Brandenburg-Onolzbach. Johann Jacob Enderes, Schwabach 1761, OCLC 231049377, S. 471–472 (Digitalisat).
Weblinks
Bearbeiten- Häslabronn in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 1. April 2023.
- Häslabronn in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 16. September 2019.
- Häslabronn im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Fußnoten
Bearbeiten- ↑ a b Zahlen & Daten > Bevölkerung. In: colmberg.de. Abgerufen am 25. Juni 2023.
- ↑ E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 92. Dort folgendermaßen transkribiert: „heslabrún“.
- ↑ Markt Colmberg, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 21. Juli 2023.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 2. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 21. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 92f.
- ↑ Manfred Jehle: Kirchliche Verhältnisse und religiöse Institutionen an der oberen Altmühl, Rezat und Bibert: Klöster, Pfarreien und jüdische Gemeinden im Altlandkreis Ansbach im Mittelalter und in der Neuzeit (= Mittelfränkische Studien. Band 20). Historischer Verein für Mittelfranken, Ansbach 2009, ISBN 978-3-87707-771-9, S. 264.
- ↑ Joseph Anton Eisenmann, Karl Friedrich Hohn (Hrsg.): Topo-geographisch-statistisches Lexicon vom Königreiche Bayern. Band 1: A–L. Palm und Enke, Erlangen 1840, S. 731 (Digitalisat – Erstausgabe: 1831). Dort als „Hesslabrunn“ verzeichnet.
- ↑ Staatsarchiv Nürnberg, Ansbacher Salbuch 128, 1959. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 686.
- ↑ Staatsarchiv Nürnberg, Ansbacher Salbuch 127, 1545. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 684.
- ↑ a b M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 865.
- ↑ J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 2, Sp. 643.
- ↑ M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 984.
- ↑ Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3863: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Leutershausen 1810. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 964.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahr 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 40 (Digitalisat). Dort als Heßlabronn verzeichnet.
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 188 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 988, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1153, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1087 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1151 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1188 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1024 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 753 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 168 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 325 (Digitalisat).
- ↑ www.colmberg.de ( des vom 11. November 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (Abgerufen am 24. September 2011). Die Einwohnerzahlen berufen sich im Abgleich mit der amtlichen Statistik vermutlich auf einen Einwohnerstand zwischen 2007 und 2008.